CORNERS OF SANCTUARY – Harlequin

Band: Cornes of Sanctuary
Album: Harlequin
Spielzeit: 49:24 min
Plattenfirma: PURE STEEL PROMOTION
Veröffentlichung: 22.01.2013
Homepage: www.cornersofsanctuary.com

Prinzipiell habe ich ja kein Problem mit etwas rumpeligen Produktionen, auch mit leicht dilettantischem Spiel komm ich klar – solange die Musik stimmt und die Musiker mit Herzblut dabei sind, ist bei mir alles im grünen Bereich. Bei „Harlequin“, dem nunmehr zweiten Album der US-Metal Band CORNERS OF SANCTUARY, stellt sich die Sache aber interessanterweise umgekehrt dar: Ich finde die Songs weitestgehend gut und kann auch dem 08/15 Geschrubbe durchaus etwas abgewinnen. Leider wird mir der Spaß an der Scheibe aber (unter anderem) durch die hundsmiserable Soundqualität versaut. Underground hin oder her – so kann man ein Album 2013 nicht auf den Markt werfen. Das größte Problem hierbei ist der Drumsound, bzw. die unfassbar nervig zischenden Becken und Hi-Hat. Wirklich alles wird von einem unhörbaren Plärren überdeckt, den Kopfhörer lässt man am besten gleich in der Ecke liegen wenn man keinen Ohrenkrebs davontragen will. Soundtechnisch ist das Album ein regelrechter Unfall, denn es klingt keineswegs roh, kauzig oder unbehandelt (was einer Underground Produktion ja seinen Reiz geben kann), sondern dünn, steril und digital und versagt beim ultimativen Sound-Test (Anlage ordentlich aufgedreht) völlig – da hab ich schon Proberaum Aufnahmen vom 30 Jahre alten Kassettenrecorder gehört, die besser klangen als dieser Brei. Bei der Ballade „Crying Angel – Renee’s Song” zerrt und peakt der Gesang permanent. Gruselig.

Nächster Kritikpunkt sind die völlig indiskutablen Instrumental-Tracks die zwischen die einzelnen Songs eingeschoben wurden. Hier dominieren in erster Linie Keyboards die, im Vergleich zu den anderen Tracks, völlig anders gemischt wurden. Dreht man hier auf ein normales Maß runter, kann man beim nächsten Einsatz der Gitarren und Drums wieder aufdrehen (oder lässt es dank der Eispickel Becken doch lieber bleiben). Zudem sind diese in-between Tracks absolut fehlplatziert und passen kein bisschen zu den Übergängen der anderen Songs.

Diese no-go’s mal beiseitegelassen bietet „Harlequin“ durchaus brauchbare Songs („Lost In A Dream“, „Octahedron“ oder „Light In The Dark“) die ich mir aber aufgrund der oben genannten Unhörbarkeit das Albums nur unter Aufbringung größter Anstrengungen mehrmals anhören konnte. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Für Underground-Schnüffler denen der Sound eines Albums völlig egal ist könnte die Platte vielleicht interessant sein, für alle anderen gibt´s eine Menge Besseres zu entdecken.

WERTUNG:

Trackliste:

01. No Need For Introductions
02. Lost In A Dream
03. Angels Only Dare
04. Zanni Precession
05. Dream Seeker
06. Crying Angel – Renee’s Song
07. Show Of Hands
08. Octahedron
09. Peanut Gallery
10. Light In The Dark
11. Hellequin
12. Haunting Performance
13. Do Or Die
14. Someone Somewhere
15. Now We Must Live
16. Come To A Close

Mario

VOLBEAT – Outlaw Gentlemen & Shady Ladies

Band: Volbeat
Album:  Outlaw Gentlemen & Shady Ladies
Plattenfirma:  Universal Music Group
Stil: Metal/Rock
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage:  www.volbeat.dk

Umjubelte Konzert- und Festivalauftritte, Lobeshymnen von Kritikern und Fans, viele Preise in der Fachpresse, Auszeichnungen der bisherigen Veröffentlichungen in Gold und Platin und 2013 sogar ein Headlinerplatz bei Rock am Ring/Rock im Park. Der kometenhafte Aufstieg von VOLBEAT seit ihrem 2005er Debüt „The Strength / The Sound / The Songs“ ist beeindruckend und macht die Jungs zu einer der erfolgreichsten Bands der letzten Jahre.
Der letzte Silberling „Beyond Hell / Above Heaven“ war eines meiner persönlichen Alben des Jahres 2010, umso mehr habe ich mich gefreut, das neue Werk besprechen zu dürfen. Ob die Dänen um Sänger Michael Poulsen meine – zugegeben – extrem hohen Erwartungen erneut erfüllen, gar übertreffen können?

Ich nehm’s vorweg: überraschen können VOLBEAT auf jeden Fall auch diesmal – mit einem deutlich gemächlicheren Werk als gewohnt.
Das Intro „Let’s Shake Some Dust“ hätte, passend zum Albumtitel, auch Teil eines Westernsoundtracks sein können. Hier fühlt man förmlich den warmen Sand auf der Haut, während ein Strohballen über die staubige Straße weht. Italo-Western pur. Die Mundharmonika steuert übrigens der Bluesmusiker Paul Lamb bei.

Danach bewegt sich vieles im Midtempo-Bereich, angefangen beim Opener „Pearl Hart“ über „The Nameless One“ und „Dead but Rising“. Rock und Metal Elemente halten sich die Waage, die Melodien werden noch stärker in den Vordergrund gerückt, dafür vermisst man gelegentlich die groovenden Heavy Metal Riffs der Marke „Rebel Monster“ oder „Who they are“ – diese findet man auf „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ seltener als in der Vergangenheit. 
Am Deutlichsten hört man diese Entwicklung bei dem bereits als Vorabsingle veröffentlichten Videotrack „Cape of our hero“ oder dem ebenfalls radiotauglichen Cover „My body“ der Pop-Punker YOUNG THE GIANT.

Highlights sind für mich „Black Bart“, welches problemlos auf jedem bisherigen Album der Dänen vertreten sein könnte, ein VOLBEAT Song wie man ihn kennt, druckvoll, energiegeladen und eingängig, angereichert mit einem Hauch Western/Country Sound.
„Room 24“ atmet klassischen Metal und erinnert phasenweise an Bands wie BLACK SABBATH und MERCYFUL FATE. Was liegt da näher, als den King selbst an Bord zu holen. Und so kommen wir in den Genuss Michael Poulsen und KING DIAMOND, welcher auch den halben Text beigesteuert hat, gemeinsam zu hören. Mein persönlicher Favorit der Scheibe!

„The Lonesome Rider“ – ein Duett mit Sarah Blackwood von den Kanadiern WALK OFF THE EARTH setzt das Rockabilly Highlight und zeigt das Talent von VOLBEAT, 50er-Jahre Rock ’n‘ Roll und Country in ein modernes Rockgewand zu packen.
Die restlichen Songs wildern dann wieder in den eingangs beschriebenen gemäßigteren Midtempo-Gefilden. „Lola Montez“ setzt sich von diesen Songs, dank eines wirklich tollen Refrains, besonders hartnäckig in den Gehörgängen fest.

Haben VOLBEAT also etwas an Schwung verloren? Ja. Die ungezwungene, wilde und überraschende Art sich zu präsentieren fehlt auf „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ über weite Strecken. Auf dem fünften Album ist das aber auch nicht sonderlich verwunderlich. Nachdem die musikalische Qualität der Songs an sich außer Frage steht und mehr Lieder den Weg in das Programm der großen Radiostationen finden werden, kann man von einem großen kommerziellen Erfolg von „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ ausgehen.

Und dieser Erfolg sei VOLBEAT gegönnt, sie haben etwas geschafft, was nur sehr wenigen Bands gelingt: einen einzigartigen Sound aus Metal, Rock ’n‘ Roll, Country und Rockabilly zu erschaffen, zu etablieren und sich innerhalb weniger Jahre an die Spitze der Rock/Metal Welt zu spielen und auch Fans außerhalb dieser Szenen zu gewinnen.

Produziert wurde das Album wie gewohnt von Jacob Hansen, diesmal stand ihm noch Rob Caggiano (ex-Anthrax, ex-THE DAMNED THINGS) zur Seite, welcher mittlerweile auch festes Mitglied bei VOLBEAT geworden ist. 

Fazit:
“Es ist wirklich alles dabei – Rockabilly, die Melodien, ultra-heavy Passagen, Western-Elemente und astreine Rocksongs – also alles, was Volbeat ausmacht, nur noch ein bisschen gewaltiger.“ – so zumindest sieht es Michael Poulsen selbst.
Ob der Begriff „gewaltiger“ die Entwicklung wirklich passend beschreibt, entscheidet am besten jeder für sich. Ich persönlich wünsche mir für die Zukunft, dass die Gentlemen & Ladies nicht die Oberhand behalten, sondern die Shady Outlaws sich gleichberechtigt zurückmelden.
„Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ ist ein gutes Album geworden – im direkten Vergleich mit den Vorgängern aber mit ein paar Schwächen.

Anspieltipps: „Room 24“, „Black Bart“, „Lola Montez“, “ The Lonesome Rider“

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Let’s Shake Some Dust
2. Pearl Hart
3. The Nameless One
4. Dead But Rising
5. Cape Of Our Hero
6. Room 24
7. The Hangman’s Body Count
8. My Body
9. Lola Montez
10. Black Bart
11. Lonesome Rider
12. The Sinner Is You
13. Doc Holliday
14. Our Loved Ones

Chris

IRON MAIDEN – Maiden England ´88

Band: Iron Maiden
Album: Maiden England ’88
Spielzeit: 100:34 min
Plattenfirma: EMI
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.ironmaiden.com

IRON MAIDEN bleiben auch weiterhin ihrer Release-Politik treu und hauen in schöner Regelmäßigkeit Live-Alben auf den Markt. Das kann man als Abzocke den treuen Fans gegenüber ansehen – aber es wird ja schließlich niemand gezwungen den Kram zu kaufen (gut, der innere Schweinehund hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden). Nach den letzten Konzertmitschnitten jüngeren Datums („Death On The Road“, „Flight 666“ und „En Vivo!“) gibt’s mit „Maiden England ’88“ aber ein besonderes Schmankerl: aufgenommen im Rahmen der „Seventh Tour Of A Seventh Tour“ im heimischen Birmingham zeigt „Maiden England ’88“ IRON MAIDEN auf dem absoluten Höhepunkt der damaligen Besetzung. Das jahrelange Touren und die kompromisslos ausgeloteten Grenzen auf den vorangegangenen 7 Klassikeralben hatten der Band einen absoluten Ausnahmestatus in der Szene beschert. Und dieses Selbstbewusstsein klingt in jeder Note durch.

Den besonderen Reiz der Aufnahmen stellt zum einen die interessante Setlist dar („The Prisoner“, „Still Life“, „Killers“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“ sind bisher auf keiner anderen offiziellen Live-Scheibe vertreten) sowie der Umstand, dass die Aufnahmen damals von Martin Birch gemischt wurden und eine willkommene Rückkehr zum klassischen Bandsound darstellen. Das wird besonders bei den letzten 3 Songs deutlich, die nicht auf dem originalen VHS-Release zu finden waren und für die vorliegende Neufassung vom aktuellen Haus- und Hofproduzenten Kevin Shirley in seinem typischen Matschsound neu gemischt wurden. Nun ja, das Hoffen auf Einsicht bei Mastermind Steve Harris dürfte eh vergebens sein, deshalb erfreut sich der Fan ganz einfach an dem herrlich klaren, live-haftigen Sound des restlichen Albums, der dank Remastering ordentlich fett schiebt.

Die Band prescht streckenweise wie ein wildgewordener Gaul durch die Songs – einer der Umstände warum Adrian Smith sich im Anschluss an die Tour bei MAIDEN ausklinkte und somit die darauffolgende kreative Talfahrt der Band einläutete. Weil IRON MAIDEN aber selbst bei dem aberwitzigen Tempo immer noch die Zügel fest in der Hand halten wirkt sich die Hektik eigentlich nur wenig auf die Qualität der Musik aus … mit Ausnahme von Bruce Dickinson, der seine liebe Mühe hat überhaupt Luft zu holen und sich durch einige der Songs (siehe „Die With Your Boots On“) regelrecht durchkämpft und mehrmals etwas daneben greift. Aber anstatt zu kapitulieren macht er einfach das, was die Band schon immer ausgezeichnet hat – wenn 100% nicht reichen, dann werden eben 150% abgerufen. So kann er bei dem Paul Di’Anno Trademarktrack „Killers“ absolut überzeugen und ist auch ansonsten, trotz einiger schiefer Parts gegen Ende des Konzerts, der unbestreitbare Herr im Ring.

„Maiden Endland ‚88“ ist als Doppel-CD, Doppel-DVD (inklusive Teil 3 der Maiden History) und Doppel-Picture-Vinyl erschienen. Aber wem erzähl ich das eigentlich, wer das hier liest hat seine Bestellung wahrscheinlich eh schon lange aus dem Briefkasten gefischt … Sollte es tatsächlich noch IRON MAIDEN Unkundige da draußen geben, so ist „Maiden England ’88“ ein empfehlenswerter Einstieg in das Schaffen der größten Metalband dieses Planeten, auch wenn es nicht an die Klasse des Jahrhundertalbums „Live After Death“ herankommt.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Moonchild
02. The Evil That Men Do
03. The Prisoner
04. Still Life
05. Die With Your Boots On
06. Infinite Dreams
07. Killers
08. Can I Play With Madness
09. Heaven Can Wait
10. Wasted Years
11. The Clairvoyant
12. Seventh Son Of A Seventh Son
13. The Number Of The Beast
14. Hallowed Be Thy Name
15. Iron Maiden
16. Run To The Hills
17. Running Free
18. Sanctuary

Mario

FM – Rockville II

Band: FM
Album: Rockville II
Spielzeit: 42 min   
Plattenfirma: Membran
Veröffentlichung: bereits veröffentlich
Homepage: www.fmofficial.com

Es ist gerade einmal ein paar Wochen her, daß ich für euch an gleicher Stelle FM’s aktuelles Studiowerk „Rockville“ besprochen habe. Steve Overland und seine Mannen finanzierten ihren aktuellen Longplayer, wie bereits in meiner vorherigen FM Rezension erwähnt, über die Onlinepräsenz „Pledge Music“. Hierüber lässt sich, mehr oder minder einfach, Geld für musikalische Projekte sammeln. Seien es nun Konzerttouren, Aufnahmen für Musik DVDs oder eben auch CD Produktionen.

Im Falle von FM erwies sich das Projekt „New Album“ bei den Fans sogar als dermaßen erfolgreich, daß man locker Spenden für zwei komplette Outputs sammeln konnte. So ergab es sich, daß die Band ursprünglich darüber nachdachte, aus „Rockville“ ein Doppelalbum zu machen.

Wie auch immer, letzten Endes gibt es nun eben zwei separate Scheiben. Ich möchte jetzt an dieser Stelle auch gar nicht mal so sehr auf die einzelnen zehn neuen Songs auf „Rockville II“ eingehen. Der geneigte Hörer bekommt, wie auch schon im  ersten Teil, weiterhin vorzüglichen A-Klasse Melodic Rock serviert. Mal langsam, mal melancholisch, mal nachdenklich, mal heiter, aber immer mit einer Menge musikalischen Herzblut, das man in jeder einzelnen gespielten Note spüren kann.

Zusammengefasst 21 tolle Tracks auf zwei neuen Alben – das nenne ich ‚Value For Money‘!

Bestellen könnt ihr euch „Rockville I & Rockville II“ sowohl als I-Tunes Download  als auch als CD übrigens HIER

Anspieltipps: „High“, „Runaway Train“, „Paradise Highway“

WERTUNG: 

Trackliste:

1. High
2. Addiction
3. Guilty
4. Desolation Station
5. Runaway Train
6. Living For The Weekend
7. Forever And A Day
8. Paradise Highway
9. Brother Take Me Home
10. Last Chance Saloon

Marco

COVERED CALL – Impact

Band: Covered Call
Album: Impact
Spielzeit: 43:47 min   
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 28.03.2013
Homepage: www.coveredcall.se

Die Schweden von COVERED CALL gehören zu einer Welle von zahlreichen, zumindestens gutklassigen AOR – und Melodic Rock Acts, die die skandinavische Musikwelt in den letzten paar Jahren regelrecht überschwemmt haben.

Jetzt ist es nun einmal leider so, daß sich viele dieser neuen aufstrebenden Combos musikalisch oft nur in Nuancen voneinander unterscheiden und das eben dadurch eine Menge talentierter Bands durch den Rost fallen und schlichtweg übersehen werden.

Ähnlich erging es den Jungs um den neu hinzu gekommenen – und in der Szene überaus  beliebten –  Leadsänger Göran Edman (unter anderem vorher tätig für STREET TALK, GLORY und JOHN NORUM) bereits 2009. Ihr Debüt „Money Never Sleeps“ erntete vielerorts sehr wohlwollende Kritiken, konnte sich aber im Wust des Genre-Revivals nicht wirklich entscheidend von seinen zahlreichen Konkurrenten absetzen.

Genau dieselben Befürchtungen hege ich, wenn ich mir die elf Tracks auf „Impact“ anhöre. Geboten wird zum erneuten Male eine ausgewogene Mischung aus eingängigen Uptempo Nummern („Lorraine“, „Hold On“), etwas rockigerem Material („When The Lights Are Out“, „Wake Up“, „Live It Up“) und ruhigeren Nummen („Look Into Your Mind“)

Genau diese von mir gerade erwähnte Ausgewogenheit ist dann aber auch die Krux von „Impact“. Mit Ausnahme von vielleicht ein oder zwei Liedern sticht hier nichts wirklich in großem Maße hervor. Man nickt beim Hören mit dem Kopf, die Füße wippen mit, aber dieses typische „Fuck ist das geil“ – Gefühl kann und will sich einfach nicht einstellen.

Genrefans die nicht genug von der Mucke kriegen, dürfen gerne ein Ohr riskieren. Alle anderen klammern sich lieber weiter an der aktuellen H.E.A.T. fest oder ziehen sich die beiden neuen Longplayer von FM rein!

Anspieltipps: „Lorraine“, „When The Lights Are Out“

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Lorraine
2. When The Lights Are Out
3. I Think About All Times
4. Look Into Your Mind
5. Hold On
6. Make A Wish
7. Nothing Lasts Forever
8. Wake Up
9. When I’m Gone
10. Live It Up
11. Last Goodbye

Marco

PARIS – Only One Life

Band: Paris
Album: Only One Life
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: –

PARIS kommen tatsächlich aus Frankreich und haben ihre Wurzeln in der gleichnamigen Hauptstadt. Die beiden alten Freunde Frédéric Dechavanne (vocals, keyboards) und Sébastien Montet (guitars) kennen sich schon seit der Kindheit und entdeckten damals schon ihre Vorliebe für die Rockmusik. Zusammen mit Haus- und Hofproduzent Alessandro Del Vecchio und altbekannten Labelmusikern wie LIONVILLE´s Anna Portalupi (bass) und Alessandro Mori (drums) – ebenfalls LIONVILLE – stampfen die Herren jetzt ihr erstes Projekt „Only One Life“ aus dem Boden. Klassischer AOR im Fahrwasser von JOURNEY, FM und Kollegen ist das Steckenpferd der Franzosen. Das ist natürlich alles andere als neu oder gar innovativ, trotz prominenter Gästeliste (Robert Säll [WORK OF ART, W.E.T.] oder Steve Newman [NEWMAN, BIG LIFE]).

Mit „Dancing On The Edge“ startet man sehr ordentlich, der Song hat Drive und Leidenschaft. „What Should We Be Saying“ kann mich da nicht mehr so fesseln, das Stück plätschert ein bisschen vor sich hin. Ganz anders das rockigere „South Of Love“ – hier zeigen sich die Stärken im Songwriting des Duos. Erwähnenswert sind desweiteren Nummern wie „When The Lights Fade Away“ oder „Everytime You Walk Away“. Zählt man die Highlights jedoch zusammen, muss man ohne Umschweife erkennen, dass das einfach zu wenig ist weil schon hundert Mal gehört.

„Only One Life“ klingt – leider – wie der große Rest der ganzen Genreveröffentlichungen und hat trotz guter Musiker und teilweise sehr ansprechender Songs einfach zu wenig zu bieten, was die Kollegen – ob es sich nun um große Namen handelt oder nicht – nicht hätten. Das Debüt von PARIS bleibt somit etwas auf der Strecke und will nicht energisch genug glänzen. Momentan ist dieser Markt einfach übersättigt von immer neuen oft blutleeren Projekten mit immer den selben Protagonisten.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Dancing On The Edge
2.What Should We Be Saying
3.South Of Love
4.Every Time You Walk Away
5.America
6.Longer Than I Care To Remember
7.The Clock
8.On Fire
9.When The Lights Fade Away
10.Handle With Care
11.For The Time Still To Come

Stefan

PAGAN ALTAR – Mythical & Magical (Re-Release)

Band: Pagan Altar
Album:  Mythical & Magical (Re-Release)
Spielzeit: 66:21 min.
Plattenfirma: Cruz Del Sur
Stil: Doom/NWoBHM/Rock
Veröffentlichung: 28.02.2013
Homepage: www.paganaltar.com

Vor mir steht ein Glas schottischer Destillierkunst, 20 Jahre im Eichenfass gereift. Ich nippe und staune wie so oft welch wunderbaren Geschmack dieser Reifeprozess bewirkt.
Perfekt, genau die richtige Stimmung um sich mit der Neuauflage durch Cruz Del Sur von „Mythical & Magical“, dem dritten Album von PAGAN ALTAR zu beschäftigen.

Die Lieder dieses Werkes sind gutem Whisky sehr ähnlich:
vollmundig, intensiv, ein wenig rauchig und qualitativ hochwertig.

Bereits 1978 wurde die Band gegründet, 1982 erfolgte die Aufnahme des selbstbetitelten Erstlings – und dann löste man sich auf. Erst nach der Wiederauferstehung der Band im Jahre 1998 wurde das Debüt dann offiziell unter dem schlichten Titel „Volume 1″ veröffentlicht und versetzte Fans des frühen  Doom/NWoBHM Sounds in Verzückung. 2004 folgte dann mit “ The Lords of Hypocrisy“ der zweite, nicht minder starke Streich.

Diese beiden Alben sind absolute Perlen, die über 20 Jahre im Dunklen verborgen lagen. Kaum zu glauben, dass es PAGAN ALTER nun gelungen ist noch einen drauf zu setzen.

Geschrieben wurden alle Songs von “ Mythical & Magical“ zwischen 1977 und 1983, aufgenommen und veröffentlicht 2005/2006 im bandeigenen Oracle Studio. Nun beschenkt uns Cruz Del Sur mit einer Wiederauflage.

Die Songs atmen den Geist der späten Siebziger bis frühen Achtziger, vermischen ursprünglichsten Doom Metal mit einer Note NWoBHM-Sound und runden die Komposition mit einem Schuss Rock und vereinzelten folkigen Nuancen ab.

Mit der markanten, leicht nasalen Stimme von Terry Jones, einem exzellenten Gitarrenspiel von Alan Jones, gepaart mit einer klaren und modernen Produktion, der es gelingt die herrlich altbackene Gesamtstimmung zu erhalten, sind PAGAN ALTAR etwas ganz besonderes, einzigartiges.

Natürlich hört man hier und da eine Nähe zu BLACK SABBATH, DEMON, frühen IRON MAIDEN oder gar JETHRO TULL, allerdings in einem so einmaligen Gebräu, dass kein Vergleich mit anderen Bands dem Sound von PAGAN ALTAR wirklich gerecht wird.

Die über 60 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug, Anspieltipps rauspicken ist dank des durchgängig hohem Qualitätslevel nicht möglich, das DEMON-hafte „Samhein“, flottere Nummern wie „Cry of the Banshee“, die intensive Ballade „The Sorcerer“ oder die melancholische, unglaublich emotionale Umsetzung  von Goethes Erlkönig in „The Erl King“ – jeder Song für sich ein Höhepunkt.

Nehmen die Engländer also alle Hürden mit Bravour?
Im Blick auf ältere Hörer, die mit diesem Sound aufgewachsen sind ein klares JA.
Jüngere Metalheads werden, moderne Produktion hin oder her, zwei Probleme haben:
die Musik ist altbacken und die Vocals sind für heutigen Heavy Metal sehr ungewöhnlich.

Ich kann für meinen Teil nur jedem die Empfehlung mit auf den Weg geben dieser großartigen Band eine Chance zu geben und sich auf die Musik einzulassen. Es lohnt sich!

Ein bequemer Sessel, Kopfhörer, Musik aufdrehen, Augen schließen – und genießen.
Ach ja, ein Glas schottischen Whiskys dazu – genau das mache ich jetzt auch nochmal.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Intro
2. Samhein
3. The Cry Of The Banshee
4. The Crowman
5. Daemoni Na Hoiche (Demons Of The Night)
6. The Sorcerer
7. Flight Of The Witch Queen
8. Dance Of The Druids
9. The Erl King
10. The Witches Pathway
11. Sharnie
12. The Rising Of The Dark Lord

Chris

Hier findet Ihr weitere: 

DAYS WE ARE EVEN – Himalaya

Band: Days We Are Even
Album: Himalaya
Spielzeit: 48:00 min
Plattenfirma: BOB MEDIA / Sonic Revolution
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.facebook.com/daysweareeven

Das Trio DAYS WE ARE EVEN (mit Musikern aus Deutschland, der Schweiz und Brasilien) legt sein Debüt “Himalaya” im schnieken Digipack vor, inklusive dickem Booklet (mit allen Texten) und stimmungsvollem Artwork und kann durch die gelungene Aufmachung schon mal punkten (man will sich für seine Kohle ja auch etwas Wertiges ins Regal stellen). Modern Metal beschreibt die Marschrichtung eigentlich schon ganz gut, zu gleichen Teilen mit relativ hartem Alternative Rock und einigen Schwenkern Richtung charterprobten Kollegen aus der Pop-Sparte wie Sunrise Avenue oder A Life Divided versehen. Im Vergleich zu den beiden letztgenannten Bands gehen die Jungs mit Hauptsitz in Zürich aber um einiges ruppiger und ungestümer zu Sache.

Richtig gut sind DAYS WE ARE EVEN immer dann, wenn ordentlich Rabatz geschoben und auf dicke Hose gemacht wird, wie in dem mit einem Foo Fighters-Refrain versehenen “Mescaline“ oder den durch fette Riffs nach vorne schiebenden Breitwand-Hymnen „Misunderstood“ und dem Titeltrack. Dabei ist die Band mit Ihrer Mischung aus poppigen, aber niemals kitschigen Parts und ruppigen Aggro-Anflügen („Stereo / Stereo“) immer nah dran an Bands wie LostProphets (die ja leider ins Nichts implodiert sind, wer kann’s ihnen verdenken), Stone Sour oder gar SUM41. Wenn man in allzu seichte Gewässer abdriftet (wie in dem Rausschmeißer „The Elegance“) macht sich ein wenig gepflegte Langeweile breit und mit dem schwerfälligen „Pure“ oder den relativ beliebigen „Rewind The Pain“ und „Take My Time“ haben sich auch einige echte Hänger eingeschlichen – abgesehen von diesen Ausnahmen gibt’s aber eine Menge großartige Rocksongs mit internationalem Format zu feiern.

DAYS WE ARE EVEN liefern mit „Himalaya“ ein respektables erstes Lebenszeichen ab und machen auf jeden Fall mehr richtig als falsch. Dazu gehören eine erwachsene Produktion, abwechslungsreiche Songs und eine eigene Handschrift. Für Fans von zeitlosem Rock im modernen Gewand absolut empfehlenswert.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Misunderstood
02. Stereo / Stereo
03. Saturday Leash
04. Mescaline
05. Himalaya
06. Pure
07. Cars (The Low Breeze Of Hope)
08. Rewind The Pain
09. Ballerina
10. Take My Time
11. Seventeen
12. The Elegance

Mario

AVANTASIA – The Mystery Of Time

Band: Avantasia
Album: The Mystery Of Time
Spielzeit: 62:00 min   
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 29.03.2013
Homepage: www.tobiassammet.com

Seit dem letzten EDGUY Output sind gerade mal zwei Jahre ins Land gezogen und schon meldet sich „Mister-Hansdampf-in-allen-Gassen“ – Tobias Sammet musikalisch bereits wieder zurück – dieses Mal allerdings mit seinem zweiten Lieblingskind, dem Rock – und Metal Oper Projekt AVANTASIA.

Auch dieses Mal hat der 35jährige Hesse nichts dem Zufall überlassen. Auf „The Mystery Of Time“ wird geklotzt und nicht gekleckert! Die Gästeliste liest sich erneut wie ein Who-Is-Who der internationalen Rockszene. Erstklassige Sänger und Musiker, darunter Michael Kiske (UNISONIC, PLACE VENDOME), Joe Lynn Turner (Ex-DEEP PURPLE, Ex-RAINBOW), Bob Catley (MAGNUM), Biff Byford (SAXON), Eric Martin (MR.BIG), Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS), Arjen Anthony Lucassen (AYREON) und Bruce Kulick (Ex-KISS) geben sich auf den insgesamt zehn Songs ein musikalisches Stelldichein.

Auch der zusätzliche Produktionsaufwand ist absolute Champions League. Produzent Sascha Paeth, in der Vergangenheit bereits für andere AVANTASIA – Werke wie „The Scarecrow“ verantwortlich, sitzt ein erneutes Mal an den Reglern und das rund 60köpfige Deutsche Symphonieorchester Babelsberg soll für die angemessene Portion Bombast sorgen.

Es stellt sich nun die Frage, ob sich all der Aufwand tatsächlich gelohnt hat. Kann Sammet mit „The Mystery Of Time“ erneut groß auftrumpfen und an alte Großtaten der Marke „Metal Opera Part I & 2“ anknüpfen oder ist das Ding nur ein Sturm im Wasserglas? Die Antwort darauf? Stay tuned!

Der Opener „Spectres“, gesungen von Sammet und Joey Lynn Turner – startet schon mal sehr verheissungsvoll. Majestätische Orchesterklänge, unterstützt von düsteren Keyboardsounds, bilden das Intro zu einem hochmelodiösem Gassenhauer, der über die komplette sechsminütige Spielzeit überzeugen kann. Die hohe Kunst des Melodic Metal in perfekter Symbiose mit den orchestralen Elementen des Babelsberger Symphonieorchester.

„The Watchmakers Dream“ scheint voll und ganz auf seinen Gastsänger Joe Lynn Turner zugeschnitten worden zu sein. Durch die im Song geschickt eingebetteten Hammond Orgeln und einer generellen Seventies Schlagseite, atmet und verströmt der Track den Geist alter Deep Purple Nummern. Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL) und Arjen Lucassen liefern sich darüber hinaus ein paar herrliche Gitarrenduelle.

Auf „Black Orchid“ wird Sammet gesanglich zum ersten Mal von Biff Byford unterstützt. Nach einem etwas verhalteneren Beginn entwickelt sich das Stück zu einer kraftvollen, überaus typischen AVANTASIA Hymne, die vor allem durch den perfekten Wechselgesang seiner beiden Protagonisten punkten kann. Ex-KISS Gitarrist Bruce Kulick überzeugt hier ebenfalls, vor allem das kurze zeppelin-eske „Kashmir“ Zwischenspiel in der Mitte des Songs ist einfach nur als verdammt cool zu bezeichnen.

„The Clock Hands Freeze“ ,mit der Beteiligung von Gesangsgott Michael Kiske, ist eine klassische , sehr eingängige Melodic Metal Nummer, die in der Form ohne weiteres sicher auch auf einem Frühwerk von EDGUY oder einem der HELLOWEEN’schen „Keeper“ – Alben seinen Platz gefunden hätte.Instrumentale Unterstützung an den Gitarren gibt es hier übrigens von Produzent Sascha Paeth und Oliver Hartmann (Ex-AT VANCE)

Ein bisschen aus der Reihe tanzt die erste Singleauskopplung „Sleepwalking“. Das Duett mit der Sängerin Cloudy Yang ist eine sehr ruhige und überaus poppig gehaltene Ballade. Wer schon vor ein paar Jahren mit dem kitschigen  „Lost In Space“ nicht zurecht gekommen ist, wird auch in diesem Song nicht seine Erfüllung finden.Prädikat: kann man hören, ist aber nichts besonderes.

„Savior In The Clock Work“ ist der meiner Meinung nach absolute „The Mystery Of Time“ – Höhepunkt. Gleich vier Sänger – Byford, Kiske, Sammet und Turner – begeben sich auf eine 10 Minuten lange Metal-Odysee, die an Abwechslung und Epik kaum zu überbieten ist. Das Ding hat einfach alles zu bieten: spannungsgeladene ruhige Passagen, orchestralen Bombast vom Feinsten und einem absoluten Killerchorus.

„Invoke The Machine“, stimmtechnisch erstklassig veredelt von PRETTY MAIDS very own Ronnie Atkins, ist ein hart drauflos rockender Nackenbrecher und ohne Zweifel der härteste Track des Albums. Vor allem im zweiten Teil des Songs wird gerifft und gefrickelt bis der Arzt kommt.

Als nächstes folgt mit „What’s Left For Me“ eine weitere Ballade, die meines Erachtens auch die wesentlich bessere Wahl für die erste Single gewesen wäre. Sänger Eric Martin (MR. BIG) verleiht dem Stück mit seiner rauchigen Stimme eine angenehme AOR Atmosphäre und Alles in Allem klingt das Ding wesentlich „unegaler“ als „Sleepwalking“.

 Kurz vor Schluss gibt es mit „Dweller In A Dream“ noch einen weiteren launigen Uptempo Track mit Michael Kiske am Mic und auch hier wurde wieder alles richtig gemacht. Flott, eingängig, geil.

„The Great Mystery“ bildet zum Abschluss innerhalb seiner zehn Minuten Spielzeit noch einmal so etwas wie eine Zusammenfassung des Albums. Alle vorher vorhandenen Merkmale – Epik, Bombast und absolute Melodiösität – vereint in einem einzigen Song, der sich darüber hinaus musikalisch an einer Mixtur aus Queen und Meat Loaf orientiert.

Um zu meiner am Anfang gestellten Frage zurück zu kommen: ist „The Mystery Of Time“ wirklich das ganz große Ding und ein kommender Klassiker?

Darauf ein dickes „Verdammt nochmal, ja!“ Sammet hat den Stil von AVANTASIA nahezu perfektioniert. Es stimmt einfach alles. Die Auswahl der Sänger, jedes einzelne noch so kleine Instrument, die Art und Weise wie gesungen und gespielt wird – besser gehts nicht!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Spectres
2. The Watchmakers’ Dream
3. Black Orchid
4. Where Clock Hands Freeze
5. Sleepwalking
6. Savior In The Clockwork
7. Invoke The Machine
8. What’s Left Of Me
9. Dweller In A Dream
10. The Great Mystery

Marco

DEAD LORD – Goodbye To Repentance

Band: Dead Lord
Album: Goodbye To Repentance
Spielzeit: 40:00 min
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 05.04.2013
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Soso, DEAD LORD liefern also die beste Thin Lizzy Scheibe ab, die Lynott & Co. nie gemacht haben … ? Naja, rudern wir mal ein klein wenig zurück und stellen fest, dass „Goodbye To Repentance“ ein durchaus gelungenes Kleinod im rüden Garagenrock-Underground ist und zu keiner Sekunde Zweifel daran aufkommen lässt, wem hier nachgehechelt wird. Die Frage ist natürlich warum ich mir eine Band anhören soll, die eins-zu-eins wie ihre Helden zu klingen versucht, wenn ich die original Platten doch alle im Schrank stehen habe? Wenn man mal die Zweifel an der Notwendigkeit einer Band wie DEAD LORD beiseiteschiebt, dann kann man mit „Goodbye To Repentance” aber durchaus eine ganze Menge Spaß haben. „Hank“, „Hammer To The Heart“, „Ghost Town“ oder der Titeltrack sind allesamt feinste Rockerkost in der Tradition von Irelands finest, serviert mit einem kleinen Spritzer Biker-Rock.

DEAD LORD müssen sich aber schon die Frage gefallen lassen, ob das Lob für die durchweg gelungenen Songs Ihrer ersten Scheibe tatsächlich Ihnen gebührt oder ob man nicht doch besser gleich eine Etage höher anklopft? Die Scheibe hat definitiv das gewisse Etwas, ist aber gleichzeitig seltsam befremdlich in der „guten, alten Zeit“ verhaftet ohne auch nur einen Hauch von Mut oder Innovation zu zeigen. Andererseits nutzen DEAD LORD halt einfach den, durch ähnlich aufspielende Bands wie Vanderbuyst oder Graveyard, in die Öffentlichkeit geschobenen Hype um Retro-Rock und machen dabei eine ziemlich gute Figur. Die Songs und Attitüde stimmen, zudem kling die Scheibe angenehm Live ohne auf etwas Politur zu verzichten.

Wer sich also die Frage stellt, wie Thin Lizzy (ohne Lynott) 2013 klingen, der wartet das in Kürze erscheinende Debüt der Black Star Riders ab und alle anderen können dank „Goodbye To Repentance“ einen gelungenen Trip in die guten alten Zeiten buchen.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Hank
02. Hammer To The Heart
03. Onkalo
04. Goodbye Repentance
05. Because Of Spite
06. Envying The Dead
07. No More Excuses
08. Ghost Town

Mario