MICHAEL SCHINKEL’S ETERNAL FLAME – Gravitation

Band: Michael Schinkel’s Eternal Flame
Album: Gravitation
Spielzeit: 49:58 min
Stilrichtung: Heavy Metal/Hard Rock
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 29.10.2021
Homepage: www.facebook.com/MichaelSchinkelsEternalFlame

Joah. Da führt man sich in freudiger Erwartung angesichts des fantastischen Vorgängers die neue MICHAEL SCHINKEL’S ETERNAL FLAME erstmals zu Gemüte und ist relativ entsetzt vom Sound der Platte. Nach neun musikalisch starken und klanglich schwachen Tracks merkt man dann, dass man die ganze Zeit den Lautstärkeausgleich dran hatte, ändert das, und plötzlich klingt das Ding sehr stabil, auf 80er Hard Rock fett getrimmt und bis auf den komischen Bass, der ab und an (beispielsweise bei “Rage”) eingesetzt wird, und ein paar andere kleine Aspekte absolut zufriedenstellend. Klar, “Gravitation” ist underground und auch nicht allzu teuer produziert, kann sich dafür aber über weite Teile auf jeden Fall hören lassen.
Zur Einordnung: ETERNAL FLAME gibt es bereits seit 1986, bis 1992 noch unter dem Namen FIREFOX und mit achtjähriger Unterbrechung zwischen 2004 und 2012. 2018 kam mit “Smoke On The Mountain” das erste Album seit 2002 raus, das den klassischen Hard-Rock-Sound der 80er erfolgreich in die Gegenwart zu transportieren vermochte und dabei viel mehr war, als ein “Klingt wie 80er”-Album. “Gravitation” schließt genau daran an: zehn eigenständige Tracks plus eine instrumentale Version des fünften ungarischen Tanzes von Brahms und ein Intro. Und abermals hat man es geschafft, ein Album auf den Markt zu bringen, das nicht nur einen bestimmten Sound und bestimmte Melodiestile zu reproduzieren versucht, wie es so häufig passiert, wenn eine Band mit langer Geschichte nach Jahren nochmal ans Werk geht. Nein, MSEF haben nach wie vor den Anspruch an sich, das eben auch in geil zu machen, mit Originalität im Songwriting bei gleichzeitiger klanglicher Authentizität. Mission erfüllt!
Der softere Midtempo-Hard-Rock funktioniert bestens, siehe “Hard Times For Dreamers” mit seinem Synthpad-Teppich, den dicken Drums und dem feierlichen Chorus inklusive cooler Startschwierigkeiten und passender Backing Vocals. Die Ballade ist ebenso gelungen (“No Way To Hide” mit seiner schönen Komposition), und bei “Damien” wird es düster mit Chor- und Orchestersample-Einsatz und einem ordentlichen Maß an Intensität. Was MSEF aber am liebsten machen, ist der knallende, Synth-angereicherte Hard Rock im Stil der 80er, gerne mit etwas moderneren Synthesizersounds, was die Grundstimmung von “Gravitation” erfreulich passend zwischen heute und gestern ansiedelt. Diese Songs sitzen durch die Bank auf den Punkt. “Strange Game Called Love”, “Higher Fire”, “I’m Gonna Miss You Tonight”, “Stay In The Middle Of The Night” – all diese Songs schaffen es, ein absolutes Retro-Feeling zu erzeugen, dabei aber auch musikalisch zu unterhalten.
Doch, “Gravitation” erfüllt alle Erwartungen, die man nach dem Vorgänger haben könnte – und das sind tatsächlich ziemlich viele!

Fazit:
Bei anderen Bands ist die Luft nach so langer Zeit raus. Doch bei Michael Schinkel ist die Luft noch so sehr drin, dass sie die ETERNAL FLAME erfolgreich am Leben zu erhalten vermag. Ganz gleich, ob man nun in den 80ern musikalisch sozialisiert wurde oder einfach den Sound mag: “Gravitation” ist ein absolut entertainendes Werk geworden, das die Verbindung von Tradition und Moderne bestens vollzieht!

Anspieltipps:
“Damien”, “Higher Fire” und “I’m Gonna Miss You Tonight”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Awakening
02. Rage
03. Hard Times For Dreamers
04. Love Returns
05. Damien
06. No Way To Hide
07. I’m Gonna Miss You Tonight
08. Strange Game Called Love
09. Stay In The Middle Of The Night
10. Higher Fire
11. Fallin
12. Hungarian Dance #5

Jannis

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