UNIVERSE – Bad Child (RG Zeitmaschine)

Band: Universe
Album: Bad Child
Spielzeit: 49:16 min
Stilrichtung: Melodic Rock / Hard Rock
Plattenfirma: Solid Rock
Veröffentlichung: 1992
Homepage: www.universe-rock.de

UNIVERSE eine relativ unbekannte Band aus unseren Landen, im März 2015 wurde von Stefan das vierte Album bewertet. Hier geht es um das Debüt was es in sich hat, fette Gitarren und Chöre, geniale Melodien und raue nach Whiskey klingende Vocals vom talentierten leider verstorbenen Frank Di Santo. An den Gitarren waren damals Wolla Böhm und Reinholt Durand am Bass Holger Gerorge und Ingo Plass an den Drums.

Geboten wird Melodic Rock / Hard Rock mit, wenn verglichen werden kann höchstens einem leichten Touch über den Atlantik nach Kanada und den USA der frühen neunziger. Dies aber alles mit sehr viel Eigenständigkeit, was zu dieser Zeit Mangelware war, Nirvana und Co überfluteten den Markt mit ihrer Depri Mucke, ist halt Geschmackssache. Für traditionalisten war die Suche nach guten neuen Bands nicht leicht, da diese so gut wie kein Airplay mehr im Radio oder auch auf MTV bekamen.

Frank Di Santo liefert eine starke Leistung ab, die Stimme ist ähnlich der von Klaus Opree von TRANS AM, falls die einer kennt, einer genauso unbekannten und guten Band ich glaube aus dem Bonner Raum. Alles sitzt perfekt genau wie bei den Instrumenten harte melodische Gitarren und die Drums treiben nach vorne. Eine bessere Leistung für ein Debüt ist fast nicht möglich, sehr gutes Material mit drei Hits für die Rockdisco, die es lohnt für sich zu entdecken. Die Produktion bläst mit sehr gutem Sound und viel Dampf aus den Boxen.

Los geht es mit “I Want You” einem flotten Melodic Rock Song mit Mitsingrefrain hätte sich gut auf dem Debüt von TYKETTO gemacht. “Bad Child” ein Hard Rock Song der gut auf das Debüt von VON GROOVE oder TRIUMPHs “Age Of Excess” gepasst hätte. “Tear It Out” eine Uptemponummer die leicht gegenüber den anderen Tracks abfällt. “Where Are You” eine schöne Ballade für die Kuschelstunden. Dann folgt “Stranger In The Night” ein sehr guter Melodic Rock Song gleiches gilt auch für “Strong Survivors”. “Too Far Gone” nein nicht von Kane Roberts, hätte sich aber auch gut auf dessem zweiten Album gemacht. Dann kommt das erste Highlight ein staubtrockener Hit, Rock DJs hört euch diesen Song mal an, spielt diesen in der Rock Night und die Tanzfläche wird voll wie früher. Fetzige Gitarren und ein Sänger der regelrecht abhebt gepaart mit einem Refrain der von anderen auch nicht besser hinbekommen wird. “Big Screen Hero” das zweite Highlight ein Melodic Rocker der eine leichte melancholische Note besitzt aber dennoch stark ist, UNIVERSE gelingt hier den Spannungsbogen bis zum genialen Refrain gekonnt auf zu Bauen. “I’m Still Alive”  drittes Highlight ein Song der einfach gute Laune verbreitet, beendet ein Saustarkes Debüt aus Deutschland. Warum die drei Highlights am Ende kommen entzieht sich meiner Kenntnis, zwei zum Start, den dritten in die Mitte des Albums wäre meine Wahl.

Vergleichen kann man UNIVERSE mit dieses Album schlecht, wenn dann eine Mischung aus TYKETTO, TRIUMPH, VON GROOVE, ADRIAN GALE, VICTORY, TRANS AM und PC69 eine sehr hörenswerte Auswahl.

Fazit:

Ein Geiles Debüt einer talentierten deutschen Band die mehr Aufmerksamkeit mehr als verdient hätte. Momentan ist die CD noch relativ günstig zu bekommen aber wie lang noch. Last euch diesen Schatz nicht entgehen und gebt ihm mal einen Probelauf. Mit einem leider viel zu früh verstorbenen Sänger, der es mit seiner Whiskey und Zigarrengeschwängerten Stimme weit hätte bringen können.

Ich ziehe hier eine 9 als Bewertung, weil Geile Mucke auf dem Rundling zu finden ist, die aus einer Zeit stammt in der andere Trends aus Seattle gekrochen kamen und die Musiklandschaft verändert haben, nicht wirklich zum Vorteil.

WERTUNG:


 

Trackliste:

01. I Want You
02. Bad Child
03. Tear It Out
04. Where Are You
05. Stranger In The Night
06. Strong Survivors
07. Too Far Gone
08. Hands Off
09. Big Screen Hero
10. I’m Still Alive

Helmut

UNIVERSE – Mission Rock

Band: Universe
Album: Mission Rock
Spielzeit: 52:35 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 20.03.2015
Homepage: www.universe-rock.de

Es gibt sie noch: Underground Bands aus Deutschland, in denen das Feuer auch nach langen Jahren noch lodert. Zwar ist das letzte Album von UNIVERSE schon satte zwölf Jahre alt, aber jetzt haben sich Sänger A.H. Son (der Frank DiSanto nach dessen tragischen Krebstod schon 2003 ersetzt hatte), Bassist Holger George, Drummer H.H., Gitarrist George Dallino und Neuzugang Stanley Sparrow (ebenfalls Gitarre) noch einmal zusammengesetzt und bringen mit „Mission Rock“ ihren mittlerweile dritten Langspieler unters Volk. Schon die Entstehung des Vorgängers „Is There Something?“ erstreckte sich über mehrere Jahre und auch die ersten Songs entstanden für dieses Album entstanden bereits 2011. Ernst wurde es schließlich 2013, wo das Album aufgenommen wurde. 2014 legte Michael Voss Hand an und hat die zwölf Songs für „Mission Rock“ gemixt.

Auch die Reise des Quartetts in Sachen Plattenfirma erfährt eine weitere namhafte Station. War man früher bei Solid Rock Records oder Point Music unter Vertrag, konnte man jetzt mit Avenue Of Allies einen neuen Partner finden. Was ein weiteres Mal positiv ins Auge fällt, ist die professionelle und stimmige Aufmachung des Booklets und das aussagekräftige Cover Artwork.

Der Opener „Gravy Train“ startet standesgemäß mit zeitlosem Riffing und kraftvollen Beats. Die Stimme von A.H. Son erinnert dabei an manchen Stellen an den niederländischen Schreihals Leon Goewie (VENGEANCE). Auch das gefällige „Up To The Sky“ läuft gut rein, allerdings fällt hier zum ersten Mal auf, was den meisten Arbeiten von Meister Voss anhaftet: die immergleich klingenden Backing Vocals. Wer also das Haar in der Suppe sucht – bitteschön. Aber diese Kritik soll nur eine Randnotiz sein, denn „Mission Rock“ hat einfach zu viel guten und zeitlosen, zutiefst deutschen Melodic Rock an Bord, um sich damit aus der Bahn werfen zu lassen. Bestes Beispiel ist der Titeltrack, das lockerleichte „Now Or Never“ oder der Stampfer „Brain Collector“.

UNIVERSE zocken auf ihrem dritten Album eine Mischung aus alten BONFIRE oder CASANOVA. Alles klingt frisch, alles klingt tight. Innovationen sind nicht das Steckenpferd der Band, richtig guter Hardrock dagegen schon. Wer die Band in den letzten zwölf Jahren aus den Augen verloren hat, wird pro Jahr mit einem neuen Song verwöhnt. Wer die Jungs noch nicht kennt, sollte „Mission Rock“ definitiv antesten.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Gravy Train
2. Up To The Sky
3. Mission Rock
4. Innocence
5. Now Or Never
6. Lies
7. Brain Collector
8. Welcome The Night
9. Criminal
10. Shame
11. Broken Wings
12. Tomorrow

Stefan