RAGE OF ANGELS – Dreamworld

Band: Rage Of Angels
Album: Dreamworld
Spielzeit: 63 Min   
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage:  www.gedrylands.co.uk

AOR und Melodic Rock Bandprojekte mit Unmengen an Gastmusikern waren in den letzten Jahren nicht gerade eine Seltenheit und mit den RAGE OF ANGELS gesellt sich nun ein weiteres dieser All-Star-Konglomerate hinzu.

Ins Leben gerufen wurde die Band vom ehemaligen TEN und jetzigen TYKETTO Keyboarder Ged Rylands. Selbiger konnte sich in den letzten beiden Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf als Session – und Livemusiker erarbeiten und im Laufe dieser Zeit viele Kontakte und Freundschaften zu anderen Musikern seiner Zunft pflegen.

So ist es nicht weiter verwunderlich, in welcher Marschrichtung sich der Sound auf „Dreamworld“ bewegt; nämlich feinster Melodic Rock, der  mal softer und mal etwas rockiger das Klangbild des Albums bestimmen.

Der von Mat Alfonzetti (JAGGED EDGE) gesungene Titeltrack „Dreamworld“ startet mit dichten- atmosphärischen Keyboardklängen und vermittelt durch eine hinzugefügte Roboterstimme so etwas wie Science Fiction Feeling. Der Song an sich ist pures Melodic Gold. Feinste Keys, Super Gitarrenarbeit von Neil Fraser (TEN), und ein Chorus wie er nicht eingängiger sein könnte. Die Gesangsleistung von Mister Alfonzetti ist ohnehin über alles erhaben und erinnert in diesem Song manchmal sogar ein wenig an niemand geringerem als Jorn Lande.

In „See You Walking By“ darf zum ersten Mal Harry Hess ans Mikro und das Stück hört sich nicht nur von ungefähr an wie ein alter HAREM SCAREM Hit. Könnte man ohne weitere Umschweife direkt auf Longplayer wie „Weight Of The World“ oder „Higher“ platzieren und wäre dann dort allerbestens aufgehoben. Ein weiterer geiler, etwas poppigerer Uptempotrack.

Auf „Through It All“ kommt zum ersten Mal Ex – BAD COMPANY Frontmann Robert Hart zum Einsatz. Auch hier alles wie gehabt: markante Stimme plus eingängige Melodien der Marke TEN plus erneuter guter Gitarrenarbeit von Neil Fraser machen den Song zu einem weiteren Hit.

„Over And Over“ feiert den Einstand von Mister TYKETTO Danny Vaughn. Auch hier hab ich erneut den Eindruck das der Song ganz auf seinem Sänger zugeschnitten worden ist. Typische Midtempo Ballade, die auch auf dem letzten Tyketto Rundling eine sehr gute Figur gemacht hätte. Auf „Spinnin Wheel“ kommt Danny ein paar Songs später übrigens ein weiteres Mal zum Einsatz.

Sehr überrascht worden bin ich von „Falling“. Wer wie ich Ralf Scheepers (Ex – GAMMA RAY, PRIMAL FEAR) seit jeher als „reinrassigem“ Heavy Metal Shouter eingestuft hatte, muss beim Hören des Stücks zugeben, dass seine Stimme auch sehr gut zu etwas ruhigeren Klängen passen kann. Der Song ist in seiner Gesamtheit zwar nicht ganz so stark wie seine Vorgänger, aber dennoch ein sehr solides Stück Hardrock.

„The Beating Of Your Heart“ ist die erste reine Ballade auf “Dreamworld”. Sänger David Reed Watson war mir bisher kein Begriff, kann aber ebenfalls stimmlich mehr als überzeugen. AOR – und Melodic Rock Allzweckwaffe Tommy Denander greift hier im Übrigen unterstützend in die Saiten.

Auf dem abwechlsungsreichen Instrumental „Requiem For A Forgotten Soldier“ gibt es dann die geballte Gitarristen-Starpower zu spüren. Ralph Santolla (DEICIDE, ICED EARTH), Martin Kronlund (REECE KRONLUND), Vinny Burns ( TEN, ASIA), und Xander Demos duellieren sich gekonnt mit einer Salve nach der Anderen und spielen sich komplett den Arsch ab.

Die dem Longplayer abschließende Ballade „We Live, We Breathe, We Die“, erneut gesungen von Robert Hart, hat eine Laufzeit von Sage und schreibe fast 9 Minuten und wird in wirklich keiner einzigen Sekunde langweilig. Teils episch, teils sehr emotional wildert der Track quer durch die Hardrockgeschichte und Assoziationen zu Klassecombos wie BAD COMPANY oder LED ZEPPELIN sind hier mehr als angebracht.

Fazit:

„Dreamworld“ ist absolutes Pflichtpogramm für alle qualitätsbewussten Melodic Rock Fans. Ein frühes Highlight des Jahres 2013, kaufen!

WERTUNG: 

Lineup:

Gitarren : Ged Rylands
Bass : Michael Carlsson
Schlagzeug : Pera Johansson

Gastsänger : Matti Alfonzetti (JAGGED EDGE), Harry Hess (HAREM SCAREM), Robert Hart (BAD COMPANY), Danny Vaughn (TYKETTO), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), David Reed Watson

Gastgitarristen : Neil Fraser (TEN), Tommy Denander, Ralph Santolla (ICED EARTH, OBITUARY), Martin Kronlund (REECE/KRONLUND), Vinny  Burns (TEN, ASIA)

Trackliste:

1. Dreamworld
2. See You Walking By
3. Through It All
4. Over And Over
5. Prelude For The Gods
6. Falling
7. The Beating Of Your Heart
8. Spinnin Wheel
9. Requiem For The Forgotten Soldier
10. We Live, We Breathe, We Die

Marco

STRATOVARIUS – Unbreakable EP

Band: Stratovarious
Album: Unbreakable
Spielzeit: 22:69 min
Plattenfirma: Edel
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.stratovarius.com

STRATOVARIOUS, einer der größten Einflüsse des Melodic Metal, geben hier einen Vorgeschmack auf ihr Album, dass im Februar erscheinen soll. Aufgenommen wurde die EP in den Finnvox Studios. Die EP „Unbreakable“ ist eine limitierte Scheibe, die vier ältere Songs enthält sowie einen neuen. STRATOVARIOUS… Wer ist eigentlich die Band, die es schon seit Urzeiten gibt? Die Band, die 1984 mit dem Namen Black Water die Szene aufmischen wollte? Es sind Finnen. Finnen, die ihr erstes Album 1987 veröffentlichten. Nachdem die Band jahrelang an ihrem Erfolg arbeitete, kam 2005 das Desaster – das Plattenlabel, bei dem sie derzeit unter Vertrag standen, erlitt den finanziellen Kollaps. Hunderte von Shows spielten STRATOVARIOUS, die nicht aufgaben, ohne jegliche Unterstützung irgendeiner Plattenfirma. Kurz und knackig: Während sich einige Mitglieder verabschiedeten und eine weitere Band gründeten, zogen sich die neugeformten STRATOVARIOUS in die Tiefen Wälder Finnlands zurück,  um kreativ zu sein – und haben es geschafft. Seit 2009 wurden wieder regelmäßig Alben veröffentlicht. Die Stehaufmänner sind Timo Kotipelto (Gesang), Lauri Porra (Bass), Rolf Pilve (Schlagzeug), Jens Johansson (Keyboard) und Matias Kupiainen (Gitarre). Das Quintett ist sich sicher, noch weiter musikalisch gereift zu sein.

Das EP-Cover ist beinahe pittoresk zu nennen: Eine goldene, unbekleidete Dame mit Engelsflügeln fliegt mit einem Schwert in der Hand über eine in goldenes Licht getauchte Stadt.

Der Titelsong „Unbreakable“ beginnt mit verträumten Keyboardgeklimper, aber danach gesellen sich Hardrock-Elemte hinzu. Tim Kotipelto singt melodisch und klanglich übereinstimmend mit den Musikern. Ein kleines musikalisches Zwischenspiel gibt es auch in dem Song. Sicherlich ein relativ prägnantes Stück Musik. Auch der zweite Song, „Falling Star“, beginnt mit Keyboardklängen und erst dann setzen Schlagzeug, Bass und die Gitarre ein. Ebenfalls ein idyllisch zusammenpassendes Stück. Sänger und Musiker sind eingespielt. Der dritte Song verrät, dass STRATOVARIOUS doch eine Rock-Kapelle sind. Von Anfang an Gitarre. Das Stück ist rockiger als der Rest, fast ein wenig back to the roots. „Freedom“ ist sogar richtig schnell und auch hier verzichtet man auf sphärische Keyboardklänge. Durch den Song rasen STRATOVARIOUS förmlich durch, wenn sie natürlich auch ihre melodic Wurzeln durchklingen lassen. Zwischendurch lebt allerdings auch immer etwas Keyboard auf. Ein hektisches Gitarren-Auf- und Ab. Dann setzt wieder Gesang ein und auch diese Keyboardklänge… Last, but not least, erklingt „Why Are We Here” und startet zu Beginn durch wie ein richtig klassischer Rocksong. Gitarrengeschredder und so – Ihr wisst schon. Auch zwischendurch bringt sich die Gitarre immer wieder derart in Erinnerung. Der Chorus ist natürlich prägnant durch Einfachheit.

Ist nicht hundertprozentig mein Geschmack, aber STRATOVARIOUS haben da eine ganz gute EP herausgebracht, meine ich. Was ich schätze, ist, dass die Songs eine normale Länge haben und nicht viertelstündig wichtig, aber eintönig, herumgeklimpert wird. Kurz und bündig und das gibt der EP mehr Würze.

Anspieltipps: Es sind nur 5 Songs, ich schätze, die kann man dann komplett anspielen.

Fazit :  Ist ganz okay, das Album. Mir zuviel Keyboard, aber genug Hörer werden das zu schätzen wissen.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Unbreakable 4:51
2. Falling Star (aus “Polaris”) 4:43
3. The Game Never Ends (aus “Elysium”) 4:02
4. Freedom (aus “Infinite”) 5:19
5. Why Are We Here (aus “Intermission”) 4:54

Sandra

BULLET FOR MY VALENTINE – Temper Temper

Band: Bullet for My Valentine
Album: Temper Temper
Spielzeit: 44:25 min
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 08.02.2013
Homepage: www.bulletformyvalentine.com

Passend am Valentinstag des letzten Jahres bestiegen Matt Tuck und Michael „Moose“ Thomas einen Flieger Richtung Thailand, um dort mit dem namhaften Produzenten Don Gilmore am neuen Album zu arbeiten. Gerade zwei Tage Freizeit gönnten sich die Waliser dort – um auf einem Elefanten zu reiten und Tiger zu beobachten. Der Rest des Aufenthalts bestand aus Arbeit. Die Band, die sich nun als erwachsene Männer ansieht, ist an dem Punkt angelangt, an dem es wichtig ist, dass es ihnen selbst gefällt, was sie tun. Ein neues Selbstbewusstsein, das sicherlich auch den Fans gefallen wird. Wer aber ist die Band, die 1998 gegründet wurde und eine Zeit lang unter einem anderen Namen als Coverband zweier berühmter Kollegen-Trupps auftrat? Matt Tuck (Gesang, Gitarre), Michael „Padge“ Paget (Gitarre), Michael „Moose“ Thomas (Schlagzeug) und Jason James (Bass).

Auf dem Alben-Cover sind zwei blutige Hände zu sehen.

Der Punkt, an dem man zusammenbricht, den Punkt hat jeder. BULLET FOR MY VALENTINE haben ihn musikalisch „auf den Punkt“ gebracht. Gut umgesetzt, wie ich sagen möchte. Prägnante Drums und der Gesang ist ebenfalls passend dazu. Klar und deutlich. Ein zweiter Song, der es trifft ist, „The Truth Hurts“. Kann sie durchaus. Auch hier meine ich, sehr gut. Die Instrumente und der Gesang ergänzen sich. Der Chorus ist von Einfachheit geprägt und daher eingängig. Einmal gehört, wird man ihn nicht mehr los. Bassist Jason James und Schlagzeuger Michael „Moose“ Thomas spielen sich die Seele aus dem Leib. Zu Beginn des dritten Liedes, „Temper Temper“ verleiht die Gitarre ihren Charakter. Auch hier prägt sich der Chorus absolut ein: „Temper, temper – time to explode“. Das hat wohl jeder mal, das Gefühl. Ein gutes Bass-, Gitarren- und Schlagzeug-Spiel trägt den Gesang. Wunderbar klar gesungen mit vorsichtiger, nicht zu aufdringlicher instrumentaler Untermalung, ist „Pow“. Ausgeglichen und ruhig. Interessante Urschreie stößt Matt Tuck aus zwischendurch. „Dirty Little Secret“ hat einen supercoolen Start zu verzeichnen mit Gitarre und Drums. Und ein Schrei von Tuck. Einfach stark. Danach wesentlich ruhiger, dennoch ein geiler Song. Balladig ist „Dead To The World“. Gitarrenparts hören sich gut an, der Gesang passt. Zwischendurch dann Rhythmenwechsel von der Ballade zum Rock-Song. Kann denn rocken Sünde sein? „Saints`n´ Sinners“, da geht die Post auch mal wieder gut ab. Ruhig und rhythmisch klingt „Tears Don’t Fall“ in den Ohren. Die Scheibe schließt mit „Livin’ Life (On The Edge of A Knife)” (es sei denn, man hat die De Luxe-Version, aber die habe ich nicht vorliegen; die hätte noch zwei Songs mehr). Ein guter Abschluss, der durchaus Lust auf mehr macht und einen verleiten könnte, das Album ein weiteres Mal einzulegen.

Ein Album, dass sich mit menschlichen Gefühlen befasst, die zum Teil auch negativ sind. Die kennt und hat jeder und warum sollen sie nicht mal besungen werden?! Schätzungsweise kann man mit der Musik Wut, Aggression und Traurigkeit auch bekämpfen. Ob BULLET FOR MY VALENTINE jetzt unheimlich gereift sind, vermag ich gar nicht zu sagen. Für mich rockt die Band halt…

Anspieltipps: “Strange World”, “Join Me (In Death)”, “The Funeral Of Hearts”, “Wicked Game”, “In Joy And Sorrow”

Fazit :  Gefällt – Kaufempfehlung!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Breaking Point 3:42
02. Truth Hurts 3:36
03. Temper Temper 3:08
04. Pow 3:53
05. Dirty Little Secret 4:55
06. Leech 3:59
07. Dead To The World 5:15
08. Riot 2:49
09. Saints n Sinners 3:29
10. Tears Don’t Fall (Part 2) 5:38
11. Livin Life (On The Edge of A Knife) 4:01

Sandra

SCHYSMA – Imperfect Dichotomy

Band: Schysma
Album: Imperfect Dichotomy [EP]
Spielzeit: 29:00 min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Homepage: www.schysma.com

Es ist doch immer wieder erfrischend eine Band zu entdecken die aus dem Nichts kommt und auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Die noch junge italienische Prog-Metal Band SCHYSMA ist so ein seltener Fall. Der mir vorliegende Release ist eine in Eigenregie realisierte EP bei der so ziemlich alles stimmt: Das Artwork und die „Verpackung“ überzeugen, die Songs sind kompakt gehalten, die Band konzentriert sich aufs Wesentliche und driftet zu keinem Zeitpunkt in selbstgefälliges Genudel ab. Das ist bereits mehr, als viele Mittbewerber auf die Kette kriegen.

Noch wichtiger ist aber, dass die Songs tatsächlich was taugen: Nach einem (kurzen) Intro geht’s gleich mit dem treibenden „Lost In The Maze“ los und schon hier macht sich eine eigene Handschrift bemerkbar: starker Gesang, gute Melodien und eine melodiöse Lead-Gitarre die sich die nötige Zeit nimmt einen Spannungsbogen aufzubauen. Und während es in der Regel Usus ist den stärksten Track an den Anfang einer Platte zu stellen und es danach leider meist spürbar berab geht, so steigert sich Geschehen auf „Imperfect Dichotomy“ von Song zu Song: „Noise Of Silence” baut auf majestätischen Riffs auf und wird von dem aussagekräftigen Gesang getragen, der etwas an Rush oder neuere 3 (Three) erinnert. Mein persönlicher Fave ist das verhalten beginnende „SupremeSolution”, das sich zu einem Banger erster Klasse steigert und ein ums andere mal überzeugt. Lediglich der, nicht zuletzt aufgrund der aufgesetzt wirkenden Death-Grunts, etwas ziellose Rausschmeisser „Sinners“ fällt etwas ab und kann das Niveau der vorrangegangenen Songs nicht bis zum Ende halten.

Klinge ich begeistert? Jau, kommt hin. Fähige Musiker gibt’s in der Szene ja mittlerweile wie Sand am Meer und dank moderner Produktionstechnik klingt’s meist auch nach Breitwand, allerdings verkommt der Musikgenuss bei der Konkurrenz allzu oft zu einem mehr oder minder langweiligen Zitate-Raten. SCHYSMA klingen dagegen unverbraucht und hungrig und transportieren eine Menge Enthusiamus. Es bleibt zu hoffen, dass die Band den Sprung zu einem motivierten Label schafft und dabei die Unbeschwertheit behält, die solche Tracks wie das fast schon beschwingte „Migdal“ oder das Highlight „SupremeSolution“ so aufregend machen. Der leicht undergroundige Anstrich steht der Band aber auch ganz gut und dieser Release ist Metal und Prog-Freunden dringendst zum Anchecken empfohlen (zu beziehen ist die EP über die Band-Homepage!)!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Lost In The Maze
02. Noise Of Silence
03. Migdal
04. SupremeSolution
05. Sinners

Mario

HEARTBREAK RADIO – On Air

Band: Heartbreak Radio
Album: On Air
Spielzeit: 49 min   
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 22.02 2013
Homepage: www.facebook.com/HeartbreakRadio

HEARTBREAK RADIO sind ein Nebenprojekt der Schwedenrocker LAST AUTUMN’S DREAM. Ein erstes musikalisches Lebenszeichen setzte die Band bereits im Jahr 2005, als sie über AOR Heaven ihr selbstbetiteltes und in der Musikpresse recht gelobtes Debüt veröffentlichen konnten. Im Gegensatz zu der „Hauptband“ der Jungs gibt es bei HEARTBREAK RADIO allerdings keine klassischen Hardrocktöne zu hören, hier regiert eher der typische Westcoast Rock der ausgehenden 70iger Jahre.

Soll heissen: poppige und immer relaxte Sounds, eher zurückgenommene, aber dennoch pointiert gespielte Gitarren, verspielte swingend-jazzige Klaviere und immer wieder mal ein mitten im Song einsetzendes Saxophon.

Um die Angelegenheit gesangstechnisch frisch und spannend zu halten, gibt es auf dem Longplayer nicht weniger als sieben Leadvokalisten, unter anderem den ehemaligen ALIEN Frontmann Jim Jidhed.

Eingefleischte Fans von „alten“ TOTO, CHRISTOPHER CROSS, CHICAGO, TAMPLIN und Co. sollten hier ruhig mal ein Ohr riskieren, es könnte sich für sie lohnen.

Anspieltipps: „Love On Fire“, „Angelina”, „Turn On Love”

WERTUNG: 

Lineup:

Lead vocals : Pierre Weinsberg, Olof Bengtsson, Mikael Erlandsson, Jim Jidhed, Ulrik Arture´n, Henrik Baath, Martin Gabriel
Gitarren : Mats Johannson
Bass : Berra Holmgren
Schlagzeug : Peter Strandberg
Keyboards : Johan Axelsson
Saxophon : Wojtek Goral

Trackliste:

 1. Love On Fire
 2. Angelina
 3. You Are Love
 4. Turn On Love
 5. I Will Love You
 6. Live Out Of Love
 7. All Over The World
 8. My Heart’s Just Missing You
 9. Keep Kickin’ It Back Again
 10. You Don’t Love Me Anymore

Marco

SAXON – Sacrafice

Band: Saxon
Album: Sacrifice
Spielzeit: 62 min   
Plattenfirma: EMI
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.saxon747.com

Mit „Sacrifice“ legen SAXON ein Doppelalbum vor, welches mit 15 Tracks aufwartet. Das sind mehr als eine Stunde klassischer Metal, die iTunes-Version bietet sogar noch einen weiteren Bonustrack.Zuerst – ich habe die Jungs Ende Dezember am Metal Christmas in Bern gesehen. Dort hatten sie den Auftrag, nach MOTÖRHEAD den Abschluss zu machen. Gedacht waren sie wohl nicht als Headliner. Sie waren es aber eindeutig, Lemmy und seine Kumpels haben einen eher traurigen Auftritt hingelegt und wurden von der Crew um Bill Byford regelrecht in Grund und Boden gespielt. Dass sie mehr Show als MOTÖRHEAD boten ist ja eh klar.

Was bietet das neue Album? Einerseits einige Neuauflagen alter Songs auf der zweiten Scheibe. „Crusader“ in einer fetzigen Version, „Just Let Me Rock“ als fett gestylte Bluesnummer wie ZZTOP in ihren besten Jahren. Das „Requiem“ startet als gute alte Ballade durch und mit „Frozen Rainbow“ – in nicht elektrifzierter Version – knallen sie ein absolutes Highlight auf die Platte. Und „Forever Free“ hat die Power des Originals, ist aber wesentlich subtiler und differenzierter eingespielt.

Diese Vorgaben erfüllen alle neuen Tracks. Byford hat seine Jungs aufgefordert:
“Weniger Tricks, mehr Power!” röhrt Frontmann und Bandgründer Biff Byford, “Meine Anweisung an die Band war: seid roh, seid echt und habt keine Angst, euch von unseren alten Klassikern inspirieren zu lassen.”

Und das haben sich die „alten Kameraden“ nicht zweimal sagen lassen. Nach einem Intro, dass auch als Einstieg in einen Wikingerfilm dienen könnte, legen sie richtig los.

Die Titelnummer „Sacrifice“ geht ab wie Zäpfchen. Da kommt eine powermässige Bass- und Drumline, die beiden Gitarren schenken sich nichts, spielen aber sauber miteinander, ergänzen sich. Und Byford röhrt wie zu alten Zeiten. Zugegeben, ich war schon SAXON-Fan, als sie ihre ersten Scheiben „Saxon“, „Wheels Of Steel“, „Denim And Leather“ oder „Crusader“ auf den Markt warfen. „Sacrifice“ ist ja nicht weniger als das zwanzigste! Album der Band.

„Warriors Of The Road“ hämmert die Gehörgänge mit einem Tempo durch, wie wir es von MOTÖRHEAD kennen. Rock’n’Roll, einfach einen Schluck besser – sorry Lemmy! Etwas langsamer erklimmt „Guardian Of The Tomb“ meine Harddisk, auch das aber eine solide, fetzige Nummer mit einem enormen Live-Potenzial.

Bei „Stand Up And Fight“ demonstrieren Paul Quinn und Doug Scarratt, dass sie ihre Stromruder besser denn je beherrschen. Das ist kein ödes Riffgebretter sondern exklusive Gitarrenzusammenarbeit. Abgesehen davon, dass die Hookline durchaus Hit-Potenzial hat zeigen die Angelsachsen auch, dass sie kein bisschen älter geworden sind. Die sind einfach schon viel länger jung als Andere!

Bill Byford demonstriert, dass man auch nach 37 Jahren – ihre Zeit als SON OF A BITCH eingerechnet – eine geile Stimme haben kann. Das hat er auch live bewiesen – klar und frisch, jeder Ton sitzt, auch die hohen Lagen sitzen noch.

Ein richtiges Metal-Hartholz-Brett ist „Night Of The Wolf“, auch wenn sich schnelle mit langsameren Passagen abwechseln, Rhythmusgitarre und Leadklampfe sich den Ball gegenseitig zuspielen. Bass- und Drumarbeit sind zwar eher zurückhaltend, dafür enorm präzise und bilden ein solides Fundament.

„Wheels Of Terror“ lehnt sich nicht nur vom Namen her an frühere Nummern an, der Track klingt auch sonst, wie klassischer SAXON-Metal klingen kann und darf. Da wünsche ich mir schon fast, dass die ersten Alben auf dem heutigen technischen Niveau remastered würden. Den Sampler würde ich mir vom Fleck weg angeln. Wenn es das Ganze dann noch in Vinyl gäbe…

„Standing In A Queue“ beschreibt die ureigene Qualität der Briten, sich sehr folgsam in einer Reihe anzustellen. Ob das aber so rockt, wage ich zu bezweifeln. Die Nummer bietet noch einmal „texas-bluesige“ Elemente – eben wie ZZTOP zu ihren besten Zeiten.

Was ich noch nicht herausgefunden habe; soll „Made In Belfast“ mitteilen, wo das Album oder der Song entstanden sind oder ob es einfach ein Hymne an die irische Stadt ist. Kann man ja mal recherchieren. Das ist übrigens die unspektakulärste Nummer, auch wenn der Refrain sich zum Merken eignet.

Insgesamt legen SAXON hier ein Album vor, das all jene erfreuen wird, welche eine Kult-Metalband hören wollen, die auch nach fast vierzig Jahren auf der Bühne noch wirklich frisch ist.

WERTUNG: 

Tracklist:

01. Procession
02. Sacrifice
03. Made In Belfast
04. Warriors Of The Road
05. Guardians Of The Tomb
06. Stand Up And Fight
07. Walking The Steel
08. Night Of The Wolf
09. Wheels Of Terror
10. Standing In A Queue

Bonus Track:

* Luck Of The Draw (on iTunes only)

01. Crusader (orchestrated version)
02. Just Let Me Rock (re-recorded version)
03. Requiem (acoustic version)
04. Frozen Rainbow (acoustic version)
05. Forever Free (re-recorded version)

Line Up:

Gesang
Peter „Biff“ Byford
Bass
Tim „Nibbs“ Carter (seit 1988)
Gitarre
Doug Scarratt (seit 1995)
Gitarre
Paul Quinn
Schlagzeug
Nigel Glockler (1981–1987, 1988–1998, seit 2005)

Danny

KROKUS – Dirty Dynamite

Band: Krokus
Album: Dirty Dynamite
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.krokusonline.com

Nachdem das Unternehmen KROKUS Mitte der 1980ger arg ins Wanken geraten ist und auch die 1990ger eher durchwachsen für die Eidgenossen liefen, ist das Stahlroß spätestens seit der 2003er Scheibe „Rock The Block“ zurück auf der Erfolgsschiene und man konnte mit „Hellraiser“ (2006) und dem äußerst starken „Hoodoo“ (2010) ordentlich nachlegen. Es läuft also alles rund im Hause KROKUS. Doch so einfach ist das alles nicht, denn auch bei Marc Storace (vocals), Chris von Rohr (bass), Fernando von Arb (guitars), Mark Kohler (guitar) und Mandy Meyer (guitars) ist ein neues Album harte Arbeit. Volle 2 Jahre hat man an „Dirty Dynamite“ gewerkelt und mit Gast-Drummer Kosta Zafiriou (PINK CREAM 69) und Mark Fox (Ex-SHAKRA) sowie Tommy Heart (FAIR WARNING, SOUL DOCTOR) – zuständig für Guest-Vocals – einige hochkarätige Musiker ins Boot geholt. Produziert wurde das neue Album von Chris von Rohr höchstselbst während Dennis Ward für den Mix zuständig war. Aufgenommen in den renomierten Abbey Road Studios in London klingt das neue dreckige Dutzend authentisch, schweißtreibend und knochentrocken. Soviel zur Theorie, lassen wir die Musik sprechen:

Der Opener „Hallelujah Rock´n Roll“ (nein, kein Pendant zu LORDI´s Beitrag zum Eurovision Songcontest) lässt schon erahnen, dass die Herren erneut ihre 70ger Wurzeln in den aktuellen Sound einfließen lassen. Ohne Schnörkel und doppelten Boden rockt die Meute los, das wird beim folgenden „Go Baby Go“ noch besser deutlich – anschnallen und los geht die wilde Fahrt. Der Titelsong ist eine Hymne vor dem Herrn und mit Sicherheit ein kommender Klassiker. So locker und frei von der Leber weg haben KROKUS trotz toller Alben schon lange nicht mehr geklungen. Mit „Let The Good Times Roll“ oder „Live Ma Life“ gibt es etwas deftigeren Stoff während das BEATLES-Cover „Help“ völlig ungewohnte Klänge bietet. Zusammen mit Tommy Heart zockt Mr. Storace ein tolles Duett – Gänsehaut garantiert. Der Song wurde vor einem knappen Jahr schon als Charity Single mit vielen namhaften Sängern und Musikern unter den Fittichen von Tommy Heart veröffentlicht. Einfach gestrickt aber höchst infizierend sind Stücke wie „Better Than Sex“, „Yellow Mary“ oder „Dög Song“ – hier ist Party garantiert. Eigentlich gibt es keinen Song auf „Dirty Dynamite“, der hier fehl am Platz ist, diese 12 Nummern bilden eine homogene Einheit.

Auch wenn es mittlerweile viele gute Bands gibt, die einen ähnlichen Stil verinnerlichen, bleiben KROKUS doch etwas Besonderes. Mit „Dirty Dynamite“ ist den Herrschaften ein weiteres starkes Album gelungen, das zeitlos und locker daherkommt. Auch anno 2013 muss man KROKUS auf dem Plan haben, so viel ist sicher – da heißt es für so manche junge und hungrige Band: aufschauen, lernen und nach berühmter Wayne´s World Manier auf den Boden schmeißen! Tolle Platte!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Hallelujah Rock´n Roll
2.Go Baby Go
3.Rattlesnake Rumble
4.Dirty Dynamite
5.Let The Good Times Roll
6.Help
7.Better Than Sex
8.Dög Song
9.Yellow Mary
10.Bailout Blues
11.Live Ma Life
12.Hardrocking Man

Stefan

SHANNON – Circus Of Lost Souls

Band: Shannon
Album: Circus Of Lost Souls
Plattenfirma: Music Buy Mail
Veröffentlichung: 01.03.2013
Homepage: www.shannon-rock.com

Lange mussten die Fans (inklusive dem Schreiber dieser Zeilen) auf ein neues Album der französischen Hardrockband Nr. 1 warten. Erneut hat es 5 Jahre gedauert, bis der Nachfolger zu „Angel In Disguise“ von 2008 in trockenen Tüchern war. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum datiert auf 2003. Abermals hat sich das Besetzungskarusell bei den Franzosen gedreht, denn mit Philippe Sassard (bass) und Jean-Marc Anzil (drums) sind zwei neue Männer in den Reihen der „alten Hasen“ Patrice Louis (guitar), Thierry Dagnicourt (keyboards) und Sänger Olivier Del Valle.

War der Erstling noch eher in AOR Gefilden angesiedelt, kam „Angel In Disguise“ schon einige Ecken knackiger daher und auch auf Album Nr. 3 hat das Quinett noch eine Schippe Heavy Metal obendrauf gepackt. Das spürt man beim Opener „Ride To Live“ noch nicht so sehr. Der Song hätte mit seiner Kombination aus Melodie und Power auf dem Vorgängeralbum stehen können. Der unwiederstehliche Refrain macht „Ride To Live“ zum perfekten Einstieg. „Forever Now“ ist Melodic Metal pur. Nach dem sehr an STRATOVARIUS angelehnten Anfang mausert sich der Song aber noch zu einem Highlight. Der prägnaten Stimme Del Valle´s ist es zu verdanken, dass das hier noch nach SHANNON klingt und nicht wie eine x-beliebige Power Metal Kapelle. Aber schon bei „Halfway To Heaven“ (nein, kein EUROPE-Cover) fängt man sich wieder und macht das, was man am Besten kann: harten Melodicrock mit Herz und Seele. Das atmosphärische „Can´t Stop The Rain“ lässt den Hörer etwas verschnaufen, bevor die Jungs bei „Don´t Get Me Wrong“ wieder ziemlich auf die Tube drücken. „Dust To Dust“ ist ein SHANNON Song durch und durch: mit der richtigen Power gesegnet und im Midtempo angesiedelt, spendieren die Jungs dem Stück noch einen geilen Refrain. Dafür liebe ich diese Band! Mit einem Knall im wahrsten Sinne des Wortes beginnt „Death On The Run“, lässt aber keinen Zweifel daran, dass die Frazosen ihr Pulver bei Weitem noch nicht verschossen haben. Weitere Highlights wären das treibende „Let´s Make Rock“, das rotzige „Drive Me Down“ oder „Kick It Down“. Einzig die abschließende Coverversion von „Smalltown Boy“ hätte man sich sparen können. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich diesen Song schon immer gehasst habe 🙂

Das Warten hat sich – einmal wieder – gelohnt. Auch Album Nr. 3 aus dem Hause SHANNON ist ein Muss für jeden Fan melodischer Kost. Dass die Franzosen dabei im Laufe ihrer Karriere kontinuierlich härter geworden sind, sollte wohl nicht stören. „Circus Of Lost Souls“ hat Power und zugleich ist das Gespür für griffige Melodien sagenhaft. Tja, da habt Ihr wohlt keine Ausrede mehr, Euch diese Scheibe NICHT zu kaufen. Sollte man haben…

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Ride To Live
2.Forever Now
3.Halfway To Heaven
4.Can´t Stop The Rain
5.Don´t Get Me Wrong
6.Dust To Dust
7.Death On The Run
8.Let´s Make Rock
9.Kick It Down
10.I Don´t Need You Anymore
11.In Your Eyes
12.Drive Me Crazy
13.Smalltown Boy

Stefan

W.E.T. – Rise Up

Band: W.E.T.
Album: Rise Up
Spielzeit: 46:57 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.facebook.com/TheBandWET

Dass es doch drei Jahre dauern würde, bis der Nachfolger zum selbstbetitelten Debüt des Ausnahmetrios W.E.T. in den Regalen steht, hätte ich nicht gedacht. Junge, wie die Zeit vergeht, immer noch habe ich Hammersongs wie „Brothers In Arms“ oder das unsterbliche „One Love“ im Ohr und bekomme regelmässig feuchte Augen. Nun geht das Projekt um Robert Sall (WORK OF ART), Erik Martensson (ECPLIPSE) und Jeff Scott Soto (TALISMAN) in die zweite Runde. Dazu gesellen sich auf dem neuen Album Robban Bäck (drums) und Magnus Henriksson (guitars). Doch können W.E.T. dort anknüpfen, wo das Debüt für offene Futterluken gesorgt hat? Ganz klar, der Überraschungsfaktor ist futsch, denn nach dem großartigen Erstling ist wohl jeder gespannt, was sich die Allstar-Band für „Rise Up“ erdacht hat und die Erwartungshaltungen sind dementsprechend groß.

Aber schon die Vorabsingle „Learn To Live Again“ konnte punkten. Ein Song, der alles hat, um bei allen Radiostationen auf Dauerrotation zu laufen. Aber halt, wir haben ja nicht mehr die glorreichen 80ger und heute hört man lieber formvollendeten Plastikmüll oder die Söhne Mannheims. Aber hätten wir diese Zeiten, wären die Wunschlisten voll mit den Songs von W.E.T. – der Opener „Walk Away“, der Titeltrack, das balladeske „Love Heals“ oder das gefällige „Bad Boy“ wären nur einige von 12 Beispielen, wie man die Radioprogramme schöner machen könnte. Mit einem Satz, es gibt keine Ausfälle, was die Qualität der Musik auf „Rise Up“ angeht. Einzig der Projektcharakter von W.E.T. und die damit verbundene vertrackte Situation was Live-Auftritte angeht, verdunkelt den Horizont ein wenig.

Die Kompetenz der Protagonisten dürfte wohl über jeden Zweifel erhaben sein, denn Jeff Scott Soto ist trotz seiner Allgegenwärtigkeit einer der Besten des Genres und Robert Sall sowie Erik Martensson zählen nicht nur zu den talentiertesten Songschreibern der Gegenwart sondern sind auch tolle Musiker bzw. Produzenten.

Nach all dieser Lobhudelei werden viele die volle Punktzahl erwarten, aber mich stört dieser fade Beigeschmack, den ein solches Projekt mit sich bringt so enorm, dass ich einen Punkt abziehen muss. Nichtsdestotrotz ist „Rise Up“ ein Musterbeispiel eines gleichermaßen zeitlosen wie modernen Hardrock-Albums, das keine Schwachstellen aufweist.

Das Fazit fällt damit knapp und eindeutig aus: dieses Werk MUSS man sich einfach ins heimische Regal stellen – als Fan von klassischem AOR/Hardrock kommt man um „Rise Up“ nicht herum! 2:0 für die Jungs von W.E.T.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Walk Away
2.Learn To Live Again
3.Rise Up
4.Love Heals
5.What You Want
6.The Moment
7.Bad Boy
8.On The Run
9.Broken Wings
10.Shot
11.Still Believe In Us
12.Still Unbroken

Stefan

WILD ROSE – Dangerous

Band: Wild Rose
Album: Dangerous
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.wildrose.gr

Die Griechen WILD ROSE gehen in die zweite offizielle Runde. Nachdem ihr Debüt „Half Past Midnight“ 2011 auf Retrospect Records veröffentlicht wurde, sind die Jungs um Chefdenker Andreas Peyos alias Andy Rock jetzt in Deutschlands Hafen Nr. 1 für AOR und Hardrock angekommen. Die Rede ist natürlich von AOR Heaven, die letztes Jahr schon Andy Rock´s Soloalbum „Into The Night“ herausgebracht haben. Vor ihren offiziellen Releases hat das 2004 ins Leben gerufene Projekt neben einer Single und einer EP (beides 2007) bereits ein Demo mit 10 Songs (2005) im Eigenregie eingespielt und vertrieben. So richtig in Fahrt kam das Unternehmen WILD ROSE aber erst mit der Verpflichtung von Sänger George Bitzios in 2010, der den Erstling einsang. Auf „Dangerous“ ist aber schon sein Nachfolger David A. Saylor zu hören.

Schon das Cover lässt erahnen, in welche Richtung man auf „Dangerous“ tendiert. Klassisch angehauchter AOR/Melodicrock, der den 80gern entstammt und von Bands wie FM oder STRANGEWAYS salonfähig gemacht wurde, der aber auch von neueren Combos wie BLANC FACES aufgegriffen wird. Speziell and die erinnert der kernige Sound auf „Dangerous“.

Mit „Alone“ starten die Griechen sehr vielversprechend, denn diese Nummer hat alles, was der Fan braucht. Jede Menge Hooks, eine geile Atmosphäre und einen tollen Sound. Auch „Hold On“ ist aus dem selben Holz geschnitzt und macht einfach nur Spaß! „I Can´t Stop Loving You“ hat eine deutlichere AOR-Schlagseite und auch das vom 2005er Demo „Edge Of Your Dreams“ stammende „If You Still Love Me“ fügt sich gut ein. Ebenfalls vom selben Demo entliehen ist „Dream On“. Die Ballade „Awake“ und das folgende „Tonight“ schlagen ebenfalls gemässigtere Töne an und auch die abschließenden Songs „I Won´t Forget You“, „Is This Love“ und „Not A Day Goes By“ erreichen die Härte des Eingangsduos nicht. Aber die Klasse, denn auch diese Stücke sind einfach gut, nur beim ersten Hören war ich etwas verwundert über den energischen Einstieg von „Alone“ und „Hold On“. Nicht zuletzt wegen des klassischen 10-Trackers kann die Scheibe mit Kompaktheit punkten. Schlechte Songs sucht man vergebens.

„Dangerous“ ist ein schönes AOR/Hardrock Album, das eine gereifte Band zeigt. Auch der neue Sänger David A. Saylor schlägt sich gut, obwohl mir die Stimme seines Vorgängers noch einen Tacken besser gefallen hat. Ob der Titel „Dangerous“ richtig gewählt ist, lasse ich mal dahingestellt, denn gefährlich ist das zweite Album der Griechen nicht. Aber gut!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Alone
2.Hold On
3.I Can´t Stop Loving You
4.If You Still Love Me
5.Dream On
6.Awake
7.Tonight
8.I Won´t Forget You
9.Is This Love
10.Not A Day Goes By

Stefan