SOLITARY SABRED – By Fire & Brimstone

No Remorse records 2020

Band: Solitary Sabred
Album: By Fire & Brimstone
Spielzeit: 40:34 min
Stilrichtung: Heavy/Epic Metal
Plattenfirma: No Remorse records
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/sabredmetal

Epic Metal aus Zypern – da klingeln doch beim Stammrezensenten der grandiosen ARRAYAN PATH die Partyglocken. Von SOLITARY SABRED ist die Rede, und von ihrem dritten Album “By Fire & Brimstone”. Das klingt schonmal amtlich produziert, mit minimalen Knackpunkten, die aber aufgrund ihrer Bedeutungslosigkeit keiner näheren Erläuterung bedürfen. Die Musiker machen ihren Job gut und haben offensichtlich einiges an spielerischem Talent angesammelt. Der Vergleich mit ARRAYAN PATH passt so halb. Keine Ahnung, ob es an der musikalischen Sozialisierung der Zyprer liegt, aber in Sachen Harmoniefolgen und Grundstil (recht wenig Bombast, dafür mehr Ausreizung der Möglichkeiten der vorhandenen Instrumente) sind die beiden Bands in Teilen nicht unähnlich. Allerdings liegt der Fokus bei SOLITARY SABRED etwas weniger auf eingängigen Melodien und Emotionen. Das liegt insbesondere an Petros “Asgardlord” Leptos, der seine Vocals extrem theatralisch gestaltet und mit seinem schlüssigen Mix aus “normalem” Gesang, Erzählvocals und hohen Screams eher an PRIEST oder KING DIAMOND erinnert. Tut der Musik absolut gut, die Vocals passen und wären als reiner Standard-Klargesang wohl wesentlich weniger unterhaltsam.
Da die Vocals alleine ein Album aber nicht tragen können, muss der Rest der Musik auch noch stimmen. Und das tut er weitestgehend. Mal im Midtempo, mal fast doomig langsam, aber nie seicht, mal in dreschendem Uptempo, mal eher basic, mal ordentlich fett hat “By Fire & Brimstone” schonmal einiges an Abwechslungsreichtum zu bieten, auch innerhalb der einzelnen Songs, die fast nie in einem Tempo gehalten sind.
Dabei geht man natürlich das Risiko ein, dass die einzelnen Songs schwer auseinanderzuhalten sind, da man nicht den einen langsamen und den einen schnellen Song hat, sondern neun (ohne das kurze Hörspielintro zu “Blestem” acht), die mal so und mal so ausfallen. Das mag auch bei “By Fire & Brimstone” ein kleines Problem sein, für das allerdings die einzelnen Parts an sich doch oft entschädigen können. Die Arbeit der Instrumentalfraktion ist top aufeinander abgestimmt und innerhalb der Genregrenzen doch sehr kreativ, beispielsweise hinsichtlich von Bass und Gitarre in der Strophe des Openers. Die Vocals partizipieren dabei, lassen charakterstarke Melodieführung (zum Beispiel im Prechorus und Chorus von “Assassins Of Carthage”) ebenso wie einigermaßene stimmliche Eskalation (nicht nur im langen Endtrack “Blestem”) zu. Da schadet es auch nicht, wenn einzelne Songs nicht akut im Gedächtnis bleiben oder der ein oder andere mal nicht so zündet – während des Hörens macht “By Fire & Brimstone” auf jeden Fall so viel Spaß, dass man es ziemlich wahrscheinlich in der Rubrik “wieder anhören” abspeichert.

Fazit:
Somit ist SOLITARY SABREDs dritte Platte ein entertainendes Stück Metal mit klarer Existenzberechtigung, das in Sachen Komposition ebenso Punkten kann wie in Sachen Sound, spielerisches Können und Vocals. Dazu angemessen roh und unkitschig – für die Metaller unter unseren Lesern sollte reinhören auf jeden Fall keine Zeitverschwendung sein.

Anspieltipps:
“Assassins Of Carthage” (dieser Chorus…), The Scarlet Citadel (Chronicles Of The Barbarian King pt.I) und Psionic Transmogrification

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Servants Of The Elder Gods
02. Assassins Of Carthage
03. Disillusions
04. Invoking The Master
05. The Scarlet Citadel (Chronicles Of The Barbarian King pt.I)
06. Fyres Of Koth (Chronicles Of The Barbarian King pt.II)
07. Psionic Transmogrification
08. IX
09. Blestem

Jannis