SODOM – The Arsonist

Trackliste:

01. The Arsonist
02. Battle Of Harvest Moon
03. Trigger Discipline
04. The Spirits That I Called
05. Witchhunter
06. Scavenger
07. Gun Without Groom
08. Taphephobia
09. Sane Insanity
10. A.W.T.F.
11. Twilight Void
12. Obliteration Of The Aeons
13. Return To God In Parts

Spielzeit: 48:58 min. – Genre: Thrash Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 27.06.2025 – Page: www.sodomized.info

 

Über 40 Jahre sind seit ihrer ersten EP ins Land gezogen. Und jetzt soll auf einmal Schluss sein? Die Nachricht darüber, dass Sänger, Bassist, Bandboss und Sprachrohr Tom Angelripper die Reißleine für SODOM ziehen will, kommt absolut ohne Vorwarnung. Denn mit „The Arsonist“ haben die Thrash-Metal-Ikonen gerade ihr neues Album eingezimmert. Noch weit bevor es Ende Juni veröffentlicht wird, hat diese Nachricht für alle Fans einen extrem faden Beigeschmack. Offiziell kommuniziert wurde das z.B. über die Homepage indes nicht. Dabei haben Angelripper und seine Bande für ihr neues Werk noch einen nicht alltäglichen Aufwand betrieben. Sämtliche Drumspuren wurden analog aufgenommen, das Artwork stammt von Zbigniew M. Bielak, der für viele prägnante Plattencover von DARKTHRONE oder VADER und nicht zuletzt der Überflieger GHOST verantwortlich ist.

Dreizehn neue Stücke haben SODOM für „The Arsonist“ zusammengetragen. Dass der einleitende Titel“song“ lediglich ein Intro für „Battle Of Harvest Moon“ ist, ist nur eine Randnotiz. Mit ihrer Nähe zu anderen Größen wie SLAYER halten es die Ruhrpottler auch bei einigen ihrer neuesten Kreationen. „Battle Of Harvest Moon“ ist solch ein Beispiel. Und doch ist der Song durch und durch SODOM. Pumpende DoubleBass-Salven, grandiose Soli und der prägnante Gesang von Tom Angelripper lassen keine Zweifel daran aufkommen, dass SODOM es immer noch allen zeigen können. Das beweisen auch Nummern wie „Trigger Discipline“ oder „Witchhunter“, das dem 2008 verstorbenen Chris Witchhunter gewidmet ist, der zwischen 1982 und 1992 die wohl erfolgreichste Epoche in der Bandgeschichte mitgestaltete.

Ich bin ganz ehrlich, ich habe die Geschicke der Jungs für einige Zeit aus den Augen verloren. Als großer Fan der ersten Stunde drehen die großen Klassiker immer noch oft ihre Runden, Mitte der Neunziger haben sich unsere Wege allerdings weitgehend getrennt . Erst in den letzten Jahren wurde das Feuer wieder entfacht und mit der herrlich retro gehalten EP „1982“ vor zwei Jahren so richtig angeheizt. Dementsprechend erwartungsvoll verkroch ich mich dann auch zur ersten Listening Session im heimischen Musikzimmer. Die Wucht und die Kraft der neuen Songs ist schon enorm, wobei „The Arsonist“ nicht so an die alten Zeiten angelehnt ist wie vielleicht erwartet. Denn das untrübliche Gespür für ein gewisses Maß an Melodie in ihren Kreationen zu Hochzeiten ist irgendwo in den letzten 30 Jahren weitestgehend verloren gegangen. Und ich rede da nicht von Gesangslinien. Klar, „The Arsonist“ ist ein gutes Thrash-Album mit vielen eigenen Trademarks – die Hits fehlen jedoch bis auf wenige Ausnahmen. Abrissbirne ist dennoch Programm, das muss man Angelripper und seinen Mitstreitern lassen. Aber ist das genug für eine Platte auf der der Name SODOM prangt?

2025 ist schon irgendwie das Jahr der alten Helden, denn Kapellen wie DESTRUCTION konnten mit ihren neuen Alben ordentlich punkten. Das ist für SODOM nur bedingt der Fall. Und sollte „The Arsonist“ wirklich das letzte Werk in der Bandgeschichte sein, wird man zusammenfassend sagen können, dass sie es vielleicht verpasst haben, die Bühne mit einem großen Knall zu verlassen.

Stefan

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