RIOTGOD – Driven Rise

Band: Riotgod
Album: Driven Rise
Spielzeit: 47:20 min
Stilrichtung: Stoner Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.riotgod.com

Was hat RIOTGOD mit MONSTER MAGNET zu tun? Abgesehen davon, dass die musikalischen Stile der beiden Bands durchaus die einen oder anderen Parallelen aufweisen, ist Schlagzeuger Bob Pantella und war Gründungsmitglied und Bassist Jim Baglino in der Besatzung beider Bands vertreten. Auf einer MONSTER MAGNET-Tour im Jahr 2006 kam den zweien die Idee, ein weiteres Projekt zu starten, um ihre eigenen kreativen Ideen besser kultivieren zu können. Gesagt, getan: Ein Jahr später stießen Mark Sunshine mit seiner markanten Stimme und Garret Sweeny inklusive seines außergewöhnlichen Gitarrenspiels zur Spin-off-Formation hinzu. Fortan nannte sich das Quartett RIOTGOD. Im Jahr 2010 verließ Jim Baglino die Formation und drückte Erik Boe den Bass in die Hand. Jetzt haben die vier Stoner ihr mittlerweile drittes Album „Driven Rise“ vorgelegt – und schon kurz vorab eine Notiz am Rande: Es ist großartig! Bereits das in giftigem aliengrün gehaltene Albumcover besticht durch eine unheimliche Aura. Der Opener „Driven Rise“ beinhaltet – wie schon im Songtitel ausgesagt wird – eine ordentliche Ladung Drive. „They Don’t Know“ wartet mit Überlänge auf, stolze sieben Minuten voller geballter Power. Stimmlich erinnert Mark Sunshine leicht an SCORPIONS‘ Klaus Meine. Außerdem nehmen die Songstrukturen hier dank Tonartwechseln und der Mischung aus ruhigen und aggressiven Parts schon beinahe progressive Formen an. Man fühlt sich fast wie auf einem Wikingerschiff auf hoher See mitten im Auge eines Sturms. Sehr inspirierend! Mit großem Abstand das gewaltigste und eindrucksvollste Stück des Albums ist „Grenade And Pin“ – Anspieltipp! Düstere Atmosphäre und Weltuntergangsstimmung kommt auf bei „Sidewinder“, während die vier Ausnahmemusiker bei „Prime Moment“ ihr gesamtes technisches Können zur Schau stellen. Zudem bleibt die einprägsame Hookline noch tagelang im Kopf hängen. „Positronic“, „Melisandre“ sowie „You’re My Waste Of Time“ hören sich an wie klanggewordene LSD-verursachte Wahrnehmungsverzerrungen, im Gegensatz dazu bietet „Davos“ wieder hohes Tempo und knallharte Stoner-Riffs. Zum großen Finale wird bei „Beg For Power“ gar einmal die Akustikgitarre ausgepackt – gebührlicher Abschlusstrack!

Eine kleine Rüge muss allerdings trotz allem ausgesprochen werden (man will ja auch nicht zu sehr in Lobhudeleien versinken), jedoch hat diese nicht in geringster Weise etwas mit der künstlerischen und technischen Leistung der Musiker, sondern vielmehr mit der Gestaltung des Booklets zu tun: Fans von Lyrics werden beigelegte Songtexte vergeblich suchen, ein Booklet ist zwar eingesteckt, leider enthält dieses lediglich ein aufklappbares Artwork. Und die falsche Schreibung von eigenen Songtiteln in der Trackliste dürften einer professionellen Band eigentlich auch nicht passieren, wobei sich streiten lässt, ob die Schuld hierfür bei den Musikern oder vielmehr bei den Umschlagsdesignern lag. Macht irgendwie ja auch wieder sympathisch und zeugt von der Menschlichkeit der Randale-Götter.

Fazit: „Driven Rise“ wirkt geradezu aus der Zeit gerissen: Die Songs glänzen durch radiountaugliche Überlängen, es steht oft Zeit und Raum für ein ausgedehntes Gitarrensolo zur Verfügung und die genretypischen, sperrigen Riffs lassen das Stoner-Herz um einiges höher schlagen. Bei all jenen, die auf unkonventionelle Songstrukturen und entschleunigte Musik für düstere Gewitternächte stehen, darf diese Platte im heimischen CD-Regal keinesfalls fehlen.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Driven Rise
02. They Don’t Know
03. Grenade And Pin
04. Sidewinder
05. Prime Moment
06. Positronic
07. Davos
08. Melisandre
09. You’re My Waste Of Time
10. Beg For Power

Christoph

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