FAIR WARNING – Sundancer

Band: Fair Warning
Album: Sundancer
Spielzeit: 63:13 min.
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.fair-warning.de

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land – das lässt sich mindestens zu 100% auf die Hannoveraner Hardrocker FAIR WARNING ummünzen. Propheten sind die Herren um Frontsirene Tommy Heart zwar nicht zwingend, aber eine verdammt gute Rockband, die in Japan verehrt wird wie kaum eine andere. Und das spätestens seit ihrem zweiten Album „Rainmaker“ anno 1995. Und irgendwie ist das Artwork des neuesten Werks „Sundancer“ etwas an dieses beachtliche Album angelehnt. Auch im 23. Jahr ihres Bestehens zählen neben Sänger Tommy Heart Gitarrist Helge Engelke, Bassist Ule Ritgen und Schlagzeuger CC Behrens zum Line-Up, in dieser Formation (plus Gitarrist Andy Malecek) wurde die Band 1990 von Heart (Ex-V2) und Ritgen (Ex-ZENO) gegründet und hat bis dato 6 Longplayer auf der Habenseite, Nummer 7 wird jetzt mit „Sundancer“ nachgereicht.

Abermals befinden sich beachtliche 14 Songs mit einer satten Spielzeit von über einer Stunde auf dem Silberling, das ist eigentlich Standard bei den Jungs, die aber neben Quantität immer Qualität abgeliefert haben. Das beweist schon der Opener „Troubled Love“, dessen Sound mich allerdings etwas enttäuscht. Die Keyboards klingen etwas billig und die Produktion könnte mehr Bums vertragen. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Herren auch 2013 noch ohne Weiteres in der Lage sind, tolle Melodien aus der Tube zu drücken, die sofort dieser Band zuzuordnen sind. Dies gilt selbstverständlich auch für Songs wie dem stimmigen „Keep It In The Dark“, dem stampfenden „Man In The Mirror“ oder dem ähm staubigen „Jealous Heart“. Dass man aber auch amtlich und locker rocken kann beweisen geile Riffs z.B. bei „Hit And Run“ oder die tollen Soli in fast allen Stücken. Leider können einige Songs der zweiten Hälfte nicht mehr ganz mit der ersten mithalten.

Wo FAIR WARNING drauf steht ist auch FAIR WARNING drin, der Name bürgt für Qualität. Natürlich ist über die doch recht lange Spielzeit der ein oder andere schwächere Song auszumachen, aber sowohl die prägnante Stimme Tommy Heart´s wie auch der außergewöhnliche und zugleich großartige Stil eines Helge Engelke machen aus „Sundancer“ einen Garant für tolle Hardrock-Unterhaltung. Wer die Vorgängeralben der Hannoveraner mochte wird auch hier bedenkenlos zugreifen können. Die große Überraschung bleibt allerdings aus – FAIR WARNING wissen, was sie ihren Fans „schuldig“ sind.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Troubled Love
2.Keep It In The Dark
3.Real Love
4.Hit And Run
5.Man In The Mirror
6.Natural High
7.Jealous Heart
8.Touch My Soul
9.Send Me A Dream
10.Pride
11.Get Real
12.How Does It Feel
13.Living On The Street
14.Cool

Stefan

AMAZE ME – Guilty As Sin

Band: Amaze Me
Album: Guilty As Sin
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.aorheaven.com

Fast 15 Jahre nach dem bis dato letzten Album „Wonderland“ machen AMAZE ME ernst und packen nach einer Best-Of Compilation einen komplett neuen Longplayer aus. „Guilty As Sin“ nennt sich der mittlerweile vierte Streich der 12 Songs an Bord hat. Und wieder hat sich das Duo Peter Broman (alle Instrumente sowie Songwriting) und Conny Lind (vocals) die übliche Arbeitsteilung auferlegt. Aufgenommen wurde in Broman´s Heimstudio, wo die Songs ohne Zeitdruck reifen konnten, bevor sie von Martin Kronlund gemastered wurden.

Der erste Höreindruck hat mich ehrlich gesagt etwas geschockt. Als großer Fan der alten Alben hat mich der dünne Sound sowie der kräftige Rutsch in Richtung Westcoast des Openers „Everybody“ eher negativ überrascht. Versteht mich nicht falsch, schlecht ist das Stück nicht, aber nach vielen mittelmäßigen AOR/Westcoast Scheiben in den letzten Monaten langweilt mich der Song einfach ein wenig. Kein Einstand nach Maß also, aber wir haben ja noch weitere 11 Versuche 🙂

Der Refrain von „Lost In A Dream“ ist schon bei Weitem mehr nach meinem Geschmack. Obwohl auch diese Nummer eher in seichteren Gefilden unterwegs ist, lässt der Chorus alte Stärken der Schweden aufleben. Und spätestens bei „Can´t Stop Loving You“ leuchten die Augen wieder und „Save Me“ ist ähnlich stark. Spätestens bei „With Or Without You“ sind alle Zweifel verflogen und die Platte befindet sich in der Spur. „Guilty As Sin“ ist eine richtige AMAZE ME Scheibe, die mit dem Titeltrack, „On Fire“ oder „Pain“ weitere großartige Nummern zu bieten hat.

AMAZE ME führen ihren Weg konsequent mit einem weiteren Album randvoll mit altmodischem (und das ist positiv gemeint) AOR fort, der aus den 80ern perfekt in die Gegenwart transportiert wird – und das alles, ohne die Großen des Genres schamlos zu kopieren. Wer also das Gesamtwerk der Schweden bis dato verfolgt hat, kann sich „Guilty As Sin“ getrost unter den Arm klemmen, wer die Band bisher nicht kannte, kann das nachholen und in diesem Zuge auch gleich die superbe „Ultimate Collection“ aus der AOR Heaven Classix Serie von 2012 mitordern.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Everybody
2.Lost In A Dream
3.Can´t Stop Loving You
4.Save Me
5.Endless Love
6.With Or Without You
7.The Pain
8.Guilty As Sin
9.On The Run
10.Dying To Be Loved
11.Love Is Blind
12.On Fire

Stefan

TEMPLE OF THIEVES – Passing Through The ZerOs

Band: Temple of Thieves
Album: Passing Through The ZerOs
Spielzeit: 55:07
Plattenfirma: Goomba Music / SPV
Stil: Alternative Rock / Grunge
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.templeofthieves.com

Chief Spires (Bass) und John Ehlers (Gitarre), beide ehemals bei den Technical Deathern von Nile tätig, haben sich noch Flo Mounier (Drums) von Cryptopsy fĂĽr den Erstling ihres neuen Projekts TEMPLF OF THIEVES in’s Boot geholt. Bei den Namen erwartet wohl jeder ein deftiges StĂĽck Death Metal.
Weit gefehlt. Während früherer Tourneen hatten sich die drei Musiker angefreundet und Gemeinsamkeiten bei anderen musikalischen Vorlieben entdeckt, wie etwa den Deftones oder Radiohead.

Den Gesang ĂĽbernimmt Michael Rock auf den man bei einem Konzert einer Lokalen Band aus Atlanta aufmerksam geworden war und der mit seinem leicht melancholischen Gesang perfekt in das Konzept der Band passt.
Nach einer ersten EP bekam man Ende 2011 einen Plattenvertrag bei Goomba Music und legt nun mit “ Passing Through The ZerOs“ das DebĂĽtalbum vor.
Geboten wird ruhiger Alternative Rock mit grungigen Elementen und einem progressiven Touch. Neben den eingangs erwähnten Bands hört man auch eine Nähe zu Alice in Chains oder Tool. Man merkt den Songs an, dass sie von Herzen kommen, die Musiker wollten genau diese Musik spielen. Dass diese Musik heute nicht mehr so gefragt ist wie noch vor einigen Jahren, spielt dabei keine Rolle für TEMPLE OF THIEVES.

Genreliebhaber werden daher sicher ihren SpaĂź mit dem Sound der Band haben, an mir läuft „Passing Through The ZerOs“ auch nach vier Durchläufen völlig vorbei und klingt 2013 einfach völlig fehl am Platz.

Fazit:
Freunde der zuvor genannten musikalischen Einflüsse können mal reinhören, Anhänger der ursprünglichen Death-Metal Bands sollten die Finger von diesem Werk lassen.

WERTUNG: 

Trackliste: 

1. In The Garden (Collecting Souls)
2. Reaping
3. Soul Inside
4. Umbilical
5. Parasite
6. Species
7. End Of Misery
8. Mr. Hixx
9. The Discovery Of Something Greater Than Kelsey Grammer
10. Pull Me Under
11. Bullet In The Chamber

Chris

KADAVAR – Abra Kadavar

Band: Kadavar
Album: Abra Kadavar
Spielzeit: 41:20
Plattenfirma: Nuclear Blast
Stil: Retro-Rock
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: http://on.fb.me/Puccjo

Lupus, Mammut & Tiger are back! Moment, das waren doch Mammut, Tiger und Faultier?

Stimmt, es geht aber auch nicht um Ice Age, sondern um die Berliner Retro-Rocker KADAVAR. Was also soll dann diese Anspielung auf den bekannten Animationsstreifen?
Zum Einen reicht ein Blick auf das Cover, dass in punkto Körperbehaarung das Mammut „Manni“ eine nicht zu leugnende Vorbildfunktion bei den drei Musikern haben dĂĽrfte. Zum Anderen klingt der Sound der Band als hätte man die Jungs in den 70ern eingefroren und just fĂĽr das selbstbetitelte 2012er-DebĂĽt und den soeben erschienen Zweitling „Abra Kadavar“ wieder aufgetaut.

Braucht die Welt noch eine Retro-Band? Diese Frage wird sich bestimmt der ein oder andere Leser jetzt stellen, mir gehen beim Verfassen dieser Zeilen ähnliche Gedanken durch den Kopf.

Zu hören gibt es doomigen 70er Jahre Rock, angereichtet mit psychodelischen Momenten, etwas Krautrock und jeder Menge mächtiger Riffs, die sich durch die Songs wälzen. Die Einflüsse reichen von BLACK SABBATH, PENTAGRAM über BLUE CHEER, DEEP PURPLE bis hin zu HAWKWIND.
Die rhythmischen Songs rocken sich abwechslungsreicher und authentischer durch die etwas über 40 Minuten Spielzeit, als bei den meisten der aktuellen Retrobands. KADAVAR schaffen es gut die genannten Einflüsse zu einem, soweit bei dieser Art Musik noch möglich, eigenständigen Klangbild zu vermischen. Man erwischt sich dabei, wie man zwangsläufig mit dem Fuß im Takt wippt und die Refrains nach 2-3 Durchgängen mitsummt.

Die Produktion mit Live-Feeling (bis auf den Gesang und einige Gitarren-Soli wurde das gesamte Material gemeinsam in einem Raum mit aufgedrehten Verstärkern einspielt) verpasst dem Silberling den perfekten Rahmen. Die Energie der Band wird auf diese Weise sehr gut eingefangen und dem Hörer zugetragen.

Fazit:
Wir landen also wieder bei der Frage: braucht die Welt noch eine Retro-Band?
Wenn die Qualität und Authentizität der ganzen Angelegenheit auf einem so hohen Level ist wie bei KADAVAR, dann bekommt „Abra Kadavar“ hier ein klares „Ja“.
Hört selbst rein und trefft eure Entscheidung auf diese Frage, die meisten Wertungen dürften dann zwischen 7 bis 9 Punkten liegen, je nachdem wie viel man eben mit der Retro-Rock-Welle anfangen kann. Ich bin mal ganz diplomatisch:

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Come Back Life
2. Doomsday Machine
3. Eye Of The Storm
4. Black Snake
5. Dust
6. Fire
7. Liquid Dream
8. Rythm For Endless Minds
9. Abra Kadabra

Chris

TIMO TOLKKI´S AVALON – The Land Of New Hope

Band: Timo Tolkki’s Avalon
Album: The Land Of New Hope
Spielzeit: 52:58 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.facebook.com/officialtolkki

Der ehemalige Stratovarius-Gitarrist und Kreativkopf TIMO TOLKKI genießt ja (nicht nur) in Gitarristenkreisen einen beinahe schon legendären Status. Ich muss allerdings eingestehen, dass ich dem Schaffen des extrovertierten Flitzefingers bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. So kann ich dann aber relativ unvoreingenommen das neueste Werk des umtriebigen Finnen in Augenschein nehmen, das unter Mitwirkung von einer Heerschar an Gastmusikern und unter Aufsicht des Frontiers Label Chefs persönlich erdacht und eingezimmert wurde.

Die Eckpunkte sind auf den ersten Blick Powermetal-Klischee pur: das Album, eine Metal/Rock-Oper mit ausladender Rahmenhandlung, erscheint unter dem Banner TIMO TOLKKI’S AVALON (bei weitem nicht der einzige Querverweis auf das offensichtliche Vorbild Tobias Sammet’s Avantasia), kommt ihm bunten, stilechten Fantasy-Artwork und fährt so unkreative Songtitel wie „In The Name Of The Rose“, „The Magic Of The Night“ oder „To The Edge Of The Earth“ auf. Nun gut, das schreckt den Fan natürlich nicht ab – im Gegenteil, hier weiß man wenigstens was einen erwartet und die geweckten Hoffnungen bei der Zielgruppe dürfte „The Land Of New Hope“ auch über weite Strecken mehr als erfüllen.

Aber eins nach dem anderen. Songs wie „To The Edge Of The Earth“, „In The Name Of The Rose“ oder der Opener „Avalanche Anthem“ bieten das zu erwartende Powermetalfutter mit den unverzichtbaren „happy“ Melodiebögen und der genau richtigen Balance zwischen Bombast, Speed, Metal, Pop und pfeilschnellen Soli von Mastermind TOLKKI. Auffallend ist vor allem Sängerin Elize Ryd (Amaranthe) die mit Ihrer energiegeladenen Stimme dem Material ihren Stempel aufdrĂĽckt und sich neben den verpflichteten Powershoutern wie z.B. Russel Alan mehr als behaupten kann. Erfreulicherweise kratzt man im Laufe der 10 Songs nur äuĂźerst selten (wie in den haarscharf am Schlager vorbeischrammenden „Enshrined In Memory“ und „I’ll Sing You Home“) an der Grenze zum Kirmeszelt Kitsch und kann mit einem Haufen gelungener Refrains und durchweg engagierten Leistungen der verschiedenen Sänger punkten. Parallelen zu Bands wie Nightwish sind natĂĽrlich nicht von der Hand zu weisen oder doch ist ein Werk mit einer eigenständigen Note herausgekommen. Der Stinker der Platte ist dann aber ausgerechnet der ĂĽberlange Titeltrack und RausschmeiĂźer „The Land Of New Hope“ bei dem die abgedroschenen Klischees nur so am Hörer vorbeifliegen und es kompositorisch wirklich so gut wie nichts Brauchbares zu entdecken gibt. Der Song ist, im Vergleich zum hochwertigen Rest des Albums, stinkelangweilig – da hilft die mit nervigem Vibrato und Kaugummi-Phrasierungen versehene Gesangsperformance von Unisonic Frontmann Michael Kiske auch nicht wirklich weiter. Ein leider etwas lasches Ende einer ansonsten wirklich gelungenen Scheibe.

Alles in allem bietet TIMO TOLKKI mit seinem neuen Projekt bombastischen Powermetal der gehobenen Klasse, kann aber nicht wirklich den Unterhaltungswert und die Originalität von Tobias Sammet’s Avantasia erreichen. Fans des Genres oder der einzelnen beteiligten Musiker können aber bedenkenlos ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Avalanche Anthem
02. A World Without Us
03. Enshrined In Memory
04. In The Name Of The Rose
05. We Will Find A Way
06. Shine
07. The Magic Of The Night
08. To The Edge Of The Earth
09. I’ll Sing You Home
10. The Land Of New Hope

Mario

EXTREMA – The Seed Of Foolishness

Band: Extrema
Album: The Seed Of Foolishness
Spielzeit: 48:26
Plattenfirma: Scarlet Records
Stil: Groove /Thrash Metal
Veröffentlichung: 21.05.2013
Homepage: www.extremateam.com

Seit 1986 sind die italienischen Thrasher von EXTREMA schon aktiv und ich als groĂźer Thrashfan habe noch nie etwas von der Band gehört? Obwohl die Band laut Promozettel eine „erstaunliche Karriere“ vorweisen kann und eine „mächtig gefeierte Thrash Metal Maschine“ ist. Mit „The Seed Of Foolishness“ erscheint nun das 6. Album des Vierers. Ich bin gespannt, ob es sich um eine metallische BildungslĂĽcke meinerseits handelt oder es einen Grund hat, warum die Band bisher an mir vorbeigegangen ist.

Der Opener „Between the lines“ beantwortet die Frage auch umgehend. EXTREMA spielen Groove/Thrash Metal mit modernem Anstrich. Alle Songs sind vorhersehbar mit Tendenz zur Einfallslosigkeit. Die Vocals sind wenig druckvoll, auch bei den restlichen Musikern gibt es keinerlei Soli, Riffs, Bassläufe oder Drumparts die aufhorchen lassen. Klar, die Jungs beherrschen ihre Instrumente, allerdings bietet jede zweite Band der Thrashwelle der letzten Jahre mehr Kreativität, Frische und Spielfreude.

Und das unsägliche Cover setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Fazit:
Bei einer Band die so lange im Geschäft ist , ist das erschreckend wenig. Das gab und gibt es alles schon mehrfach und vor allem deutlich besser. Diese „BildungslĂĽcke“ hätte auch bestehen bleiben können.

WERTUNG: 

Trackliste: 

1. Between The Lines
2. The Politics
3. Pyre of Fire
4. Bones
5. The Distance
6. Again And Again
7. Ending Prophecies
8. Deep Infection
9. Sick and Tired
10. A Moment Of Truth

Chris

OPEN AIR STEREO – Primates

Band: Open Air Stereo
Album: Primates
Spielzeit: 38:05
Plattenfirma: Goomba Music / SPV
Stil: Modern Rock
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.openairstereo.com

Seit 2002 existieren OPEN AIR STEREO, in dieser Zeit gab es aber erst eine EP. Man arbeitet bereits vor einigen Jahren an einem Erstling, nach 1 1/2 Jahren trennte sich die Band aber wegen einer „kreativen Blockade“. Zwischenzeitlich spielte Sänger Chase Johnson dann eine der Hauptrollen der MTV Serie Laguna Beach. Irgendwann fasst man aber doch den Entschluss die unvollendeten Arbeiten am Erstling zu einem Abschluss zu bringen. Das Ergebnis liegt nun mit „Primates“ vor.

Geboten wird typischer amerikanischer Radiorock, ohne Ecken und Kanten, reine gute Laune Musik fĂĽr Sommerpartys am Strand oder ähnliche Anlässe. Die Songs sind simpel gestrickt, setzen auf Melodie und Eingängigkeit. Irgendwie erinnert das alles an eine (oftmals softere) Version von Bands wie Audioslave, Foo Fighters oder All-American Rejects. Und hier liegt auch der Hund begraben: Songs wie „The Right“, „Give me everything“ oder „Damned“ sind nicht wirklich schlecht, aber eben auch wenig innovativ oder ĂĽberraschend. Allerdings ist auch die Frage berechtigt, ob diese Art von Musik wirklich so viel Kreativität braucht, oder einfach nur locker durch die Membranen rocken soll. Entscheidet das einfach fĂĽr euch selbst.

Fazit:

Auf „Primates“ bieten OPEN AIR STEREO solide Kost fĂĽr Genrefreunde, wer diese Scheibe auf der nächsten Grillparty auflegt macht sicher nichts falsch. OhrwĂĽrmer finden sich ebenfalls genug, Sommerstimmung und gute Laune inklusive.

WERTUNG: 

Trackliste: 

1. Maurader
2. The Right
3. Love Is Blind
4. Give Me Everything
5. Stuck On You
6. Damned
7. Where Do We Go
8. Hung Over You
9. What Do You Want
10. Living Proof
11. Your Way’s My Way

Chris

GIUNTINI PROJECT – IV

Band: Giuntini Project
Album: IV
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.escape-music.com

Der italienische Gitarro Aldo Giuntini schreibt nach langen sechs Jahren die Geschichte seines Projektes mit dem neuen Album „IV“ weiter. Der gute Aldo ist wohl ein Perfektionist, das gibt er auf jeden Fall als Grund an, warum das neue Album so lange gebraucht hat. Zusätzlich musste Aldo auf seinen Sänger etwas warten, denn seine Wahl fĂĽr die gute Stimme ist schwer beschäftigt….niemand geringerer als Ex BLACK SABBATH Fronter Tony Martin ist hier mit an Bord. Wie auch schon auf den Alben „II“ und „III“ wirkt Tony hier mit und laut Aldo wird der Stil der Vorgängeralben konsequent weiterverfolgt.
Eine musikalische Mischung aus DIO, RAINBOW und BLACK SABBATH soll uns hier erneut geboten werden und ich denke das sollte fĂĽr viele Fans eine interessante Kombi sein.
Verlieren wir also nicht mehr viele Worte, sondern steigen direkt mit dem Opener „Perfect Sorrow“ in die neue Scheibe ein. Dieser beginnt mit ordentlich Druck und kurz nach dem Beginn steigt der einzigartige Gesang von Tony Martin ein und man ist mitten drin im Song. Die Nummer steigert sich von Minute zu Minute bis hin zum eingängigen Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Ein perfekter Einstieg!
Weiter geht es mit dem langsamen, stampfenden „Born in the Underworld“ welcher uns mit seinem Rhythmus und dem klasse Chorus schnell in seinem Bann zieht. Nicht sehr innovativ das Ganze, dafür aber umso eingängiger!
Das anschließende „Shadow of the Stone“ geht aber irgendwie so gar nicht an mich ran, dafür punktet bei mir das mächtige „Cured“ wieder mehr. Hier stimmt die Mischung aus Eingängigkeit und Heavyness wieder perfekt und somit bekommt man die Nummer nach kurzem Hören nicht mehr aus den Kopf! Und genauso muss es doch sein, oder?
Das fast schon rockige „I don’t believe in Fortune“ gibt es direkt im Anschluss und hier zeigt der gute Tony das er nicht nur ein erstklassiger Metalshouter ist, nein auch die rockigen Tracks hat er perfekt drauf, eine schöne Abwechslung im bislang sehr Metallastigen Sound.
Nun wird es wieder metallischer „If the Dreams come true“, das Instrumental „The Rise and Fall of Barry Lyndon“ und „Bring on the Night“ prägen eindeutige den Mittelteil und verhelfen uns sehr gut über den selbigen.
Der letzte Abschnitt wird durch „Not the Jealous Kind“ eingeleitet, welches mich irgendwie von den Gesangslinien voll an DEEP PURPLE erinnert.
Richtig zur Sache geht es dann wieder beim anschlieĂźenden „Saint or Sinner“ bevor uns mit „Last Station:Nightmare“ erneut ein Instrumental dar geboten wird. Schon wieder….
Abgeschlossen wird das Album dann wieder recht ordentlich mit dem melodischem „Truth never lie“.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch den Opener “Perfect Sorrow”, “Born in the Underworld”, “Cured”, “I don’t believe in Fortune” und “Truth never lie” wärmstens ans Herz legen.

Fazit :

Bislang kannte ich das GIUNTINI PROJECT von Aldo Giuntini überhaupt nicht. Natürlich zogen mich der klangvolle Name Tony Martin direkt zum neuen Album “IV” und meine Erwartungen die ich hatte wurden nicht enttäuscht! Ich bekam ein ordentliches Heavy Rock/Metal geboten, welches durch seine kraftvollen Songs besticht.
Bis zur Hälfte der Platte ist auch alles in bester Ordnung, aber dann schleichen sich ein paar Schwächen ein. Das Songmaterial ist nicht mehr ganz so griffig und man verzettelt und verliert sich ab und an in den Songs ein wenig.
Aufgrund des starken ersten Teils rettet man sich gerade aber noch mit einem ordentlich als Gesamtbewertung ĂĽber die Ziellinie.
Tony Martin Fans sowie Heavy Rock/Metal Jünger sollten hier aber auf jeden Fall einmal genauer rein hören!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Perfect Sorrow
02. Born in the Underworld
03. Shadow of the Stone
04. Cured
05. I don’t believe in Fortune
06. If the Dreams comes true
07. The Rise and Fall of Barry Lyndon
08. Bring on the Night
09. Not the Jealous Kind
10. Saint or Sinner
11. Last Station:Nightmare
12. How the Story Ends
13. Truth never lie

Julian

LORD – Digital Lies

Band: Lord
Album: Digital Lies
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Riot! Entertainment
Veröffentlichung:22.02.2013
Homepage: www.lord.net.au

Die Gründung der mir bis dato total unbekannten Band LORD geht zurück auf das Jahr 2005. Dort gab es einen großen personellen Umbruch der mir wesentliche geläufigeren DUNGEON, die bis dato unglaubliche neun Album veröffentlichten und die Bühne mit allerlei großen Bands geteilt hatten. Aus diesem personellen Umbruch entstand dann LORD. Die musikalische Ausrichtung von LORD unterscheidet sich nicht so viel von der Ursprungsband. Man weiß also auf was man sich einlässt wenn man DUNGEON kennt.
Aus der ursprĂĽnglichen Formation ist nur Fronter L.T ĂĽbrig geblieben, der LORD damals auch als Sideprojekt gegrĂĽndete hatte.
Bis heute hat die Truppe zwei EP’s und fĂĽnf Alben veröffentlicht und auf das neue Album „Digital Lies“ bin ich nur durch Zufall beim surfen im Netz gestoĂźen.
Da mich die Mucke direkt ansprach, kontaktierte ich den Manager der Band und einen Tag später hatte ich eine umfassende Antwort. Leider gibt es für diese großartige Band keinen deutschen Vertrieb, an Alben kommt ihr also leider nur über die üblichen Importwege.
So, genug Infos, es geht hier ja um die Musik. Also stĂĽrzen wir uns direkt mal auf das  Intro „Incipio“. Stimmungsvoll und atmosphärisch geht es hier zu, genau das richtige um sich super auf die Scheibe einzustimmen. Mit „Betrayal Blind“ geht es dann das erste Mal so richtig in die Vollen und meine Herren wie das hier abgeht!
Ein schöner Schritt für Schrittaufbau mit groovenden Riffs und Drums sowie dem passenden, angenehmen Gesang von Fronter L.T. Das Beste an der ganzen Nummer ist aber der mehrstimmige Chorus der einen echt so richtig umhaut, selten so etwas bärenstarkes in der letzten Zeit gehört, Volltreffer ich bin absolut begeistert!
Ob es wohl beim Titeltrack „Digital Lies“ so weiter geht? Oh ja und wie! Knackige Riffs, der Groove reiĂźt einen direkt mit und dann wieder dieser Chorus! Eigentlich ist die Nummer eine Kopie des Vorgängers, aber dann auch irgendwie wieder nicht…genial, mehr fällt mir hier nicht ein!
Beim anschließenden „Point of View“ wird die Herangehensweise ein wenig geändert, denn der Beginn ist hier um einiges schneller als bei den Nummern zuvor Was aber bleibt ist der Chorus, der ist hier nämlich auch hier wieder absolut bärenstark.
„Walk away“ reiht sich perfekt in die Burnertracks ein und auch das anschließende „2 D Person in a 3 D World“ ist eine absolute Ohrbombe geworden. Mein lieber Scholli wo nehmen die Jungs nur ihre Ideen und die knallharten aber doch melodischen Riffs her? Und die Chöre sind sowieso über jeden Zweifel erhaben!
Tja und eigentlich geht es so jetzt die nächste Zeit weiter, Ohrwurm reiht sich an Ohrwum, einzig das Instrumental „Because we can“ und das abschließende, überlange und epische „Batlle of Venarium“ fallen etwas aus dem Rahmen.
Aber auch diese Songs sind einer absoluten Ohrwurmplatte mehr als wĂĽrdig!

Anspieltipps:

Hier gibt es nur eine Nennung das ganze verdammte Album!

Fazit :

Leute, Leute was soll ich hier groĂź schreiben? Die Jungs von LORD haben mich mit ihrem neuen Album echt weggeblasen! Wenn alle Alben der Jungs so sind, dann habe ich definitiv etwas verpasst!
Die Truppe rund um Fronter L.T versteht es perfekt mit den melodischen Teilen der Songs und der Heavyness zu jonglieren und einen erstklassigen Mix herzustellen.
Die Refrains der Songs sind dermaßen packend, so etwas habe ich selten gehört.
Es ist wirklich eine Schande das die Jungs hier in Europa keinen Plattendeal besitzen und der breiten Masse noch nicht so bekannt sind!
Jeder Heavy Metal Fan mit Sinn fĂĽr Melodic sollte sich schnellstens diese geile Scheibe besorgen!
Sorry für die ganzen Superlativen hier, aber was muss, das muss 🙂

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Incipio
02. Betrayal Blind
03. Digital Lies
04. Point of View
05. Walk away
06. 2 D Person in a 3 D World
07. Final Seconds
08. The last Encore
09. Because we can
10. The Chalkboard Prophet
11. Battle of Venarium

Julian

SACRED GATE – Tides Of War

Band: Sacred Gate
Album: Tides of War
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Metal on Metal Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.sacredgate.net

Die deutschen Heavy Metaller scheinen jetzt richtig Gas zu geben! Nachdem man im letzten Jahr das Debütalbum „When Eternity Ends“ veröffentlichte steht man nun schon wieder in den Startlöchern und präsentiert uns das zweite Album „Tides of War“ welches ein Konzeptalbum über die Schlacht der bei den Thermopylen zwischen Sparta und Persien ist.
Die Hintergrundgeschichte liegt hier recht nahe, da Sänger Jim Over und Gitarrist Nicko Nikolaidis griechische Wurzeln haben.
Das Debütalbum hat im letzten Jahr ordentlich abgeräumt und krachte auch bei mir recht unerwartet auf den Tisch. Ich ließ mich auch von dem fett produzierten und klasse gespielten Stoff auf dem Album infizieren und war jetzt sehr gespannt wie die Jungs ihren Weg weiter gehen und was man uns auf dem neuen Album präsentiert.
Wer das erste Album verpasst hat, die Jungs spielen klassischen Heavy Metal, der am ehesten mit der Mucke von IRON MAIDEN (zur Zeit von „Seventh Son…“) oder ICED EARTH zu vergleichen ist.
Ach ja, für 2013 sind SACRE GATE für einige Festivals bestätigt, man hat also auch die Chance die Truppe mal live zu sehen.
So, jetzt stürzen wir uns aber direkt auf das Debütalbum in Form des ersten Tracks „The Coming Storm“. Dieser ist ein stimmungsvolles Intro, welcher auch als Filmmusik durchgehen könnte, eine klasse Einleitung!
„The Immortal One“ wird dann auch direkt mit den Drums und der Gitarrenfront eingeleitet, bevor Fronter Jim zum ersten Mal in Aktion tritt. Es entwickelt sich ein eingängiger Midtemposong, der recht kompakt und eingängig ist. Ein guter Auftakt, der zwar noch keine Bäume ausreißt, aber absolut in Ordnung geht.
Der anschließende Titeltrack „Tides of War“ ist ein richtiger Metalstampfer geworden, der definitiv den Staub aus euren Boxen pusten wird. So will ich SACRED GATE hören, das ist der Sound der mich auch schon beim Debütalbum so begeistert hat!
Ein absolut wĂĽrdiger Titeltrack, so kann es bitte weitergehen.
Und mein Flehen wurde erhört, denn auch das folgende „Defenders (Valour is in our Blood)“ ist eine perfekte Heavy Metalnummer. Kraftvoll, aber dennoch eingängig und melodisch, perfekt!
Im Mittelteil zieht man bei „Gates of Fire“ das Gaspedal wieder ordentlich an, bevor man bei der Halballade „Never to return“ wahrlich den Schmerz der Spartaner fühlen kann. Eine sehr emotionale Nummer, die klasse von Fronter Jim gesungen wird.
Das Instrumental „The Final March“ geleitet uns ganz ordentlich in den letzten Abschnitt der Platte, wo uns mit dem klassischen „Spartan Killing Machine“, „Path to Glory“ und dem epischen Abschlusstrack „The Battle of Thermopylae“ weitere Hochkaräter erwarten und die Platte somit gekonnt und hochkarätig abrunden!

Anspieltipps:

Der Titeltrack “Tides of War”, “Defenders (Valour is in our Blood)”, ”Gates of Fire”, “Spartan Killing Machine” und “The Battle of Thermopylae“ sind die Songs die man sich auf jeden Fall genauer reinziehen sollte.

Fazit :

Mit dem Debütalbum der Jungs von SACRED GATE hatte ich im letzten Jahr ein kleines Highlight zu verzeichnen. Ich war sehr begeistert vom Sound der Jungs und wie sie den 80iger Spirit hochhalten. Das damals schon starke Songwriting hat man nun nochmal ein wenig ausgebaut und liefert uns mit dem neuen Album ein starkes Metalkonzeptalbum ab was absolut stimmig ist und viele starke Tracks enthält. Zwei, drei Granaten sind auch an Bord, von daher ist hier alles absolut im grünen Bereich würde ich sagen!
Ich denke aber ganz am Ende des Weges sind die Jungs noch nicht, deswegen hebe ich mir noch ein paar Punkte auf, man hat definitiv noch Ideen im Köcher.
Auf jeden Fall gibt es von mir eine ganz dicke Kaufempfehlung fĂĽr alle traditionellen Metaller da drauĂźen, lasst euch dieses klasse Album nicht entgehen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Coming Storm
02. The Immortal One
03. Tides of War
04. Defenders (Valour is in our Blood)
05. Gates of Fire
06. Never to return
07. The Final March
08. Spartan Killing Machine
09. Path to Glory
10. The Battle of Thermopylae

Julian