IT`S ALIE – Lilith

Band: It’s Alie
Album: Lilith
Spielzeit: 45:09
Stilrichtung: Hardrock/Heavy Metal
Plattenfirma: ROAR! Rock of Angels Records
Veröffentlichung: 18.09.2020
Homepage: www.facebook.com/itsalieband

Giorgia Colleluori, seit Sinner dürfte es für viele kein unbekannter Name mehr sein, überzeugte sie doch beim letzten Sinner Album oder Rock Meets Classic bereits mit ihrer rockigen Powerstimme.

Kein Wunder dass auch Mat Sinner für dieses “Erstlingswerk” der italienischen Hardrock Gruppe als Produzent gewonnen werden konnte.
Das Album sollte man in die Kategorie “klassischer Hardrock “ einordnen.
Der Titel “Hurt” ist für mich herausragend, das stimmliche Duell zwischen Giorgia Colleluori und Mat Sinner, erinnert stark an das letzte Sinner Album und konnte auch mich überzeugen!
“Barracuda” ein Cover der Band “Heart” finde ich auf einem sonst brauchbaren Album dann eher unpassend, eine Band sollte immer erst mit eigenen Songs den Zuhörern das “erste Album” schmackhaft machen, Cover kann man sich für spätere Alben aufheben.
Die Gastmusiker sind mit Jorn Viggo Lofstad von Pagan´s Mind und Jorn sowie Alex Beyrodt den Gitarrenmeister von Sinner, Primal Fear und Voodoo Circle perfekt und hochkarätig ausgesucht. Der fette Gitarrensound darf auch hier wie man es von Alex Beyrodt bekannt ist auch hier nicht fehlen.

Beim Titel “Lilith” kommt das dämonische zum Vorschein und leichte Elemente aus der Gothic Richtung. Kein Wunder da Lilith eine “Göttin” aus der sumerischen Mythologie darstellt, diese in diesem song verehrt wird.

Gefühlvoll und berührend und passend in diese hektische Zeit passend finde ich “Whisper” und “Eyes”. Dort beweist Giorgia dass sie auch weniger temperamentvoll kann und löst damit “Gänsehautfeeling” aus. Finde auch dass die sanfte Seite durchaus von einem “schwarzen Engel” wie ihr hervorkommen darf.

Anspieltipps: “Whisper”, “Eyes” und “Hurt”

Fazit: Gelungenes Erstlingswerk aber da geht noch mehr, Gefühle dürfen meiner Meinung für die Alben der Zukunft mehr ins Visier genommen werden, passt einfach zu einer Frontfrau und die sanften Titel gehen direkt ins Herz.. Denke aber das Giorgia ihren Weg noch steil nach oben gehen wird. Egal ob sie mit Sinner glänzt oder ihrer eigenen Band. Zur Produktion: Meisterleistung von Mr. Mat Sinner!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:
01. Silver
02. Fire
03. Lost
04. Ghost
05. Hurt
06. Eyes
07. 1111
08. Wind
09. Devils
10. Lilith
11. Barracuda
12. Whisper

Video zu “Fire”

Anita

 

LEATHERJACKS – Extremely Dangerous

Band: Leatherjacks
Album: Extremely Dangerous
Spielzeit: 38:47 min
Stilrichtung: AOR, Hard/Heavy Rock, Heavy Metal
Plattenfirma: MauCor Music (Eigenproduktion)
Veröffentlichung: 10.04.2020
Homepage: www.leatherjacksofficial.com

Ihr steht auf die 80er? 80er AOR-Rock-Metal? Dann seid ihr bei LEATHERJACKS genau richtig. LEATHERJACKS ist genau genommen eine One-Man-Band aus Brasilien. Der unglaublich sympathische und talentierte Mann der hinter dieser Sache steht, heißt Mauro Cordeiro. Im Alleingang hat dieser positiv verrückte Vollblutmusiker alle Songs und Texte geschrieben, aufgenommen, produziert, gemixt, gemastert und veröffentlicht. Ein riesiges Missgeschick passierte kurz vor dem Ende der Aufnahmen. Aufgrund eines Computer Fehlers wurden alle Daten gelöscht und es gab kein Back-Up. Also musste Mauro ganz von vorne anfangen und alles neu einspielen, großen Respekt dafür. Ob sich der Aufwand auch gelohnt hat, werden wir gleich herausfinden.

„Dejacked“ fängt ohne Umschweife mit einem guten Gitarrenspiel an. Er singt relativ rauh und simpel. Mitten im Song kommt ein tolles Solo und die Produktion ist top. So einfach ist es manchmal. Oh ja, wir schreiben das Jahr 1984, du stehst mit deinen Kumpels auf einem Konzert und und schreist ganz laut „I Hate To Fall In Love“. Genauso fühlt sich der Song an, Glam Rock pur, sehr geil. Und weiter geht’s mit „Songs For The Strangest Ones“. Schnellere Nummer mit Kick Ass Drums und fetten Riffs. Aerosmith meets Toxic Rose würde ich mal sagen. Hell yeah, 80er Jahre pur sind im Titeltrack „Extremely Dangerous“ angesagt. Ganz laut aufdrehen und mitgrölen. Vergleichen kann man es mit einer Mischung aus Fighter V und Dokken. Nun wird die Heavy Metal Keule ausgepackt. Dio, Iron Maiden und Judas Priest sind in „Persona Non Grata“ zu finden. Aber alles im ganz eigenen LEATHERJACKS Stil. In „Taured“ wird mehr dem AOR gehuldigt. Der Refrain ist saustark und fast schon kitschig, aber völlig egal wenn es so gut klingt. „The Payback Bay“ rockt, mehr gibt es da nicht zu sagen. „Spells And Zombies Through The Night“ musste ich mir öfters anhören als die anderen Stücke. Da wechselt er von Indie zu
Heavy Rock mit früherer Kai Hansen Stimme hin und her. Gewöhnungsbedürftig, aber dann doch gut. Verdammt, wir sind schon am Schluss angekommen. Aber der ist klasse. „A.O.R. Boulevard“ als Titel sagt schon alles. Zuckersüße Melodien, harmonischer Gesang und super Gitarrenarbeit.

Anspieltipps: Das ganze Album am Stück

Fazit: Nochmals großen Respekt, was Mauro hier alleine auf die Beine gestellt hat, ist schon mächtig. Mir gefallen einfach diese 80er Vibes die Einem ein Dauergrinsen ins Gesicht zaubern. Ein gute Laune Album, dass man zu jeder Gelegenheit anhören kann. Bem feito!Ótimo AOR/Metal do Brasil!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dejacked
02. I Hate To Fall In Love
03. Songs For The Strangest Ones
04. Extremely Dangerous
05. Persona Non Grata
06. Taured
07. The Payback Bay
08. Spells And Zombies Through The Night
09. A.O.R. Boulevard

Sturmi

GIRISH AND THE CHRONICLES – Rock the Highway

Band: Girish And The Chronicles
Album: Rock The Highway
Spielzeit: 59:25 min
Stilrichtung: Hard/Heavy Rock
Plattenfirma: Lions Pride Music
Veröffentlichung: 27.04.2020
Homepage: www.girishandthechronicles.com

„We gonna Party like there’s no tomorrow“ heißt es da im zweiten Stück, ok ich bin bereit. Bei Hard Rock denkt man sicherlich nicht gleich an Indien. Was? Indien schreibt er? Ja, GIRISH AND THE CHRONICLES kommen da her und bieten uns genau das.Und sie haben einen riesengroßen Vorteil gegenüber vielen anderen Bands dieses Genres: Sänger Girish Pradhan ist einfach Weltklasse. Gegründet wurden GATC in Sikkim 2009. Die Band hat seitdem drei Singles und ein Album vorzuweisen. Bekannt für ihre elektrifizierenden Live Shows haben sie sich an die Spitze der indischen Rock Szene vorgearbeitet. Unterwegs waren die Burschen schon mit Hoobastank, Destruction, Poets Of Fall und erst kürzlich mit Chris Adler (Megadeth, Lamb Of God). Aktuell besteht die Besetzung aus Girish Pradhan (v.g.), Suaraz Sun (g.), Yogesh Pradhan (b.), Nagen Mongrati (d.) und Krishh Dotta (keys.). Kümmern wir uns nun um das neue Album und Achtung Spoiler-Alarm: es ist verdammt geil geworden. In den Texten geht es um Rebellion, One Night Stands, gebrochene Herzen, endlose Highways und ganz einfach puren Rock’n’Roll. Steigt ein und genießt die Fahrt.

Den ersten Gang eingelegt und los. Wow, kaum ein paar Meter gefahren beamt es einen zurück in die 80er. Der Song fängt cool-chillig an und wächst zu einem fetten Groover, garniert mit dieser geilen Stimme von Girish. Es geht weiter mit dem Gute-Laune-Lied „Everynight Like Tonight“. Erinnert an Kissin‘ Dynamite und lädt zu einer sehr langen Party Nacht ein. Was passiert wenn Guns’n’Roses, Deep Purple und AC/DC ein Kind bekommen? Dann entsteht ein Song wie „Rock’n’Roll Is Here To Stay“. Der Sänger röhrt wie ein junger David Coverdale in Höchstform und das Gitarrensolo klingt wie von Slash geschrieben. Die folgende Powerballade „The Distance Between“ hätten Bon Jovi nicht besser komponieren können, tolle Nummer. In „Sikkimese Dreams“ geht es um die Träume der Band, endlich rauszukommen und zu rocken. Ist vielleicht jammern auf höchstem Niveau, aber der Track fällt gegenüber den Anderen leicht ab. Bei „Bad Shepherd“ haut der Vocalist das volle Brett a la Sebastian Bach raus. Hey, Skid Row, falls euch mal wieder der Sänger flöten geht, ruft Girish mal an (auf YouTube ist auch ein geiles Skid Row Cover) dann geht bei euch wieder was. Oh fuck yeah, der siebte Gang ist drin und Vollgas: „She’s Heavy Metal“ knallt so was von gut. Hier treffen sich Judas Priest und Danko Jones und schreiben zusammen einen Song. Ein geiler Banger namens „The Rebel“ folgt zugleich. Hier gibt es Soli, rotzigen Gesang und hohes Tempo. „Trapped Inside A Mirror“ wirkt ein bisschen progressiver. Led Zeppelin wären sehr zufrieden mit dieser Nummer und die Musiker dürfen sich voll austoben. Schon lang nichts mehr von Aerosmith gehört? Dann zieht euch „Wounded“ rein. What a voice und das Arrangement ist auf sehr hohem Niveau. Auf „Tears Of The Phoenix „ haben wohl frühere Dream Theater Pate gestanden, klasse gemacht. Den Abschluss macht „Identity Crisis“ , den ich aber gerne lieber „Black-Iron-Priest“ nennen würde. All diesen großen Bands wird hier Tribut gezollt.

Anspieltipps: Keine Ahnung, ich finde schon wieder alles super.

Fazit: Dieses Album hat alles. Von der Powerballade über 80er L.A. Style, bis hin zum Heavy Metal Riffing. Die Musiker spielen alle auf absolutem Top Niveau und wie gesagt, der Sänger ist der Wahnsinn. Von diesen Jungs wird man noch viel hören und hoffentlich auch sehen (wenn alles vorbei ist).

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rock The Highway
02. Everynight Like Tonight
03. Rock’n’Roll Is Here To Stay
04. The Distance Between
05. The Sikkimese Dream
06. Bad Shepherd
07. She’s Heavy Metal
08. The Rebel
09. Trapped Inside A Mirror
10. Wounded
11. Tears Of The Phoenix
12. Identity Crisis

Sturmi

ARCHON ANGEL – Fallen

Band: Archon Angel
Album: Fallen
Spielzeit: 49:57 min
Stilrichtung: Hard Rock/Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 14.02.2020
Homepage: www.facebook.com/ArchonAngelBand

Aldo Lonobile, Gitarrist von SECRET SPHERE, und Zak Stevens, Ex-SAVATAGE- und CIRCLE-II-CIRCLE-Sänger, gemeinsam mit einem Projekt, das nach klassischen SAVATAGE klingen soll; Na guut, geben wir dieser hoffnungsvollen Newcomerband ARCHON ANGEL und ihrem Debut-Album mal eine Chance.
Getroffen hat man sich bei den Arbeiten an TIMO TOLLKI’S AVALONs “Return To Eden” (die Rock Garage hat euch davon erzählt), gemeinsam an Songideen geschraubt und mit Yves Campion, Marco Lazzarini und Antonio Agate drei hochqualifizierte Musiker für die finale Besetzung zusammengetrommelt. Nun steht das Resultat alldessen in den Amazon-Lagern und vereint tatsächlich die Trademarks von SAVATAGE, allen voran den erhabenen Gesang von Ausnahme-Zak Stevens. Orchester gibt’s natürlich auch, im Groben einmal Streicher und einmal scharf bräsende Bläser, das nur an wenigen Stellen mal hörbar als synthetisch auffällt. Und ein Klavier kommt mindestens in der Hälfte der Tracks zum Einsatz. Dazu schöne Backingvocals, die selten (zum Beispiel beim 7,5-Minuten-Endtrack “Return Of The Storm”, der kurzweilig und fesselnd ausfällt) durch ihre Abwesenheit stören, zumeist aber gut eingesetzt sind, und ganz sporadisch kleine modernere Synth-Kniffe, beispielsweise das geile Intro des düster bechorusten “Twilight”.
Musikalisch pendelt man, wie erwartet, zwischen Bombast, knackigem Hard Rock (“Hit The Wall”, braucht keine Keyboards, kriegt also auch einfach keine!), leicht musicaleskem Orchester-angereichertem Heavy Rock (u.a. bei “Under The Spell” und beim starken Opener, der die “Der erste Track muss schnell sein”-Regel gekonnt ignoriert) und metallischen Tönen (z.B. das ebenfalls keyboardlose “Who’s In The Mirror”). Und eine Ballade ohne E-Gitarren und Drums gibt’s auch, die ist schmalzig und heißt “Brought To The Edge”
Veredelt wird all das durch eine Kompositionsleistung, die offensichtlich auf mächtig Erfahrung basiert – und durch die Musiker, die anscheinend alle von der Art sind, die nur auf ihr Instrument husten muss, um einen Part rauszuhauen, der auch aus einem eher simplen Track ein dickes Maß an Entertainment rausholt. Gerade das Gitarrenspiel ist eine harte Bereicherung!
Abseits der Ballade ist der Kitschfaktor recht gering. ARCHON ANGELs Version von Symphonic Power Metal ist oft düster, hat Platz für fast (fast) böse Riffarbeit und versauert keineswegs im Klischee-Symphonic-Power-Metal-Gänsehaut-Overkill. Ob das nun qualitativ ganz an die alten SAVATAGE rankommt, bleibt dem einzelnen Fan überlassen.

Fazit:
Dass “Fallen” aber ein Album ist, das der Reputation seiner Macher absolut gerecht wird, ist unbestreitbar. Ein würdiges Lebenszeichen des alten SAVATAGE-Spirit, und das bedeutet an sich schon Qualität!

Anspieltipps:
“Fallen”, Twilight” und “Return Of The Storm”.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Fallen
02. The Serpent
03. Rise
04. Under The Spell
05. Twilight
06. Faces Of Innocence
07. Hit The Wall
08. Who’s In The Mirror
09. Brought To The Edge
10. Return Of The Storm

Jannis