01. Power Train
02. No Pain, No Gain
03. Battle Cry
04. Megatrue
05. My Epic Dragon
06. Thunder Power
07. A Story In The Night
08. Go Higher
09. Victorious
10. Alliance Anthem
Spielzeit: 47:01 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/Majesticametal
Power Metal bei Nuclear Blast – keine Frage, hier kann man mit gewissen Mindesterwartungen rangehen. Es geht um MAJESTICA, die vier Jahre nach ihrem Weihnachtsalbum „A Christmas Carol“ mit einem neuen Album um die Ecke kommen. „Power Train“ heißt das gute Stück, das Musiker-Lineup besteht nach wie vor aus einer illustren Riege von VEONITY-, THERION-, SABATON- und TWILIGHT-FORCE-erfahrenen Leuten, und ihr könnt Euch denken, was das bedeutet.
Korrekt, das bedeutet einmal Power-Metal-Vollbedienung. Es gibt eine äußerst knallend-gute Produktion, aufgenommen im eigenen Studio und gemixt von Jonas Kjellgren, der sonst auch beispielsweise beim Sound von AMORPHIS und SABATON seine Finger im Spiel hatte.
Die Vocals von Tommy ReinXeed passen wunderbar, klassischer Power-Metal-Tenor, der sich auch in ganz hohen Sphären mühelos zurechtfindet. Und natürlich gibt’s dabei eine gute Menge an tendenziell tiefer gehaltenen Chören. Plus Cembalo, Orgel, Orchester, Synthesizer und eine Bierdose. Die Schweden müssen sich trotz ihrer kurzen, erst fünf Jahre währenden Bestehenszeit vor der Konkurrenz nicht mehr verstecken.
Viel Uptempo findet sich auf „Power Train“, dazu der ein oder andere ruhigere Part, etwas Midtempo, und wenn man Glück hat, der eigentlich schnelle aber für das Ende feierlich auf halbe Geschwindigkeit runtergebrochene Chorus, ein verlässlich zündendes Stilmittel.
Und lange nicht das einzige. Die komplette Truppe hat Power Metal einmal durchgespielt und wenn man sie dann zusammensetzt und auf ein Album loslässt, kann man davon ausgehen, dass ein Ergebnis zum Wohlfühlen dabei rauskommt. Verlangt man nach einem Midtempo-Part, kann man davon ausgehen, dass er auch kommt. Wünscht man sich jetzt mal etwas Orchester oder ein knackiges Arpeggio-Synthesizer – bitteschön, hier ist es.
Was „Power Train“ nicht liefert, ist Innovation. Die „Higher, Fire, Desire“-Texte sind so klassisch, wie sie nur sein können, und die Main-Melodie-Komposition weitestgehend auch. Das ist sie normal – wer hätte es gedacht? – auf einem stabilen Niveau, aber die traditionellen Power-Metal-Wendungen sind doch ganz klar das Grundgerüst der Komposition, und beispielsweise bei „Go Higher“ auch mal ein Faktor, der einen durch die Frage ablenkt, wo man diese Chorus-Melodie schonmal gehört hat. In der Dramatik bleibt das aber eher die Ausnahme und genug Songs überzeugen dann doch mit dem eigenen Etwas. Allen voran der mit 6:30 Minuten längste Track „My Epic Dragon“ (subtiler Titel, Jungs), der die komplexeren, musicalesceren Anleihen von MAJESTICA am meisten bedient, und „Victorious“ mit seinem coolen Synth-Riff und dem Ende zum Reinlegen.
Fazit:
Keine großen Überraschungen, aber abgesehen davon alles, was man von einer Band aus Musikern mit diesen Vergangenheiten erwartet. Fett, fröhlich, feierlich und professionell as fuck. Es braucht keinen Musikwissenschaftler, um herauszufinden, warum Nuclear Blast bei den Schweden nicht nein gesagt hat!
Anspieltipps:
„No Pain, No Gain“, „My Epic Dragon“ und „Victorious“
Jannis