DGM – Momentum

Band: DGM
Album: Momentum
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 26.03.2013
Homepage: www.dgmsite.com

Laut der Promoinfo sind DGM einer der führenden Prog Metalbands Europa. Nun bekannt sind sie mir natürlich, und gut sind sie auch bislang immer gewesen, aber führend? Nun ja das wird sich wohl noch herausstellen. Wie auch immer, die Italiener DGM veröffentlichen dieser Tage ihr achtes! Album „Momentum“, nach dem letzten Album „Synthesis“ welches 2010 recht kritisch beachtet wurde.
2011 konnte man dann zusammen mit den Prog Großmeistern SYMPHONY X auf Tour gehen, woraus wohl auch die Zusammenarbeit mit deren Fronter Russel Allen bei einem Song resultiert. Außerdem ist noch PAGAN’S MIND Gitarrist Jorn Viggo Lofstadt mit an Bord.
Die gewohnte Kost aus gut ausgearbeiteten Konzepten, schönen Melodien und guten Arrangements soll uns auch auf „Momentum“  präsentiert werden.
Wir werden nun zusammen herausfinden ob das neue Werk an die guten Vorgänger anschließen kann und hören uns deswegen gleich mal den Opener „Reason“  genauer an.
Hier kommt gleich der gute Russel Alleen zu seinen Ehren, zuvor jedoch geht es erstmal mit ordentlich Schmackes in den Track. Die Jungs geben gleich richtig schön Gas und die Nummer steigert sich dann von Minute zu Minute bis hin zum klasse Chorus und dem Zusammenspiel mit Russel. Geile Nummer zum Einstieg, geiler Opener!
Auch beim folgenden „Trust“ drückt man direkt zum Einstieg mächtig aufs Gas und hält sich nicht mehr viel Vorgeplänkel auf, das gefällt mir bis jetzt echt richtig gut. Apropos gefällt, das kann ich auch zur Stimme von Fronter Mark Basile sagen. Der Junge versteht absolut sein Handwerk und schafft es mühelos mit dem Druck der Instrumente mit zu halten. Auch „Trust“ begeistert mit schönen Melodien und einem schicken Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Klasse Track!
„Universe“ reiht sich anschließend eigentlich mühelos ein und weiß auch absolut zu gefallen. Vielleicht nicht ganz so stark wie die beiden Tracks zu vor, aber als Gesamtes doch noch als ordentlich Nummer zu sehen.
Bei „Numb“ nehmen die Jungs merklich den Fuß vom Gas, was zwar passt, aber mir haben die knackigen Nummern zum Anfang besser gefallen. Der Chorus reißt es hier aber dafür absolut raus. Eine zwiespältige Angelegenheit, Track ok, Chorus überragend!
Der anschließende Mittelteil wird dann vom melodischen „Pages“, dem gefühlvollen „Repay“ und „Chaos“ mit dem Gastauftritt von PAGAN’S MIND Saitenhexer  Jorn Viggo Lofstadt dominiert und veredelt, so das hier für den Hörer nie ein Gefühl der Langeweile aufkommt.
Und auch danach bleibt das Niveau hoch und man hat mit „Remebrance“, „Overload“ und „Void“ noch einige starke Tracks in der Hinterhand, die den bisher absolut positive Gesamteindruck bestätigen und stark untermauern!

Anspieltipps:

Es gibt hier viele starke Tracks, mit zu den Besten gehören definitiv der Opener “Reasons”, “Trust”, “Pages”, “Chaos” und “Void“.

Fazit :

Hmm da habe ich mich ja ganz schön geirrt bei meiner Eingangsbewertung das ich mir nicht vorstellen könnte, das DGM zu einer DER europäischen Prog Metalbands gehören, denn das tun sie definitiv! So viel kann ich nach dem Genuss ihres neuen Werkes “Momentum” sagen. Die Jungs bieten hier über weite Strecken eine gute und kompakte Leistung und lassen sich auch kaum von ihrem kraftvollen, schnellen und eingängigen Prog Metal abbringen.
Die Gastmusiker fügen sich gut ins Bandgefüge ein und auch die Bandmitglieder, allen voran Fronter Mark sprühen nur so vor Spielfreude.
Prog Metal Freunde sollten hier mit ihren zwei Lauschern mal genau hin hören, sonst verpassen sie ein richtig starkes Album ihres Genres!

WERTUNG:
 


 

Trackliste:

01. Reason (feat. Russel Allen)
02. Trust
03. Universe
04. Numb
05. Pages
06. Repay
07. Chaos (feat. Jorn Viggo Lofstadt)
08. Remebrance
09. Overload
10. Void
11. Blame

Julian

AWAKEN – Awaken

Band: Awaken
Album: Awaken
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: November 2012
Homepage: www.awakenthemetal.com

Die US Prog/Power Metaller AWAKEN wurden 2009 durch den Ex LAZARUS Sänger Glenn DaGrossa gegründet. Für seine neue Band stellte er eine Mannschaft aus erfahrenen Musiker der New Yorker Metal Szene zusammen. Darunter so Größen wie den Ex QUIET RIOT und WIDOWMAKER Bassisten Freddy Villano,   Ex LAZARUS Schlagzeuger Nick D’Alessandro und Joe Todaro (Gitarre, SMOKING BUDDAH) sowie Scott Bennett (LOST LEGACY).
So richtig viel ist über die Truppe noch nicht bekannt, kein Wunder ist das mir vorliegende, selbstbetitelte Album doch das Debüt der Band. Aktuell befindet man sich schon in der Produktion des zweiten Output.
Die Qualität der Stammband LAZARUS, die 2007 zu einer der besten Undergroundbands gewählt wurde, spricht aber denke ich für sich, so das man sich schon vorstellen kann was hier auf einen zurollt.
Wir halten uns also auch nicht lange mit viel Gerede auf, sondernkommen direkt zum Opener „March of Aachen“. Ein instrumental was zwar recht lang ist, aber zu keiner Zeit langweilig! Das finde ich sehr bemerkenswert, denn oftmals sind instrumentale Stücke nur Lückenfüller, hier ist es aber ein vollwertiger Track, der uns dazu noch gut in die Scheibe einführt.
Der erste richtige Track ist dann „As the Dark, so the Light“, welcher mit einem treibenden Rhythmus und knackigen Riffs gut punkten kann. Dazu noch der angenehme Gesang von Fronter Glenn und der einprägsame Chorus, fertig ist die Ohrbombe, klasse!
Das anschließende „Bones to Dust“ braucht zwar etwas bis es in die Gänge kommt aber dann fesselt uns die Nummer mit ihrem Chorus so richtig und lässt uns so schnell nicht mehr los, das kann ich euch versprechen.
Auch bei den folgenden Tracks bleibt das Niveau hoch, „Beneath the Surface“ geht gut ins Ohr, „Mourning Heroes“ ist dann nach verhaltenem Beginn nochmal einen Ticken eingängiger und melodischer und eine schöne Ballade haben wir dann mit „My Silent Breath“ die eindeutig von der Gesangsperformance von Glenn lebt.
Eine absolute Ohrbombe ist dann auch der anschließende Titeltrack „Awaken“ geworden. Melodisch, eingängig und heavy ganz so wie es sich das US Power Metalherz wünscht. Ein absolut würdiger Titeltrack!
Der letzte Abschnitt besteht dann aus „The Inquisitor“, „Death of me“ und dem Abschlusstrack „In this Circle“ Alle Songs lassen sich richtig gut hören und runden das absolut positive Gesamtbild der Platte perfekt ab und lassen mich nach dem verklingen des letzten Tons recht zufrieden zurück!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall lege ich euch hier “As the Dark, so the Light”, “Bones to Dust”, “Mourning Heroes”,”Awaken” und “In this Circle“ richtig ans Herz.

Fazit :

Bislang kannte ich weder AWAKEN noch den Ex LAZARUS Sänger Glenn DaGrossa, Asche über mein Haupt würde ich sagen, denn da habe ich definitiv etwas verpasst!
Denn das selbstbetitelte Debütalbum überzeugt mich auf ganzer Linie mit seinen progressiven aber dennoch kompakten und melodischen Nummer, die nicht sehr lange brauchen um zu zünden.
Dazu noch die klasse musikalische Performance der gesamten Band, hervorzuheben ist hier natürlich Fronter Glenn, und fertig ist ein absolut gelungenes Debütalbum, was den Jungs erstmal einer nach machen soll.
Auf jeden Fall gibt es von mir eine dicke Kaufempfehlung für alle US Power und Progressiv Metaller!

WERTUNG:



 

Trackliste:

01. March of Aachen
02. As the Dark, so the Light
03. Bones to Dust
04. Beneath the Surface
05. Mourning Heroes
06. My Silent Breath
07. Awaken
08. The Inquisitor
09. Death of Me
10. In this Circle

Julian

KRUNA – Last Century

Band: Kruna
Album: Last Century
Spielzeit: 50:28 min.
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 26.03.2013
Homepage: www.bakerteamrecords.com

Ich fühl mich verfolgt, jawoll, ich fühl mich von italienischen Bands verfolgt! Ich glaub jede zweite Promo in letzter Zeit kommt aus Italien 😉

Zur Band selber gibt es leider kaum Infos von Seiten der Plattenfirma, sodass ich auch hier (wie auch schon bei Carved) hauptsächlich Gevatter Google bemühen musste, um überhaupt etwas über Band und Musiker zu erfahren.
Wie dem auch sei. KRUNA haben 2007 mal ein Demo mit dem Namen „Fragments of Memories“ veröffentlicht und seither am Songwriting gefeilt, sowie die spieltechnischen Fähigkeiten verbessert. Da ich die Demo nicht kenne, kann ich natürlich nicht beurteilen, ob sich die 6-jährige Arbeit ausgezahlt hat.

Deshalb gleich zur neuen CD „Last Century“

KRUNA beschreiben Ihre Musik als eine Mischung aus Slayer, Sepultura, Black Dahlia Murder, Hatebreed und Soilwork und zumindest mit ihrer  Selbsteinschätzung liegen die Burschen gar nicht mal falsch. Besonders Sepultura hört man an jeder Ecke raus, da der Gesang ähnlich phrasiert ist wie der von Max Cavalera.
Musikalisch geht die Reise von Old-School Thrash bis hin zu moderneren Elementen die zwischen Metalcore, Melodic Death Metal und Modernem Thrash anzusiedeln sind. Vom Songwriting her gehen die Nummern durchaus in Ordnung, die allerdings durch teils krasse Timingprobleme echt den Bach runtergehen. Das Schlagzeug rumpelt durchgehend schräg durch die Botanik und verlangt den restlichen (ordentlich gespielten) Instrumenten alles ab, nicht vollends aus dem Takt zu kommen.

Fazit: Platten die die Welt nicht braucht Part 2…

WERTUNG:

 


 

 Trackliste:

1.    Man God’s Temple
2.    Bloody Centuries
3.    Confessor
4.    Phoenix (feat. Alberto Zannier)
5.    Death Without War
6.    Back In Time
7.    Ten Lies
8.    Mob
9.    Not For Me
10.    Death By War
11.    Armor

Frank

CARVED – Dies Irae

Band: Carved
Album: Dies Irae
Spielzeit: 37:05 min.
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 26.2013
Homepage: www.staycarved.com

Zu CARVED fehlen mir leider fast alle Informationen, die man sich vorstellen kann. Im Grunde genommen weiß ich über die Band gar nichts, außer dass sie aus Italien kommt. Daher gibt es auch keine Vorstellung der Band. Die Webseite der Band ist scheinbar noch nicht fertig, was am Tag des Releases von „Dies Irae“ mehr als peinlich ist.

Kommen wir deshalb direkt zur Plattenkritik:

Dies Irae steht für Tag des Zorns und ist der Auftakt des mittelalterlichen Jüngsten Gerichts. Und eben jenen versucht man im Intro musikalisch umzusetzen. Während das Arrangement thematisch passend umgesetzt wurde, fällt gleich der oberbeschissene (sorry…) Sound auf, die Keyboards klingen unglaublich billig nach Aldi Heimorgel.

Und auch mit dem ersten richtigen Song ändert sich der Ersteindruck kaum. Um es schmerzlos zu machen:
Dark Metal im Stile alter Moonspell oder Rotting Christ mit massenhaft schlechtem Keyboardkleister zugeklatscht. Das ganze wird dann noch durch fiese Timingschwächen und katastrophal schlechtem Frauengesang garniert.

Vom Songwriting her sind CARVED jetzt gar nicht mal so wirklich übel. Die ein oder andere Songpassage hat schon Charme und bleibt im Ohr hängen, die Umsetzung hingegen ist schon fast stümperhaft. Vieles klingt nach Gewollt und nicht Gekonnt.
Die Produktion ist dazu auch nicht das Gelbe vom Ei. Viel Matsche und noch mehr durcheinander.

Ich hab mir die Scheibe jetzt ungelogen 5-6 komplett angehört, in der Hoffnung sie vielleicht irgendwann gut zu finden. Leider nichts zu machen.

Fazit: Platten die die Welt nicht braucht, bzw. siehe Untertitel von Song 4.

WERTUNG:





 

 Trackliste:

1. Dies Irae (Praeludium)
2. Echo Of My Cinderella (The Final Symphony)
3. Enter The Silence
4. Scripta Manent (Bullshit)
5. The Perfect Storm
6. At The gates Of Ice
7. Ashes Of A Scar
8. Black Lily Of Chaos
9. A New World (Postludium)

Frank

BLEED THE MAN – Ashes From The Past

Band: Bleed The Man
Album: Ashes From The Past
Spielzeit: 53:31 min.
Plattenfirma: Coroner Records
Veröffentlichung: 12.03.2013
Homepage: www.bleedtheman.com

Wenn ich den Namen Mallorca höre, denke ich logischerweise zunächst mal an Ballermann, Eimer saufen, Weiber und Tom Gerhardt, weniger jedoch an Metal.
Wenn es nach BLEED THE MAN geht, würden sie diesen Zustand sicherlich gerne ändern.

2007 in Alcudia auf Malle gegründet, dauerte es bis Anfang 2008 bis die Band ihr erstes festes Line-up zusammen hatte. Fortan wurde die kleine Urlaubsinsel im Mittelmeer beackert. Ende 2009 entschlossen sich die Jungs dann, zum ersten Mal ein Studio zu überfallen, um ihre musikalischen Ergüsse für die Nachwelt zu konservieren. Das erste Album “Behind the Walls of Reality“ erschien im Juli 2010.

2 Jahre später enterten BLEED THE MAN erneut das Psychosomatic Recording Studio (bekloppter Name) um die aktuelle Scheibe „Ashes from the Past“ ins Mischpult zu tackern.

Den Anfang macht „Save your Soul“. Nach einem kurzen Akkustikgitarren Intro, welches mich ein wenig an alte IN FLAMES Intros erinnert, kreist dann direkt der Knüppel. Eingeleitet von einem modernen Death Metal Riff entwickelt sich der Song bei einsetzender Strophe dezent in Richtung Metalcore um im Refrain in bester Papa Roach Manier mit cleanen Vocals einen melodischen Höhepunkt zu finden.
„Human Nature“ beginnt ganz im Stile neuerer IN FLAMES. Durch den Einsatz von Keyboards wirkt der Song wesentlich dynamischer als der schon nicht schlechte Opener.

Dieser anfänglich undurchschaubare Soundmischmasch zieht sich im folgenden durch das ganze Album. Die Qualität der Songs wird einem in der Regel nicht beim ersten Hören bewusst. Es bedarf einiger Durchläufe um das gesamte Spektrum der Musik zu erfassen und letztendlich zu verstehen. Melodischer Death Metal paart sich mit vereinzelt eingestreuten Metalcore Elementen, melodische Gitarrenparts treffen auf atmosphärische Keyboarddichte. Hier ein bisschen PAPA ROACH oder P.O.D. Fertig ist BLEED THE MAN.

Die ganze Geschichte klingt nach etwas Eingewöhnung überraschend frisch. Wenn es was zu mäkeln gibt, ist das lediglich der, in Phasen, gesichtslose Gesang. Das Potential in der Stimme ist zwar durchaus vorhanden, aber ich denke, die ein oder andere Stunde Gesangsunterricht wäre durchaus keine Fehlinvestition. Grundsätzlich schlecht ist die Gesangsleistung jedoch nicht, also bitte nicht falsch verstehen, das ist Jammern auf hohem Niveau.

Die Produktion geht absolut in Ordnung, das Schlagzeug könnte etwas weniger Hall vertragen, geht aber trotzdem soweit ok.

Ob BLEED THE MAN es schaffen, beim Wort Mallorca die Gedanken auf Ihren Bandnamen zu lenken, bezweifle ich mal stark. OK diese Theorie ist eh auf meinem Müll gewachsen. Ein kleines Ausrufezeichen von den Balearen ist „Ashes from the Past“ aber allemal.

FAZIT: Wer gern mal über den Tellerrand guckt und sich einen erstaunlich gut funktionierenden Stilmix aus Death Metal, Metalcore, melancholischem Modern Metal und Papa Roach vorstellen kann, sollte mal ein Ohr riskieren. Im Prinzip reden wir hier von Crossover im eigentlichen Sinne.

WERTUNG: 

 Trackliste:

1. Save Your Soul (4:13)
2. Human Nature (4:49)
3. Still Have Time (3:42)
4. Another Human Fault (3:16)
5. The Most Precious Gift (3:58)
6. The Follower (4:52)
7. Walk Through My End (4:27)
8. Mind Prison (5:15)
9. Automatic Thoughts (4:16)
10. Face To Face (4:55)
11. Obscurity Is My Name (5:09)
12. Confront The Truth (4:39)

Frank

THY ART IS MURDER – Hate

Band: Thy Art Is Murder
Album: Hate
Spielzeit: 36:53 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.facebook.com/thyartismurder

Sonne, Surfen, Kängurus und erstklassiger Hardrock der Marke AC/DC, Airbourne oder Rose Tattoo – so etwa dürften die Antworten auf die Frage was einem zu Australien einfalle wohl lauten.

Mit alldem hat THY ART IS MURDER absolut nichts zu tun.

Schon der Blick auf das apokalyptische Cover inklusive unleserlichem Bandlogo deutet klar in Richtung Death Metal.
Stimmt, allerdings frönt man nicht alten schwedischen oder amerikanischen Vorbildern sondern hat sich einer sehr modernen Auslegung verschrieben: dem technischen Deathcore.

2005 in einem Vorort von Sydney gegründet konnte die Band bereits mit der EP “ Infinite Death“ und dem Debüt „The Adversary“ auf sich aufmerksam machen. Die kanadische Deathcore-Truppe DESPISED ICON und die Industrial-Thrasher von FEAR FACTORY verpflichteten THY ART IS MURDER bereits für zurückliegenden Australien Auftritte als Support.

Der Zweitling „Hell“ wurde 2012 dann auf dem australischen Markt von Halfcut Records veröffentlicht und schaffte es als erstes Extreme-Metal Album unter die Top 40 der australischen Charts (Platz 35). Auch in Amerika und Kanada konnte man gleich in der Veröffentlichungswoche sehr gute Platzierungen in den iTunes Metal Charts landen.

Nun hat man einen Deal bei Nuclear Blast ergattert um das Werk weltweit auf die Menschheit loszulassen.

Die größte Hürde im technischen Extrem-Metal Bereich nimmt „Hate“ mit beeindruckender Leichtigkeit: die Produktion.
Klar, trocken und mit mächtig viel Druck krachen die 10 Stücke aus den Boxen, man hört alle Instrumente zu jeder Zeit deutlich heraus und auch Shouter Chris McMahon kreischt, röchelt und grunzt sich, perfekt in Szene gesetzt, durch sie Songs.

Technisch spielen alle Musiker auf hohem Niveau, druckvoll sägende Gitarren, ein fetter Bass und punktgenaues, energiegeladenes Drumming überzeugen auf ganzer Linie. Blastattacken, groovende Parts, die sich direkt an die Nackenmuskulatur richten, stimmig eingebaute Breaks und knatterndes Doublebassgewitter heben THY ART IS MURDER von der Durchschnittskost aus dem Deathcore-Sektor ab.

Freunde von JOB FOR A COWBOY, THE BLACK DHALIA MURDER oder WHITECHAPEL sollten auf jeden Fall mal zwei Ohren riskieren.

Fazit:
„Hate“ – der Titel hätte nicht passender gewählt werden können – die Australier lassen einen technisch hochwertigen Hass-Batzen auf die Welt los der sie schlagartig in die erste Liga der Deathcore Bands befördern wird.

Anspieltipps: Immolation, Gates of Misery

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Reign Of Darkness 3:35
2. The Purest Strain of Hate 3:25
3. Vile Creations 3:32
4. Shadow Of Eternal Sin 3:52
5. Immolation 3:21
6. Infinite Forms 4:31
7. Dead Sun 3:40
8. Gates Of Misery 2:54
9. Defective Breed 3:39
10. Doomed From Birth 4:24

Chris

TOMBSTONE HIGHWAY – Ruralizer

Band: Tombstone Highway
Album: Ruralizer
Spielzeit: 46:47 min.
Plattenfirma: Agonia Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.facebook.com/Tombstone.Highway

Willkommen in South Carolina, der Geburtsstätte des Southern Rock.
Ach ne Moment, vertan. Und doch könnte ich wetten, dass TOMBSTONE HIGHWAY aus den US Südstaaten kommen.
Aber nein, sie kommen tatsächlich aus Europa. Um genau zu sein, aus Italien und das hätte ich beim besten Willen nicht geglaubt.

TOMBSTONE HIGHWAY spielen waschechten Stoner Doom mit Southern Rock und Sludge Elementen. Die großen Vorbilder dürften schnell gefunden sein. DOWN, CORROSSION OF CONFORMITY oder BLACK LABEL SOCIETY werden mehr als einmal auf dem heimischen Plattenteller rotiert haben. Ihren Bandnamen könnten die beiden Herren zudem vom gleichnamigen Song des SAINT VITUS Ablegers THE OBSESSED entnommen haben. Das ist allerdings meine Vermutung, passen würde es allemal.

Die beiden Herren, ganz genau. Bei TOMBSTONE HIGHWAY handelt es sich inzwischen zwar um eine komplette Band, das Album wurde jedoch als Projekt von Emilio S.O.B. Sobacchi und H.M. Outlaw, der dem ein oder anderen vielleicht durch seine Tätigkeit bei FORGOTTEN TOMB bekannt sein könnte. Dort werkelt er allerdings unter dem Pseudonym Herr Morbid.

Doch kommen wir zur aktuellen Scheibe „Ruralizer“.

Wie oben zu lesen ist, spielen TOMBSTONE HIGHWAY Stoner Doom und um sich ein bisschen von genannten Bands abzugrenzen, wird auch nicht vor dem Einsatz von Instrumenten zurückgeschreckt, die nicht (mehr) so häufig zu hören sind.
So wird gleich beim Opener „Old Blood“ das Banjo ausgepackt. Und was soll ich sagen? Es nervt auf Dauer gewaltig, da es sehr in den Vordergrund gemischt ist. Das Riff im Refrain ist zudem recht nah an „I’m Broken“ von PANTERA angelehnt. Kein besonders guter Einstand denke ich mir und erhoffe eine bessere Fortsetzung des Albums.
Die dann aber glücklicherweise auch eintritt. Das Banjo rückt immer weiter in den Hintergrund und es dominieren tonnenschwere Doom Riffs, die zwar mit Sicherheit nicht alle den Innovationspreis gewinnen, dafür aber arschtight gespielt sind und grooven wie die wilde Wutz.
Hin und wieder wird mal eine alte Hammondorgel ausgepackt und auch das besagte Banjo tritt zum Vorschein, glücklicherweise aber nicht mehr so penetrant laut wie im Opener.
Songs wie „Bite the Dust (And Bleed)“ rocken sich einfach den Allerwertesten ab.

Der akzentfrei vorgetragene Gesang von H.M. tut sein übriges, um den staubtrocken produzierten 8 Eigenkompositionen sowie der MOUNTAIN-Coverversion von „Mississippi Queen“ das nötige Flair zu verleihen.

FAZIT: Als ich gelesen habe, dass TOMBSTONE HIGHWAY aus Italien kommen und Stoner Doom spielen musste ich schon ein wenig grinsen. Ich bin froh, über meine Vorurteile hinweggesehen zu haben. Wer auf oben genannte Bands steht, sollte sich „Ruralizer“ ruhig mal geben. Erfreulich ist zudem, dass die Produktion zwar sehr trocken, aber keineswegs altbacken klingt. Der Bass drückt ordentlich und die gesamte Aufnahme hat ordentlich Wumms. Ich bin sehr überrascht ob der Qualität dieses Albums. Hut ab.

WERTUNG:  

Trackliste:

1. Old Blood (4:48)
2. Acid Overlord (4:52)
3. Graveyard Blues (7:18)
4. Hellfire Rodeo (2:32)
5. Ruralizer (5:14)
6. Bite The Dust (And Bleed) (5:08)
7. At The Bitter End (9:03)
8. Mississippi Queen (2:27)
9. Hangman’s Friend (5:25)

Frank

SCARLET VIOLET – Everlusting

Band: Scarlet Violet
Album: Everlusting
Spielzeit:  43:34 min
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/scarletviolet

SCARLET VIOLET wurden 2005 in Italien gegründet und die Band ist hauptsächlich in Mailand, der Kunst- und Modemetropole, beheimatet. Nach einer EP, dem Debüt-Album und diversen Live-Auftritten innerhalb von Europa und Asien, wurde nun das zweite Album „Everlusting“ veröffentlicht. Mit von der Partie sind P.I.Z. (Bass), L.A. (Gesang), Fylo (Gitarre) und Joey (Schlagzeug). Die Arbeit am Album fand in Schweden statt (übrigens hat der Produzent schon verschiedene bekannte Gruppen anderer Stile unter der Fittiche gehabt). Auf aktuellen Bildern wirkt die Band gereifter und erwachsener. Für dieses Jahr sind bereits einige Festival-Auftritte geplant, bei denen sich jeder selbst vom Können der Band überzeugen kann.

Originelles Cover im Comicstil: Eine halbverweste Person mit mit Bierflasche in der Hand und leeren Dosen sowie Müll um sich herum. Eine Schlange zeigt ihre Fangzähnchen, während sie sich über die Schulter der Figur ringelt und eine skelettierte Hand hängt über der Couch. Für witzige Cover scheinen SCARLET VIOLET eine Schwäche zu haben, wie auch die Vorgänger erkennen lassen.
   
Nettes einprägsames Stück ist „Fancy A Nightmare“. Ein Startschuss, der hoffen lässt. LA hat eine angenehme Stimme und auch die Musiker erfüllen ihren Job gut und passend. „Can’t Take Me Back“ startet mit Bass und einem Schrei. Ein melodischer Rocksong ist hier geboren. Ein gleichmäßiger Drum-Rhythmus ist hier dabei Usus. Der Backgroundgesang unterstützt Sänger LA in gesanglicher Hinsicht und sorgt für ein gewisses Ohrwurm-Feeling. Stark beginnt „Cut Me Again“ – ist das Bass oder dumpfe Gitarre? Egal, klingt gut. Das Schlagzeug stimmt den Gesang mit an. Auch dies ist ein schöner Song zum Mitsingen, der sich im Ohr festsetzt. „Fame“: Rhythmus ist enthalten, es wird melodisch gerockt. Hier wird sich auf ein instrumentales Stück konzentriert, dass aber auch wirklich alles in allem einen tollen Klang hat. Einfach starkes Zusammenspiel. Im Song übrigens immer wieder „ooohooohoooh“-Gesänge. Unabkömmlich bei einem Rock-Album – und sei es noch so hardrock – ist eine Ballade. Und diese ist mit „Bend Over And Fall“ gekonnt eingespielt. Langsam und rhythmisch gespielt und mit zurückhaltender Stimme gesungen, zum Teil mehrlagig. Stark vom Bass wird „Behind Enemy Lines“ geprägt. Die Gitarre sticht mittig hervor. „’Til I Die“ ist ein provokativ hervorgerotzter Song. Klingt zu allem harten Gebaren und der regelrechten Trotzhaltung mit akkustischem Gesang und Gitarre aus. Rockig erklingt der letzte Song „Show Me Your Filth“. Hier ein harmonisches Miteinander von Bass und Drumkit. Zwischendurch erklingt als Sahnehäubchen ein Gitarrenriffchen hervor. Und als dann auch noch ein gitarrenlastiges längeres instrumentales Zwischenspiel tönt, ist man rundum zufrieden.

Ein unterhaltsames und gut abgemixtes Hardrock-Album. Klassisch und bodenständig zusammengefügt und gespielt.

Anspieltipps: „Can’t Take Me Back“, „Cut Me Again“, „’Til I Die“, „Show Me Your Filth“

Fazit :  Gefällt mir sehr gut und ist ein empfehlenswertes Album für alle, die klassischen Hardrock lieben.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Fancy A Nightmare 4:40
2.Can’t Take Me Back 4:38
3.Cut Me Again 4:32
4.Fame 4:21
5.Heart-Shaped Brain 4:19
6.Bend Over And Fall 5:46
7.Behind Enemy Lines 4:25
8.‘Til I Die 5:12
9.War Cry 3:56
10.Show Me Your Filth 3:45

Sandra

PERFECT CRIME – Blonde On Blonde (Re-Release)

Band: Perfect Crime
Album: Blonde On Blonde (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.yesterrock.com

Da werden sich wohl viele Fans die Hände reiben, speziell natürlich diejenigen, die nicht schon das brutal teure Original von 1990 im Regal stehen haben. Nach dem Re-Release des noch rareren Debüts der norwegischen Band BLONDE ON BLONDE vor 5 Jahren kommt nun endlich deren zweites Werk zum Zuge. Kurioserweise hatte sich die Band um Frontsirene Bente Smaavik nach der ersten Scheibe in PERFECT CRIME umbenannt und ihren zweiten Tonträger schlicht nach dem dem alten Bandnamen „Blonde On Blonde“ benannt. Warum? Darüber wird spekuliert: vielleicht einfach nur, weil Bente´s Sangespartnerin Chris Candy, mit der sie sich die Vocals geteilt hatte, jetzt nicht mehr dabei war und somit der Name BLONDE ON BLONDE etwas unpassend gewesen wäre…

Neben den vier BLONDE ON BLONDE Mitgliedern – Frontfrau Bente Smaavik, Gitarrist Jimmy Iversen (er ist u.a. auf dem aktuellen Longplayer von JORN zu hören ), Drummer Willy Bendiksen und Bassist Steinar Eikum – hatte die Band aber auch noch zwei richtig große Namen in ihren Reihen: Tastenlegende Don Airey, der zuvor schon mit BLACK SABBATH, GARY MOORE oder RAINBOW gearbeitet hatte sowie Ex-WHTIESNAKE Klampfer Bernie Marsden.

AOR-Perlen wie „Into The Water“, „One Of These Days“, „Lying Eyes“, der Titeltrack oder ihr Hit „Am I Right“, der in einer neuen Fassung zu hören ist, zeugen vom hohen Standard der Norweger. Aber auch beherzte Rocker wie „Liar“ oder „Stripped To The Bone“ setzen Glanzpunkte und machen aus „Blonde On Blonde“ ein Must Have für jeden Genrefan.

Die 10 Songs wurden digital remastered, leider sind aber keine Bonusstücke enthalten. Das Originalcover wurde beibehalten, obwohl das knallige rosa wohl heutzutage eher nicht mehr so in Mode ist wie noch 1989. Trotzdem gibt „Blonde On Blonde“ auch nach fast 25 Jahren eine perfekte Figur ab – höchste Zeit, diesem Klassiker wieder einmal eine Runde im Player zu spendieren!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Into The Water
2.Shame On You
3.One Of These Days
4.Love Me Or Leave Me
5.Perfect Crime
6.Liar
7.Am I Right
8.Lying Eyes
9.Key In The Door
10.Stripped To The Bone

Stefan

FM – Rockville

Band: FM
Album: Rockville
Spielzeit: 51 min   
Plattenfirma: Membran
Veröffentlichung: Ende März 2013
Homepage: www.fmofficial.com

Das sich die Musikindustrie in einer tiefen Krise befindet, weiss man nicht erst seit gestern. Das Internet und seine „ich will alles und am besten für lau“ – Mentalität hat Spuren hinterlassen. Es wird nach wie vor fleißig raubkopiert und runtergeladen, Plattenfirmen klagen über Umsatzeinbrüche bei den CD – Verkäufen und kleine unabhängige Labels werden entweder von den Großen „geschluckt“ oder gehen vor die Hunde.

Der Markt für Melodic Rock – und AOR hat sich in den letzten fünf bis zehn Jahren zwar wieder eindeutig zum Besseren entwickelt, Labels wie Frontiers Records oder AOR Heaven sei dank – aber trotzdem gibt es immer noch Bands die hart daran zu knabbern haben, überhaupt auf einem finanziellen grünen Zweig zu kommen. Eine von diesen Combos ist leider Gottes die britische AOR Institution FM.

Die Jungs um Steve Overland gehen deshalb  mit ihrem inzwischen siebten Longplayer „Rockville“ komplett neue Wege und haben sich dafür in die Hände der Internetplattform PledgeMusic begeben.

Das Prinzip hinter PledgeMusic ist zu vergleichen mit denen ähnlich gelagerter Internetpräsenzen wie Kickstarter.com und Konsorten. Die Künstler  registrieren sich, stellen ihr jeweiliges Projekt vor und setzen dann erstmal einen Betrag als Ziel, der zur Verwirklichung ihrer Ziele – im Falle von FM ein neues Album – realisiert werden soll.

Nach einer überaus erfolgreichen Kampagne, liegt mir nun also letzten Endes „Rockville“ vor – hat sich  der ganze Aufwand denn tatsächlich gelohnt? Ein dickes JA, auf ganzer Linie!

Der direkte Vorgänger „Metropolis“ war ja bereits eine Melodic Rock Granate aller reinsten Wassers und auf dem neuen Longplayer setzen die Jungs diesen Weg konsequent fort.

Bereits der Albumopener „Tough Love“ versprüht eine volle Ladung guter Laune, Sommermucke galore! Der Gesang von Steve Overland ist wie immer auf voller Höhe mit dieser gewissen Portion Soul in der Kehle und der Chorus catchy as fuck.

Auf „Wake Up The World“ kommen zum ersten Mal die Qualitäten des neuen Gitarristen Jim Kirkpatrick zum tragen. Mal rockiger und mal melodiöser drückt er dem Song seinen ganz eigenen Stempel auf.

„Only Foolin‘“ und „Crave“ reihen sich problemlos in diesen Reigen absolut erstklassigem Melodic Rocks mit ein. Vielleicht liegt es nur an mir, aber vor allem im letztgenannten Song höre ich unweigerlich eine Prise Tyketto mit raus. Würde mich interessieren ob Mister Overland das genauso sieht wie ich, wenn man ihn mal drauf ansprechen sollte.

Das ruhigere „Show Me The Way“ atmet den Geist alter Bandklassiker der Marke „Indiscreet“ und „Though It Out“ und gegen Ende des Albums gehts nochmal ein ganzes Stück heftiger zur Sache. „Crosstown Train“ ist ein über sechs Minuten langer Rocker in dem sich dieHerren nochmal so richtig den Allerwertesten absingen und abspielen. Diese Bridge in der Songmitte, gefolgt vom einen arschgeilen Solo und der darauf folgende Chorus – ganz groß!

51 Minuten Mucke, 11 Songs, eine erstklassige, sehr warm klingende Produktion, no Filler – hier passt einfach alles!

Alles richtig gemacht FM, bis zum nächsten Album. Und dann hoffentlich wieder mit einer „richtigen“ Plattenfirma im Schlepptau.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Tough Love
2. Wake Up The World
3. Only Foolin‘
4. Crave
5. Show Me The Way
6. My Love Bleeds
7. Story Of My Life
8. Better Late Than Never
9. Crosstown Train
10. Goodbye Yesterday
11. High Cost Of Loving

Marco