AEON ZEN – Enigma

Band: Aeon Zen
Album: Enigma
Spielzeit: 45:17 min
Plattenfirma: Time Divide Records
Veröffentlichung: 22.01.2013
Homepage: www.aeonzen.com

Mit Ein-Mann (Home)Studio Projekten ist das immer so eine Sache. Das Endergebnis klingt leider allzu oft nach vorgefertigter Massenware statt nach eigenständigem Produkt, fehlender Banddynamik und bereits tausendmal gehörter Plugin-Sounds sei Dank. Dass es auch anders geht, beweist der britische Multiinstrumentalist Rich Hinks, der mit „Enigma“ bereits das dritte Album seiner Band AEON ZEN in 4 Jahren vorlegt. Und was für eins! Es ist beeindruckend, was Hinks, der hier (wie bereits bei den beiden ersten Alben) nicht nur die Gitarren, Bass und Teile des Gesangs eingespielt, sondern auch wieder alle Songs komponiert und das Album produziert hat, auf „Enigma“ abliefert. (Da AEON ZEN für Liveauftritte bereits in der Vergangenheit um einige Mitmusiker aufgestockt wurde und im Promotext auch als echte Band verkauft wird, ist nicht ganz klar wieviel die restlichen Bandmitglieder zu den Aufnahmen beigesteuert haben. Der Löwenanteil der Aufnahmen geht wohl wieder auf des Konto des talentierten Mr. Hinks, sowie Sänger Andi Kravljaca und der Gastsaenger – dazu später mehr).

Prog-Metal typisch glänzt das Album mit fantastischen Instrumentalleistungen, die Übergänge zwischen den einzelnen Songs sind fliessend und es werden die verschiedensten Stile gekonnt miteinander verschmolzen. Bei dem ein oder anderen Song sind die im Pressetext aufgeführten Einflüsse (Dream Theater, Symphony X, Cynic) auch klar herauszuhoeren – so haut das mit heftigen Dream Theater Verweisen versehene „Still Human“ dank grossartiger Melodien ordentlich ins Pluskonto. Auch die absolvierteTour im Vorprogramm des Devin Townsend Project hat hörbar seine Spuren hinterlassen, nachzuhören in den genialen Breitwand-Riffs und Gesangslinien in „Warning“. Mein persönliches Highlight der Scheibe ist aber das mit wunderbar eleganten, manchmal gar an Stevie Wonder (!!) erinnernden Melodien versehene „Seven Hills“. Eine umwerfende, völlig unkitschige Ballade mit turmhohen Melodiebögen und fesselndem Aufbau. Grandios. Erfreulich und erfrischend zudem, dass in den Gesangsarrangements immer wieder die typisch britischen Prog-Rock Wurzeln durchschimmern. Und trotz all dieser Querverweise klingt es nie nach Kopie, sondern immer nach Verbeugung. Das ist streckenweise ganz grosses Kino was AEON ZEN hier vorlegen. Das muntere Vermischen der Stile geht in der Regel auch gut, einzig das mit Blastbeats und Deathmetal Growls versehene „Divinity“ schiesst etwas übers Ziel hinaus und wirkt arg gezwungen. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, sowohl soundtechnisch als auch musikalisch wird hier Prog-Metal der Oberliga geboten, mit überragenden Vocal-Arrangements. Überhaupt, der Gesang … klugerweise hat sich Hinks dafür entschieden die illustre Riege an Gastsängern (Eumeria’s Jonny Tatum, der unverkennbare Atle Pettersen von den famosen Above Symmetry und Nate Loosemore von Lost In Thought) wechselweiße in den einzelnen Songs einzusetzen, statt jeden einen anderen Song einsingen zulassen. So kommt zu keinem Moment das Patchwork-Feeling so vieler ähnlicher Veröffentlichungen auf, sondern es klingt stets nach einem ausgewogenen, perfekten Mix.

Bleibt festzuhalten, dass AEON ZEN ein absolut überzeugendes, mitreissendes Album vorgelegt haben das Lust auf mehr macht. Scheuklappenfreie Prog-Metal Freunde sollten sich die Scheibe unbedingt auf den Einkaufszettel schreiben. Und bis zur nächsten AEON ZEN Scheibe hoffe ich, dass meine Faves ABOVE SYMMETRY endlich mit einer neuen Platte aus dem Quark kommen … ?

WERTUNG:

Trackliste:

01. Enter The Enigma
02. Artificial Soul
03. Divinity
04. Seven Hills
05. Warning
06. Turned To Ash
07. Still Human
08. Eternal Snow
09. Downfall

Mario

SPACE VACATION – Heart Attack

Band: Space Vacation
Album: Heart Attack
Spielzeit: 44:32 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.myspace.com/spacevacation

Seit 2009 schreddert sich das Kalifornische Trio SPACE VACATION durch den US-Metal Underground und hat seither 2 Alben in Eigenregie veröffentlicht. Über Pure Steel Records wird nun das bereits vor einem Jahr erschienene 2. Album der Band neu aufgelegt und einer breiteren Hörerschicht zugänglich gemacht.

Durch das an die Debüt-LP der britischen Melodic-Rocker Virginia Wolf erinnernde Artwork sollte man sich nicht in die Irre führen lassen, denn mit weichgespültem Pop-Rock haben die Herren Scott Shapiro (Gesang und Bass), Kiyoshi Morgan (Gitarre, vormals bei Vicious Rumours in Diensten) und Eli Lucas (Drums) so rein gar nichts am Hut. Nicht nur in der Verteilung der Instrumente sind einige Gemeinsamkeiten mit den holländischen Classic-Rockern Vanderbuyst auszumachen, auch die Gesangslinien des ebenfalls für den Bass zuständigen Sängers Shapiro weisen einige Parallelen mit denen des Vanderbuyst Kollegen Jochem Jonkman auf. Beide Bands pflegen außerdem einen ähnlich basischen Sound und lassen die (immer melodische, saustarke) Leadgitarre gerne mal ausufernd von der Kette. Bei jedem Durchgang fühle ich mich an die sympathischen Holländer erinnert. Wo Vanderbuyst sich aber eher dem etwas lässigeren europäischen Classic Rock der Ära UFO, Thin Lizzy etc. zugehörig fühlen, knüppeln SPACE VACATION doch um einiges metallischer und ungestümer nach vorne. Zu hören gibt’s US-Metal der klassischen Sorte ohne große Überraschungen aber mit einem überzeugenden Sänger mit einer klaren, hohen Stimme und speedige, detailverliebte Nummern von denen die Smasher „Bro Hammer“, „On The Road“ und „Rocker“ den meisten Eindruck hinterlassen. Für Abwechslung sorgen das mit Akustikgitarren garnierte „Devil’s Own“ und die Mid-Tempo Nummer „Summer Knights“. Mit Vanderbuyst gemeinsam haben SPACE VACATION dann noch einen latenten NWOBHM-Einschlag der vielleicht erklärt, warum mir beide Bands wie Brüder im Geiste vorkommen.

Mehr gibt’s dann auch nicht mehr zu sagen. Die Jungs kommen bodenständig rüber und für eine knappe Dreiviertelstunde gute Unterhaltung ist allemal gesorgt. Ein nettes Scheibchen für Zwischendurch, nichts Weltbewegendes, aber auch nicht schlecht. Man kann sein Geld weitaus schlechter anlegen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Heart Attack
02. End Of The Bender
03. Bro Hammer
04. Boston Massacre
05. Devil’s Own
06. Summer Knights
07. On The Road
08. Loaded Gun
09. Logan’s Ruin
10. Rocker

Mario

ENFORCER – Death by Fire

Band: Enforcer
Album: Death By Fire
Spielzeit: 35:47 min
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 01.02.2013
Homepage: www.enforcer.se

Das letzte Album der schwedischen (Speed)Rocker ENFORCER hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und war wochenlang einfach nicht aus meinem CD-Player zu bekommen. Noch heute wird mir warm ums Herz wenn ich nur an Songtitel wie „Katana“ oder „Running In Menace“ denke. Mit großer Spannung habe ich daher das neue Werk der Jungspunde erwartet und meine entsprechend hohen Erwartungen wurden nun noch übertroffen. An der Grundausrichtung des bärenstarken Vorgängers wurde nichts verändert. Der Unterschied? Besserer Sound, noch bessere Songs und ein spielerischer Quantensprung (die Gitarrenarbeit ist durch die Bank Weltklasse).

Inmitten all dem Overkill an Veröffentlichungen die den Markt mittlerweile überschwemmen kommt manchmal eine kleine, dreckige Platte um die Ecke und schiebt das gesamte rockige Weltbild wieder mit Nachdruck zurecht. Da trennt sich dann ganz schnell die Spreu vom Weizen und, meine Fresse, ENFORCER lassen die gesamte Konkurrenz, die bisher auf Augenhöhe mitgehechelt ist, mit „Death By Fire“ mal ganz locker im Staub am Wegesrand zurück. Das Album beginnt mit einer halben Minute Piano und dann geht sie ab, die Lucy. 9 Songs in gerade mal 36 Minuten, davon mit dem genannten Intro und dem stark an alte Iron Maiden angelehnten „Crystal Suite“ zwei Instrumentals. ENFORCER halten sich nicht mit Balladen und ähnlichem Firlefanz auf, sondern föhnen die Gehörgänge mit astreinem, mit beiden Füssen fest in den 80ern verwurzelten, Metal frei. Aggressivität, Punch, Speed, Riffs und massentaugliche Melodien – alles da. Der einzige Kritikpunkt, den ich bei der Vorgängerscheibe ausmachen konnte (der etwas flache, extrem Bassarme Sound) wurde komplett auf links gedreht. Die Songs schieben sowas von massiv aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist. Shouter Olof Wikstrand, der nach dem Abgang des Gitarristen Adam Zaars auch noch die zweite Klampfe übernommen hat, singt und schreit sich durch die fette halbe Stunde wie ein junger Sebastian Bach auf Ritalin-Entzug. Eine Überhymne jagt die nächste, jeder Song schlägt ohne Umwege direkt auf die 12 und wenn der Refrain kommt, dann gibt’s auch tatsächlich noch die nötige Steigerung die der Konkurrenz eben meistens nicht gelingt und die dich begeistert mitgröhlen lässt. Ein hochprozentiger, süchtig machender Cocktail aus „Too fast for Love“, „Appetite for Destruction“ und „Killers“. Heavy Fucking Retro Metal at its Best! Ich bin entzückt.

Highlights? „Bells Of Hades“, „Death Rides This Night“, „Run For Your Life“, „Mesmerized By Fire“, „Take Me Out This Nightmare“, „Crystal Suite“, „Sacrified“, „Silent Hour / The Conjugation“, „Satan“

Da muss sich der Rest der (Schweden)Schar aber verdammt warm anziehen. Kaufen! Bangen! Glücklichsein!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Bells Of Hades
02. Death Rides This Night
03. Run For Your Life
04. Mesmerized By Fire
05. Take Me Out This Nightmare
06. Crystal Suite
07. Sacrified
08. Silent Hour / The Conjugation
09. Satan

Mario

LANCER – Lancer

Band: Lancer
Album: Lancer
Spielzeit: 46:40 min
Plattenfirma: Doolittle Group
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.lancermetal.com

Liebe LANCER Boys, mit euren schicken bunten Plastikleder Anzügen und Videos der Sorte „so bad it’s almost good“. Ja, ich gebe es zu, auch ich liebe IRON MAIDEN. Mehr noch, ich verehre die Band, knie täglich nieder vor meinem IRON MAIDEN Schrein und neige mein Haupt in Ehrfurcht. Jungens, ich kann euch echt verstehen, wir rutschen vor demselben Altar herum. Kein Thema. Und ja, da scheinen wir uns auch einig zu sein, es kann eigentlich nicht genug IRON MAIDEN Musik auf dieser Welt geben. Niemals. Never ever. Aber muss man, wenn das Herz nach neuem IRON MAIDEN Stoff lechzt, den dann gleich selbst machen? Oder sollte hier nicht auch immer noch die Devise gelten: ES GIBT NUR EIN IRON MAIDEN? Und das ist auch gut so?

Wer sich schon immer gefragt hat, wie IRON MAIDEN geklungen hätten wenn sie sich nach dem Split von Dickinson mit dem gerüchteten Michael Kiske (anstatt der Gurke Blaze Bayley) zusammen getan hätten, bekommt hier endlich seine Antwort. Und das meine ich tatsächlich genauso wie es geschrieben steht, denn die Eckdaten dieser ersten LANCER Scheibe sind schnell abgehakt: 75% IRON MAIDEN, 20% German Speed Metal (ok, nennen wir das Kind beim Namen: HELLOWEEN) und der Rest kommt aus der Asservatenkammer des 80er Hair-Metal (mit besonderem Augenmerk auf den Bombast-Chören von EUROPE aus der „Out of This World“-Phase). Hier wird munter ein Zitat an das andere geheftet. Das ist teilweise schon befremdlich wie IRON MAIDEN (instrumental)Parts im Akkord rausgehauen werden die problemlos auch auf „Powerslave“, „Somewhere In Time“ oder IRON MAIDEN Alben neueren Datums stehen könnten („The Exiled“ und „Between The Devil And The Deep“ seien mal als krasseste Beispiele genannt). Wenn man mal zur Abwechslung nicht IRON MAIDEN huldigt, dann müssen halt HELLOWEEN herhalten wie in dem speedigen „Mr. Starlight“ oder dem mit einem Ohrwurm-Chorus ausgestatteten „Young & Alive“.

Das klingt jetzt auf dem Papier schon mal alles andere als gut und ich habe in einem Review, das eigentlich der Band LANCER gewidmet ist, bereits 10 mal den Namen IRON MAIDEN bemüht. Aber, Butter bei die Fische, genau das ist es, was den Hörer bei dieser Scheibe erwartet: IRON MAIDEN Blaupausen bis zum Abwinken, manchmal dermaßen dreist geborgt, dass es einem ob der vermeintlichen Kreativflaute im Hause LANCER schon ein wenig gruseln darf. Eigentlich kann man so etwas als ernsthafter Metalhead, oder zumindest IRON MAIDEN Fan, nicht gut finden. Eigentlich sollte man solch ein Produkt meiden wie der Teufel das Weihwasser. Nicht drüber sprechen, Ihr wisst schon, vielleicht bemerkt’s dann keiner …? Eigentlich. Was aber, wenn das Ganze dann doch, trotz aller Gegenargumente, unerwartet gut reinläuft? Was, wenn das Alles so furchtbar over-the-top käsig ist, das es schon fast wieder Stil hat? In Zeiten, in denen die Qualität einer Band oft nur noch daran gemessen wird wie true, authentisch oder okkult das Image ist, egal ob die Musiker Ihre Instrumente unfallfrei halten können oder nicht, kommt mir eine Band wie LANCER ganz gelegen. Von Outfit, über Performance und Songwriting (naja, gut, der Begriff hinkt ein wenig) bis zur Produktion ist alles so was von fake, dass ich das schon wieder erfrischend finde. Denn lieblos zusammengeschustert ist die Platte auf keinen Fall: die Gitarren duellieren sich als wäre Janick Gers zum letzten mal von der Bühne gestolpert und IRON MAIDEN hätten noch einen Gitarristen-Spot zu besetzen, Sänger Isak Stenvall hat zwar bei Weitem nicht die Range und das Charisma eines Michael Kiske, liefert aber eine absolut überzeugende Leistung ab. Nein, das Herz haben LANCER schon am rechten Flecken und ihre Instrumente beherrschen die Jungs auch ganz ordentlich. Gut geklaut ist besser als schlecht erfunden? Von mir aus gerne.

Ich hake das Album jetzt mal als mein ganz privates „guilty pleasure“ ab und verrat‘ auch keinem, dass ich mir das Teil von Zeit zu Zeit in den Player hieve und zwischen Schenkelklopfen und Kopfschütteln mit Inbrunst die durch die Bank starken Refrains mitschmettere. Das Video zu dem Track „Purple Sky“ (unbedingt googeln) sagt eigentlich schon alles und nüchtern betrachtet hat sich mit dem arg verunglückten Schunkelschlager „Seventh Angel“ auch wirklich nur ein richtiger Stinker aufs Album geschlichen. Da LANCER aus Ihren Einflüssen und Motiven keinen Hehl machen und mit Ihrem ersten Album ein herrlich kitschiges Gute-Laune-Album abgeliefert haben, komme ich um eine positive Bewertung einfach nicht herum. Für den eklatanten, ja schon brutalen Mangel an eigenen Ideen gibt es zwar einen ganz fetten Punktabzug, völlig abraten kann ich von der Scheibe aber definitiv nicht.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Purple Sky
02. The Exiled
03. Young & Alive
04. Seventh Angel
05. Don’t Go Changing
06. Dreamchasers
07. Mr. Starlight
08. Déjà vu
09. Between The Devil And The Deep

Mario

HOLY GRAIL – Ride The Void

Band: Holy Grail
Album: Ride The Void
Spielzeit: 53:13 min
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www. holygrailofficial.com

Nach dem Ausstieg bei den für ihren Geschmack zu retro orientierten White Wizzard, stampften Sänger James Paul Luna, Drummer Tyler Meahl und der inzwischen wieder ausgestiegene Gitarrist James J. LaRue 2009 ihr Wunschprojekt HOLY GRAIL aus dem Boden und landeten mit Ihrem Erstling „Crisis In Utopia“ auf Anhieb einen recht erfolgreichen Volltreffer. Auftritte beim Wacken-Open-Air und Download Festival, sowie diverse Support-Slots für u.a. Blind Guardian, Dragonforce und Hellyeah folgten. Da man ja bekanntlich das Eisen schmieden soll, solange es heiß ist, schiebt man zu Jahresbeginn nun bereits den Nachfolger „Ride The Void“ nach, der die Debüt Scheibeaus dem Jahr 2010 locker in die Tasche steckt.

Retro ist an der neusten Platte wenig bis gar nichts. Die Produktion haut heftig vor den Latz, extrem fett und modern in Szene gesetzt knallen die 13 Tracks aus den Speakern. Produzent Matt Hyde, der in der Vergangenheit bereits Platten von Slayer und Children Of Bodom betraut hat, verpasste der Band einen zwar sauberen und zeitgemäßen Sound ohne aber den Dreck ganz unter den Teppich zu kehren. Die Band befindet sich nach den ausgiebigen Touren der letzten Jahre in spielerischer Hochform und geht von Anfang an aufs Ganze. Nach dem instrumentalen, majestätischen Intro „Archeus“ klatscht „Bestial Triumphans“ gleich alle Trademarks des Bandsounds auf den Tisch: Macho-Riffing, Speedlicks für John Petrucci-Jünger und massenkompatible Hooklines die jeden Pit zum durchdrehen bringen lassen.

Hier und da hätte man allerdings durchaus etwas Fett trimmen können, denn über die gesamte Albumlänge kann man das hohe Niveau von Krachern der Marke „Bleeding Stone“ und dem bärenstarken Titeltrack nicht halten. Auch das streckenweise recht anstrengende High-Tech Gitarrengefrickel kann einem mit der Zeit etwas auf den Kecks gehen, Dragonforce lassen grüssen. Youtube-verwöhnte Shred-Kids, ständig auf der Suche nach dem neuesten Höher-Schneller-Weiter Klampfenmeister werden das hektische Skalenjagen wahrscheinlich lieben, mir ist das zu austauschbar und unoriginell (wenn auch arschtight gespielt). Die Platte rettet Sänger James-Paul Luna, der mit rotzigem Charme und punktgenau gesetzten Melodien und Spannungsbögen, den manchmal etwas ziellosen Kompositionen den nötigen Kick gibt. Der Gesang erinnert einige Male an die Alternative-Rocker The Almost („Crosswinds“) und setzt auch durchaus kommerzielle Glanzpunkte. Metalcore Elemente und die entsprechenden typischen Schrei-Parts wurden glücklicherweise auf ein Minimum reduziert, sind punktuell platziert und stören zu keinem Moment („The Great Artifice“). Eine kleine Verschnaufpause gibt es in dem mit Klassischen Gitarren vorgetragenen Instrumental „Wake Me When It’s Over“. Über weite Strecken regiert allerdings Vollgas auf sehr hohem Niveau.

Ein gutes, typisch amerikanisches Modern-Metal Album in der Schnittmenge aus alten Trivium, Atreyu und Avenged Sevenfold. Die Rasselbande ist demnächst zusammen mit Anthrax, Exodus, Municipal Waste und High on Fire auf US-Tour, ein, wie ich finde, extrem passendes Package.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Archeus
02. Bestial Triumphans
03. Dark Passenger
04. Bleeding Stone
05. Ride The Void
06. Too Decayed To Wait
07. Crosswinds
08. Take It To The Grave
09. Sleep Of Virtue
10. Silence The Scream
11. The Great Artifice
12. Wake Me When It’s Over
13. Rains Of Sorrow

Mario

RIVERSIDE – Shrine Of A New Generation Slaves

Band: Riverside
Album: Shrine Of New Generation Slaves
Spielzeit: 51:01 min
Plattenfirma: Indside/Out
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.riversideband.pl

Die polnischen Progger RIVERSIDE genießen, dank hervorragender Alben wie „Second Life Syndrome“ und „Anno Domini High Definition“, auch international einen exzellenten Ruf und untermauern Ihre Ausnahmestellung mit ihrem mittlerweile 5. Studioalbum „Shrine Of New Generation Slaves” (oder kurz “SONGS”). Das neue Album wurde wieder im Serakos Studio in Warschau eingespielt und erscheint neben der regulären CD-Fassung und als Digitalem Download auch noch sowohl als limitiertes 2CD Mediabook als auch als Doppel-LP, mit jeweils 2 exklusiven Bonustracks.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Veröffentlichungen haben RIVERSIDE Ihre Metal-Wurzeln nun beinahe endgültig gekappt und ein sehr organisch klingendes, über weite Strecken sehr reduziertes Werk geschaffen. Während andere Bands bei ähnlichen stilistischen Experimenten gerne mal bei all dem Shoe-gazing den Zuhörer aus den Augen verlieren und sich heillos in verkopften Arrangements verzetteln, nehmen RIVERSIDE ihr Publikum an die Hand und führen durch 8 wunderbare, nie langweilige Kompositionen. „Shrine Of New Generation Slaves“ ist ein erfrischend frickelfreies Prog-Rock Album, das typisch britische Prog-Songs und -Sounds in der Tradition von Marillion oder Porcupine Tree mit Classic-Rock Elementen und großen, eindringlichen Melodien verwebt (wie z.B. in dem grandiosen „Celebrity Touch“). Der Opener „New Generation Slave” legt mit einem tonnenschweren Riff den atmosphärischen und thematischen Grundstein des Albums, das sich um die Probleme des modernen Menschen bei der Bewältigung des täglichen Lebens in einer sich immer hektischer bewegenden Welt geht. Dunkler Stoff, der durch die Musik mit passenden, stimmungsvollen Bildern unterlegt wird. Ein wenig Geduld und Aufmerksamkeit sollte man schon mitbringen um all die liebevollen Details zu entdecken, die in kompositorischen Wundertüten wie „We Got Used To Us“ oder „Deprived (Irretrievably Lost Imagination)“ versteckt sind. Aber die Mühe lohnt, denn mit jedem Durchgang offenbaren sich neue Facetten und Melodien. Die dezent eingesetzten „genrefremden“ Instrumente wie Querflöte, Surfgitarre oder Saxofon bringen Farbe und Abwechslung ins Spiel ohne zu irgendeinem Moment aufgesetzt zu wirken. Die Band wirkt zu jedem Moment entspannt, souverän und vollends von Ihrer Kunst überzeugt.

RIVERSIDE liefern mit „Shrine Of New Generation Slaves” ein ausgesprochen erwachsenes und entspanntes Album ab und beweisen, dass Zurückhaltung und Understatement nicht gleichbedeutend mit Stillstand oder gepflegter Langeweile sein muss. Ein sehr empfehlenswertes Album für Freunde von ausgereiftem Songwriting und spannenden Arrangements. Schon jetzt ein Prog-Highlight des noch jungen Jahres.

WERTUNG:

Trackliste:

01. New Generation Slave
02. The Depth Of Self-Delusion
03. Celebrity Touch
04. We Got Used To Us
05. Feel Like Falling
06. Deprived (Irretrievably Lost Imagination)
07. Escalator Shrine
08. Coda

Mario

DISARM GOLIATH – Born To Rule

Band : Disarm Goliath
Album : Born To Rule
Spieldauer : 36:01 min
Plattenfirma : Pure Steel Records
Veröffentlichung : 18.01.2012
Homepage : www.disarmgoliath.com

Obskurer Bandname, check, geiles Fantasy Coverartwork, check, leicht rumpelige Eigenproduktion, check. Metaller-Herz, was willst Du mehr? Nach einer ersten CD im Jahr 1999, sowie 2 EPs aus den Jahren 2008 und 2009, wurde die aktuelle Veröffentlichung der Engländer DISARM GOLIATH bereits Anfang 2012 in Eigenproduktion auf CD aufgelegt. Glücklicherweise bringt Pure Steel Records die Scheibe nun nochmals auf Vinyl (500er Auflage) unters Volk.

Aus Ihren Einflüssen macht die Band definitiv keinen Hehl. Einige der Songs könnten, mit ein wenig schlechtem Willen, auch als zu offensichtliche Referenzen an die großen Helden gedeutet werden (Pate standen hier in erster Linie NWOBHM Vertreter wie Judas Priest und Iron Maiden, sowie Vintage Thrash der Marke Metallica und Anthrax). Platt kopiert wird hier aber nie, die eigene Handschrift ist stets zu erkennen.

Frontsirene Steve Bell klingt dabei wie eine Mischung aus Steelwings Riley Erickson und Olof Wikstrand von den famosen Enforcer und legt eine absolut ansteckende Performance hin. Da haut’s einem stellenweise die Plomben aus der Fassung wenn er den ein oder anderen, nicht enden wollenden, hohen Scream raushaut. Klassisch und Klasse. Die Gitarrenfraktion feuert einige herrlich unpolierte, vor Klischees triefende, Lines ab und Bass und Drums knüppeln sich songdienlich durch die Setlist. Löblicherweise hat man sich grosse Mühe gegeben die Kompositionen abwechslungsreich zu gestalten und sticht so aus dem Wust an ähnlich gelagerten Veröffentlichungen positiv heraus. Beispiele hierfür sind die Iron Maiden Hommage „Man Of Sins“, das speedige „Betrayer“ oder das streckenweise an die Kollegen Heart Of Cygnus erinnernde „Cry Of The Banshee“. Ach was, jeder der 8 Tracks macht ordentlich Laune und die knappen 36 Minuten vergehen wie im Flug. Ich ertappe mich ständig dabei wie ich die Refrains von Hymnen wie „Who rules the Night“ und „Born to Rule“ vor mich hinsumme. Da kann es unterm Strich nur heißen: alles richtig gemacht.

Der etwas unaufgeräumte Sound steht dem Potential der Band zwar ein wenig im Weg, verleiht der Scheibe aber einen ungehobelten Charme. Ich frage mich dennoch, wie das Album mit einem „amtlichen“ Sound funktionieren würde. Sei’s drum, die Jungs haben sich wirklich alle Mühe gegeben und eine geile Platte abgeliefert. Für Freunde von NWOBHM und schrägem US-Metal der Marke Cirith Ungol absolut empfehlenswert.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Embrace The Abyss
02. Who Rules The Night
03. Betrayer
04. Man Of Sins
05. Propaganda
06. Born To Rule
07. Cry Of The Banshee
08. Raining Steel

Mario

BATON ROGUE MORGUE – Hat Trick

Band: Baton Rogue Morgue
Album: Hat Trick
Plattenfirma: Secret Entertainment
Veröffentlichung: 21.12.2012
Homepage: www.batonrougemorgue.com

Wenn ich mir das Cover von „Hat Trick“ so anschaue, würde ich im Leben nicht darauf kommen, was BATON ROGUE MORGUE auf ihrer neuen EP zelebrieren. Was von Außen aussieht wie ein Chill Out Sampler, der in Ibiza´s großen Clubs laufen könnte, kann mit inneren Werten glänzen, die wohl niemand erahnt hätte. Aber auch schon das Debüt hatte ein ganz und gar nicht rockiges Artwork. Und so haben die Tarrantino- und Waffennarren Lee Angel Morgue (vocals), Domino De La Rogue (guitar), Francesco Gasoline Mattei (guitar), Timothy Baton (bass) und Danger Ranger (drums) vier neue und zwei bereits bekannte Stücke auf den Weg gebracht, die manchmal ein wenig an die rockigen Stücke von EDGUY erinnern. Die Finnen wildern aber auch noch tief in der Hardrockwelt der 1980ger und leihen sich manchmal ein paar Zutaten von Bands wie HELLYEAH und Konsorten aus. Und so hat das Cover rein gar nichts mit dem superben Inhalt von „Hat Trick“ zu tun.

Der Opener „Hat Trick“ glänzt mit lässiger Gitarrenarbeit und der tollen Stimme von Mr. Morgue. Das hitverdächtige „Crystal City“ beschert wohl dem ein oder anderen einen feuchten Schlüpfer (und das nicht nur wegen des klischeebehafteten Videos). Das ist einfach eine Hymne. „Tokyo Nights“ läuft auch gut rein, die Ballade „Black Ink“ langweilt mich allerdings ein bisschen. Viel besser sind da schon die beiden Songs vom Debüt: „Massacre Of St. Valentine´s Day“ und „Hellride“. Zwar hat die Produktion nicht so viel Druck wie das neue Material aber die Songs rocken dennoch volle Kanne.

Wie auch schon beim Longplay Debüt „High End Of The Season“ gibt es eine Bonus DVD mit drei Video-Clips zu „Crystal City“, „Hellride“ und „Midnight Rose“ (Live at the Whiskey A Go-Go). Wenn das kein schöner Appetithappen als Überbrückung zum hoffentlich bald folgenden zweiten Album ist, dann weiß ich auch nicht mehr. BATON ROGUE MORGUE sind wohl eine DER Geheimtipps aus Finnland! Check it out!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Hat Trick
2.Crystal City
3.Tokyo Nights
4.Black Ink
5.Massacre Of St. Valentine´s Day
6.Hellride

Stefan

JORN – Symphonic

Band: Jorn
Album: Symphonic
Spielzeit: 73:40 min   
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 25.01 2013
Homepage: www.jornlande.com

Nicht schon wieder ein Best Of Album! Ein Gedankengang der einem beim inzwischen dritten Greatest Hits Album von Jorn nur allzuleicht über die Lippen gleiten kann.

Allerdings belässt es unser aller Sangesgott dieses Mal nicht bei einer stinknormalen Compilation seiner bekanntesten Songs. Mit Hilfe von Lasse Jensen, seines Zeichens zuständig für ein komplettes Orchester, erstrahlen 14 ganz persönliche Favoriten des Herrn Lande im vollkommen neuen symphonischen Glanz.

Auffallend dabei ist, daß es gleich ganze sechs Songs vom letzten Studioalbum „Bring Heavy Rock To The Land“ auf „Symphonic“ geschafft haben.

Allen voran „I Came To Rock“, welches mit einem  majestätischen Orchesterintro der Marke „Lingua Mortis“ (dem Classic meets Metal – Projekt der Ruhrpottmetaller RAGE) ins Album startet. Die Instrumentierung des Songs ist auf orchestraler Ebene dabei zum Glück nicht zu dick aufgetragen. Viel mehr hat man das Gefühl, dass der Song durch die neuen Arrangements im Vergleich zum Original eher an Dramatik dazu gewonnen hat und auch die Gitarren braten dieses Mal einen Tacken härter und druckvoller durch die Boxen.

Den gleichen Eindruck erhält man, wenn man sich „Burn Your Flame“, „The World I See“ und „Man Of The Dark anhört. Der Sound passt einfach wie Arsch auf Eimer, als ob es die Stücke niemals in anderen Variationen als diese gegeben hätte.

Etwas überraschend hat es auch eine Neuinterpretation „Time To Be King“ auf den Longplayer geschafft. Im Original immerhin von MASTERPLAN

Als kleines „Goodie“ und Huldigung an einem der größten Metalsänger aller Zeiten, gibt es darüber hinaus noch zwei Cover von “Rock And Roll Children” und Black Sabbath‘s „The Mob Rules“. Ich bin mir sicher, wenn Dio diese Versionen seiner Klassiker noch hören könnte, er wäre verdammt stolz auf unserem norwegischen Stimmwunder.

Schon klar, auf „Symphonic“ gibt es keine neuen Songs zu hören, aber wer ein offenes Ohr für orchestrale Momente im Metal hat und Jorn Lande sowieso klasse findet (der Rezensent dieser Zeilen würde sich sogar „Jorn Lande sings the Telephone Book“ kaufen…), macht hier nicht viel verkehrt.

WERTUNG: keine Wertung

Lineup:

Jorn Lande : Vocals
Tore Moren : Gitarre
Jimmy Iversen : Gitarre
Nick Angileri : Bass
Willy Bendiksen : Drums

Trackliste:

 1.I Came To Rock
 2. Rock And Roll Children
 3. The World I See
 4. Burn Your Flame
 5. Man Of The Dark
 6. My Road
 7. Time To Be King
 8. Black Morning
 9. Like Stone In Water
 10. Vision Eyes
 11. War Of The World
 12. Behind The Clown
 13. A Thousand Cuts
 14. The Mob Rules

Marco

TASTE – Taste

Band: Taste
Album: Taste
Spielzeit: 43:56 min.
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.facebook.com/tastetheband

So Herrschaften, es ist mal wieder höchste Eisenbahn, um die Zeitmaschine anzuschmeissen. Denn was die zwei Brüder Christoffer und Felix Borg auf dem Debüt von TASTE abliefern, ist nicht nur authentisch und toll in Szene gesetzt, sondern ganz nebenbei und mühelos ein Genrestreich, den wohl niemand von einem bis dato unbekannten Projekt erwartet hätte. Eigentlich als Nebenbetätigung entstanden TASTE Ende 2009 mit dem Ziel, ganz tief in den 1980gern zu graben und Bands wie FM, STRANGEWAYS oder VALENTINE hochleben zu lassen. Doch schon bald bemerkten die Brüder, dass hier noch viel mehr möglich ist und machten TASTE zu ihrer Hauptaufgabe. Nachdem die Jungs ihre Platte selbst aufgenommen und schon in Eigenregie veröffentlicht hatten, erkannte man im Hause AOR Heaven das Potential und macht die Scheibe jetzt einer breiten Masse zugänglich.

Eingespielt wurden die Songs im Heimstudio von Christoffer Borg (vocals, guitar), sein Bruder Felix war für Bass und Schlagzeug sowie die Backingvocals zuständig. Mittlerweile sind TASTE aber zu einer richtigen Band gewachsen und haben mit Simon Strand (guitars), Simon Woss (keyboards) und ganz aktuell Mats Lindgren (bass) die besten Voraussetzungen um in Zukunft auch live auftreten zu können.

„Back To The Future“ ist eigentlich nur ein kurzer instrumentaler Appetizer – eben das Aktivieren der Time Machine – der aber die Ausrichtung der Borg Brüder mit einem Schlag präsent macht. Musik der oben genannten Bands sowie EUROPE oder GIANT spielen die Hauptrollen in den kommenden 43 Minuten. Dabei sind Songs wie der eigentliche Opener „Our Dreams“, „Cry For Love“ oder „Stay“ so erfrischend und voller Herzblut, wie ich es selten erlebt habe. Aber auch Balladen gehören zum guten Ton auf „Taste“ – mit dem variationsreichen „The Rose“ und „The One“ gibt es ausreichend Gelegenheit, mit der Freundin zu schmusen.

Anspieltipps würde ich Euch ja gerne geben, aber hier stimmt einfach alles: tolle Kompositionen, 80ger Feeling pur, ein aussagekräftiges, herrlich altbackenes Cover, die Stimme von Christoffer Borg, der Sound ist auch sehr authentisch – was gibt es also noch zu meckern? Nix! Und damit haben sich die Jungs von TASTE auch die erste Höchstnote für 2013 verdient. Ich hätte zwar nicht geglaubt, dass das so schnell gehen wird, aber sie haben es sich verdient. KAUFEN!

Und wer mir nicht glaubt, der kann sich auf Soundcloud einen eigenen Eindruck machen (Achtung, die Songs sind in der umgekehrten Reihenfolge angeordnet): https://soundcloud.com/tastetheband

WERTUNG:

Trackliste:

1. Back To The Future
2. Our Dreams
3. Cry For Love
4. Don´t Give Up
5. Stay
6. My Rose
7. Danger Games
8. Doesn´t Feel Like Love
9. In My Arms (Tonight)
10. The One
11. Fallen Angel

Stefan