5 STAR GRAVE – Drugstore Hell

Band: 5 Star Grave
Album: Drugstore Hell
Spielzeit: 38:51  min
Plattenfirma: Massacre
Veröffentlichung: 25. Mai 2012
Homepage: www.5stargrave.com

Italien steht für Pasta, Pizza, Rotwein und romantische Geiger? Weit gefehlt. 5 STAR GRAVE sind eine richtige Hardcore-Band aus dem Stiefel, die es der Musikwelt zeigt. Seit 2005 gibt es sie und nun wird ihr zweites Album veröffentlicht. Die Combo besteht aus Claudio Ravinale (Gesang), Andrea Minolfi (Bass und Gesang), Thierry Bertone (Lead Gitarre), Hervè De Zulian (Syntheziser), Alessandro Blengino (Rhythus Gitarre) und Gabriele Lingue (Schlagzeug). Laut eigenen Aussagen ist es ihr Ziel, aufzuwiegeln, beleidigend und politisch inkorrekt zu sein.

Das Cover sieht gut aus! Der Satan, der den Hörer einlädt, mit in den „Drugstore Hell“ zu kommen, der chic beleuchtet und beschildert ist. Der Titel des Albums ist natürlich auch ganz witzig.

Musik und Gesang sind, wie die härteren Klänge nun mal (fast) immer sind, polarisierend. Claudio Ravinale rotzt die Passagen zum Teil richtig heraus. Allerdings ist nicht das ganze Album durchgehend nur hart, sondern es kommen auch melodiöse Abschnitte zum Vorschein.

Mit dem Opener „Terminal Bedroom“ beginnt es im harten Stil. Zuerst spielen Synthis, danach geht die Post ab und es wird hart. „Death Put A Smile On Your Face“ beginnt etwas melodischer, danach driftet es in hart gebrüllte Gesänge ab. Hier auch ein paar Solo-Takte der Lead-Gitarre, die schon gar nicht schlecht klingen. Aber nur für Sekunden. Bei „Love Affair With The Beast“ liefern sich Ravinale und Minolfi ein Gesangsduell. Duett kann man es nicht unbedingt nennen, Duell trifft es wirklich eher. Ein gutes Zusammenspiel von Bass und Drums ist zu hören. „Daddy“ startet mit Synthi und Gitarre, danach setzen Bass und Schlagzeug ein. Auch hier sind wieder beide Sänger zu hören. Ein nettes Gitarrensolo wird gespielt. „Daddy“ ist etwas eingängiger als die anderen Songs. Zwischendurch könnte man meinen, es würden Mädchenstimmen simuliert, aber schnell stellt sich heraus, dass es Claudio Ravinale ist, der in dem Song eben teilweise wie ein Teenie-Girl klingt. Mit seiner Stimme spielen kann er also. Bei „Death Times Eleven“ wird wieder mehr Wert auf Gitarren gelegt. „No Devil Lived On“ hat einen interessanten Anfang mit einer schönen rauen Stimme, die zwischendurch auch immer wieder zu hören ist. Das klingt ganz nett. „Dead Girls Don’t Say No“ ist natürlich, wie man am Titel schon erkennen kann, ein absichtlich sehr provokanter Text. „When The Lights Go Out“ eignet sich eher nicht als Schlaflied für kleine Kinder, aber das soll es ja auch nicht. Dafür ein recht netter, an 5 STAR GRAVES’ Maßstäben gemessen, eingängig.

Richtig warm werde ich weder mit 5 STAR GRAVE noch mit „Drugstore Hell“. Zwischendurch entdecke ich immer wieder etwas, das mir gefällt.

Anspieltipps: “Love Affair With The Beast”, “Daddy”, “No Devil Lived On”

Fazit :  Fans der härteren Kost werden diese Scheibe wohl mögen. Alle, die diese Musik nicht schätzen, sollten sie nicht kaufen oder sich Aspirin bereit legen.

WERTUNG:

Trackliste:
1.    Terminal Bedroom 3:50
2.    Death Put A Smile On My Face 3:27
3.    Love Affair With The Beast 3:30
4.    Daddy 4.32
5.    Death Times Eleven 3:10
6.    No Devil Lived On 3:16
7.    Dead Girls Don’t Say No 3:30
8.    Boy A 4:00
9.    If 3:40
10.    When The Lights Go Out 3:15
11.    Lemmings 4:01

Sandra

FATAL SMILE – 21st Century Freaks

Band: Fatal Smile
Album: 21st Century Freaks
Plattenfirma: FS Records
Veröffentlichung: 14.05.2012
Homepage: www.fatalsmile.com

Seit ihrer vor 4 Jahren erschienenen Platte „World Domination“ waren FATAL SMILE permanent auf Achse und haben satte 350 Live-Shows hinter sich gebracht. Dass diese lange Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, ist am eindrucksvollsten am runderneuerten Image des Vierers zu sehen. Nicht nur musikalisch bieten FATAL SMILE auf ihrem neuen Rundling „21st Century Freaks“ eine Mischung aus W.A.S.P., LORDI und den BACKYARD BABIES, auch ihr visuelles Bild tendiert sehr in diese Richtung, das Video zur ersten Single „Welcome To The Freakshow“ ist ebenso eine Mischung aus den Saw-Filmen oder auch MÖTLEY CRÜE zu Zeiten der „Carnival Of Sins“ Tour. Aber ist hier alles nur geklaut?

Mit nichten, denn schon der angesprochene Opener „Welcome To The Freakshow“ glänzt mit feinsten Arrangements und brachialer Metal-Gewalt. Das war schon immer die Stärke der Schweden, die das Rezept metallische Härte ähnlich konsequent durchziehen wie ihre Landsmänner HARDCORE SUPERSTAR zu „Beg For It“-Zeiten. „Nailed To The Gun“ beginnt mit einem tonneschweren Riff und Shouter Blade macht seinem Namen alle Ehre. Der Refrain des Songs ist abermals ziemlich melodisch und das macht die Stärke von FATAL SMILE aus. „Raising Hell In Heaven“ ist eine perfekte Mischung aus ACCEPT und SKID ROW, abermals eine Abrissbirne vor dem Herrn. Mit seinem schleppenden Groove erinnert auch „Judgement Day“ etwas an ACCEPT bevor die Jungs mit „Broken Heart“ die Melodie-Keule auspacken und eine – für ihre Verhältnisse – ruhige Nummer an den Start bringen. Klingt ein bisschen nach aktuellen Stücken von David REECE und ist für jeden Rocker ein Zungenschnalzer. Im weiteren Verlauf der Scheibe können noch Songs wie „Innocent“ oder „My Private Hell“ ein weiteres Highlight abgeben. Außerdem startet man ziemlich brachial und wird mit zunehmender Spielzeit immer melodischer und rockiger – so ist für alle etwas dabei.

Album Nummer 4 wurde abermals von Mr. Y (seineszeichens Gitarrist der Horde) produziert und von Phility (Drums) aufgenommen. Gemixt hat man die 11 Songs dann gemeinsam.

FATAL SMILE waren in den letzten 4 Jahren nicht untätig und präsentieren sich mit „21st Century Freaks“ frischer, ausgereifter, aber teilweise auch noch härter als bisher. Die Bandbreite an gebotenen Einflüssen hat zugenommen und macht den Sound der Schweden abwechslungsreicher. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Welcome To The Freakshow
2.Nailed To The Wall
3.Raising Hell In Heaven
4.Judgement Day
5.Broken Heart
6.My Private Hell
7.Scarecrow
8.Innocent
9.Break These Chains
10.Take It To The Limit
11.For The Last In Line

Stefan

JOEY SUMMER – One Bite From Paradise

Band: Joey Summer
Album: One Bite From Paradise
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.joeysummer.com

Er hat es wieder getan. Der brasilianische Sänger, Musiker und Songschreiber JOEY SUMMER hat wohl mit seiner ersten Werkschau „Written On The Horizon“, die komplett in Englisch gehalten wurde, Blut geleckt und präsentiert mit „One Bite From Paradise“ sein neues Album. Befanden sich auf dem Vorgänger ganze 4 Cover Versionen, hat Mr. Summer hier 11 eigene Stücke plus Intro auf Plastik gebannt. So ganz nebenbei hat er auch das Label gewechselt, was bleibt, ist aber die Mannschaft, die hinter „One Bite From Paradise“ steckt. Abermals konnte Frederik Bergh (STREET TALK) für dieses Album gewonnen werden, außerdem haben Größen wie Tommy Denander oder Frederic Slama (AOR) mitgewirkt.

Auf „One Bite From Paradise“ erwartet uns wieder ziemlich altmodischer AOR mit toughen Melodien und coolen Riffs. Altmodisch möchte ich aber in diesem Fall als positiv herausheben, denn JOEY SUMMER wildert ganz klar nach wie vor in 80ger Jahren und klingt dabei stimmlich nicht nur einmal nach JEAN BEAUVIOR. Nach einem etwas zu dramatischen Intro geht es mit dem Titeltrack aber gleich bergauf. Knackig zieht der Song seine Runden im CD-Player und lässt erkennen, dass es der Brasilianer nicht verlernt hat, gute Musik zu schreiben. Leider kann der Sound wie schon beim letzten Longplayer nicht so ganz überzeugen, hier wird erneut wieder nur guter Demo-Standard geboten. Schade, denn auch Stücke wie „Running Trough The Night“ (erinnert mich etwas an die Franzosen SHANNON), „Addicted To Your Love“ oder „That´s What I Am Waiting For“ hätten mit einem ordentlichen Sound einiges mehr auf dem Kasten.

Mit „One Bite From Heaven“ katapultiert sich JOEY SUMMER nicht in die Oberliga, aber es macht enormen Spaß, seiner Musik zu lauschen, denn hier steckt viel Herzblut drin. In einigen Abschnitten bräuchte das Songwriting noch einen Schubser und auch der Sound ist ziemlich dünn, aber trotzdem hat dieser Mann ein gutes Händchen für herrlich altmodischen AOR, der in den 80gern sicher seine Fans gefunden hätte.

WERTUNG:

Trackliste:

1.OBPF (Overture)
2.One Bite From Paradise
3.Running Trough The Night
4.No Margin For Erro
5.Addicted To Your Love
6.From Miles Away
7.Heaven To Earth
8.That´s What I Am Waiiting For
9.Sailor On The Moon
10.It´s Only Your Love
11.The Prize Of Love
12.No One´s Gonna Hurt Me Anymore

Stefan

DRIVER – Countdown

Band: Driver
Album: Countdown
Spielzeit: 49:54 min
Plattenfirma: Metal Heaven
Veröffentlichung: 25.05.2012
Homepage: www.driverofficial.com

Wie eine Bombe schlug seinerzeit dieses 5-Track Demo der Ami-Bande DRIVER in der Szene ein. Kein Wunder, hatten doch große Namen wie Roy Z. (HALFORD etc.) oder Rob Rock (IMPELLITERI, AXEL RUDI PELL, JOSHUA, WARRIOR u.a.) ihre Finger im Spiel. Wird vielen Bands nur attestiert, damals zu unrecht unterbewertet worden zu sein – bei DRIVER war es wirklich so. Denn sie hatten alles, um gerechterweise einen dicken Deal an Land zu ziehen. Aber dies blieb ihnen verwehrt, zu einer richtigen Veröffentlichung kam es erst in neuer Form erst im Jahre 2008, als man diese 5 Tracks zusammen mit weiteren Stücken auf die Platte „Sons Of Thunder“ packte und so die Fans erstmals auf CD teilhaben ließ. Die neuerliche Zusammenarbeit schien so erfolgreich zu sein, dass sich die Mitwirkenden dazu entschlossen haben, mit „Countdown“ einen weiteren Tonträger mit alten und neuen Songs zu veröffentlichen.

Der Sound auf „Countdown“ ist gnadenlos retro, die Scheibe könnte genauso Mitte der Achtziger entstanden sein. „Return To The Sky“ eröffnet den Reigen mit jeder Menge Power und Melodie und einer genretypischen Stimmung ganz im Zeichen der alten Recken wie DIO oder JUDAS PRIEST. Das getragene „Rising Son“ ist der erste Ruhepol der Scheibe bevor der Titelsong die alten Stärken von DRIVER perfekt hervorhebt. „Hollywood Shooting Star“  nennt sich der erste Nackenbrecher mit, der voll ins Blut geht. „Thief In The Night“ ist einer der alten Stücke, die auf „Countdown“ verwendet wurden, der Unterschied zu den neuen Songs ist aber kaum zu erkennen. Irgendwie erinnert mich das an IMPELLITERI. Weitere Anspieltipps hätte ich auch noch: das powervolle „Feel The Fire“ oder furios melodiöse „Running From The Darkness“. Für alle Sammler gibt es auch noch den Anporn, sich gleich drei Versionen von „Countdown“ zuzulegen, denn für Japan, die USA und Europa gibt es jeweils unterschiedliche Bonusstücke, auf der hiesigen Version nennt sich dieser „Babylon“ und ich habe keine Ahnung, warum er als Bonustrack deklariert wurde. Der Song gehört für mich voll zu diesem Album, denn er ist wirklich geil und sollte allen Fans zugänglich gemacht werden. Schade!

DRIVER bieten auf ihrem zweiten Longplayer kurzweilige Metal-Unterhaltung mit allem, was in den Achtzigern zurecht groß war. „Countdown“ ist ein starkes Album geworden, das von Roy Z.´s Stil an der Gitarre genauso geprägt wird wie von der Voice Of Melodic Metal: Rob Rock. Wer so lange auf das Debüt gewartet hat, wird hier belohnt, denn nach vergleichsweise kurzen 4 Jahren gibt es schon Nachschlag, denn die Mannen bleiben ihrem Rezept treu. Schön, dass es so etwas heute noch gibt 🙂

WERTUNG:

Trackliste:

1.Return To The Sky
2.Rising Son
3.Countdown
4.Hollywood Shooting Star
5.Thief In The Night
6.Cry Of The Wounded
7.Always On My Mind
8.Feel The Fire
9.Destiny
10.Running From The Darkness
11.Babylon (European Bonus Track)

Stefan

MARAUDER – Elegy of Blood

Band: Marauder
Album: Elegy of Blood
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 15.05.2012
Homepage: www.marauder.gr

Die klassische Heavy Metal Band MARAUDER aus Griechenland sind wohl in ihrer Heimat richtig legendär. Ich für meinen Teil habe sie bislang noch nicht richtig wahrgenommen, was vermutlich auch damit zu tun hat, das sie bislang in Europa auch noch nicht so aktiv waren und nur Szenekenner bekannt sein dürften.
Dabei treiben die Jungs doch schon seit Anfang der Neunziger ihr Unwesen und veröffentlichten bis heute vier Alben. Nun sind sie mit ihrem neuen, fünften, Album „Elegy of Blood“ wieder zurück in den Spur und haben auch mit dem griechischem Label Pitch Black Records frischen Support am Start. Hoffentlich bekommen die Jungs jetzt mal etwas mehr Aufmerksamkeit.
Anscheinend sie die Jungs ein ähnliche Schlag, wie die schwedischen Überflieger SABATON. Schaut man sich die Songtitel an, springt einem gleich der gleiche kriegerische Hintergrund ins Auge. Damit sollte auch klar sein, was uns hier für ein Stil entgegen prescht.
Die Jungs, das sind im übrigen, Alexandros Kostarakos (Gesang),  Andreas Tsaoussis (Gitarre), Giorgos Sofronas (Gitarre), Thodoris Paralis (Bass) und Grigoris Vlachos (Schlagzeug).
So, werfen wir doch gleich mal einen Blick auf den ersten Track „Elegy of Blood“. Ein Titeltrack als Intro verkleidet, nun ja die Band wird gewusst haben was sie da tut. Schnell weiter zur nächsten Nummer „The Great War“. Hier geht es recht flott zur Sache und den durchdringende Gesang von Fronter Alexandros schraubt sich einem gerade zu ins Hirn. Im Chorus ist man aber schön melodisch, als Opener geht die Nummer vollkommen in Ordnung und gehört auch gleich zu einen der Volltreffer.
Das folgende „Alexander“ ist eine epische Nummer geworden, die ganz klar von der Atmosphäre und vom den interessanten Melodien lebt. Der Chorus ist auch ok, auf jeden Fall ein gelungener Track.
„Warriors“ ist ein richtiger Metalstampfer vor dem Herren geworden. Ein Midtempotrack der seine Stärken im Chorus besitzt und dieses auch voll ausspielt. Coole Nummer.
Im Mittelteil haben wir leider mit ordentlich Durchschnitt zu kämpfen, bei „Roman Empire“ sucht man ein bisschen die Linie, „Hiroshima“ ist nur ein Instrumental und das langsame „Mother“ ist nicht wirklich sehr innovativ geraten.
Der Endteil beginnt mit „Crusader“, welches mich aber auch nicht so wirklich überzeugen kann. Erst mit „Black Gold“ findet man wieder in die Spur und diese wird dann auch beim krachenden „World War II“ und dem abschließende „In Memory“ weiterverfolgt.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch “The Great War”, “Alexander”, “Warriors” und “Black Gold” nennen.

Fazit :

“Elegy of Blood” beginnt eigentlich recht ordentlich, was meine Anspieltipps beweisen, im Mittelteil lassen die Griechen aber ganz klar Punkte liegen.
Pluspunkte sind auf der neuen Scheibe, der Gesang von Fronter Alexandros und die gute Gitarrenarbeit, Minuspunkte sind aber ganz klar die etwas unausgegorenen Songs, die uns gerade im Mittelteil begegnen.
Der starke Anfang hebt die Platte auf jeden Fall an, aber der Rest geht leider ein bisschen unter, schade hier wäre mehr drin gewesen!

WERTUNG:

 
Trackliste:

01. Elegy of Blood
02. The Great War
04. Warriors
05. Roman Empire
06. Hiroshima
07. Mother
08. Crusader
09. Black Gold
10. World War II
11. In Memory (CD bonus)

Julian

TOMMY VITALY – Hanging Rock

Band: Tommy Vitaly
Album: Hanging Rock
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Icewarrior Records
Veröffentlichung: 03.05.2012
Homepage: www.tommyvitaly.com

Der Ex SEVEN GATES Gitarrist Tommy Vitaly veröffentlicht dieser Tage unter eigener Fahne sein zweites Album „Hanging Rock“. Wie auch das Debütalbum „Just me“ erscheint dieses beim deutschen Icewarrior Records Label.
Der gute Tommy hat auf seiner neuen Scheibe wieder viele Gaststars versammelt.
Darunter sind so klangvolle Namen wie Todd La Torre (CRIMSON GLORY, Gesang),
David DeFeis (VIRGIN STEELE, Gesang),  Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE, ex SAVATAGE, Gesang), Michele Luppi (THAUROROD, ex VISION DIVINE, Gesang),
Carsten Lizard-Schulz (EVIDENCE ONE, ex DOMAIN, Gesang), David Shankle (DSG, ex MANOWAR, Gitarren), Rhino (ex MANOWAR, ex HOLY HELL, Schlagzeug) oder Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL, Keyboard).
Von den Gästen her dürfte das Album ein Kracher werden, schauen wir gleich mal ob dem auch wirklich so ist.
Als Opener hat man „Betrayer“ gewählt. Eine schnelle Nummer, mit einem einfach Chorus und einem Mats Leven der perfekt zum Song passt. Auf jeden Fall ein gelungener Auftakt, auch wenn die Nummer nicht gerade sehr innovativ ist.
Das folgende „Run with the Devil“ ist da schon eher nach meinem Geschmack.
Von dem mittlerweile zum Bandhopper mutierten Carsten Schulz super umgesetzt und mit einem klasse Chorus ausgestattet, frisst sich die Nummer auf jeden Fall direkt in die Gehörgänge. Klasse Track!
Absolut überzeugen kann auch das folgende „Hands of Time“. Eine schnelle Nummer, bei der Flitzefinger Tommy so richtig die Sau rauslässt. Der Chorus ist hier auch wieder aller erste Sahne, was will man mehr?
In der Mitte des Albums hat man mit „Idol“ einen flotten Rocker parat, der durch den Gesang von Michele Luppi und dem tollen Chorus überzeugen kann. Ein einfach gestrickter gute Laune Rocker der Spaß macht.
Im letzten Teil der Platte kommen leider für mich zwei dicke Minuspunkte, zwei Instrumentale bei eh nur neun Tracks sind für mich leider ein No Go. Mit Gefrickel konnte ich noch nie viel anfangen und ich hätte anstatt dessen lieber noch einen richtigen Song gehabt.
Der Song „Heavy Metal God“ ist zwar ordentlich umgesetzt, kann aber den Vergleich zu Songs aus der starken ersten Hälfe nicht ganz halten.
Das abschließende „Icewarrior“ ist wieder erwähnenswert und besitzt wieder alles was man als Tommy Vitaly Fan erwartet. Ein zumindest etwas versöhnlicher Abschluss.

Anspieltipps:

Die stärksten Tracks sind hier auf jeden Fall “Run with the Devil”, “Hands of Time”, und “Icewarrior”.

Fazit :

Also ich muss sagen ich bin schon ein wenig enttäuscht. Nach den ersten paar Songs hatte ich mich auf ein bärenstarkes Album gefreut und dann lässt der gute Tommy richtig nach! Nicht nur das die Spielzeit mit den neun Songs nicht gerade sehr hoch ist, nein es wurden auch noch zwei Instrumentale eingebaut, die zwar von technischer Raffinesse nur so strotzen, aber nicht wirklich zum positiven Gesamteindruck der Platte bei tragen. Sorry aber da wurden ganz klar Punkte verschenkt, der erste Teil der Scheibe ist genial, der zweite Teil rauscht fast komplett an einem vorbei!

WERTUNG:

 
Trackliste:

01. Betrayer (feat. Mats Leven on vocals)
02. Run With The Devil (feat. Carsten “Lizard Schulz” on vocals)
03. Hands Of Time (feat. Todd LaTorre on vocals)
04. Forever Lost (feat. David Defeis on vocals)
05. Idol (feat. Michele Luppi on vocals, Norifumi Shima and Ferdy Doernberg solos)
06. Misanthropy (Instrumental)
07. Heavy Metal God (feat. Carsten “Lizard” Schulz on vocals, David Shankle guitar solo)
08. Hanging Rock  (Instrumental feat. Ferdy Doernberg keyboard)
09. Icewarrior (feat. Zak Stevens on vocals)

Julian

MIRRORMAZE – Walkabout

Band: Mirrormaze
Album: Walkabout
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 28.05.2012
Homepage: www.mirrormaze.eu

Mit dem progressiv Power Metallern MIRRORMAZE erhebt sich eine neue Band um uns ganz im Stile von DREAM THEATER oder FATES WARNING ihr Debütalbum „Walkabout“ um die Ohren zu hauen.
Viel ist über die Jungs aus Italien nicht bekannt. Außer der Bandzusammenstellung bestehend aus Fabio D’Amore (Gesang), Sam Lanfranchini (Keyboard), Fabio Nasuelli (Schlagzeug), Davide Penna (Gitarre) und Juan Manuel Savoini (Bass) kann ich euch nur noch sagen das auf dem Album als Gastmusiker der legendäre FATES WARNING Sänger Ray Alder mitwirkt.
Und das war es leider auch schon, sorry liebes Label aber da wären etwas mehr Infos hilfreich gewesen.
Sei es drum, werfen wir also rasch einen Blick auf den ersten Track „Prisoner“, dieser beginnt eigentlich nicht sehr progressiv, sondern ist eher Power Metal lastig. So ist dann auch die Mischung aus Heavyness und Melodie recht ordentlich und wird mit einem klasse Chorus perfekt abgerundet. Der Opener ist also gleich ein Volltreffer, so kann es weiter gehen.
Das folgende „Earn your Answers“ geht dann schon wesentlich mehr in die Progressive Ecke. Mit allen bekannten Stilelementen wird hier umher geschissen, der Chorus passt zum Genre, mir ist das Ganze aber ein wenig zu durchschnittlich geraten.
„Vicious Circle“ ist zwar auch wieder mehr progressiv gehalten, hier passt aber die Struktur und die Melodien wesentlich besser, so das die Nummer wesentlich stärker als sein Vorgänger ist.
Der Mittelteil ist mit „Lost in a Belief“, „Joke“ und „Deeper Sings“ recht mittelmäßig ausgefallen. So richtig begeistern können mich die Nummern nicht, sind sie doch entweder zu dröge oder bieten zu wenig Struktur und Linie.
Besser macht man es erst wieder mit dem Titeltrack „Walkabout“. Hier passen wieder Melodie und Progressive Stilelemente zusammen und das Hören wird zum Genuss.
Gleiches gilt dann auch für den Abschlusstrack „Broken Soul“. Hier zeigen die Jungs nochmal alles was sie uns vorher schon präsentiert haben in ihrer schönsten Form. Ein guter Track, der ein durchschnittliches Debüt beschließt

Anspieltipps:

Die Tracks “Prisoner”, “Vicious Circle”, “Walkabout” und “Broken Soul” stechen hier am ehesten heraus.

Fazit :

MIRRORMAZE haben auf ihrem Debütalbum das Problem, das sie sich manchmal zu sehr in der Progressivität verlieren und deswegen die starken Melodien vernachlässigen. Es hätten mehr Tracks vom Schlage des Openers “Prisoner” sein müssen, damit das Debütalbum richtig gelungen wäre.
So bleibt ein mittelmäßiges Debüt zurück und die Aufforderung das die Jungs bis zum ihrem zweiten Album sich noch ein gutes Stück steigern müssen. Das Potential dazu ist aber auf jeden Fall vorhanden!

WERTUNG:

 
Trackliste:

01. Prisoner
02. Earn your Answers
03. Vicious Circle
04. Lost in a Belief
05. Joke
06. Deeper Sings
07. Walkabout
08. Missing
09. Broken Soul

Julian

BABY JANE – In The Spotlight

Band: Baby Jane
Album: In The Spotlight
Plattenfirma: Rambo Music
Veröffentlichung: 02.04.2012
Homepage: www.babyjane.se

In Schweden wachsen die Hardrock-Bands auf den Bäumen. So kommt es einem jedenfalls vor, denn alle paar Tage gibt es neue, tolle Platten von unbekannten Sleaze-Kapellen. Heute möchte ich Euch eine Band namens BABY JANE (nicht zu verwechseln mit den Jungs aus Down Under, die unter dem selben Banner segeln) vorstellen, die mit „In The Spotlight“ ihr Debüt eingezimmert haben. Leider ist die Scheibe bis dato nur als Import zu haben, aber das weite Internet dürfte diese Hürde ganz schnell nehmen.

Die Band besteht nun seit 2007 und hat bisher 3 EP´s aufgenommen, höchste Zeit also, um den ersten Longplayer in Angriff zu nehmen. Auf „In The Spotlight“ gibt es knackige Songs ganz im Fahrwasser von CRASHDIET bzw. CRAZY LIXX auf die Lauscher, BABY JANE gehören also ganz klar der New Wave Of Swedish Sleaze an. Leider lassen die 10 Songs fast komplett ihre Eigenständigkeit vermissen, denn BABY JANE kopieren die beiden o.g. Combos ziemlich hochgradig.

Dabei hat schon der Opener „Raise Your Fist“ so richtig viel Dampf und lässt vom ersten Moment die Rübe kreisen. Sänger Freddie hat ein schön raues Organ und die Instrumental-Abteilung lärmt in bester Sleaze-Manier drauf los (und das ist durchaus positiv gemeint). Auch „My Behavior“ oder „Face Against The Wall“ haben eine enorme Power und wissen zu gefallen. „The Secret Lies“ erinnert mich im Refrain dann doch ziemlich an „Saints Of Los Angeles“ von MÖTLEY CRÜE – aber was solls. Bei „Upside Down“ lernen wir dann eine ganz andere Seite der Jungs kennen, denn Shouter Freddie beweist, dass er richtig gut singen kann und die ganze Band beweist den richtigen Weg zwischen Melodie und Gefühl, ohne kitschig zu wirken. Der Titeltrack kickt dann aber wieder richtig ins Gesäß – geil. Gleiches gilt für alle der noch folgenden Stücke, es gibt keinen schlechten Song auf „In The Spotlight“, und das obwohl mit „Next In Line“ und „This Is War“ (die 2009 schon einmal aufgenommen wurden) nur zwei bereits bekannte Nummern Verwendung fanden. Nach dem göttlichen „Adrenaline“ und „Night Explodes“ findet der Rundling sein apruptes Ende, aber ganz ehrlich ist mir ein klassischer 10-Tracker immer lieber, als eine vollgestopfte Plastikscheibe mit Songs, die man dann doch besser weggelassen hätte. So gibt es 10 geile Sleaze-Granaten.

Das einzige, was ich BABY JANE ankreiden muss, ist die felhlende Eigenständigkeit, denn „In The Spotlight“ hat eigentlich alles, was sich der Fan wünscht. Eine fette Produktion (gemixt von Christian Svedin), eingängige Songs mit ordentlich Power und den richtigen Tritt ins Hinterteil. Wer also auf o.g. Kapellen steht, der kann mit BABY JANE absolut nicht falsch machen, und wenn die Jungs live nur halb so kicken wie auf Konserve, dann legen sie jede Bühne in Schutt und Asche.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Raise Your Fist
2.My Behavior
3.Face Against The Wall
4.The Secret Lies
5.Upside Down
6.In The Spotlight
7.Next In Line
8.This Is War
9.Adrenaline
10.Night Explodes

Stefan

GREAT WHITE – Elation

Band: Great White
Album: Elation
Spielzeit: 60:41 min
Plattenfirma: Frontier Records
Veröffentlichung: 18.05.2012
Homepage: www.greatwhiterocks.com

Totgesagte leben länger. Und wer sagte GREAT WHITE damals tot? Sie sich selbst. Schuld war ein Brand in einem Rockclub, den die Band aber nicht verschuldet hatte. 2006 starteten sie dann wieder voll durch und nun wird bald ihr 15. Studioalbum veröffentlicht. Von den Gründungsmitgliedern ist nun lediglich noch Mark Kendall (Gitarre) übrig. Um sich herum hat er folgende Musiker versammelt: Terry Ilous (Gesang), Michael Lardie (Gitarre, Keyboard), Sean McNabb (Bass), Audie Desbrow (Schlagzeug). Sie alle sind sehr gute Musiker, die den GREAT WHITE-Sound phantastisch rüberbringen.
Das Cover hat, wie üblich, eine Verbindung zu ihrem Namenspaten, dem Weißen Hai, und es ragt eine dreieckige Rückenflosse im Meer herauf, das durch eine Welle unruhig wirkt. Darüber aber ein schöner kalifornischer Sonnenuntergang. Sehr geschmackvoll und eben „typisch GREAT WHITE“.

Der Sound ist, wie man von GREAT WHITE gewohnt ist. „Schlampiger“ Rock n’ Roll. Stimmlich und musikalisch nicht überraschend. Auch bei Great White weiß der Käufer, was er sich da kauft. Gutes, solides Handwerk, eine sehr gute Stimme. Harmonisch passen Instrumente und Stimme wieder mal gut zusammen.

Einstieg ist „(I’ve Got) Something For You“. Da geben GREAT WHITE ordentlich Gas und stimmen den Hörer auf “Elation” ein. Trotzdem ein melodischer Song, bei dem sowohl Stimme als auch Instrumente gut zur Geltung kommen. Eine kleine Solo-Einlage der Instrumente ist auch enthalten. Ein wirklich guter Rock-Song. „Love Train“ ist ein sehr ruhiger Song, von dem der Anfang etwas mehr erwarten lässt als er stattdessen darstellt. Kein schlechtes Stück, auch einfach typisch für die Südkalifornier. Stimmlich eine sehr gute Leistung, die Gitarren klingen ein kleines bisschen eintönig dabei. „Heart Of A Man“ ist schon wieder ein anderes Kaliber. Hier ist alles enthalten, was sich für ein gutes Rock n’ Roll-Stück gehört: Stimme, gitarrenlastiger, Bass und Drums aufeinander abgestimmt. „Hard To Say Goodbye” ist eine sehr schöne Ballade, die das Herz schwer macht. Gespielt im Akkustik-Stil und mit Herzschmerz gesungen. Ein schönes romantisches Gitarrensolo ist ebenfalls enthalten. „Shotgun Willie’s“ ist wieder schneller, flotter und doch so harmonisch-GREAT WHITE-ig wie man es gewohnt ist. Gitarren, Schlagzeug, Bass stimmen überein. Der Gesang von Terry ist das Tüpfelchen auf dem I. „Promise Land“ ist wieder so ein „Hintergrund-Song“, der sich nicht sehr hervortut, aber „eben GREAT WHITE“. Nett anzuhören und man geht etwas mit, aber er setzt sich vielleicht erst nach dem 5. Mal anhören fest statt direkt beim ersten Mal. Mit „Lowdown“ dasselbe. „Just For Tonight“ ist ein Stück, bei dem man mit dem Auto auf der Landstraße cruisen kann und sich wohl fühlt. Schöne Musik, man taktet ein wenig mit. Passt gut. Zum Abschluss mit „Complicated“ wieder ein echter Rocker, der Lust auf mehr GREAT WHITE macht.

Eine gute Scheibe, die eben keine Riesen-Überraschungen bietet, bei der man aber erfreut und erleichtert feststellt, dass manches immer noch bleibt, wie es ist.

Anspieltipps: : “(I’ve Got) Something For You”, “Heart Of A Man”, “Hard To Say Goodbye”, “Shotgun Willie’s”, “Just For Tonight”, “Complicated”

Fazit :  Hörer, die GREAT WHITE grundsätzlich mögen, werden sicherlich ihre helle Freude an „Elation“ haben. Manch anderem könnte es etwas langweilig sein, aber das ist eben immer die Geschmackssache. Möglicherweise keine Scheibe, die sich in den Charts hervorheben wird, aber für den Insider sind GREAT WHITE eine Größe und werden es sicherlich bleiben, denn bei ihnen kann man durchaus sagen: Bleibt so, wie Ihr seid!

WERTUNG:

Trackliste:

1.    (I’ve Got) Something For Your 4:14
2.    Feelin’ So Much Better 5:16
3.    Love Train 4:57
4.    Heart Of A Man 4:37
5.    Hard To Say Goodbye 5:29
6.    Resolution 5:17
7.    Shotgun Willie’s 5:18
8.    Promise Land 5:58
9.    Lowdown 6:09
10.    Just For Tonight 4:44
11.     Love Is Enough 6:18
12.     Complicated 4:24

Sandra

ANGEL KING – World Of Pain

Band: Angel King
Album: World Of Pain
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 18.05..2012
Homepage: www.angelking.se

Sleaze Rock aus Schweden…das ist heute an der Tagesordnung. Skandinavien hat den USA schon lange den Rang als Mekka für Hair Bands abgelaufen. Seit dem Aufstieg eines gewissen Kurt Cobain ist dort nicht mehr viel zu holen und die Szene dümpelt bis auf ein paar Ausnahmen vor sich hin. In Skandinavien hingegen wächst die Anzahl an neuen Sleaze/Glam Bands spätestens seit der Jahrtausendwende stetig. ANGEL KING aus Stockholm sind die neueste Errungenschaft von Meantime Music, dem Sublabel von Yesterrock. Ende 2010 gegründet kommen sie jetzt mit ihrem Debüt „World Of Pain“ um die Ecke. Die Bandmitglieder hören auf solch prägnante Namen wie Jack Vegas (g.), Rock Boston (b.), Snake Denver (d.) oder Lazzy G. (v.). Allerdings hat Jack Vegas ganz ohne seine Mitstreiter angefangen, einige Songs dieses Silberlings zu schreiben, erst nach und nach fand sich die Band zusammen, die in Lazzy G. einen tollen Shouter in ihren Reihen hat. Sowohl der cleane Gesang als auch der Ausflug in kratzige Gefilde steht ihm gut zu Gesicht.

Mit „Dangerous“ beginnt das Album sehr vielversprechend, anfangs hat mich der Song etwas Zeit gekostet, aber nach mehrmaligem Hören kann man seine ganze Kraft und Schönheit erahnen. Der Titeltrack passe mit seinem eher düsteren Anstrich auf den ersten Blick so gar nicht in die Sleaze-Ecke, aber die coole Gitarrenarbeit und der etwas freundlichere Refrain lassen die Regenwolken gleich wieder verschwinden. Das Anfangsriff von „She Wants To Be Loved“ erinnert sehr an die vergangene Nummer und auch insgesamt kann der Song nicht an die ersten beiden heranreichen. „Living In The Wild Life“ steigert sich wieder etwas, bevor es mit „Enemy“ wieder ordentlich geilen Stoff auf die Lauscher gibt. Hier musizieren die Jungs einfach frei von der Leber weg, und diese Spontanität tut gut – ein Highlight. „Fahrenheit 541“ hätte man sich getrost sparen können, aber „Rock And Roll Doctor“ ist eine Gute-Laune-Nummer vom Feinsten und der wohl stärkste Song der Platte. „Get Up“ ist ein erneuter Zuwachs auf der Haben-Seite und mit „Wasteland“ verzetteln sich ANGEL KING dann doch etwas. Das abschließende „Last Generation“ hat noch einmal schön Dreck unter den Fingernägeln und zeigt, was für diese Band spricht. Der Song ist schon fast hymnisch und ist mit Streichern und Chören unterlegt.

ANGEL KING liefern auf ihrem Debüt einige äußerst starke Stücke ab, haben aber auch zwischendurch tiefe Löcher, die es zu überwinden gibt. Der Sound ist ziemlich düster gehalten für eine Sleaze-Combo und kommt leider etwas dünn rüber. Dass der Vierer aus Stockholm aber Spaß an der Sache hat und genügend Potential vorhanden ist, das kann ich nur bezeugen. Guter Einstieg ins Musikbiz – und wenn das Quartett weiter an sich arbeitet, haben wir eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den WIG WAM´s, BAI BANG´s oder POODLES´ dieser Welt. „World Of Pain“ lässt schon einmal erahnen, was die Jungs auf dem Kasten haben.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Dangerous
2. World Of Pain
3. She Wants To Be Loved
4. Living In The Wild Life
5. Enemy
6. Fahrenheit 541
7. Rock And Roll Doctor
8. Get Up
9. Wasteland
10. Last Generation

Stefan