01. Artificial
02. Blood On My Pillow
03. Sign Of The Times
04. Mona Lisa, Smile
05. Hurt No More
06. No Strings Attached
07. I Remember
08. Hightech Woman
09. Too Bad
10. Struggles To Believe
Spielzeit: 49:09 min – Genre: Blues Rock – Label: Provogue Records – VÖ: 05.09.2025 – Page: www.facebook.com/waltertroutband/
Der US-Amerikaner WALTER TROUT ist mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein Begriff, allerdings habe ich mich nie intensiv mit seinem Schaffen beschäftigt. Ich kann nicht mal behaupten aus Zeitmangel, sondern auch weil ich erst sehr spät meine Vorliebe für den Blues Rock entdeckt habe. Also habe ich dieses Genre für sehr lange Zeit gemieden, weil mir Blues Rock früher zu anstrengend war, ich konnte mich nicht wirklich auf die Feinheiten einlassen und habe deshalb einen weiten Bogen um diesen Stil gemacht. Sicher kenne ich einige Blues Rock Songs von den damaligen Discos, aber so richtig an den Blues rangetraut habe ich mich als ich den Übersong von JOE BONAMASSA „Driving Towards The Daylight“, ab diesen Moment war ich Feuer und Flamme für den Blues Rock. Und ab da an konnte ich mich auf diesen Stil einlassen und nahm mir die Zeit beim Hören, um alle Feinheiten der Songs aufzusaugen. Ein Bekannter von mir meint ich solle mir mal Aynsley Lister anhören, der könnte mir gefallen, leider vergesse ich dies öfter oder habe schlicht weg keine Zeit alles anzuhören. Die Magazin Dinge erledige ich immer spät in der Nacht bis in die frühen Morgenstunden da meine Chefine zu dieser Zeit schläft, ich mich mit dem Kopfhörer ohne Ablenkungen und komplett auf die Musik die ich reviewe konzentrieren kann. Diese Nacht ist nicht anders, ich hatte mal wieder Bock auf Blues Rock und danach ist der Classic Rock angesagt.
WALTER TROUT hat im Laufe seiner langen Karriere bei Künstlern und Bands wie unter anderem CANNED HEAT, JOHN LEE HOOKER oder JOHN MAYALL mitgewirkt. Solo oder besser gesagt mit der WALTER TROUT BAND kann er eine beachtliche Vita vorweisen. Also widme ich mich diese Nacht dem neuen Album „Sign Of The Times“ des Musikers. Unterstützt wurde er bei den Texten von seiner Frau Marie, neben ihm an Mikrofon und Gitarre sind noch dabei Teddy Andreadis an Keyboards, John Avila an Bass und Schlagzeuger Michael Leasure.
WALTER besitzt eine eigentümliche Stimme und Aussprache die ihren Reiz entfalten kann. In einigen Momenten erinnert er an JIMMY BARNES von COLD CHISEL oder auch JON BON JOVI. Das Gitarrenspiel ist fast schon von göttlicher Natur, obwohl sich WALTER schon in einem Alter befindet in dem sich viele im Ruhestand befinden. Aber nicht so WALTER, er lässt seine Stimmbänder immer noch schwingen und die sechs Saiten nach seinen Vorstellungen schwingen und klingen. Die Gitarren hören sich natürlich und nach Röhren Amp an, aber man kann heute vieles digitale nach klassischen Röhren Verstärkern klingen lassen. Aber alleine die Gedanken an warmen analogen Sound verbreiten ein lächeln. Die Tastenabteilung kramt ordentlich in der Zeitmaschine und holt die Hammond und Orgelklänge der 70er wieder aus dem Zauberhut, oder lassen das Piano raushängen, gemeinsam mit der Gitarre bilden sie eine Zeitreise zurück in eine Zeit in der Hektik für viele ein Fremdwort war, allein schon der Verkehr der nicht so verstaut war wie heutzutage. Genau an diese Zeiten wird man unweigerlich beim Genuss von „Sign Of The Times“ erinnert. Der Bass ist fast ein gleichberechtigter Partner der Gitarre, wenn nur einen Schritt dahinter, aber im Gesamtbild immer voll präsent. Das Schlagzeug haut einen nach dem anderen raus und überzeugt ohne Wenn und Aber.
Man merkt mit jeder Note die gespielt wird das es sich bei WALTER TROUT um einen Musiker handelt der genau weiß wohin er will, wie die Songs aufgebaut sein sollen um das möglichst höchste Potential zu erreichen. Mit seiner Stimme haucht er den Songs die von den Instrumenten schon verdammt stark sind noch mal eine extra Dosis Leben ein. Dabei wandelt WALTER TROUT gekonnt im Blues Rock, es werden auch mal sehr düstere psychedelische Riffs abgelassen die dem Sound eine Intensität verleiht und so noch muskulöser und potenter wirken. Der Blues Rock bewegt sich dabei irgendwo in der Mitte zwischen Südstaaten und Chicago Blues vielleicht auch noch andere Regionen der US of A. Ist der Blues Rock langweilig? Hat der Blues Rock seine Berechtigung verloren? NEIN, wenn es nach WALTER TROUT und auch dem Star der Szene JOE BONAMASSA geht bestimmt noch lange nicht.
„Artificial“ was für ein kraftvoller Blueser mit allem was dazu gehört, „Blood On My Pillow“ ein schwerer und schleppender Song der seine Qualitäten besitzt. „Sign Of The Times“ wow das Dingens kommt mit psychedelischen Gitarrensound – aber trotzdem ein Song für die höheren Plätze in der Hitparade, „Mona Lisa, Smile“ ein balladesker Schmachtfetzen vom Feinsten, kommt mit Southern Rock Vibes. „Hurt No More“ verdammt noch mal, was für ein geiler Song – hier wird der Blues gewaltig zurückgeschraubt – ich muss an eine Mischung aus SWEET, SMOKIE und THE WHO mit klassischen Wurzeln in die Moderne teleportiert denken. „No Strings Attached“ und er ist zurück der schwere Blues Rock – erinnert an eine Kreuzung aus JIMI HENDRIX und DEEP PURPLE, „I Remember“ ein geiler leichtfüßiger Südstaaten Blueser der an JIMMI BARNES erinnert. „Hightech Woman“ der Saloon Blues ist hier Programm, der Soundtrack für einen Mississippi Dampfer, „Too Bad“ die Sümpfe leben und geben auf geile Weise ein solches Zeichen ab, „Struggles To Believe“ hier muss ich an die BLUES BROTHERS denken die in den Südstaaten eine Party feiern.
Balle






