BONAFIDE – Bombo

Band: Bonafide
Album: Bombo
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Recordings
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.bonafiderocks.com

Hat man so was schon gesehen? Die Schweden BONAFIDE machen ein Konzeptalbum. Ihr werdet jetzt sicher fragend vor dem Computer sitzen und Euch wundern, was an einem Konzeptalbum so besonders ist?! Im Grunde gar nichts, aber wer BONAFIDE kennt weiß, dass sie keineswegs Freunde ausgedehnter Frickelorgien sind sondern lieber straight drauflos rocken. Ihr bluesgetränkter Riffrock lässt sich aber dennoch in ein Konzept integrieren, das auf dem vierten Longplayer „Bombo“ mit einer abgefahrenen Story a ´la „Pulp Fiction“ aufgepeppt wurde.

Los geht´s gleich mit dem Titeltrack und einem fetten Groove. Die Riffs müssen sich erstmal entfalten, doch nach ein paar wenigen Durchläufen fesselt „Bombo“ ungemein. Etwas geschliffener geht es bei „Backroom“ zu, einem melodisch-bluesigen Rocker. „Bad As Clint“ beginnt mit der Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“. Danach geht´s flott und kompromisslos zur Sache. Klassischer ist da schon das Riff von „Rock´n Roll Skal“, ein typischer Midtempo-Rocker a´la AC/DC und Kollegen. Das treibende „D.T.R.D.“ schlägt da schon andere Töne an. Die erste Single „Harmony“ ist etwas ungewöhnlich gewählt. Der Song ist eine Halbballade, und die Stimme von Pontus Snibb klingt hier und da etwas nach PAUL SHORTINO. Aber schon „Better Safe (Than Sorry)“ rockt wieder fröhlich nach vorne und hat ganz nebenbei den wohl eingängigsten Refrain auf „Bombo“ zu bieten. „Liquid Lover“ plätschert allerdings etwas dahin. Aber wessen Finger bei „Suburb Baby Blues“ nicht mitschnippen, der hat mit Rock´n Roll absolut nix am Hut. Zum Abschluß gibt’s mit „8-Ball“ noch mal Melodie pur und einen weiteren Beweis, wie sehr sich die schwedischen Haudegen weiterentwickelt haben.

In seiner Summe ist „Bombo“ eine runde Sache. Nicht nur das Konzept ist cool, auch die Songs sind abwechslungsreich und bieten für die Verhältnisse einer Riffrockband ungeahnte Ausbrüche. Auf jeden Fall lassen sich BONAFIDE nicht in das enge Korsett anderer AC/DC-Hearalikes pressen. Den Schweden gelingt hier ein regelrechter Befreiungsschlag und ganz nebenbei eine lässige Rock´n Roll Platte. Play It Again Johnny!

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Bombo
02.    Backroom
03.    Bad As Clint
04.    Rock´n Roll Skal
05.    D.T.R.D.
06.    Harmony
07.    Better Safe (Than Sorry)
08.    Liquid Lover
09.    Suburb Baby Blues
10.    8-Ball

Stefan

PHYSICAL NOISE – Follow The Noise

Band: Physical Noise
Album: Follow the Noise
Spielzeit: 48:45 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 01.10.2013
Homepage: www.physicalnoise.com

PHYSICAL NOISE sind eine der Bands die sich der NWOBHM verschrieben haben und diese zu neuer Blüte treiben wollen. Die Truppe hat sich 2006 gegründet und prägt nun die New Wave of Italian Heavy Metal!
Das amerikanische Label Sliptrick Records erkannte das Talent der Gruppe und nahm sie unter Vertrag um mit ihnen ihr Debütalbum „Follow the Noise“ unters Volk zu bringen.
Auf diesem paaren sie den alten Stil der NWOBHM mit moderneren Hard und Heavy Sounds.
Wie sich diese Mischung anhört, werden wir nun zusammen herausfinden, indem wir direkt mal dem Opener „Scare my Demons“ lauschen. Dieser beginnt auch direkt mal so also ob die Platte in der Hochzeit der NWOBHM herausgekommen wäre. Doppelte Gitarrenläufe sowie das druckvolle Drumming begrüßen uns direkt zum Einstieg. Der Chorus sitzt an der richtigen Stelle und der Gesang ist auch absolut im grünen Bereich. Ein guter Einstieg würde ich sagen.
Noch eine Schippe drauf legt man beim folgenden „Too Good to be Bad“ den man schon aus dem Internet kennt. Hier ist der Chorus um einiges zwingender und so wird die Nummer natürlich wesentlich melodischer und eingängiger!
Mit den beiden nächsten Tracks „Welcome to the Peerk“ und „Flames of the Unknown“ bleibt man im eingeschlagenen Fahrwasser der Vorgängertracks und kann gerade mit letzteren Track nochmal einen richtigen Farbtupfer setzen.
Auch das etwas episch veranlagte „1934“ weiß absolut zu gefallen, den anschließende Coversong „This is the Noise“ braucht man glaube ich nicht mehr großartig vorstellen. Eine gute Umsetzung zaubern uns die Jungs hier aufs die Disk.
Bislang ist also alles hier im grünen Bereich ohne großartig nach oben auszubrechen, mal schauen ob im letzten Teil noch der ein oder andere richtige Kracher auf uns wartet?
„Dream of a Fullmoon Night“ ist es auf jeden Fall schon mal nicht und auch „The Eternal Flight“ kann nicht vollends überzeugen.
Aber dann mit den letzten beiden Tracks „Physical Noise“ und „Southern Cross“ schafft man es doch noch das Niveau der bislang besten Songs zu erreichen und teilweise sogar zu überflügeln.
Somit ist der Abschluss der Platte doch noch einigermaßen versöhnlich, auch wenn im Mittelteil doch ziemlich viel Durchschnitt auf uns wartet.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall sollte man sich “Too Good to be Bad”, “Flames of the Unknown”, “Physical Noise” und “Southern Cross” genauer anhören.

Fazit :

Insgesamt muss man sagen machen die Jungs von PHYSICAL NOISE auf ihrem Debütalbum einen soliden Eindruck. Man hat ein paar richtig starke Tracks am Start, schafft es aber noch nicht ganz dieses Niveau die ganze Spielzeit über durchzuhalten.
Gerade der eher durchschnittlichere Mittelteil fällt hier negativ auf.
Trotzdem kann man sagen die Jungs zeigen hier gute Ansätze und transportieren ihre Sichtweise der NWOBHM sehr gut in die Neuzeit.
Fans dieses Sounds, die auch von modernen Klängen nicht zurückschrecken sollten die Platte ruhig mal antesten! Von mir gibt es solide 6 Punkte für “Follow the Noise”.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Scare my Demons
02. Too Good to be Bad
03. Welcome to the Peerkh
04. Flames of the Unknown
05. 1934
06. This is the Noise (Life)
07. Dream of a Fullmoon Night
08. The Eternal Flight
09. Physical Noise
10. The Southern Cross

Julian

IMPERA – Pieces Of Eden

Band: Impera
Album: Pieces Of Eden
Spielzeit: 42:05 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 18.10.2013
Homepage: www.impera.org

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr erblickte das Debüt von IMPERA das Licht der Welt. Mit „Legacy Of Life“ präsentierte sich erstmals die illustre Truppe um Schlagzeuger und Namensgeber J.K. Impera mit einem teilweise etwas hüftsteifen aber dennoch gutklassigem Album. Neben Impera gehören noch Tommy Denander (guitar), Mats Vassfjord (bass) und Matti Alfonzetti (vocals) zum Inventar, das liest sich doch nicht schlecht, oder?

Die Rezeptur auf „Pieces Of Eden“ hat sich nicht wesentlich geändert, aber irgendwas ist doch anders. Es wird amtlich gerockt, aber das ist bei diesem Line-Up ja auch keine Überraschung. WHITESNAKE treffen auf GIANT oder JOE LYNN TURNER lautet das Motto dieses neuen 10-Trackers. Der Sound ist sauber produziert und lässt keine Wünschen offen.

„Beast Within“ galoppiert noch in gewohnter Manier des Debüts dahin, aber die Gitarrenarbeit bei „These Chains“ erinnert mich etwas an den Erstling der Huff Brüder und ihrer Band GIANT. Auch Alfonzetti´s Gesang passt perfekt, die Harmonien sind wieder an die Amis angelehnt. Der Härtegrad wurde also schon etwas heruntergeschraubt, denn das letztjährige Debüt war etwas deftiger unterwegs. Aber das steht IMPERA sehr gut zu Gesicht. Speziell beim „Smalltown Blues“ oder bei „Easy Come“ merkt man den Jungs den Spaß an der Freude an, was mir auf dem Debüt ein bisschen gefehlt hat. Da klang alles etwas zu konstruiert und kalt.

Frisch aufgespielt wird auch bei Stücken wie „You And I“ oder „Goodbye“ und schön langsam beschleicht mich ein wohliges Gefühl, dass es mit der Liebe zu IMPERA doch noch etwas werden könnte. Die Jungs haben meineserachtens einen riesen Schritt gemacht und sind eine Band geworden, das hört man den neuen Songs an – sie sind leidenschaftlich und haben mich positiv überrascht.

Weniger Metal, mehr Hardrock lautet also die Devise auf „Pieces Of Eden“. Dass die Leistung der musizierenden Herren über jeden Zweifel erhaben ist, habe ich schon beim Debüt erwähnt, aber jetzt ist auch die Spielfreude viel besser spürbar, was mir gleich mal eineinhalb Pünktchen mehr entlockt. Well done!

WERTUNG: 


Trackliste:

1.Beast Within
2.These Chains
3.All Alone
4.Smalltown Blues
5.Since You´ve Been Gone
6.Goodbye
7.Easy Come
8.You And I
9.This Is War
10.Fire And The Flame

Stefan

AJUNA – Prisoners Of The Sun

Band: Ajuna
Album: Prisoners of the Sun
Spielzeit: 34:30 min.
Stilrichtung: Post Black Metal
Plattenfirma: Quality Steel Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.ajunamusic.com

Psychologisch und Vorbewusst nennen die Kopenhagener AJUNA ihre Musik.

– Das Vorbewusste ist ein von Sigmund Freud definierter Begriff zur Bezeichnung eines Systems des psychischen Apparats, das zusammen mit den zwei anderen Systemen (das Unbewusste und das Bewusste) sein erstes topisches Modell der menschlichen Psyche darstellte. Mit dem Begriff bezeichnete Freud einen Bereich der menschlichen Psyche, der im strengen Sinne mit dem System Unbewusst nicht gleichzustellen sei. –  (Quelle: Wikipedia).

Verstanden? Ok. Ist aber auch eigentlich unwesentlich. AJUNA präsentieren uns auf ihrem, von Jacob Bredahl produzierten Debütalbum modernen Black Metal, der immer wieder durch experimentelle Elemente zu gefallen weiß und von einer kühlen, fast maschinellen Atmosphäre lebt. Das ist soweit alles schön anzuhören, wären da nicht die oftmals uninspirierten Blastattacken, die ziemlich belanglos daher kommen und dem ansonsten ansprechenden Material ein wenig die Spannung nehmen.

Freunde von modernem, experimentellen Black Metal nordischer Färbung sei „Prisoners of the Sun“ dennoch wärmstens ans Herz gelegt. Für ein Debütalbum große Klasse.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Tribute (4:38)
2. Medicin (3:26)
3. Invisible Cut (5:25)
4. Suntomb (4:50)
5. Kaos (4:44)
6. Death (7:23)
7. Winter (4:04)

Frank

TRIVIUM – Vengeance Falls

Band: Trivium
Album: Vengeance Falls
Spielzeit: 47:46 min.
Stilrichtung: Modern Thrash Metal
Plattenfirma: Roadrunner (Warner)
Veröffentlichung: 11.10.2013
Homepage: www.trivium.org

TRIVIUM haben in den letzten Jahren eine interessante Entwicklung durchgemacht. Ähnlich wie AVENGED SEVENFOLD starteten die Jungs aus Orlando mit klassischem Metalcore um sich im Laufe der Jahre schrittweise in die klassische Metalrichtung zu orientieren.
„Vengeance Falls“ ist das bereits 6. Album in 10 Jahren und das erste welches keinen kompletten Stilbruch zum Vorgängeralbum vollzieht.
Wie schon auf „In Waves“ scheinen die Jungs ihren Stil gefunden zu haben.
Moderner Thrashmetal mit dezenten Core- und NWOBHM- Einflüssen dominieren den Gesamtsound. Experimentiert wird relativ wenig. Die Songs sind durch die Bank sehr stark, aber auch ein wenig zu sehr auf Nummer Sicher.
Die Produktion ist glattgebügelt und es fehlen ein bisschen die Ecken und Kanten. Das ist schade, mit etwas mehr Dreck wäre die Scheibe sicher einen Ticken besser. Aber keine Sorge, „Vengeance Falls“ ist alles andere als ein schlechtes Album. An ein Meisterwerk wie „Shogun“ kommt die Platte aber zu keiner Sekunde ran.
Mir fehlt einfach der Aspekt der Unvorhersehbarkeit, die Trivium auf ihren ersten 4 Alben so interessant gemacht hat.

Nichtsdestotrotz liefern Trivium solide Handwerkskunst auf technisch höchstem Niveau, die Genrefreunde zu 100% zufrieden stellen wird. Einen Bandmeilenstein liefern Trivium allerdings nicht.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Brave This Storm (4:29)
2. Vengeance Falls (4:13)
3. Strife (4:28)
4. No Way To Heal (4:05)
5. To Believe (4:32)
6. At The End Of This War (4:47)
7. Through Blood And Dirt And Bone (4:26)
8. Villainy Thrives (4:54)
9. Incineration: The Broken World (5:52)
10. Wake (The End Is Nigh) (6:00)

Frank

TIGERTAILZ – Knives EP

Band: Tigertailz
Album: Knives EP
Spielzeit: 22:03 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 22.10.2013
Homepage: www.tigertailz.co.uk

Diese EP soll den Niedergang der letzten Jahre beenden – das ist zumindest das Ziel der walisischen Glam-Legende aus Cardiff. Denn in der Vergangenheit hat man sich mit diversen Schlammschlachten nicht gerade mit Ruhm bekleckert und 2007 war der Tod von Originalbassist und Aushängeschild Pepsi Tate zu beklagen. Irgendwo auf dem weiten Weg seit ihrem 1987er Debüt „Young & Crazy“ und dem Megaseller „Bezerk“ haben die Jungs den Faden verloren, sich weitgehend auf die Vermarktung alter Kamellen beschränkt und auch sonst lief nicht viel rund bei TIGERTAILZ. Sprachrohr und Gitarrist Jay Pepper hat sogar bereits öffentlich darüber nachgedacht, die Geschichte auf sich beruhen zu lassen und die Band ein für alle mal in Rente zu schicken. Das ist noch gar nicht so lange her, denn als Drummer Ace Finchum dieses Jahr erneut ausstieg und kein gutes Haar am Bandgefüge ließ, platzte Pepper der Kragen.

Aber jetzt haben die Herren Jules Millis (vocals), Rob Wylde (bass), Jay Pepper (guitars) und Rückkehrer Matthew Blakout (drums) doch noch einmal die Messer gewetzt und bringen die passend betitelte EP „Knives“ unters Volk. Ursprünglich sollten sich zwar noch ein oder zwei Songs mehr auf der Scheibe befinden, aber schlußendlich wurde „Knives“ doch auf einen knappen 5-Tracker gesundgeschrumpft.

Der eröffnende „Shoe Collector“ ist ein TT-Kracher, wie es ihn schon lange nicht mehr gegeben hat. Das etwas ruhigere „One Life“ verbindet große Melodien mit den typischen Zutaten alter Aufnahmen. „Bite The Hand“ hat ein dickes „METAL“ auf der Brust stehen. Ein Song, der zur Neuzeit der Waliser passt. „Spit It Out“ geht wieder etwas zurück in der Diskographie bevor es mit „Punched In The Gutz“ zum Schluß noch mal etwas härter zur Sache geht.

Einen schlechten Song sucht man auf „Knives“ vergebens. Die EP ist mit Abstand das Beste, was die Jungs seit ihrer Re-Union im Jahre 2005 auf die Beine gestellt haben. Sie schmeißt auf der einen Seite die Zeitmaschine an und transportiert den alten Spirit in die Neuzeit, lässt aber keinen Zweifel daran, dass die Band stehengeblieben ist. Auch wenn es einige Zeit gedauert hat, bis diese EP endlich erschienen ist, hat der Reifeprozess anscheinend gut getan. TIGERTAILZ scheinen wieder in der Spur zu sein.

WERTUNG:


Trackliste:

1.Shoe Collector
2.One Life
3.Bite The Hand
4.Spit It Out
5.Punched In The Gutz

Stefan

RED´S COOL – Bad Story

Band: Red´s Cool
Album: Bad Story
Spielzeit: 40:15 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: MusicBuyMail
Veröffentlichung: 18.10.2013
Homepage: www.facebook.com/redscoolrockband

Vollmundig verkündet der Beipackzettel zum neuen Album von RED´S COOL: das ist die nächste Sensation aus Russland und die Nachfolger von GORKY PARK. Erinnert sich noch jemand an GORKY PARK? Jene Band, die einst Jon Bon Jovi unter seine Fittiche nahm und nicht unwesentlich am Entstehen des selbstbetitelten Erstlings von 1989 beteiligt war. Jene GORKY PARK, die zusammen mit der Elite des überwiegend amerikanischen Hardrocks vor über einer Viertelmillion Menschen im Olympiastadion zu Moskau ein denkwürdiges Konzertereignis bestritten und die mit „Bang!“ einen Riesenhit hatten und in „Moscow Calling“ ein mehr als formidables Nachfolgealbum vorlegen konnten? Lang ist es her und es war eine andere Zeit.

Jetzt treten also RED´S COOL an, um die einstigen Stars zu beerben? Das müssen wir näher untersuchen. 2011 erschien bereits das Debüt „Attraction“ und in der Vergangenheit konnten die Jungs schon mit Bands wie WHITESNAKE, DORO, GRAVE DIGGER, LORDI oder GOTTHARD die Bühne teilen. Ihr neues Album „Bad Story“ wurde von Michael Wagener gemixt und gemastered.

Gerade mal 9 Songs mit einer Spielzeit von 40 Minuten bilden das Gerüst von „Bad Story“. Der Öffner „Bite“ verwebt markante Hardrockriffs mit einem treibenden Rhythmus und guten Melodien. Die kraftvolle Stimme von Sänger Roman erinnert in manchen Passagen an Mr. Coverdale. So kann es weitergehen. Und das tut es auch, „Hey You“ ist noch um Längen cooler und zelebriert klassischen und zeitlosen Hardrock at its best. Etwas ruhiger wird es bei „Confession“, hier wird AOR groß geschrieben. Abermals mit eingängigen Melodiebögen und großen Hooks. In die gleiche Kerbe schlägt „Love And Pain“, ist allerdings etwas zu lang geraten. „Feel You“ ist ein Midtempo-Song der den Hörer sofort mitwippen lässt. Nach dem gutklassigen „Upside Down“ und dem etwas zähen „You Must Go“ haben die Jungs mit „Fooling Myself“ ihren ganz eigenen DEF LEPPARD Song geschrieben – zumindest was die Gitarrenarbeit in den Strophen angeht. Der Refrain ist ungleich härter. So richtig in Wallung kommen die Russen dann noch einmal beim abschließenden „Bad Bad Story“ mit kernigem Riffing (welches allerdings ziemlich ähnlich zum Opener „Bite“ ist) und mitreißendem Songwriting. Der Chorus glänzt mit fetten Gangvocals und auch so ist der Song mein Highlight des Albums, wenngleich er etwas versteckt wirkt.

Anyway – RED´S COOL legen mit „Bad Story“ ein abwechslungsreiches Hardrockalbum vor, das zwar nicht mit Innovation glänzt aber ehrliche handgemachte Musik bietet, kompetent vorgetragen wird und meist auf den Punkt rockt. Kommen wir zum Fazit: Sind RED´S COOL die neuen GORKY PARK? Ich finde, das müssen sie gar nicht sein, denn außer dass beide Bands aus Russland kommen, haben sie nicht sooo viel gemeinsam, hier wurde wohl nur wieder die Maschinerie der Herrschaften in den Promotionabteilungen angeworfen, „Bad Story“ ist so und so ein starkes Album!

WERTUNG:


Trackliste:

1.Bite
2.Hey You
3.Confession
4.Love And Pain
5.Feel You
6.Upside Down
7.You Must Go
8.Fooling Myself
9.Bad Bad Story

Stefan

EPYSODE – Fantasmagoria

Band: Epysode
Album: Fantasmagoria
Spielzeit: 62:39 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 11.10.2013
Homepage: www.epysode.com

Der Gitarrist Samuel Arkan hat seit ein paar Jahren eine neue Spielwiese neben seiner eigentlichen Stammband VIRUS IV. Das Metalopernprojekt EPYSODE konnte uns 2011 schon mit dem Debütalbum „Obsessions“ ordentlich einheizen. Meister Arkan holt nun mit „Fantasmagoria“ zum zweiten Schlag aus um uns seine Version des Progressive Dark/Power Metals zu präsentieren. Die schon auf dem ersten Album nicht gerade kleine Riege von Gastmusikern und Sängern wurden nochmal ordentlich aufgestockt und liest sich wie das Who is Who der Metalszene.
Mit Tom S. Englund (EVERGREY), Henning Basse (Ex-METALIUM), Ida Haukland (TRIOSPHERE), Tezzi Persson (BETWEEN THE SILENCE) oder Mike LePond (SYMPHONY X) seien hier nur mal ein paar der Mitstreiter genannt.
Trotz des Projektcharakters verfolgt Samuel eine Vision, denn er wollte das es sich trotzdem wie eine Band anfühlt und anhört und so sind wirklich alle Mitstreiter zu ihm ins Studio gekommen um ihre Parts einzusingen oder einzuspielen. Eine Seltenheit heutzutage im Zeitalter des Internets und der Emails.
Nun wie klingt das neue Konzeptwerk denn nun? Das werden wir nun zusammen herausfinden, indem wir uns gleich mal dem ersten Track „File 4180-2“ widmen. Stilecht haben wir es hier mit einem stimmungsvollen Intro zu tun, welches uns auf die Platte einstimmen soll.
Der erste richtige Track ist dann „The Arch“, welches auch schon im Internet viel Aufmerksamkeit erregte.
Ohne viel Schnörkelei beginnt der Track sehr kraftvoll bevor dann der Gesang vom Tom S. Englund einsetzt. Glanzpunkt ist mit Sicherheit der klasse, catchige Chorus der die Nummer quasi in die Gehörgänge zimmert. Ansonsten geht man hier mit richtig viel Schmackes zur Sache, die Riffs kommen fast schon mit Thrashmetalgeschwindigkeit aus den Boxen geballert. Ein bärenstarker Beginn!
Das folgende „Morning Rose“ geht dann nicht mehr ganz so kraftvoll zu Werke, wird aber definitiv vom Gesang von Tezzi Persson gekonnt in Szene gesetzt. Der Chorus ist auch wieder schön eingängig geraten und auch ansonsten macht man hier nicht so viel falsch, im Vergleich zum bärenstarken Vorgänger fällt man hier aber ein klein wenig ab.
Aber keine Sorge, die Qualität geht direkt wieder nach oben, denn mit dem Stampfer „Venom“ hat man wieder einen richtigen Burnertrack in Petto, der sich absolut hören lassen kann! Genialer Gesang, geiler Chorus was will man mehr?
Dem in nichts nachstehend ist das anschließende „The Black Parade“. Auch hier setzt man wieder auf die schon erfolgreiche Mischung aus kraftvollen Riffs, Progressiven Elemente und eingängigen Refrains.
Der Mittelteil der Platte hält uns dann mit „T.H.O.R.N.S“, „Living Fortress“ sowie dem Titeltrack „Fantasmagoria“ weitere richtig starke Nummern parat.
Die Auswahl der jeweiligen Sängern zu den Songs ist sehr gut getroffen und auch die meisten anderen hier nicht genannten Songs sind im oberen Qualitätsdrittel des Power Metals anzusiedeln.
Dies bleibt eigentlich auch im letzten Abschnitt der Scheibe so, „Now and Forever“ kommt aufgrund der starken Synthieeinsätze sehr modern aus den Boxen, „Forgotten Symphony“ bietet einen schicken männlich/weiblichen Wechselgesang der gerade im Chorus wieder absolut punkten kann und das abschließende „Unreal“ rundet das Ganze einfach perfekt ab.
Hut ab Herr Arkan, geile neue Scheibe!

Anspieltipps:

Die ganze Platte ist richtig stark, ein bisschen hervorstechen tun aber auf jeden Fall “The Arch”, “Venom”, “The Black Parade”, “Fantasmagoria” sowie „Forgotten Symphony”.

Fazit :

Schon das erste EPYSODE Album konnte mich packen und mit in die mit viel Liebe gestaltete Konzeptwelt mitnehmen. Beim nun folgenden zweiten Album “Fantasmagoria” holt Mastermind Samuel Arkan aber zum ganz großen Schlag aus! Alles ist nochmal eine Spur kompakter, eingängiger und melodischer geraten. Man vergisst aber nie die Heavyness bei den Songs.
Die Auswahl der Gastsänger ist super getroffen, jeder passt hier wie die Faust aufs Auge.
Viel zu meckern gibt es hier nicht wirklich, ein, zwei Songs fallen zwar qualitativ etwas ab, aber bei 14 Songs ist das zu verschmerzen und der geneigte Power Metalfan bekommt hier richtig viel für sein Geld geboten.
Fast volle Punktezahl, eine ganz klare Pflichtanschaffung für den Power Metalfan also!!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. File 4180-2
02. The Arch
03. Morning Rose
04. Venom
05. The Black Parade
06. T.H.O.R.N.S
07. Garden of Exile
08. Raven‘s Curse
09. Living Fortress
10. Fantasmagoria
11. The Inheritance
12. Now and Forever
13. Forgotten Symphony
14. Unreal

Julian

ASKA – Fire Eater

Band: Aska
Album: Fire Eater
Spielzeit: 50:34 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.askaband.net

Die Texaner ASKA gehören mit Sicherheit zu einer der ganz großen US Metalbands! Seit 23 Jahren treiben die Herren rund um den charismatischen Frontman George Call (Ex OMEN) ihr Unwesen in diesem Genre. Bis heute hat man sechs Alben veröffentlicht, das letzten „Absolute Power“ ist aber nun auch schon sechs Jahre alt, so wurde es mal wieder Zeit für Nachschub und dieser liegt mir nun mit dem neuen Album „Fire Eater“ vor.
Kraftvoll wie eh und je, mit jeder Menge Feuer unterm Hintern und einer Leidenschaft, wie man es von ihnen schon immer kannte. Melodischer, unverwässerter Heavy Metal im typisch knackigen, straighten ASKA-Sound präsentiert man sich auf dem neuen Werk. Dazu kommt noch George’s rauchige Powerstimme und fertig ist ein US Metalalbum, welches Fans dieses Genres mit Sicherheit munden wird.
Mein Interesse war auf jeden Fall geweckt und mit jedem den es ähnlich geht werden wir nun unser Neugier mit dem Albumopener „Everyone Dies“ stillen. Dieser ist gute Standard US Metalkost und eigentlich als Einstieg schon ein wenig zu langweilig gehalten. Da habe ich schon mal bessere Einstiege gesehen.
Na, schauen wir direkt mal weiter was uns beim nächsten Track „Dead Again“ erwartet. Hier ist das Ganze auf jeden Fall wesentlich zwingender als beim etwas lahmen Opener. Der Chorus ist schön eingängig, die Gitarren braten richtig schön fett und der Song ist gut aufgebaut. Fast alles also im grünen Bereich dieses Mal.
Das anschließende „Valhalla“ bietet ebenfalls wieder gute US Metalkost, die aber erneut nicht wirklich auffällt. Business as usual würde ich sagen, leider aber zu wenig um hier richtig auszubrechen und sich im Gedächtnis festzuspielen.
Komischerweise ist dann der ungewöhnlichste und langsamste Song der Platte der Wendepunkt der Scheibe. So wie bei „Angela“ habe ich die Jungs von ASKA noch nie gehört. Hier kommen fast schon Melodic und AOR Töne aus den Boxen gekrochen und der Schmalz tropft nur so dazu. Besonders hervor zu heben ist hier aber eindeutig die Gesangsleistung von George der sich hier mal so richtig präsentieren kann! Ein ungewöhnlicher aber guter Track.
Und der angesprochene Wendepunkt zieht sich weiter fort, „Harlot of Eden“ ist eine super Mischung aus US und Melodic Metal, „Red Cell“ steht dem in Nichts nach und das wieder sehr ungewöhnliche und handzahme „Year of Yubilee“ sind alles Tracks die sich absolut hören lassen und den schwachen ersten Teil der Platte schnell vergessen lassen.
Über das atmosphärische Zwischenspiel „The Last Message“ geht es dann zum abschließenden „Eye of the Serpent“ welches nochmal ein richtiger Kracher geworden ist.  Hier ziehen die Jungs von ASKA nochmal alle Register und bringen die neue Scheibe doch noch zu einem versöhnlichen Ende.

Anspieltipps:

Genauer antesten solltet ihr auf jeden Fall mal “Dead Again”, “Angela”, “Harlot of Eden”, “Red Cell” sowie “Eye of the Serpent”.

Fazit :

Nach den ersten paar Track was ich wenig angetan vom neuen ASKA Album “Fire Eater”. Der Wendepunkt kam dann, wie angesprochen, genau in der Mitte des Albums und alle Tracks die danach kommen sind absolut hörbar und teilweise sogar richtig stark!
An der Gesangleistung von Fronter George gibt es sowie nichts auszusetzen, einfach eine Bank der Mann.
Aber der schwache erste Teil, sowie die manchmal etwas schwache Produktion kosten der Platte dann doch einige Punkte, trotzdem muss man festhalten das ASKA schlussendlich doch noch ein solides bis starkes US Metalalbum abgeliefert haben!
Genrefans sollten hier auf jeden Fall mal genauer reinhören.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Everyone Dies
02. Dead Again
03. Valhalla
04. Son of a God
05. Angela
06. Harlot of Eden
07. Red Cell
08. The Ripper
09. Year of Jubilee
10. The Last Message
11. Eye of the Serpent

Julian

BONESETTER – Short Fast Merciless

Band: Bonesetter
Album: Short Fast Merciless
Spielzeit: 22 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht   
Homepage: www.facebook.com/bonesetterofficial

Das Leipziger Quartett BONESETTER zeigt einmal mehr, was der Osten musikalisch zu bieten hat. Der musikalische Fokus der Band liegt jedoch nicht im Osten Deutschlands, sondern weiter östlich in Australien.
Die Band fabriziert ass-kicking Rock’n’Roll in der Tradition der guten alten Stromerzeuger AC/DC. Das wird auch durch diese Bandaussage untermauert:
„Herausgekommen ist „Short Fast Merciless“ – 22 Minuten Hard Rock, wie er im australischen Bilderbuch steht.“
Und eines kann man gleich vorneweg sagen; die machen das wirklich gut, soundmässig greifen sie gut ab, kommen ihren Vorbildern – und darunter dürften auch AIRBOURNE sein, auf eine gute Art und Weise nahe. Dabei sind sie nicht einfach eine Kopie sondern bewahren ihre eigene Identität.
Wenn die Band live so performt, wie es sich bei den sechs Nummern erwarten lässt, dann werden die Konzerte ein Muss. Obwohl ich einmal vermute, dass das noch nicht auf dem Niveau der obengenannten AIRBOURNE ist – oder täusche ich mich? Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren und bin sehr gespannt auf den ersten Volllänger, der aktuell in der Bratröhre steckt.
Lassen wir die „Ossies“ auf die Bühnen – die dürfen gerne auch in die Schweiz kommen – und sehen wir mal weiter.
Die EP kann ich auf jeden Fall empfehlen. Das ist solider, powervoller Hardrock, der auch direkt aus dem Land der Känguruhs stammen könnte – oder gibt es die vielleicht auch im Osten Deutschlands?

WERTUNG: 

Lineup:

Hendrik Labisch – Vocals/Guitar
Stefanie Borbe – Bass
Martin Raffael – Drums
Franz Schröter – Lead Guitar

Trackliste:

01.    Sweat and Blood
02.    Drinking Beer
03.    Wildfire
04.    Outlaw
05.    Short Fast and Merciless
06.    Road of Fire