DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Freie Republik Reitermania

Trackliste:

01. Der Freiheit Vaterland
02. Rache an der Wirklichkeit
03. Weiße Pferde
04. Ich bin dein Freund
05. wir sind, weil ihr seid
06. Danke
07. Die Sonne scheint (Remix)
08. Das kleine Spießerlein
09. Erhelle meine Seele (Akustik)
10. Komm (Akustik)
11. Es wird schlimmer (Live in Hamburg)
12. Terre Nola (Live Akustik)
13. Es wird schlimmer (Live Akustik)
14. Wo es dich gibt (Live Akustik)
15. Die Leidenschaft (Live Akustik)
16. Ein liebes Lied (Live Akustik)
17. Ein leichtes Mädchen (Live Akustik)
18. Das Paradies (Live Akustik)
19. Friede sei mit dir (Live Akustik)
20. Ghostriders In The Sky (Live Akustik)
21. Dschingis Khan (Live Akustik)

Spielzeit: 87:09 min – Genre: Folk Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 31.10.2025 – Page: www.facebook.com/Reitermania/

 

Um DIE APOKALYPTISCHEN REITER hatte ich bis jetzt immer einen weiten Bogen gemacht, vielleicht aus dem Grund das ich nicht wusste wie ich Folk Metal einzuordnen habe. Seit ich mir ein paar Scheibletten aus diesem Genre angehört und auch reviewt habe muss ich gestehen das Folk Metal ein sehr interessanter Stil ist und sich auch gut hören lässt. Also habe ich mich für das Jubiläums-Album „Freie Republik Reitermania“ von DIE APOKALYPTISCHEN REITER eingetragen um mir die mal genauer anzuhören.

Im Infoflyer steht folgendes zum Album: „30 Jahre Die Apokalyptischen Reiter – Freie Republik Reitermania. Vier Kapitel. Eine Republik. 100 % Reiter. „Freie Republik Reitermania“ ist mehr als ein Jubiläum – es ist ein Manifest. Mit epischen neuen Hymnen, verschollenen Archivjuwelen, einem intimen Akustikset und dem längsten Track ihrer Geschichte feiern DIE APOKALYPTISCHEN REITER im Sturmritt durch ihr erschaffenes Universum. Die streng limitierte Fanbox (500 Exemplare) ist ein Gesamtkunstwerk: 4 LPs mit ausfaltbarem XXL-Artwork, das sich zu einem monumentalen Brettspiel entfaltet – inklusive handgefertigter Zinnfiguren der biblischen Reiter“! Na das hört sich doch hervorragend an und lässt die Ohren spitzen.

Zu den REITERn gehören Fuchs am Mikrofon, Titus Maximus an Gitarren und Keyboards, Volk-Man an Bass und Rohgarr an den Drums. Fuchs‘ Stimme hat ein Timbre das mit seiner Rauheit sehr gut zum Metal passt aber auch Deutsch / Hard Rock passen würde, die holt den Hörer voll ab der ersten Silbe ab. Kann eine Stimme besser matchen, sicher gibt es viele die perfekt zur Mucke der jeweiligen Band in ihrem Genre passen, aber Fuchs haut mit seinem Organ eine Schneise in die Trommelfelle, die sich nach einmaligem Genuss nicht so schnell wieder schließt. Die Gitarren fahren entweder auf einem Gleis mit viel Gefühl und Dezent, oder hauen volles Riffbrett mit gnadenlosen Salven raus. Je nach Bedarf geht die Gitti zu werke und hinterlässt einen Eindruck der nicht besser sein könnte. Die Keyboards halten sich zwei Schritte hinter den Gitarren auf und kommen den 6-Saiten nicht in die Quere, wenn mal Piano Klänge angeschlagen werden kommt die Tastenfraktion ein Stück näher ans Rampenlicht. Der Bass steht gut im Hörraum, geht beim vollen Brett allerdings leicht gegen die Gittis unter. Die Drums setzen dem Ganzen die Krone auf und sind in der perfekten Dosis ausgeführt um den großen Zampano zu geben und alles zu bügeln was nicht rechtzeitig in Deckung gehen kann. Die Produktion bläst alles weg was vor den Membranen rumtanzt, mit Volldampf in allen Pegelbereichen und Frequenzen haut der Sound voll rein.

Schon allein der Opener „Der Freiheit Vaterland“ geht mit knapp 11 Minuten und einer eindrucksvollen Botschaft an den Start, und wird während der gesamten Zeit nicht einen Moment Langweilig. Die Tempo- und Härtewechsel sowie die Gefühlvollen, Metal und Epic Passagen im Wechsel verbreiten sehr viel Charme der beim ersten Hören sitzt. Was auffällt ist die Ausführung der Vocals, die sehr oft episch wird, mit dem Einsatz des Pianos wirkt das Ganze dann noch größer und breiter, dass sich eine gigantische Bühne vor dem Hörer aufbaut. Die Songs sind ohne Ausnahme Ohrwürmer die sofort zünden und den Hörer nicht mehr so schnell loslassen. Es kommen Songs mit Gefühl oder mit vollem Metalbrett zum Einsatz, oder es wechseln sich eben die genannten Passagen in den Songs ab, dieses Wechselspiel bringt Abwechslung ins Spiel und lässt zu keinem Zeitpunkt auch nur den kleinsten Anflug an Öde aufkeimen. Auch wenn Fuchs mal fast ins Growling abschweift überzeugt er mit seinem Organ. „Weiße Pferde“ erinnert mich an ACHIM REICHELs „Aloha Heja He“ nur epischer und härter, mit dem gleichen Gespür für Melodie und Drama entstand mit „Weiße Pferde“ ein Hit. Bei „Ich bin dein Freund“ werden sogar Saxophon ähnliche Töne angeschlagen die sich sehr gut als Kontrast machen. „Danke“ erinnert mich an eine sehr Funky Version von SPLIFF, ich musste beim ersten Hören an die 70er Krimi Serie „Auf Den Straßen von San Francisco“ denken, Die Gitti ist genauso angefunkt. „Die Sonne scheint“ könnte mit ihrem Trance-Beat deplatziert sein. „Das kleine Spießerlein“ entschädigt für den Vorgänger und erinnert an Kindervers 10 kleine Jägermeister. Die Akustik Songs im 3. Kapitel haben was das überzeugt. Das 4. Kapitel mit dem Acoustic Set machen sich prächtig in der Vita der Band.

Ein überzeugendes Feierwerk zum 30-Jubiläum der Band mit einer beachtlichen Laufzeit, Aufmachung, Bonus Material und Hits on Board.

Balle