01. Bone Collector
02. The Rich The Poor The Dying
03. Kingdom Of Skulls
04. The Devils Serenade
05. Killing Is My Pleasure
06. Mirror Of Hate
07. Riders Of Doom
08. Made Of Madness
09. Graveyard Kings
10. Forever Evil & Buried Alive
11. Whispers Of The Damned
Spielzeit: 46:47 min – Genre: Teutonic Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 17.01.2025 – Page: www.facebook.com/gravediggerofficial
Oh, GRAVE DIGGER haben wieder ein Jubiläum. 45 Jahre alt wird die Truppe um das sympathische Reibeisen Chris Boltendahl 2025, das ist ein Grund zum Feiern und damit natürlich auch für ein neues Album. „Bone Collector“ heißt das gute Stück und ist laut Promotext eine Reise zu den Ursprüngen der Band. Roher, unpolierter Heavy Metal ohne Schnickschnack und erstmals auch komplett ohne Keyboards.
Und da das alles sehr nach „handgemacht“ klingt, haken wir hier kurz mal einen Kritikpunkt ab. Künstler sollten von allen am besten wissen, dass Künstler Arbeit brauchen und dass diese Arbeit Geld wert ist. KI-Cover wie das von „Bone Collector“ sind easy und günstig, aber gebt den Entwicklungen noch fünf Jahre und ich lasse mir einfach ein komplettes GRAVE-DIGGER-Album KI-generieren und dann sieht die Sache plötzlich ganz anders aus, ne? Mit einem echten handgemachten Artwork wäre außerdem das hier nicht passiert:
Nun zur Musik, und hier hat der Promotext absolut recht. „Bone Collector“ ist raus, böse und oldschool, mit passendem unpoliertem Sound. Die ersten drei Songs sind einfach nur auf die Fresse, danach wird es dann auch mal etwas melodischer, mit teils ruhigeren Strophen und Melodien, die lange nicht so groß ausgearbeitet sind, wie beispielsweise auf „The Clans Will Rise Again“, aber vorhandener als auf den ersten drei Tracks. Dann nochmal Gehacktes mit „Forever Evil & Buried Alive“ und ein würdiger Abschluss mit „Whispers Of The Damned“, dem einzigen ü6-Minüter und komplexesten Song auf der Platte. Als Fan der melodischen GRAVE DIGGER hat man auf „Bone Collector“ vermutlich etwas Leerlauf, als Fan der knüppeligen, oldschooligen GRAVE DIGGER aber eine umso bessere Zeit, denn nach 45 Jahren steht außer Frage, dass die Band genau weiß, wie man die Musik macht, die dieser Teil der Fans liebt. Auch wenn man hier bei so einigen Songs schon schwer an andere Outputs der Truppe erinnert wird und das Gefühl aufkommen mag, dass man beispielsweise bei „Symbol Of Eternity“ musikalisch etwas inspirierter und kreativer unterwegs war.
Ein paar Abstriche gibt es noch einmal bei den Texten. Die kennt man versatzstückweise so von anderen DIGGER-Alben und sie sind zum Teil echt eher mittelmäßig. Ich meine, ein „oneway ticket from hell and back again“? Das ist ganz offiziell ein Ticket für Hin- und Rückfahrt und damit halt einfach kein Oneway Ticket. Nur mal so als Beispiel.
Fazit:
Nicht das stärkste der letzten paar GRAVE-DIGGER-Alben, aber mit seiner „Back to the roots“- und Null-Kompromiss-Mentalität ohne Zweifel eins mit Existenzberechtigung, das doch auch vielseitiger ausfällt, als man nach den ersten drei Songs vermutet. Könnten 8 oder 8,5 Sterne sein, aber hier ist das KI-Cover das Züngelchen an der Waage.
Anspieltipps:
„Graveyard Kings“, „Riders Of Doom“, „The Devils Serenade“ und „Whispers Of The Damned“
Jannis
Eine Produktion, die an Minderwertigkeit nicht zu überbieten ist. Programmierte Drums, ein Gitarrensound der einfach nur kratzt und ein Mix, bei dem man den Bass ungefähr so gut hört wie bei Metallicas „And Justice For All“. Artwork, Produktion, Texte, alles nur noch billig, billig, billig.