BLACK STAR RIDERS – All Hell Breaks Loose

Band: Black Star Riders
Album: All Hell Breaks Loose
Spielzeit: 45:57 min
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.blackstarriders.com

Achja, das ist so eine Sache mit der Vorfreude … Lange, sehr lange warten die devoten Thin Lizzy Fans (und davon gibt es weiterhin eine ganze Menge) nun schon auf ein Lebenszeichen der verbliebenen Bande um Original Gitarrist Scott Gorham, der sich mit dem ehemaligen Brother Cane Frontmann Damon Johnson einen soliden Robbo Ersatz und in Ricky Warwick (The Almighty) einen mehr als würdigen Phil Lynott Platzhalter zur Seite genommen hat. Erst vor wenigen Monaten angekündigt, liegt es nun bereits fertig eingetütet vor, das erste Lebenszeichen der BLACK STAR RIDERS, die von dem Bassisten Marco Mendoza und dem erst kurz vor den Aufnahmen zur Band gestoßenen Jilly DeGrasso an den Drums komplettiert werden. Als erste Meldungen die Runde machten, dass das aktuelle Thin Lizzy Line-Up an neuen Songs arbeite, war nicht nur die Spannung enorm, auch die Aufregung um das vermeintliche Sakrileg eine Thin Lizzy Scheibe ohne den legendären Frontmann und Kopf der Band in Angriff zu nehmen, war nicht zu überhören. Es war wohl eine kluge Entscheidung neues Material nicht unter dem mit einem tonnenschweren Erbe belasteten TL Banner zu veröffentlichen, sondern das Ganze als neue Band zu präsentieren. Dennoch war die Erwartungshaltung auch an die neue Truppe sehr hoch und die Nachricht, dass Sound-Schreck Kevin Shirley die Platte produziert, löste bei mir dann schon mal eine erste Ernüchterung aus, denn mir ist bislang keine einzige Shirley Produktion unter die Ohren gekommen, die mich klanglich überzeugt hat.

Nun gut, dann mal Butter bei die Fische – kann das erste Lebenszeichen der BLACK STAR RIDERS halten, was der plakative Plattentitel verspricht, oder ist es doch eher ein netter, aber unaufgeregter Halma-Nachmittag im Rentner-Resort?

Nach einigen Durchläufen (bei gehobener, mancher würde sagen überhöhter, Lautstärke, versteht sich) gehen Mundwinkel und beide Daumen in die Höhe, denn, von dem in der Tat mal wieder etwas unausgegorenen Sound abgesehen, ist die Scheibe richtig gut gelungen. Der Einstieg mit dem bedächtigen Opener „All Hell Breaks Loose“ ist zwar leicht hüftsteif geraten, lässt den Hörer aber unweigerlich lauthals in den Refrain einsteigen. Die erste Single „Bound For Glory” ist ebenfalls mit einer guten Hookline ausgestattet und kommt etwas flotter daher. In der Folge geht es auf hohem Niveau weiter, wobei das Material beständig zwischen typischen Thin Lizzy Sounds (wie in dem mit folkloristischen Melodien versehenen „Kingdom Of The Lost” oder dem mit typischen Thin Lizzy Trademarks durchsetzten „Someday Salvation“) und klassischem Hardrock pendelt, der Dank Warwicks Stimme und Phrasierungen natürlich einige Parallelen zu alten The Almighty Scheiben aufkommen lässt („Bloodshot“). Überhaupt ist der Held der Scheibe ganz klar Fronter Warwick, der völlig unbeeindruckt und lässig einige wirklich packende Refrains aus dem Arm schüttelt (siehe „Kissin‘ The Ground“). Der Kerl kommt wie der beste Kumpel aus dem Haus (oder besser der Kneipe) nebenan rüber, dem man jede Zeile abkauft und jede einzelne verkaufte CD von Herzen gönnt. Das schmissige „Before The War” lädt nochmal zum enthusiastischen Mitgrölen ein, bevor das sleazige „Blues Ain’t So Bad“ das Album mit einer betont zeitlosen Rock-Nummer ausklingen lässt.

Ist den BSR mit „All Hell Breaks Loose” der ganz große Wurf gelungen? Nein, sicher nicht. Aber das war auch kaum zu erwarten. Ein grundsolides (Hard)Rock-Album mit einer Menge ansteckender Hooklines und genialen Gitarrenmomenten ist es aber allemal und die leichten Hänger in der Mitte („Hoodoo Voodoo“, „Hey Judas“) sind verschmerzbar.

WERTUNG:

Trackliste:

01. All Hell Breaks Loose
02. Bound For Glory
03. Kingdom Of The Lost
04. Bloodshot
05. Kissin‘ The Ground
06. Hey Judas
07. Hoodoo Voodoo
08. Valley Of The Stones
09. Someday Salvation
10. Before The War
11. Blues Ain’t So Bad

Mario

ANVIL – Hope In Hell

Band: Anvil
Album: Hope in Hell
Spielzeit: 54:55
Plattenfirma: Steamhammer
Stil: Heavy/Power Metal
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.anvilmetal.com

Die unverwüstlichen Kanadier, seit 1981 im Geschäft, melden sich mit ihrem bereits 15. Studioalbum „Hope in hell“ zurück. Seit dem Film „Anvil! The Story of Anvil“ hat die Band auch deutlich an Bekanntheit zugelegt. Ich persönlich bin dem Hype um ANVIL nach wie vor nicht verfallen. Die Band hat ohne Frage mit Werken wie „Metal on Metal“ oder „Forged in Fire“ wirklich starke Alben geschaffen. Es gibt aber so viele Bands, die am Musik-Business, tragischen Schicksalsschlägen oder anderen Gründen scheitern bzw. denen der große Durchbruch einfach nicht gelingt. Viele davon haben großes Potential, aber so ist das eben. Ob nun dieser Film und einhergehende Sympathien daran etwas ändern?

Aber nun genug zu diesem Thema, wenden wir uns ganz objektiv dem aktuellen Silberling der Jungs um Steve „Lips“ Kudlow, Robb Reiner und dem neuen Basser Sal Italiano zu.

Geboten wird der gewohnte Mix aus schnellen Speed Metal Abrissbirnen („Eat your words“, „The Fight is never won“, „Shut the fuck up“), krachenden Midtempo Stampfern („Hope in Hell“, „Call of Duty“) und einigen Songs mit Heavy Rock Schlagseite („Through with you“, „Pay the toll“).

Ein kleiner Ausreißer ist „Bad Ass Rock ’n‘ Roll“, mein persönliches Highlight, der Song wirkt absolut authentisch und erdig und erinnert doch ordentlich an Motörhead.

Bleibt der Gesang: auch hier dürften die Meinungen wie immer auseinander gehen. Ist der simple Stil von Mr. Lips nach wie vor zwar ein Markenzeichen der Band, zu den Großen der Zunft gehört er allerdings weiterhin nicht.

Fazit:
Musikalische Experimente waren nicht zu erwarten und sind auf „Hope in Hell“ auch nicht zu finden. ANVIL bieten den Fans genau den traditionellen Schwermetall, den ihre Anhängerschaft erwartet. Für alle, die mit der Band und besonders dem Gesang bisher nichts anfangen konnten, bleibt ebenfalls alles beim Alten.

Anspieltipps: Mankind Machine, Bad Ass Rock ’n‘ Roll, Pay the Toll

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Hope in Hell
2. Eat your Words
3. Through with You
4. The Fight Is Never Won
5. Pay the Toll
6. Flying
7. Call of Duty
8. Badass Rock n Roll
9. Time Shows no Mercy
10. Mankind Machine
11. Shut the Fuck Up

Chris

DESTROY SHE SAID – Down To Dirty

Band: Destroy She Said
Album: Down To Dirty
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.05.2013
Homepage: www.destroyshesaid.com.au

Dass man als auch als neue australische Band nach oben schaffen kann, haben AIRBOURNE eindruckvoll gezeigt. Lange sah es ja danach aus, als würden altehrwürdige Combos wie AC/DC, ROSE TATTOO und Co. rocken, bis sie auf der Bühne das zeitliche segnen, geeigneter Nachwuchs war zwar vorhanden, konnte aber die übergroßen Fußstapfen der Oldies nicht ausfüllen oder auch nur annähernd Erfolge außerhalb des fünften Kontinents feiern. Seit geraumer Zeit wollen es viele Landsleute wissen und stampfen eine AC/DC Gedächtnis-Kapelle nach der anderen aus dem Boden. Neben vielen wirklich guten Vertretern gibt es nachtürlich auch genügend Mittelmaß – eines haben aber die meisten dieser Bands gemeinsam: sie klingen oft zu gleich. Ganz anders ist das bei DESTROY SHE SAID, einer Band aus Melbourne.

DESTROY SHE SAID – alleine der Bandname klingt kompromisslos und wütend. Und so hört sich auch die Musik auf ihrem Debüt „Down To Dirty“ an. Nach den EP´s „Destroy She Said“ und „Music For Muscle Cars“ haben Simon McCullough (vocals), Dave Walker (guitar), Youngy (guitars), Scampers (bass) und Greg Aldridge (drums) die Essenz dieser beiden Releases zusammen mit ein paar zusätzlichen Stücken zu ihrem ersten Longplayer „Down To Dirty“ geformt. In ihrer Heimat wurde der Rundling bereits im Oktober letzten Jahres veröffentlicht, jetzt kümmert sich das französische Label Bad Reputation um die Bekannmachung in Europa.

Mit einem reinrassigen Stoner-Riff startet „Overrated“ in die Platte. Mit ihrer Mischung aus den bekannten Australischen Größen sowie schleppenden und düsteren Riffs a´la BLACK SABBATH und einigen Stoner-Anleihen mischen die Aussies ihre Karten ordentlich durch. Sänger Simon McCullough klingt dabei heruntergerissen wie Bon Scott – zumindest in weiten Teilen und sieht dabei aus wie ein junger Angry Anderson, was für eine Mischung. Der Fünfer agiert mit einer selten gehörten Energie, an einige Songs muss man sich aber erst gewöhnen, zumindest wenn man komplett nüchtern ist 😉

„Game Over“ ist nicht, wie der Titel erahnen lassen möchte, das vorzeitige Ende dieses Debüts sondern eher ein Startschuß, denn hier klingen DSS noch ein Stück weit energischer und vor allem gefälliger als noch beim Opener. Ursprünglich beschloss der Song aber die zweite EP. Der metallische Anfang von „Squirter“ erinnert ein wenig eine härtere Version des Eingangsriffs von „Hells Bells“. Nach kurzer Zeit wälzt der Song abermals alles nieder, was ihm nicht wohlwollend gegenüber steht. Coole Nummer und gleichzeitig die erste Singleauskopplung. „No Church“ stellt eine komplett andere Seite von DSS dar, denn hier handelt es sich um einen Punksong, wie er eindringlicher nicht sein könnte. Eine willkommene Abwechslung, wie sie auch die alten ANTHRAX hätten fabrizieren können.

Aber bei „She Fanged It“ regieren wieder der schleppende Stonerbeat und die aggressiven Vocals. Bei „Hookers Don´t Kiss“ ist aber dann der Ofen aus. Auch nach vielen Durchläufen ist mir das Chaos hier echt zu groß. In Sachen Eingägigkeit kann kann keiner der folgenden Stücke mit dem Eingangsquartett mithalten, dennoch haben „Drivin´Machine“ oder „You Might Think I Love You“ ihre starken Momente.

Irgendwo zwischen Stoner-, Classic- und Riffrock haben DESTROY SHE SAID ihre Nische gefunden und ballern auf ihrem Langspiel-Debüt „Down To Dirty“ aus allen Rohren. Keine Zeit um durchzuschnaufen, außer beim herrlich fast schon doomigen „You Think I Love You“. Auch wenn das Liedgut in der zweiten Hälfte nicht mehr das Hitpotential der Ersten hat, gelingt den Australiern ein frisches und vor allem ganz anderes Album, das man ruhig mal antesten sollte.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Overrated
2.Game Over
3.Squirter
4.No Church
5.She Fanged It
6.Hookers Don´t Kiss
7.Fanta Pants
8.Drivin´ Machine
9.You Might Think I Love You
10.It´s Coming Out Now

Stefan

LEPROUS – Coal

Band: Leprous

Album: Coal
Spielzeit: 55:52 min
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.leprous.net
Mit Ihrem letzten Opus „Bilateral“ aus dem Jahr 2011 ging es für die norwegische Progressive Metal Band LEPROUS recht steil nach oben. Das Album, das wie der nun vorliegende Nachfolger „Coal“ von dem Mischpult-Hexer Jens Bogren in den schwedischen Fascination Street Studios in Form gegossen wurde, konnte mit seinem eigenwilligen Mix aus Wahnsinn und Melodie weltweit für großartige Resonanzen sorgen und bescherte der Band Slots auf so prestigeträchtigen Festivals wie dem ProgPower USA sowie den Support Part für Amorphis auf deren Europa Tour.
Wer mit der verqueren Mischung auf „Bilateral“ allerdings schon seine Probleme hatte, der wird mit der auch auf „Coal“ vorherrschenden kategorischen Verneinung von Prog-Metal Konventionen bereits vom ersten Ton an auf Kriegsfuß stehen. Denn LEPROUS machen gleich klar, dass so gut wie nichts ins altbekannte Schema passt und scheren sich mit erfrischender Selbstverständlichkeit einen feuchten Kehricht um jedwede Art der gemeingültigen Genre-Regeln. Klangen die Songs auf dem Vorgänger noch nach einer ausgelassenen, überzuckerten Kindergartenhorde am Süssigkeitenbüffet, herrscht auf „Coal“ ein deutlich dunklerer und gereifter Ton vor. Der Opener „Foe“ setzt auf Breitwand Unisono-Riffs, repetitive Sphären-Sounds und angenehm unangepasste Melodien von Sänger Einar Solberg, der die stimmlichen Parallelen zu Kollegen wie Muse oder The Darkness („The Cloak“) gekonnt ausnutzt und einem Song wie „Chronic“ die gewisse Note Theatralik verleiht, die dem instrumentalen Wahnsinn Einhalt gebietet und alles zusammenhält. Einen Hit sucht man auf solch einer Platte selbstredend vergebens, aber einen Track wie das episch ausufernde und zwischen Ambient und Turmhohen Melodien pendelnde Highlight „The Valley“ muss man erst mal zusammenschrauben. Ich kann von diesem Track einfach nicht genug bekommen. „Echo“ klingt wie Metal gewordener 80er Sythie-Pop, quasi Depeche Townsend oder Devin Mode, wie man will.
Im Vergleich zum viel gelobten Vorgänger zeigen vor allem die nach wie vor äußerst eigenwilligen Gesangsmelodien wie sehr die Band sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt hat. Ein Song wie der Titeltrack „Coal“ ist nervenaufreibend und bei weitem kein easy-listening, aber gleichzeitig bewirken die originellen Rhythmen und die mit hinreißender Lässigkeit gezockten instrumentalen Endlosschleifen, dass der Hörer immer wissen will wie es weitergeht. Ganz großes Kino. Zum Abschluss macht „Contaminate Me” noch mal klar, warum sich jemand wie der ehemalige Emperor Frontmann Ihsahn eine Band wie LEPROUS als Backingtruppe für seine Solokonzerte ausgesucht hat: Der härteste Track des Albums legt die (Extrem)Metal Wurzeln der Musiker frei, öffnet die Pforten für ein beeindruckendes Geballer aus allen Rohren (inklusive Gastvocals vom schwarzen Meister himself) und weckt Erinnerungen an das famose, ähnlich intensive Ihsahn Album „After“.
Der gewohnt erstklassige Sound und das stimmige Artwork runden ein ganz und gar packendes Stück modernen Prog-Metal ab. Betrachtet man das Genre des Prog-Rock/Metal im Jahr 2013, so ist man geneigt zu sagen, dass „Coal“ und das kürzlich erschienene, konzeptionell und stilistisch rückwärtsgewandte „The Raven That Refused To Sing“ von Steven Wilson 2 Seiten einer Medaille sind: die aktuell vielleicht besten Veröffentlichungen am jeweiligen Ende des Spektrums.
Geile Scheibe.

WERTUNG: 
Trackliste:
01. Foe
02. Chronic
03. Coal
04. The Cloak
05. The Valley
06. Salt
07. Echo
08. Contaminate Me
Mario

SIDEBURN – Gasoline (Re-Release)

Band: Sideburn
Album: Gasoline (Re-Release)
Plattenfirma: AOR Heaven Mailorder/Irascible Disc
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.sideburn.ch

Wenn man sich das Cover von „Gasoline“ so anschaut, kommt einem gleich das zweite Album der Landsmänner GOTTHARD in den Sinn. Denn „Dial Hard“ war ähnlich amerikanisch angehaucht und so weit weg ist der Sound von SIDEBURN gar nicht, nur mit dem Unterschied, dass der Fünfer aus der Nähe von Lausanne noch eine gehörige Portion AC/DC bzw. ROSE TATTOO dazuwirft. SIDEBURN wurden 1996 im Kanton Waadt gegründet und waren vorher schon unter dem Namen GENOCIDE unterwegs.

Das ursprünglich 2003 erschienene Album „Gasoline“ markierte die dritte Station in der Discographie von SIDEBURN – und war gleichzeitig das erste Album, das in meinen CD-Schrank wanderte. 10 Jahre später erblickt das Material, angereichert durch 3 Live-Songs, erneut das Licht der Welt. Höchste Zeit also, mal wieder reinzuhören:

„Baby Don´t Care“ startet wahnsinnig breitbeinig in den Longplayer. Mit stampfenden Rhythmen und knochentrockenem Sound müssen sich SIDEBURN nicht hinter ihren Kollegen von KROKUS und Co. Verstecken. Das folgende „Gasoline“ drückt schön auf die Tube und ist mit seinem mitreißenden Chorus die perfekte Party-Boogie Nummer. Das schleppende „Walls Of Shame“ erinnert in der Melodieführung sehr an Mat Sinner und seine Bande ist aber dennoch ein Mitgröhlsong erster Güte. Herausragend auch die Gitarrenarbeit von David Pariat. Auch im weiteren Verlauf können die Herren mit Bandklassikern wie „Gangster Lover“, „Giov In L.A.“ oder „Black Sheep“ glänzen. Das augenzwinkernde „Never Kill The Chicken“ kommt dermaßen lässig daher, dass man vor Freude fast ein Ei verliert. „Rip It Up“ rockt dagegen wieder straight nach vorne – trotz des ewig angeprangerten Einheitsbrei´s bei Bands dieses Genres umschiffen die Schweizer diese Klippe sehr gekonnt und setzen trotz ihres relativ eng gesteckten Rahmens auf Abwechslung.

Als Bonus gibt es mit „Slave To The Core“, „Crocodile“ (beide vom 2001er Album „Crocodile“) sowie „Get That Way“ von „Sell Your Soul“ (1997) drei starke Live-Songs, die ebenfalls einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit machen und zeigen, dass nicht nur „Gasoline“ eine lohnende Anschaffung ist. Ein schlechtes Album haben die Eidgenossen definitiv noch nie herausgebracht, aber dieses stellt einen der Höhepunkte in der Laufbahn dieser völlig unterbewerteten Rockband dar. Ach ja, für Ende des Jahres ist ein weiteres neues Album geplant, das den Nachfolger des abermals starken „Jail“ von 2011 darstellt – stay tuned!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Baby Don´t Care
2.Gasoline
3.Walls Of Shame
4.Gangster Lover
5.Black Sheep
6.Trouble Maker
7.Giov In L.A.
8.Never Kill The Chicken
9.Rip It Up
10.Attitude
11.Boots For Hire
12.Slave To The Core (Live 2012) *
13.Crocodile (Live 2012) *
14.Get That Way (Live 2012) *

*= Bonus Track

Stefan

POWERWORLD – Cybersteria

Band: Powerworld
Album: Cybersteria
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.powerworld.org

Die deutschen Melodic Metaller von POWERWORLD rund um den Ex MOON DOC Basser Ilker Ersin hatten in den letzten Jahren eine turbulente und schwierige Zeit. Denn bevor die Arbeiten zum mir nun vorliegenden dritten Album „Cybersteria“ begonnen werden konnten, verstarb leider viel zu früh der damalige Sänger Andrew ‚Mac‘ Mc Dermott und Mastermind Ilker musste sich nicht nur für ihn um Ersatz kümmern, nein auch die Band brauchte einen Frischzellenkur und so tritt der gute Ilker auf dem neuen Werk mit einer komplett runderneuerten Mannschaft an.
Einiges Hin und Her und eine Überraschung gab es im Vorfeld bei der Suche des neuen Sängers. Erst wurde Ex BANGALORE CHOIR und Ex ACCEPT Fronter David Reece groß angekündigt, schlussendlich konnte man sich aber nicht auf eine Zusammenarbeit verständigen und Ilker verpflichtete kurzerhand Ex JADED HEART Fronter Michael Bornmann für den Job hinter dem Mikro. Der gute Michael war auch schon für den damals schwer kranken Andrew eingesprungen und von daher war er denke ich die beste Wahl.
Wer mehr über das Ganze personelle Hin und Her erfahren möchte, dem lege ich mein Interview mit Ilker ans Herz was ihr bald an anderer Stelle hier lesen könnt.
Zurück zum neuen Album „Cybersteria“. In meinen Augen geht man musikalisch etwas andere Wege als auf dem Vorgänger und bewegt sich eher im Heavy Rock Bereich, was eventuell auch dem neuen Sänger Michael zu Gute kam und auf ihn zurückzuführen ist.
Konzeptionell geht es hier um den technischen Fortschritt unserer Zeit mit all seinen Vorteilen aber auch Risiken.
Viele Infos, blicken wir nun als direkt auf den ersten Track des Albums „Children of the Universe“. Mit einer Mischung aus Keyboards, Gitarren und Drums startet die Nummer, bevor dann von Basser Ilker ein tierischer Groove unter den Song gelegt wird. Bald übernimmt Neusänger Michael das Zepter und lässt seine so charakteristische Röhre erschallen. Es entwickelt sich ein Midtempo Heavy Rock Track der gut ins Ohr geht und zum Einstieg schon mal ganz ordentlich ist.
Das folgende „Slave to the Powerworld“ kommt ebenfalls mit ordentlich Groove durch die Boxen und reiht sich gut ein. Ganz so zwingend wie beim Vorgänger ist man hier aber nicht.
Mit „Back on me“ und „You gotta hold on“ hat man gleich die nächsten Burner am Start. Hier zeigen die Jungs das sie ordentlich Erfahrung besitzen und es verstehen Songs zu schreiben die einen gleich fesseln.
Der absolute Ohrwurm und Übersong der Scheibe erwartet uns aber in der Mitte der Platte, mit dem atmosphärischen „Costs of Tears“ hat man einen absoluten Volltreffer gelandet, der, einmal gehört, euch lange begleiten wird. Das verspreche ich euch!
Hiermit hat man sein Pulver aber noch lange nicht verschossen sondern präsentiert uns im weiteren Verlauf und zum Ende der Platte hin noch weitere Ohrbomben. Stellvertretend sind hier „Black Ash“, der Titelsong „Cybersteria“ und „You will find a Way“ zu nennen.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall kann ich euch dieses Mal hier den Opener “Children of the Universe”, “Back on me”, “You gotta hold on”, “Costs of Tears” und den Titelsong „Cybersteria“ nennen.

Fazit :

Zu erst war der neue, etwas mehr rockigere Sound, der neuen POWERWORLD Scheibe mir absolut zu wieder, viel konnte ich damit nicht anfangen. Aber schon nach kurzem eröffneten sich mir die Songs und die Scheibe und ich wurde absolut warm mit dem Sound!
Ich konnte nur einige der starken Songs hier im Detail ansprechen, die Platte ist zu vielschichtig um auf alle Songs genau einzugehen.
Aber insgesamt bin ich auf jeden Fall absolut begeistert vom neuen Werk von POWERWORLD. Man muss erst mal den sanften Stilwechsel verdauen und natürlich auch mit den anderen Gesangslinien von Michael etwas anfangen können, aber dann denke ich werden alte Fans wie auch Neueinsteiger auf jeden Fall zufrieden sein mit “Cybersteria”. Für mich eine glasklare Kaufempfehlung und ich bin jetzt schon sehr gespannt wo die Reise auf der nächsten Platte hingeht!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Children of the Universe
02. Slave to the Powerworld
03. Back on me
04. World knows your Secrets
05. You gotta hold on
06. Am I digital
07. Coasts of Tears
08. Black Ash
09. Like a Shadow
10. Cybersteria
11. You will find a way
12. Not Bount to the Evil

Julian

GLORYFUL – The Warrior´s Code

Band: Gloryful
Album: The Warrior’s Code
Spielzeit: 55:53 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.gloryful.net

GLORYFUL aus Deutschland sind eine noch recht junge Band. Gegründet wurde die Truppe nämlich erst 2010 durch den Sänger Johnny La Bomba und Gitarrist JB (besser bekannt unter dem Namen Jens Basten von NIGHT IN GALES). So witzig die Namen der Jungs sind, so ernst ist ihr Anliegen. Sie möchten nicht auf irgendwelche Trendzüge aufspringen, sondern stehen für das was sie verkörpern den klassischen Heavy Metal in all seiner Reinheit! Hört sich nach ordentlich Tru Metal Gerede an, aber so jungen Bands nehme ich das absolut noch ab.
Mit ihrer 3 Track Demo „Sedna’s Revenge“ konnte man auf jeden Fall schon mal ordentlich Eindruck schinden und teilte danach mit so Acts wie VICIOUS RUMORS, POWERWOLF, ORDEN OGAN oder HELSTAR die Bühne.
2012 begab man sich dann ins Studio um das mir nun vorliegende Debütalbum „The Warrior’s Code“ einzuspielen. Produziert wurde das ganze von dem Schweden Dan Swanö, der nach der Produktion meinte, das man sich um die Zukunft des deutschen Heavy Metals keine Sorgen machen braucht, wenn man so Bands wie GLORYFUL in der Hinterhand hat!
Na dann schauen wir mal ob die Jungs den Vorschusslorbeeren gerecht werden können und horchen mal flugs in den ersten Track „The Riddle of Steel“ rein. Das Ganze ist ein atmosphärisches Intro, welches uns gut auf die Scheibe einstimmt, bevor die Reise dann mit „Gloryful’s Tale“ weitergeht. Ein flotter Midtempo True Metaltrack erwartet uns hier, der ganz klar von dem bombastischen Chorus, den knackigen Melodien und dem Gesang von Fronter Johnny lebt. Als Auftakt ist die Nummer genau richtig, denn sie frisst sich gerade zu in die Gehörgänge und bleibt dort ohne Probleme haften!
Diese schon angesprochenen knackigen Riffs eröffnen auch das anschließende „Heavy Metal – More then meets the Eye“. Es entwickelt sich eine konsequente Weiterführung zum Vorgängersong, der wieder auf den eingängigen True Metal Chorus und die einprägsamen Melodien wert legt. Hier ist ordentlich Rübe Schütteln angesagt!
Weiter geht es direkt mit dem Titeltrack „The Warrior’s Code“ und was soll ich sagen? Auch hier machen die Deutschen nicht viel falsch, setzen auf ihre nun schon bekannten Trademarks und zaubern so ein Lächeln in jedes True Metaller Gesicht. Ein absolut würdiger Titeltrack.
Und auch in der weiteren Folge und im Mittelteil lassen GLORYFUL kaum nach, sondern präsentieren uns das melodische „Breaking Destiny“ oder das schnelle „Evil Oath“. Einzig die Lagerfeuerballade „Chased in Fate“ fällt qualitativ etwas ab.
Ab dem kraftvollen „Far beyond Time“ ist man aber wieder vollkommen in der Spur und präsentiert uns noch so Knaller wie den MANOWAR Gedächtnissong „Fist of Steel“ oder „Sedna’s Revenge“ der eine gesunde Mischung aus Heavy und True Metal darstellt.
Das abschließende „Death of the first Earth“ ist zwar ganz ok, kommt aber nicht ganz an die vorherigen Ohrbomben ran. Trotzdem insgesamt ein ordentlicher Abschluss.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal auf jeden Fall “Gloryful’s Tale”, “Heavy Metal – More then meets the Eye”, “The Warrior’s Code”, “Far beyond Time” und “Sedna’s Revenge” ans Herz legen.

Fazit :

Mit ihrem Debütalbum rennen GLORYFUL bei mir auf jeden Fall offene Türen ein. Das Album ist super produziert, macht von vorne bis hinten Laune und hält einen auch gut über die gesamte Spielzeit bei der Stange.
Leider fällt der letzte Abschnitt qualitativ ein wenig ab im Vergleich zu dem bärenstarken ersten Songs, aber ich denke diese Scharte im True Metalschwert bekommen GLORYFUL auch noch ausgewetzt!
Auf jeden Fall kann ich allen Heavy und True Metalfans deutscher Prägung hier eine ganz dicke Kaufempfehlung aussprechen und wenn die Jungs ihren Weg so weiterverfolgen, geht es das nächste Mal direkt in den Top Punktebereich bei uns!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. The Riddle of Steel
02. Gloryful’s Tale
03. Heavy Metal – More then meets the Eye
04. The Warrior’s Code
05. Evil Oath
06. Chased in Fate
07. Breaking Destiny
08. Far beyond time
09. Fist of Steel
10. Sedna’s Revenge
11. Death of the first Earth

Julian

U.D.O. – Steelhammer

Band: U.D.O
Album: Steelhammer
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.05.2103
Homepage: www.udo-online.com

Da ist er wieder! Uns Udo unser kleiner Brüllwürfel, unser Kampfpanzer auf dem Metalschlachtfeld! Der gute Udo ist meiner selbst betitelten Band U.D.O nun auch schon seit über 20 Jahren aktiv und so richtig schlechte Alben haben wir von dem Metalurgestein bislang noch nie gehört. Alles was man bislang hörte war unverkennbar U.D.O.
Mit dem neuen Album „Steelhammer“ gibt es aber gleich einen ganzen Sack Neuerungen zu verkünden. Die weniger schöneren sind, das es leider ein paar Besetzungswechsel gegeben hat. Das Urgestein Stefan Kaufmann musste aufgrund seines Rückenleidens, welches ihn schon vom Drumhocker verbannte, nun auch die Gitarre an den Nageln hängen und auch der zweite Gitarrist Igo Gianola kam uns Udo abhanden. Kein Grund die weiße Fahne zu hissen, zumindestens nicht für den Metaltank Udo. Er fand mit seinem langjährigen Bassisten Fitty Wienhold einen Ersatz für seinen Songwritingpartner und zusammen mit Schlagzeuger Francesco Jovino machte man sich daran Songs zu schreiben die ein wenig back to the roots gehen. Und das sind für die alten Die Hard Fans die guten Nachrichten, es geht also wieder mehr in Richtung von „Animal House“ und Co ohne die neuen Trademarks, wie z.B. von der „Mastercutor“ Scheibe, zu vernachlässigen.
Mit dem Gitarrendoppel Andrey Smirnow und Kasperi Heikinnen sind Udo’s Truppen auch wieder komplett und somit widmen wir uns jetzt mal fix den Openersong „Steelhammer“.
Knackige Riffs und kraftvolle Drums erwarten uns direkt zum Anfang.
Das Ganze entwickelt sich zu einem so typischen U.D.O Midtemposong wie er nur sein kann. Simple Refrains, arschgeile Riffs, hier kann zu jeder Zeit gebangt werden. Ein direkter, aber packender Einstieg, der sofort Lust auf mehr macht!
Mit dem etwas langsameren „A Cry of a Nation“ geht es weiter, hier finde ich ist man nicht ganz so zwingend wie beim Vorgängersong. Insgesamt geht die Nummer zwar in Ordnung, aber ich habe U.D.O auch schon mal besser gehört.
Diese kleine Scharte machen die Jungs aber mit dem anschließenden genialen Doppelpack bestehend aus „Metal Machine“ und dem, auf spanisch gesungene,„Basta Ya“ absolut weg! Beide haben einen unglaublichen Drive und gehen tierisch nach vorne. Zwei absolute Ohrbomben, die ich so früh hier nicht erwartet hätte.
Anschließend und über den Mittelteil hinweg gehen ein bisschen die Experimente los. Bei „Heavy Rain“ kann man mal wieder hören das Udo nicht nur brüllen und keifen kann, nein hier zeigt er mal wieder das er auch ein gefühlvoller Sänger sein kann. Gefällt mir sehr gut!
Bei „Devil’s Bite“ gibt es ein paar Synthie Sounds zu bestaunen, die dem Song etwas modernes geben.Ganz klar kein Song für U.D.O Traditionalisten, aber man zeigt hier erneut Offenheit und Abwechslung.
Langsam aber sicher bewegen wir uns auf das Ende der Platte zu, mit „King of Mean“ kann man als Einleitung schon mal sehr gut punkten, bevor es dann wirklich langsam auf die Zielgerade geht. Dort erwarten uns noch klassische U.D.O Songs zum Beispiel „Timekeeper“ oder „Stay True“. Aber auch ein paar außergewöhnliche Songs erwarten uns. Zu nennen ist hier „Never Cross my Way“ oder das abschließende „Book of Faith“. Ein abwechslungsreicher Endteil, der eigentlich die gesamte Platte sehr gut widerspiegelt und auch beschließt.

Anspieltipps:

Mit “Steelhammer”, “Metal Machine”, “Basta Ya”, “King of Mean” und “Stay True” macht man hier definitiv nicht viel falsch!

Fazit :

Die letzten Alben hatte ich den guten Udo und seine Band ein wenig aus den Augen verloren. Das neue Werk “Steelhammer” ließ mich aber bereits nach den ersten Tönen aufhorchen! Man merkt das die Jungs ganz frei von der Leber weg die Songs geschrieben haben und sich wirklich an den frühen Werken orientiert haben. Aber auch die Experimente der letzten Alben und die neueren Sounds sind nicht ganz verschwunden und ich denke man zeigt hier auf dem neuen Album ganz klar das man mit der Zeit gehen kann und sich auch die Freiheit nimmt mal etwas Neues auszuprobieren.
Auf jeden Fall gehören U.D.O definitiv noch lange nicht zum alten Eisen und mit der neuen Scheibe sollten alte sowie neue Anhänger bestens klar kommen!
Mir hat das Album auf jeden Fall ein paar angenehme Metalhörstunden beschert.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Steelhammer
02. A Cry of a Nation
03. Metal Machine
04. Basta Ya
05. Heavy Rain
06. Devil’s Bite
07. Death Ride
08. King of Mean
09. Timekeeper
10. Never cross my Way
11. Take my Medicine
12. Stay True
13. When Love becomes a Lie
14. Book of Faith

Julian

BATTLE BEAST – Battle Beast

Band: Battle Beast
Album: Battle Beast
Spielzeit: 48:13
Plattenfirma: Nuclear Blast
Stil: Heavy Metal
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.battlebeast.fi

Ein Blick auf das Cover genügt: auch auf dem selbstbetitelten Zweitling von BATTLE BEAST erwartet uns ganz traditioneller Heavy Metal, mit allen Klischees.
Die Songs sind in eine zeitgemäße Produktion gehüllt, druckvoll und straight und bieten True-Metalheads mit einem Hang zu eingängigen, melodischen Songs genau den Stoff, nach dem sie gieren.

Am Mikro der Finnen hat Noora Louhimo den Platz von Vorgängerin Nitte Valo eingenommen und gibt mit ihrer vielseitigen Stimme der Band noch einen zusätzlichen Qualitätsschub.

„Let it roar“ groovt gleich mal heavy und mit viel Power durch die Walachei, Noora setzt hier bereits das erste Ausrufezeichen und röhrt sich die Seele aus dem Leib. Es folgt mit „Out of Control“ ein poppiger Ohrwurm, ein Durchgang reicht um den Refrain nicht mehr so leicht aus den Gehörgängen zu bekommen. „Out on the Streets“ entpuppt sich als astreiner Heavy Rock Song und erweitert die Klangvielfalt der Band noch ein Stück.

So zieht sich der Sound durch die gesamte Langrille, Grundzutat ist immer klassischer Heavy Metal, mal rockig („Into The Heart Of Danger“), mal mit leichten Speed Elementen („Raven“, „Fight Kill Die“) und fast immer mit einem satten Keyboards-Teppich untermalt. Die Songs sind kurz und bündig gehalten, nur 3 Stücke erreichen die fünf Minuten Marke. Im Fall von BATTLE BEAST ist das aber kein Nachteil, sondern sorgt für ein kurzweiliges Hörvergnügen. Hervorheben kann man besonders die Hymnen „Kingdom“ und „Black Ninja“.

Fazit:
„Battle Beast“ bietet hochmelodischen Stahl der alten Schule mit dem die Finnen klarmachen, dass mit ihnen zukünftig zu rechnen ist. Wem das Debüt „Steel“ schon zugesagt hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Allen Fans von traditionellem Melodic-Heavy Metal sei die neue Scheibe ebenfalls ans Herz gelegt. In diesem Sinne: Unleash the Beast!

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Let It Roar
2. Out of Control
3. Out on the Streets
4. Neuromancer
5. Raven
6. Into the Heart of Danger
7. Machine Revolution
8. Golden Age
9. Kingdom
10. Over the Top
11. Fight, Kill, Die
12. Black Ninja
13. Rain Man

Chris

CIRCLE OF SILENCE – The Rise Of Resistance

Band: Circle of Silence
Album: The Rise of Resistance
Spielzeit: 49:47 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.circle-of-silence.de

Zwei Jahre nach dem Labeldebüt bei Massacre Records „The Blackenend Halo“ kehren die Deutschen CIRCLE OF SILENCE zurück. Im Gepäck haben sie ihr drittes Album „The Rise of Resistance“. Regierte auf dem Vorgängeralbum noch etwas mehr der Thrash, geht das neue Werk meiner Meinung nach nun noch mehr in die Richtung Power Metal ala ICED EARTH oder BRAINSTORM. Ausflüge in den Thrash Bereich gibt es zwar auch noch, allerdings sind sie seltener geworden.
Wie auch immer, Besetzungsmäßig hat sich nichts getan, und das ist auch gut so. Denn „The Blackenend Halo“ überzeugte nicht nur durch seine kraftvollen und starken Songs, nein auch der Bandspirit und die Eingespieltheit stachen ganz eindeutig hervor.
Es ist denke ich alles gesagt, schauen wir nun direkt auf den ersten Song „Blood of Enemies“ und horchen einmal was unser Power Metal Herz hier erwartet.
Zum Einstieg erwarten uns auf jeden Fall erstmal sanftere Gitarrenklänge, die aber relativ schnell krachenden und schneidenden Riffs weichen und Fronter Nick Keim lässt dann ebenfalls zum ersten Mal sein Organ erklingen.
Der Song ist eigentlich ein typischer Power Metalmidtempo Smasher, bei dem die Jungs nicht viel falsch machen. Der Chorus sitzt perfekt, ist schön eingängig und auch die Heavyness kommt hier absolut nicht zu kurz! Ein ordentlicher Opener also.
Mit ordentlich Schmackes startet dann gleich der nächste Song „Eyes of Anarchy“. Hier regiert wieder ein bisschen mehr der Trash, der auf dem vorherigen Album ebenfalls viele der Songs getragen hat. Beim Chorus geht man aber wieder mehr in die Power Metalecke, so das die Nummer absolut auch auf der Vorgängerscheibe hätte stehen können. Ein guter Metalsong, nicht mehr, aber auch nicht weniger!
„Nothing shall remain“ ist für CIRCLE OF SILENCE Verhältnisse recht langsam geworden und überzeugt eher durch seine melodischen Riffs und dem klasse Chorus als mit brachialer Gewalt. Na eine kleine Verschnaufpause muss ja auch mal sein, oder?
Im Mittelteil des Silberlings angekommen präsentieren uns CIRCLE OF SILENCE mit dem kraftvollen „An Oncoming Storm“, dem wieder mehr ins melodische gehende „Mind Conspiracy“ und dem gut gelungen „We Rise“ ganz ordentliche Songs, die gefallen. Mehr aber leider nicht.
Bei 12 Songs sind wir jetzt so langsam im letzten Teil der Platte angekommen. Mal schauen ob sich der gute Eindruck hier fortsetzt? Ja durchaus, „The Final Chapter“ läuft ganz gut rein und auch „Reborn from the Darkness“ und die Abschlussnummer „The Architect of Immortality“ gefallen.
Richtig vom Hocker reißt man mich aber auch hier leider nicht!

Anspieltipps:

Mit “Blood of Enemies, “Nothing shall remain”, “Mind Conspiracy”, “We Rise” und “The Architect of Immortality” bekommt ihr am Besten einen Eindruck von der Scheibe.

Fazit :

Hmm ich weiß nicht, irgendwie bin ich ein kleines bisschen enttäuscht vom neuen Album von CIRCLE OF SILENCE…vermutlich hat mich das Vorgängerwerk einfach so weggeblasen, das die kraftvollen aber stets melodischen Songs, die auch hier wieder zu finden sind, nichts Neues mehr für mich ist.
Das Album ist eigentlich fast die gesamte Spielzeit auf einem ordentlichen Niveau, aber irgendwie fehlt hier die absolute Übernummer die alles überstrahlt. Und das ist in der heutigen Zeit einfach unverzichtbar!
Natürlich ist die Platte weit entfernt von einem Totalausfall, aber in so richtige Jubelstürme verfalle ich hier nun auch nicht.
Fans der ersten Scheiben von CIRCLE OF SILENCE und Metalheads mit einem Hang zum Power/Thrashmetal können hier aber trotzdem ohne zu Zögern zugreifen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Blood of Enemies
02. Eyes of Anarchy
03. Nothing shall remain
04. One Moment of Hate
05. An Oncoming Storm
06. Mind Conspiracy
07. In the Absence of your God
08. We Rise
09. The Final Chapter
10. Slave to the Creed Machine
11. Reborn from Darkness
12. The Architec of Immortality

Julian