MURDER BAY – Never Was An Angel

Band: Murder Bay
Album: Never Was An Angel
Spielzeit: 54:05 min
Plattenfirma: Eönian Records
Veröffentlichung: 2012
Homepage: www.eonianrecords.com

Oh mein Gott, was habe ich dieses Demo gesucht. Seinerzeit gab es noch kein Internet und die Möglichkeiten, an Bands aus Übersee zu kommen, waren sehr limitiert. Besonders, wenn diese Band keinen Plattenvertrag hatte. Weiß der Geier, wie und wo ich den Song „Outta Line“ zu Gehör bekam, aber es war über 15 Jahre unmöglich, diese 6 Songs aufzutreiben, die MURDER BAY 1990 aufgenommen hatten. Benannt nach dem Beinamen der San Francisco Bucht ist klar, wo die Jungs ihr Unwesen trieben.

Der Sound des Ami-Vierers könnte man als zeitgenössisch für damalige Zeiten beschreiben. Insgesamt sticht der Style der Band nicht aus der Masse heraus und könnte gern als eine Kreuzung aus SKID ROW und EXTREME gepaart mit einer ordentlichen Portion Haarspray bezeichnet werden. Aber einige Songs sind einfach erste Sahne und hätten es verdient gehabt, einem großen Publikum präsentiert zu werden. Allen voran eben das mega eingängige „Outta Line“ oder das nicht minder geile „Land Of Plenty“. Diese beiden Stücke sind genau der Stoff, aus dem in den Achtzigern Helden geboren wurden. „Outta Line“ hätte auch BON JOVI gut zu Gesicht gestanden. „Land Of Plenty“ hat genügend Power, um RATT und KIX in die Tasche zu stecken, zumindest spielen MURDER BAY hier genauso frisch und frei von der Leber weg auf wie die „Großen“. Aber auch Songs wie „Honey Child“, „Ultraglide“ oder das funkige „What´s Good For You“ hätten einen Plattenvertrag verdient gehabt. Natürlich sind mit dem schönen „Simple Man“ und dem verspielten „Never Was An Angel“ auch die üblichen Balladen vertreten. Neben den 6 Haupttracks gibt es noch 7 Demoversionen aus den Jahren danach – OK, da ist der ein oder andere Track dabei, der nicht unbedingt ein Volltreffer ist, aber alleine die oben genannten Killer rechtfertigen den Kauf dieses Silberlings, der natürlich Remastered wurde und in ganz annehmlichen Sound daherkommt.

Eönian Records haben erneut einen sauguten Riecher für längst vergessene Schätze bewiesen und bringen mit „Never Was An Angel“ ein tolles Juwel vergangener Tage auf den Markt. Diese Scheibe solltet Ihr nicht verpassen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Land Of Plenty
2.Honey Child
3.Outta Line
4.Ultraglide
5.Simple Man
6.Dirty Work
7.Never Was An Angel
8.What´s Good For You
9.Long Time Comin´
10.Keep Me In Mind
11.Got No Business
12.Around Again
13.Song ?

Stefan

ARJEN LUCASSEN – The new Real

 

Band: Arjen Lucassen

Album: The new Real

Spielzeit: 90:20 min

Plattenfirma: Inside Out Music

Veröffentlichung: 20.04.2012

Homepage: www.arjenlucassen.com

 

Der Multiinstrumentalist Arjen Lucassen ist uns am meisten von seinem AYREON Projekt bekannt. In regelmäßigen Abständen beehrte uns Arjen mit vielen Gastmusikern mit diesem Projekt. Nun hat der Gute aber unter eigener Flagge sein erstes Soloalbum „The new Real“ eingespielt. Wieder einmal handelt es sich hierbei um ein reines Konzeptalbum und ähnlich wie auf seinen STAR ONE Veröffentlichungen geht es hier um ein Sci Fi Thema. Konkret geht es um einen Mr. L, einem Mann aus dem 21. Jahrhundert, der nach seinem Tod konserviert wird und in einer fernen Zukunft wieder aufgeweckt wird und sich dann mit den neuen Technologien arrangieren muss.  Ich denke, das kann man sich ungefähr so wie bei der beliebten Fernsehserie „Der letzte Bulle“ vorstellen.

Arjen spielt hierbei den größten Teil der Instrumente selbst und ist auch am Gesang tätig. Große Unterstützung erfährt er aber in Form des bekannten Schauspielers Rutger Hauer (Blade Runner), der in der Geschichte den Part des Erzählers einnimmt. Das alleine zeugt schon für die Qualität des Albums, wenn es nicht schon der Namen Arjen Lucassen mehr als genug tut. Stilistisch können wir einen wilden Mix aus Rock, Pop, Metal, Industrial und Folk, ganz Arjen like erwarten.

Hört sich sehr vielschichtig an, stürzen wir uns also gleich mal auf den ersten Track „The new Real“. Den guten Rutger den wir gleich hören, werden wir jetzt bei jedem Track am Anfang hören. Das erzeugt natürlich unglaublich Stimmung und ist gut für die Atmosphäre. Ansonsten ist der Track recht ruhig geraten und bietet uns eine Mischung zwischen Progressiv Metal und Pop. Ein guter, vielschichtiger Opener und Titeltrack, ganz so wie man es von Arjen gewohnt ist.

Die nächste Nummer „Pink Beatles in a purple Zeppelin“ heißt nicht umsonst so. Hier werden direkt Erinnerungen an die BEATLES wach. Interessant wie der gute Arjen das umsetzt. Coole Nummer, die aber recht wenig mit Metal zu tun hat, aber zum mitsingen und mitträumen perfekt geeignet ist.

Ab dem nächsten Track „Parental Procreation Permit“ wird aber der Metalgrad ein bisschen angezogen. Mal klingt es düster und progressiv wie beim genannten Track, mal fröhlich und zum mitsingen anregend wie „E Police“, „Dr. Slumber's Eternity Home“ oder „Where Pigs fly“. Gut abgeschlossen wird die reguläre Scheibe von dem progressiven „Lost in the new Real“, die Fortsetzung des Openertiteltracks.

 

Das wäre CD 1, auf CD 2 haben wir viele Coverversionen enthalten, die natürlich für sich sprechen und alle auch ordentlich umgesetzt sind. Von den vier eigenen Songs überzeugen hier am meisten „So is there no God“ und „The Space Hotel“. Insgesamt muss man hier von einem runden, gelungenen Package sprechen, was uns der gute Arjen auf seiner ersten Soloplatte(n) präsentiert.

 

Anspieltipps:

 

Das gesamte Package ist hier sehr stark, herausragen tun aber “Parental Procreation Permit”, “E-Police”, “Dr. Slumber's Eternity Home” und “The Space Hotel”.

 

Fazit :

 

Beim ersten richtigen Soloalbum von ARJEN LUCASSEN bekommt der geneigte Fan was er erwartet. Eine total abgedrehte Story und eine Spielweise die eigentlich keine Grenzen kennt. Hier wird wirklich alles quer durch den Gemüsegarten rein gepackt was man sich an musikalischen Stilen vorstellen kann. Von daher muss man die Scheibe mit Abstrichen als reine Metalscheibe einordnen, sondern eher als Stilmix aus Metal, Prog, Rock, Industrial und Pop.

Wer aber mit diesem wilden Mix keine Probleme hat und offen für andere Stilelemente ist, bekommt hier eine vielschichtige Scheibe geboten, die einen auf jeden Fall sehr lange beschäftigen wird.

 

WERTUNG:

 

 

 

 

Trackliste CD 1:

 

01. The New Real

02. Pink Beatles in a purple Zeppelin

03. Parental Procreation Permit

04. When I'm a hundred Sixty-Four

05. E-Police

06. Don't Switch me off

07. Dr. Slumber's Eternity Home

08. Yellowstone Memorial Day

09. Where Pigs fly

10. Lost in the New Real

 

Trackliste CD 2:

 

01. Our Imperfect Race

02. Welcome To The Machine (Pink Floyd cover)

03. So Is There No God?

04. Veteran Of The Psychic Wars (Blue Oyster Cult Cover)

05. The Social Recluse

06. Battle Of Evermore (Led Zeppelin Cover)

07. The Space Hotel

08. Some Other Time (Alan Parsons Project Cover)

09. You Have Entered The Reality Zone

10.  I'm The Slime (Frank Zappa Cover)

 

Julian

KORITNI – Welcome To The Crossroads

Band: Koritni
Album: Welcome To Crossroads
Spielzeit: 48:32 min
Plattenfirma: Verycords
Veröffentlichung: 04. Mai 2012
Homepage: www.koritni.com

KORITNI kommen von dem fernen Kontinent Australien. Die Band wurde 2006 gegründet und das Line-up ist noch immer dasselbe wie zuvor: Lex Koritni (Gesang), Eddy Santacreu (Gitarre), Luke Cuerden (Gitarre), Chris Brown (Schlagzeug) und Dean Matt Hunter (Bass). Das kommende Album „Welcome To The Crossroads” ist das 3. Studioalbum und für dieses haben sie auf altbewährte Mixer und Produzenten zurückgegriffen, nämlich diejenigen, die bereits bei ihrem Debüt hinter dem Mischpult standen.
Das Cover, dass aus der Feder von Mark Wilkinson stammt, ist recht zynisch gestaltet. Ein in Anzug gekleideter Musiker mit seiner Gitarre auf einer einsamen Straße und über seine Schulter sieht ein leuchtend orangefarbener Teufel.  An einem Baum ist wohl das Motorrad des Musikers zerschellt. Der Titel „Welcome To The Crossroads“ hat natürlich nun erst recht einen zynischen Beigeschmack.

Lex Koritni klingt stimmlich richtig passend sleazy. Eine leicht höhere Tonlage mit Gekratze. Eine richtig schön klassische Sleaze-Stimme! Dazu die Gitarren lässig gespielt und Drums und Bass bilden eine stimmige Rhytmussektion. Eine tolle Kombination, alles sehr gut eingesetzt.

Mit „Down At The Crossroads“ haben KORITNI schon einen neugierig machenden Opener gefunden. Besonders stark kommt das auf Gitarre simulierte Motorengeräusch. Der Song reisst schon ordentlich mit. Mit „Better Off Dead“ geht es richtig hitverdächtig weiter. Ein fieser Schrei mittendrin kurz vor einem sehr guten Gitarrensolo. Erinnert mich ein wenig an „It’s So Easy“ der berühmten Guns n’ Roses: Bei der breiten Masse unterschätzt und bei den Fans ein Hit. Bei „Party’s Over“ wäre es dann sehr schade, wenn die Party tatsächlich schon zu Ende wäre. Ein Rausschmeißer für die letzten Gäste ist es jedenfalls nicht! „A Word From Our Sponsor’s“ ist ja eine ganz lustige Idee, wäre aber verzichtbar gewesen. Dagegen „TV’s Just A Medium“ – super Einstieg mit den Drums und dann kreischt Lex los… Toll! Bei mehr Textsicherheit sicherlich auch mitgröhlbar. Im Anschluss bei „Lost For Words“ geht man beim Bass-Beginn direkt unwillkürlich mit. Ein Lied, dass es etwas ruhiger und melodischer angehen lässt. Aber mit tollen kreischigen Sections, einfach Klasse. In „Summertime In Sidney“ wird zwar nicht das „Zuhause des Sleaze Rocks“ (LA) besungen, dafür ist der Song 100 %ig klassisch und einfach nur geil. Absolut geile Stimme, die Gitarren werden gedroschen, das Drumkit unterstützt super. Die Backgroundstimmen werden perfekt eingesetzt. „Money Talks, It says Goodbye“ können vermutlich die meisten schon vom Titel her unterschreiben. Bei dem Beginnen von „Let’s Go Crazy“ wippt schon das Beinchen und „Wake up“ hätte Lex gar nicht singen müssen, bei der tollen Scheibe schläft bestimmt keiner ein! Ein geiles Gitarrensolo ist auch hier enthalten. „Hold On“ ist eine feine Ballade und der Schmerz ist sowohl Stimme als auch Instrumenten anzuhören. Bei „Take It Like A Man“ noch einmal auf das Gitarrensolo achten. Super!

Eine Klasse-Scheibe! Man braucht nicht viele komplizierte Zutaten, um aus einem Rezept ein wohlschmeckendes Gericht zu zaubern – KORITNI haben ihres hinbekommen. Anders kann man es nicht ausdrücken. Mehr davon, weiter so!

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Anspieltipps: Alle…?! Aber spontan „Down At The Crossroads“, “Better Off Dead”, “TV’s Just A Medium”, “Summertime In Sidney”, “Let’s Go Crazy”, “Hold On”, “Take It Like A Man”

Fazit :  Supergute Scheibe, man kann mit dem Kauf nichts verkehrt machen. Eine der Mütter des Sleaze Rock.

WERTUNG:

Trackliste:

1.    Down At The Crossroads 4:18
2.    Better Off Dead 3:49
3.    Party’s Over 3:33
4.    Now A Word From Our Sponsor’s 0:31
5.    TV’s Just A Medium 4:13
6.    Lost For Words 3:49
7.    Sidney In The Summertime 4:03
8.    Sometimes 6:58
9.    Money Talks, It Says Goodbye 4:15
10.     Let’s Go Crazy 3:21
11.     Hold On 6:42
12.     Take It Like A Man 5:00

Sandra

MYDRA – Mydra (Re-Release)

Band: Mydra
Album: Mydra (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 27.04.2012
Homepage: www.mydra.com

Gab es Ende der Achtziger eine Rock Discothek, die nicht „She´s No Lover“ oder „Love Killer“ spielte? Wohl kaum…
Nach endlos langem Warten und dreistelligen Beträgen, die man für das Original aus dem Jahre 1988 hinblättern musste, kommt das Juwel aus deutschen Landen zu neuen Ehren.

Eigentlich waren die Brüder Andreas und Eberhard Feldhahn unter dem Banner CHARON unterwegs, wobei auch zwei Platten entstanden sind. Nach einigen Line-Up Wechseln wollte das damalige Label einen Namenswechsel, wobei man sich auf MYDRA einigte. MYDRA standen für skandinavischen Hardrock mit prägnanten Keyboards, auf der anderen Seite klang die Band aber auch typisch für deutsche Hardrockbands – und das soll nicht negativ gemeint sein.

Dass aber die beiden o.g. Songs nicht das Ende der Fahnenstange sind, das beweisen MYDRA fast bei jedem Song. Die Scheibe startet mit „I´ve Got The Power“ sehr pompös und mit ähnlichen Songstrukturen wie der Hit „She´s No Lover“. Das flotte „Freeway Blues“ ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und passt auch über 20 Jahre danach noch nicht in meinen Schädel. Nach „She´s No Lover“ macht sich mit „California“ erstmals richtig gute Laune breit. Typisch Achtziger eben, ok: der Refrain wirkt etwas gequetscht und eintönig. Aber „Love Killer“ ist wirklich ein Killer, aber im positiven Sinn, auch heute noch vom allerfeinsten. „Light Up The Sky“, „Cold Blooded“, „Double Dealer“, „Gone With The Wind“ – alle diese Stücke sind gleichzusetzen mit den größten Hits der Band, auch wenn sie nicht so bekannt sind – qualitativ auf allerhöchstem Niveau. Und wenn ein Song wie „Light Up The Sky“ kein breites Grinsen in das Gesicht eines jeden Rockfans zaubert, dann weiß ich auch nicht mehr. Und „Cold Blooded“ strahlt (insbesondere durch das gelungene Mastering) eine Power aus, die seinesgleichen sucht. Mittendrin das furiose Instrumental „Fireball“. Das getragene „Double Dealer“ ist eine wahre Melodicperle, genau wie „Gone With The Wind“ ist es geprägt von Scandi-Bands wie TREAT oder frühen FATE, ohne den MYDRA-Sound über Bord zu werfen. Mit „You´re The Only One“ hat der Re-Release auch einen tollen Bonus zu bieten.

Ja Leute, da heißt es mal wieder, Geldbeutel zücken und zuschlagen. „Mydra“ ist ein Klassiker, der in jede vernünftige Rocksammlung gehört. Ich weiß, der Spruch ist ausgelutscht, aber hier passt er perfekt und entspricht der Wahrheit.

WERTUNG:

Trackliste:

1.I´ve Got The Power
2.Freeway Blues
3.She´s No Lover
4.California
5.Love Killer
6.Light Up The Sky
7.Cold Blooded
8.Fireball
9.Double Dealer
10.Gone With The Wind
11.You´re The Only One

Stefan

U.D.O. – Celebrator

Band: U.D.O.
Album: Celebrator
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.04.2012
Homepage: www.udo-online.de

2012 wird ein markantes Jahr – nicht nur, dass am 21. Dezember die Welt untergeht, nein vorher wird noch jede Menge gefeiert. z.B. das Doppeljubiläum im Hause U.D.O.
Am 06.04. wurde Udo Dirkschneider, das Metal Urgestein aus Solingen stolze 60 Jahre jung (nachträglich unsere herzlichsten Glückwünsche) und seine Band U.D.O. kann auf ein Viertel Jahrhundert zurückblicken. Was 1987 mit „Animal House“ begann, gipfelt 2012 nach 13 Studioalben in der hier vorliegenden Jubiläumsscheibe „Celebrator“. 2 Silberlinge randvoll mit rarem und gesuchtem Material, mit tollen Kolaborationen und einfach gutem Heavy Metal.

Ich glaube, es ist sinnlos, noch viele Worte über einen Künstler wie Udo Dirkschneider zu verlieren, er hat mit seiner Band ACCEPT Geschichte geschrieben und hat sich nach dem Split nicht unterkriegen lassen und genau das weitergemacht, was er am besten kann: hymnenhaften Heavy Metal. Sein Rezept ist über all die Jahre gleich geblieben und wurde nur um ein paar Nuancen verändert, aber der Erfolg gibt ihm Recht.

25 Stücke sind auf „Celebrator“ vertreten, sie alle einzeln zu erwähnen, würde hier den Rahmen sprengen und wäre vielleicht auch etwas langweilig. Checkt dazu einfach die Trackliste weiter unten, dann werdet Ihr erkennen, dass es neben einigen B-Seiten auch das ein oder andere Techtel Mechtel mit Bands wie LORDI, RAVEN oder HAMMERFALL vertreten ist. Und wer könnte ein Tribut an ACCEPT besser machen als quasi das Original selbst: „X-T-C“, der Opener vom völlig unterbewerteten Longplayer „Eat The Heat“ mit David Reece am Mikro kommt hier noch geiler rüber. Aber auch die Ansammlung von Japan Bonussongs und Remixes ist nicht von schlechten Eltern. „Celebrator“ ist also eine runde Sache und – wie der Name schon sagt – die richtige Platte zum Jubiläum. Da ist für jeden was dabei.

Wem das alles nicht genug ist, der sollte sich auch die anstehende DVD von der „Rev-Raptor“-Tour unter den Nagel reißen, die für den weiteren Verlauf des Jahres geplant ist.

Das Rock Garage Magazine zieht seinen imaginären Hut vor einer Persönlichkeit, ohne die der Metal bestimmt um einiges ärmer wäre, ohne den wir einen ganzen Stapel an Kult-Platten oder CD´s weniger in den Regalen stehen hätten und ohne den wir nie erfahren hätten, wie einzigartig eine Stimme klingen kann.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD 1:

01. Stormbreaker („Rev-Raptor“ Japan BONUS)
02. Tallyman (Taken from the „Rev-Raptor“ recording session)
03. Run! (Remix)
04. Free Or Rebellion (bonus „Leatherhead“ Single)
05. Bleeding Heart („Dominator“ Japan bonus)
06. The Silencer (Taken from the „Dominator“ recording session)
07. Bodyworld (bonus „Infected“ Single)
08. Systematic Madness (bonus „Infected“ Single)
09. HAMMERFALL feat. Udo Dirkschneider – Head Over Heels
10. Balls To The Wall (piano version)
11. Artificialized (Taken from the „Mastercutor“ recording session)
12. LORDI feat. Udo Dirkschneider – They Only Come Out At Night
13. Streets Of Sin (bonus „Wrong Side Of Midnight“ single)

CD 2:

01. Tears Of A Clown („Classical Version“)
02. Man A King Ruler („Mastercutor“ Japan bonus)
03. Hardcore Lover (remix from „24/7“ single)
04. Scream Killers (bonus „24/7“ single)
05. U.D.O. feat. Faktor2 – Platchet Soldat (remix with national Russian artist)
06. Borderline („Thunderball“ Japan bonus)
07. U.D.O. feat. Doro – Dancing With An Angel (remix)
08. X-T-C (remix from „A Tribute To ACCEPT Vol. 2“)
09. Azrael (remix from „No Limits“)
10. The Key (remix from „No Limits“ Japan bonus)
11. Metal Gods (from „A Tribute To Judas Priest“)
12. RAVEN feat. Udo Dirkschneider – Born To Be Wild

Stefan

CRYSTAL VIPER – Crimen Excepta

Band: Crystal Viper
Album: Crimen Excepta
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.02.2012
CRYSTAL VIPER sind eine der angesagtesten Female Fronted Heavy Metal Bands Polens. Lange Zeit im Underground aktiv, konnte man mit dem 2010 veröffentlichten Album „Legends“ sich das erste Mal auf der großen internationalen Bühne bekannt machen. Die Band rund um Frontfrau Marta wurde über Nacht bekannt und schnell wurden, aufgrund ihres Gesangsstils, Vergleiche mit den legendären WARLOCK gezogen.
Das letzte Jahr war auf jeden Fall ein wichtiges Jahr für die Band. So erspielte man sich viele neue Fans auf unzählige Festivals, unter anderem dem Bang your Head, Keep it True oder Masters of Rock und ging als Support mit BLIND GUARDIAN auf Tour und im Herbst letzten Jahres machte man sich daran das mir nun vorliegende neue Album „Crimen Excepta“ einzuspielen. Ein düsteres Konzeptalbum über schwarze Magie, die Inquisition und Hexen. CRYSTAL VIPER zeigen sich hier von einer düsteren und aggressiven Seite wie man sie wohl noch nicht erlebt hat. Hört sich auf jeden Fall schon mal interessant an, schauen wir doch gleich mal drauf ob die Vorfreude auch gerechtfertigt ist.
Zuvor noch ein kurzer Blick auf die unveränderte Bandzusammensetzung, nach wie vor haben wir hier Frontfrau Marta Gabriel (Gesang, Gitarre), Andy Wave (Gitarre), Tom Woryna (Bass) und Golem (Schlagzeug).
Nun geht es aber direkt mit dem Opener „Witch’s Mark“ los. Saftige Gitarren erwarten uns gleich zum Einstieg und dann erklingt auch schon die kraftvolle, aggressive Stimme von Frontröhre Marta. Die Nummer an sich zieht einen zwar gut mit, bleibt aber aufgrund der mangelnden Eingängigkeit nicht so im Hirn hängen.
Das folgende „Child of the Flame“ ist vom Rhythmus her wesentlich schleppender und der Chorus ist einen Ticken stärker, so gefällt mir die Nummer schon mal wesentlich besser als der Opener.
„Its your Omen“ reiht sich da recht gut ein, ist es doch recht kompakt geraten und weiß durch seinen klassischen Aufbau zu überzeugen, ein richtiger Volltreffer ist dies aber nicht.
Na vielleicht ist dies ja der folgende Titeltrack „Crimen Excepta“? Absolut! Titeltrack würdig schafft man es hier Melodic mit Eingängigkeit zu kreuzen und achtet auch darauf das die Heavyness und die Düsternis nicht zu kurz kommt. Geile Nummer, beide Daumen nach oben!
Auch das folgende „Medicus Animarum“ ist durchaus gelungen, reicht aber nicht ganz an den starken Vorgänger ran.
Schon sind wir im letzten Abschnitt angekommen und hier schaffen es leider nur noch „Fire be my Gates“ und das abschließende, richtig starke „Ghost of Sheerwood“ zu begeistern. Der Rest rauscht ziemlich an einem vorbei….
Anspieltipps:
Hier kann man auf jeden Fall “Child of the Flame”, “Crimen Excepta”, “Medicus Animarum”, “Fire be my Gates” und “Ghost of Sheerwood” nennen.
Fazit :
Nicht Fisch, nicht Fleisch so könnte man das neue Werk von CRYSTAL VIPER zusammen fassen. Die Idee ein Konzeptalbum über Hexen, dem düsteren Mittelalter und sonstige Teufeleien zu schreiben, finde ich recht gelungen. Ich hab mir aber davon ein wenig mehr versprochen, als das was ich hier geboten bekommen habe.
Klar die Songs sind nicht schlecht und einige sind sogar sehr gut, aber es bleiben, für meinen Geschmack, einfach zu wenig Nummern hängen.
Eine solide Leistung der Band, aber ich hatte hier eindeutig mit mehr gerechnet. Eindeutig Punkte verschenkt, sehr schade!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Witch’s Mark
02. Child of the Flame
03.  It’s your Omen
04. Crimen Excepta
05. Medicus Animarum
06. The Spell of Death
07. Hope is Gone, Here’s New Law
08. Fire be my Gates
09. Tyranei Piekiel (VADER Cover)
10. Ghost of Sheerwood
Julian

AT VANCE – Facing your Enemy

Band: At Vance
Album: Facing your Enemy
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 27.04.2012
Eine der deutschen Melodic Metal Dinosaurier AT VANCE meldet sich dieser Tage mit ihrem neuen Album „Facing your Enemy“ wieder zurück auf der Bildfläche. Manch einer wähnte die Band schon aufgelöst und verschwunden, genau das Gegenteil ist der Fall. Mit dem neuen Album will man beweisen, das man noch nicht zum alten Eisen gehört und immer noch bei den ganz Großen mitmischen kann!
1998 gründete Mastermind Olaf Lenk, der zuvor bei VELVET VIPER mitmischte, seine Band AT VANCE. 1999 erschien das Debütalbum „No Escape“, und in den beiden Jahren darauf die starken Nachfolgealben „Hear of Steel“ und „Dragonchaser“. 2002 wurde es aber noch besser für die Truppe konnte man doch beim renommierten AFM Records Label einen Vertrag unterzeichnen, dem man bis heute treu geblieben ist.
Bis heute brachte man dort fünf weitere Alben heraus, das letzte Studioalbum „Ride the Sky“ erschien 2009. Leider war man vor Besetzungswechseln auch nicht sicher. Der Sängerposten entwickelte sich zum Schleudersitz. Ursänger Oliver Hartmann
strich die Segel, wurde durch Mats Leven (Ex YNGWIE MALMSTEEN) ersetzt und dieser machte wiederum Platz für Rick Altzi, der auch aktuell noch an Bord ist.
Nun hat man also den nächsten Melodic Metal Hammer am Start, schauen wir doch mal gleich auf den ersten Track „Heaven is Calling“ was das neue Album für uns bereit hält.
Die Nummer startet gleich mit ordentlich Schmackes. Als ob die Band uns sagen will, hey wir sind noch da! Sänger Rick macht seine Sache wie immer hervorragend und der Song ist auf jeden Fall ein klasse Opener der uns gleich mal zeigt wo die Reise auf dem neuen Album hingeht. Klasse!
Auf dem Fuße folgt gleich der Titeltrack „Facing your Enemy“ der zwar nicht ganz so brachial wie der Opener zu Werke, geht aber eine ordentlich Schippe Melodic sowie eine geniale Hookline draufpackt. Geile Nummer, so liebe ich AT VANCE!
Die folgenden „Eyes of a Stranger“ und „Fear no evil“ können da zwar nicht ganz mithalten, sind aber trotzdem starke Tracks, die auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung auf dem Album haben.
Im Mittelteil haben wir mit dem atmosphärischen „See me crying“, dem rockigen „Saviour“ und dem starken Cover „Tokyo“ einen klasse Dreierpack, der ordentlich Eindruck hinterlässt!
Im letzten Abschnitt erwartet uns das Instrumental „March of the Dwarf“, das schnelle „Fame and Fortune“ und das abschließende, von Olaf Lenk gesungene, „Things i never Needed“.
Anspieltipps:
Starkes Album, starke Songs. Der Opener “Heaven is Calling”, “Facing your Enemy”, “Fear no evil”, “See my crying” und “Fame and Fortune” muss man auf jeden Fall dazu zählen.
Fazit :
Die alten Recken von AT VANCE haben es mal wieder geschafft! Mit “Facing your Enemy” präsentieren uns die Jungs ein erstklassiges Album welches den Beweis antritt, das man noch lange nicht im Ruhestand ist. Die Songs sind schön abwechslungsreich, Sänger Rick legt wie immer einen großartigen Job hin und Bandboss Olaf ist einfach ein Melodiezauberer vor dem Herrn.
Well done, Guys! Von mir eine glasklare Kaufempfehlung für AT VANCE Fans und Melodic Metal Freaks.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Heaven Is Calling
02. Facing Your Enemy
03. Eyes Of A Stranger
04. Fear No Evil
05. Live & Learn
06. Don’t Dream
07. See Me Crying
08. Saviour
09. Tokyo
10. March Of The Dwarf
11. Fame And Fortune
12. Things I Never Needed
Julian

CATAMENIA – The Rewritten Chapters

Band: Catamenia
Album: The Rewritten Chapters
Spielzeit: 59:11 min
Plattenfirma: Massacre
Veröffentlichung: 27. April 2012
Hinter CATAMENIA verbirgt sich ein finnisches Dark Metal- Sextett. Die Musiker sind wie folgt: Riko Hopeakoski (Gitarre), Miko Heppo-oja (Bass), Juha-Matti Pertunen (Gesang), Toni Quvik (Schlagzeug), Sauli Jauhiainen (Gitarre) und Jussi Sauvola (Keyboard). Catamenia ist ein alteingesessener Trupp, denn es gibt die Band bereits seit 1997. Sie sind in der Dark Metal-Szene wohlbekannt und es ist geplant, 2012 weltweit auf Tour zu gehen.
Mit einem grimmig schauenden Wolfskopf als Cover liegen CATAMENIA schon goldrichtig. Alles andere als ein zähnefletschendes Raubtier wäre untertrieben gewesen.
Vorab muss festgestellt werden: Das Album polarisiert. Man findet Gefallen oder man findet eben keinen daran. Aber das ist ja bei der düsteren Seite des Metal häufig der Fall. Und ich persönlich finde: Herrlich, wie man von einem wütenden Pertunen angegeifert wird! „The Rewritten Chapters“ ist ein Album bei dem man wunderbar schlechte Laune und Alltagsfrust ablassen kann. Auch die Instrumente passen sehr gut dazu. Das Keyboard, dass von Jussi Sauvola gespielt wird, versucht man allerdings oftmals vergeblich herauszuhören. In einigen Passagen sehr deutlich, aber eben eher selten.
Mit „Hollow Out – Chaos Burns“ wird schon ein guter Opener geliefert. Wunderbarer Growl direkt zu Beginn und dann wird aggressiv und böse gebrüllt. Das Gitarrenspiel dazu ist witzig und klingt fast schon eher wie eine Art Dudelsackmusik. Das nimmt dem Song die Schärfe und fügt Witz ein. Bei „Blackmension“ nimmt man zuerst an, es komme nun ein Power Metal-Song, aber er wird dann schnell um einige Takte rasender, die Drums klingen manisch und wieder die herrlich fies-klingende Stimme. Dann kommt auch ein gekonntes Gitarrensolo, sehr hörenswert! Anschließend kommen auch besagte Keyboardklänge zum Tragen. „Alive…Cold…Dead“ ist schon vom Titel her interessant und es wird auch sehr gut gegeifert. „Cavalcade“ ist für CATAMENIA-Verhältnisse ein eher ruhiger Song. Eine schöne Abwechslung zwischendurch. Sehr rhythmisch gespielt. Mit „The Day When Sun Faded Away“ beweisen CATAMENIA ein weiteres Mal, dass ihre Lebenseinstellung wohl nicht die optimistischste ist. Eben eher… dark! Der Chorus ist schon beinahe ein Mitgröhl-Chorus. Bei „My Blood Stained Path“ fragt man sich, ob Sänger Juha-Matti Pertunen keine Halsschmerzen bekommt und Toni Quvik prügelt sein Drum Kit wie besessen. Zwischendurch geht der Song von giftig in growlig über und wieder in giftig. Bei „Post Mortem“ wird wieder eine Menge geröhrt und gegrowlt und ist somit für Dark Metal perfekt. „Coldbound“ ist schon fast melodisch, wenn man die anderen Lieder als Maßstäbe nimmt. Etwas schade ist, dass die finnisch-namigen Songs („Eskhata“, „Primeae Yoe“ und „Kuolon Tanssi“) nicht in Finnisch gehalten sind. Es wäre eine Bereicherung und würde das Album sicherlich abwechslungsreicher gestalten. „Born To Be My Baby“ ist ein Cover vom allgemein bekannten Bon Jovi-Song, der komplett neu interpretiert worden ist. Interessant – und man hat den Eindruck, dass CATAMENIA Bon Jovi auch etwas auf die Schippe nehmen, denn es ist nicht anzunehmen, dass der gute Jon von diesem Cover allzu begeistert wäre (wenn er es denn hört).
Anspieltipps: “Hollow Out – Chaos Burns”,  „Alive…Cold…Dead“, “Cavalcade”, “The Day When The Sun Faded Away”, “Born To Be My Baby”
Fazit :  Für Dark Metal-Fans ein wunderbares Album. Nicht bierernst, sondern es ist auch ein wenig Humor enthalten. Wer für düsteren Metal und Growls nichts übrig hat, sollte allerdings die Finger davon lassen.
WERTUNG:
Trackliste:
  1. Hollow Out – Chaos Burn 3:28
  2. Blackmension 3:37
  3. Alive…Cold… Dead 3:46
  4. Cavalcade 4:19
  5. Passing Moments Of Twilight Time 2:42
  6. The Day When The Sun Faded Away 4:54
  7. My Blood Stained Path 4:42
  8. Post Mortem 4:41
  9. Morning Crimson 3:29
  10. Eskhata 4:31
  11. Coldbound 5:01
  12.  Lost In Bitterness 5:21
  13.  Primeae Yoe 3:51
  14.  Kuolon Tanssi 4:20
  15.  Born To Be My Baby 3:49

SACRED HEART – The Vision

Band: Sacred Heart
Album: The Vision
Spielzeit: 64:28 min
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 27.03.2012
Na da haben die Jungs von Pure Steel aber wieder ganz tief in der Mottenkiste gegraben. Die US Metal Kombo SACRED HEART brachten 1989 gerade eine 3 Track Demo EP raus und verschwanden dann wieder in der Versenkung. Daher dürfte diese Band nur absoluten Liebhabern und Freaks bekannt sein. Dieser Kreis soll jetzt erweitert werden, denn pünktlich zum Keep It True Festival bringt Pure Underground Records diese Demo EP remastert und gewürzt mit unveröffentlichten Nummern sowie einer neueren EP des SACRED HEART Gitarristen Byron Nemeth unter dem Titel „The Vision“ auf den Markt.
Das interessante an der Scheibe dürfte sicherlich der stilistische Bruch sein, der einfach zwischen beiden EP’s liegt und so eine Mischung aus US Metal und etwas Progressiveren Metal auf „The Vision“ zaubert.
Stilistisch sind Parallelen mit SHOK PARIS und FIFTH ANGEL nicht von der Hand zu weisen.
Die ursprüngliche Besetzung liest sich so, Byron Nemeth (Gitarre), Ed Edwards (Bass), Brian McIntyre (Schlagzeug), Keith Van Tassel (Gesang) und Mark Herholtz (Gitarre).
So dann stürzen wir uns mal tief in der Underground und die Zeitmaschine und springen zum ersten Track „We’ll hold on to tommorrow“, welches gleichzeitig die bekannteste Nummer der Band ist. Hier erwartet uns US Power Metal in seiner ureigensten Form. Schleppender Rhythmus, prägnante Riffs und ein typischer Chorus machen den Track zu einem Paradebeispiel des 80iger US Metal’s.
Das folgende „New Order“ kann, vom atmosphärischen Vorspiel mal abgesehen, in die gleiche Schublade gesteckt werden. Aufgrund des etwas schlechteren Chorus ist der Track aber nicht ganz so stark wie sein Vorgänger.
Der Titelsong „The Vision“ geht endlich mal ein wenig schneller zu Werke und ist dadurch schon mal eine Bereicherung für die Scheibe. Dazu kommt aber noch der starke Chorus und die klasse instrumentale Arbeit der Gitarren und der Bassfraktion. Coole Nummer!
Cool ist auch das basslastige „Take hold“ geworden. Eine außergewöhnliche Nummer die ich so in der Form noch nicht gehört habe, nur etwas für richtige Freaks, eine richtige Struktur oder Linie sucht man hier vergebens.
So und bei „Demon’s Wings“ kommt dann der angekündigte Stilbruch. Hier geht man wesentlich progressiver zu Werke und schöpft die Möglichkeiten der Keyboards voll aus. Eine komplexe Nummer, die auf jeden Fall zu einer der stärksten auf dem Album gehört.
„Selfish“ ist ganz ok, aber nicht weltbewegend, besser machen es die Jungs dann wieder beim melodischen „Dreamcatcher“ und dem abschließenden „What’s done is done“.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks auf “The Vision” sind ganz klar, “We’ll hold on to tommorrow”, “The Vision”, “Demon’s Wings” und “Dreamcatcher”.
Fazit :
Nun ja gerade innovativ kann man “The Vision” ja nicht bezeichnen, aber das soll ja auch gar nicht so sein. Hier geht es um puren Underground der durch einige Freaks ans Tageslicht geholt wurde und der durchaus auch seine Reize hat. Die “neuen” Songs der zweiten EP greifen auf jeden Fall besser und überzeugen eher, was vermutlich auch einfach an der frischeren, progressiveren Ausrichtung liegt.
Abschließend kann man sagen, das das Album eine interessante Mischung zwischen 80iger US Metal und Progressiven Metal darstellt, die Scheibe aber vermutlich wirklich nur etwas für Freaks und Liebhaber dieser Genre ist.
WERTUNG:

Trackliste:
01. We’ll hold on to tomorrow
02. New Order
03. The Vision
04. Time after Time
05. Take hold
06. Demon’s Wing
07. Selfish
08. The Game
09. Dreamcatcher
10. What’s done is done
Julian

THE FRIGHT – The Fright

Band: The Fright
Album: The Fright
Spielzeit: 56:42 min
Plattenfirma: Fiendforce Records
Veröffentlichung: 17.04.2012
Homepage: www.the-fright.de

Ihr kennt das vielleicht auch: Ihr geht auf ein Konzert oder Festival, auf dem Ihr natürlich nicht alle Bands kennt. Und genau diese Band, von der Ihr nicht mal den Namen kanntet, haut Euch voll weg. Zugegeben, das ist in letzter Zeit seltener geworden, aber im Falle von THE FRIGHT hatte ich genau dieses Erlebnis auf dem „Rock The Night“ Festival in Lichtenfels, wo sich auch HARDCORE SUPERSTAR, CRAZY LIXX oder die tollen Newcomer HOLLYWOOD BURNOUTS die Ehre gaben. Gerade hatte ich mir ein neues Bier geholt, legten die vier Jungs aus der Nähe von Jena mit ihrer energiegeladenen Show los und begeisterten damit nicht nur mich. Natürlich kam ich nicht umhin, mir die Promo des mittlerweile dritten Drehers, der schlicht nach dem Bandnamen betitelt wurde, zu besorgen.

Ich muss auch noch zugeben, dass ich mir nicht so viel aus Horrorpunk mache, aber die Mischung, die THE FRIGHT auffahren, ist schlicht genial. Horropunk gepaart mit Sleaze und mächtigen Gang-Vocals. Die Band nennt ihren Stil Horror Glam Rock´n Roll. Ihr Sänger Lon ist die stimmliche Reinkarnation von Glenn Danzig (was in einer geilen Live-Version von Danzig´s Hit „Mother“ auf dem Festival gipfelte). Das schöne daran ist aber, dass er nicht kopiert, sondern seine ganz eigene Schiene fährt, die auch hohe Screams beinhaltet. Dass ich erst beim dritten Longplayer einsteige, finde ich echt schade, aber die ersten beiden Platten kann man ja im Online-Shop nachholen.

THE FRIGHT gründeten sich bereits 2002 und haben seitdem zwei Alben („Dacabre“ 2007 und „Born To Be Dead“ 2009) veröffentlicht.

Jetzt aber zum aktuellen Werk „The Fright“: 13 Stücke mit einer Laufzeit von knapp einer Stunde gibt es zu hören. Den Anfang macht „Late Nite Affections“, das mit ziemlich dreckige Gitarren daherkommt und eigentlich klingt wie ein waschechter Sleaze-Hit, nur eben mit tiefergelegtem Gitarrensound. Die schon erwähnten Gang-Vocals finden im Chorus Verwendung. Das anschließende „Sweet Desire“ ist ähnlich gestrickt und lässt ein geiles Album erwarten. „666 Full Speed Ahead“ komplettiert ein äußerst starkes Eingangs-Trio. Und wer jetzt denkt, dass das Quartett ihr Pulver schon verschossen hat, sollte sich mal „Beloved Night“, „Midnight Revolution“, „Sin City“ oder „Avenger Of Crow“ anhören. OK, ich muss zugeben, dass es ein paar Songs weniger auch getan hätten, denn „Death Blow Freedom“ oder „Alive & Dead“ sind bei Weitem nicht so stark wie der übermächtige Rest des Materials. So wäre die Scheibe schön durchgelaufen, was aber in Zeiten von mp3 und CD-Brennern keine große Hürde darstellen sollte – kann ja jeder seine Lieblingsreihenfolge oder -Songs beiiebig zusammenstellen (wenn er die CD ordnungsgemäß gekauft hat bitteschön!!!).

Lange Rede, kurzer Sinn: THE FRIGHT beweisen auf ihrem dritten Album, dass sie einen Ausnahmestatus genießen, denn sie sollten sowohl von der Hairmetal Fraktion als auch von überzeugten Horrorpunk-Fans akzeptiert werden. Ihre Live-Fähigkeiten stehen außer Frage und auch auf Konserve rockt das Zeug wie Hölle. Die knochentrockene Produktion setzt jede Menge Energie frei und präsentiert die Band im richtigen Licht. Für mich ist THE FRIGHT eine große Überraschung, das waren sie Live und auch ihr neues Album hat das Zeug zur Dauerrotation.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Late Night Affections
2.Sweet Desire
3.666 Full Speed Ahead
4.Cemetary Of Hearts
5.Beloved Night
6.Death Blow Freedom
7.Midnight Revolution
8.Black Rose
9.Alive & Dead
10.Sin City
11.Nightstalker Returns
12.Avenger Of Crow
13.Believe In Angels

Stefan