DARK MOOR – Ars Musica

Band: Dark Moor
Album: Ars Musica
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.dark-moor.com

Symphonic Metalbands gibt es ja wie Sand am Meer. Da kann es einen schon mal passieren das man nicht alle Bands kennt. So erging es mir mit den Jungs von DARK MOOR. Obwohl man mit „Ars Musica“ bereits das neunte Album veröffentlicht, hatte ich von den Jungs bislang nur bedingt gehört, bzw. sie nicht wirklich wahr genommen.
Nun das wird sich jetzt ja ändern! Die Band kommt aus Spanien und verarbeitet gerne spanische Songs und Themen auf ihren Alben. So auch hier wieder.
Ansonsten setzt man auf einen guten Mix aus griffigen Melodien und perfekten Arrangements sowie auf die unverkennbare Stimme von Fronter Alfredo Romero, der auf dem neuen Album wohl seine bisher beste Leistung abliefern soll.
Nun wir werden es gleich heraus finden. Zuvor sei noch erwähnt, das mit Luigi Stefanini ein absoluter Meister seinen Fachs auf dem Produzentenstuhl Platz genommen hat. Der Gute hat schon so Bands wie RHAPSODY OF FIRE, LABYRINTH oder VISIONS DIVINE produziert.
So nun widmen wir uns aber dem ersten Track, dem Titeltrack „Ars Musica“, welches aber nur ein atmosphärisches und einstimmendes Intro ist. Mit „First Lance of Spain“ geht es dann das erste Mal so richtig in die Vollen.
Direkt zum Beginn wird instrumental so richtig dick aufgefahren, bevor dann zum ersten Mal Sänger Alfredo loslegt. Seine Stimme passt gut zum Bombastsound und auch der folgende Chorus ist richtig schön griffig und melodisch. Von daher kann ich auf jeden Fall beide Daumen nach oben gehen lassen, ein klasse Track!
Das folgende „It is my Way“ ist zwar ganz ok, mir ist das Ganze aber irgendwie zu soft und nicht sehr aufregend. Da hatte der Vorgängertrack auf jeden Fall mehr Drive und Klasse.
Besser macht man es dann bei „The Road again“ welches wieder mehr in Richtung des ersten guten Tracks geht. Hier passt der Chorus wieder ins Gesamtbild und das Ganze wirkt schön kompakt und melodisch. Hier geht wieder der Daumen ganz klar nach oben!
Der Mittelteil wird dann durch das melodische „Together as Ever“ und das abwechslungsreiche „The City of Peace“ dominiert.
Zum schmusen und dahin träumen ist dann „Gara and Jonay“ da. Haut mich jetzt zwar nicht wirklich vom Hocker, passt aber ganz gut ins Gesamtbild.
Das sehr zerfahrene „Living in a Nightmare“ kann mich ebenfalls nicht vollends begeistern, ist mir einfach zu unruhig und ohne wirklichen Faden.
Mal schauen ob mich die nächsten Tracks wieder etwas besser unterhalten können, nun nicht vollends würde ich sagen. Die beiden letzten Tracks sind nur andere Versionen von vorherigen Nummern, wo meiner Ansicht nach nur Spielzeit erzeugt werden soll, viel Sinn machen diese meiner Ansicht nach nicht.
Zuvor haben wir mit „El Ultimo Rey“ einen spanischen Track der mich auch nicht vom Sessel haut und das Instrumental „Spanish Suite“ ist auch nicht wirklich der Knaller. Einzig „Saint James Way“ ist zum empfehlen, hier besinnen sich die Jungs wieder auf ihre Stärken.
Somit muss ich sagen, bis zum  Mittelteil geht die Platte vollkommen in Ordnung, danach verliert man aber immer mehr den Faden.

Anspieltipps:

Hier muss ich auf jeden Fall dieses Mal “First Lance of Spain”, “The Road again”, “Together as Ever”, “The City of Peace” und “Saint James Way” nennen

Fazit :

Meinen letzten Satz könnte man auch gut als gesamtes Fazit nehmen. Etwas ausführlicher, die Jungs rund um Sänger Alfredo legen wirklich gut los und haben einige starke Tracks in der ersten Hälfte im Gepäck. Danach verliert man sich aber allzu oft in den Songs und hat nicht mehr die schönen, griffigen Melodien parat.
Wenn man doch noch auf Teufel komm raus versucht mit anderen Trackversionen die Spielzeit zu verlängern, fällt das natürlich auch nicht positiv ins Gewicht!
Ich sag mal so, für Liebhaber des Symphonic Metal Genres und für den Die Hard Sammler ist die Scheibe sicher was, alle anderen sollten vorher definitiv erst mal rein hören, bevor sie sich zum Kauf entscheiden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Ars Musica
02. First Lance of Spain
03. It is my Way
04. The Road again
05. Together as Ever
06. The City of Peace
07. Gara and Jonay
08. Living in a Nightmare
09. El Ultimo Rey
10. Saint James Way
11. Spanish Suite
12. The Road Again (Acoustic Version)
13. Living in a Nightmare (Orchestral Version)

Julian

HELLISH WAR – Keep It Hellish

Band: Hellish War
Album: Keep it Hellish
Spielzeit: 67:56 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.hellishwar.com.br

Seit über 15 Jahren sind die brasilianischen Power Metaller schon unterwegs. Bislang hat man es erst auf zwei Alben gebracht, aber wie sagt man so schön gut Ding will Weile haben!
Auf jeden Fall sind die Jungs nun, 5 Jahre nach ihrem letzten Album „Heroes of Tomorrow“, mit einem neuen Album zurück. Der Diskus hat den gehaltvollen Namen „Keep it Hellish“ und ist das erste Album mit dem neuen Sänger Bil Martins. Geboten werden soll uns auf dem neuen Diskus erneut True bzw. Power Metal der feinsten Sorte, der unverfälscht und kraftvoll daher kommen soll. Verglichen wurden die Jungs schön öfters mit der Metallegende RUNNING WILD, was denke ich zeigt wo die Reise musikalisch hingeht. Wo die Reise punkte mäßig hingeht, werden wir jetzt nun zusammen heraus finden, indem wir uns den ersten Track, den Titeltrack, „Keep it Hellish“ zu Gemüte führen. Es erwartet uns ein druckvoller, melodischer Midtempotrack der gut nach vorne geht und einen packenden, einfachen Chorus besitzt.
Das Organ von Neusänger Bil ist ebenfalls sehr angenehm, von daher kann ich den Openersong auf jeden Fall schon mal als Volltreffer verbuchen. Sehr schöner Anfang!
Auch das folgende „The Challenge“ ist eher im Midtempobereich gehalten. Wobei man ab und mal in den True Metalbereich abdriftet, MANOWAR lässt hier eindeutig grüßen. Ansonsten ist über die Nummer nicht so viel zu sagen, ähnlich wie beim Vorgänger spielt man sich routiniert durch die Nummer und kann auf ganzer Linie überzeugen.
„Reflects on the Blade“, „Fire and Kiling“ und auch das schnelle„Master of Wreckage“, alle nachfolgenden Songs kommen ganz ordentlich aus den Boxen und wissen jeder mit ihrem eigenen Charme zu überzeugen. Wirklich innovativ ist das aber nicht was wir hier hören, bzw. so ein bisschen beschleicht mich aktuell die Langeweile, weil die Songs alle recht ähnlich gestrickt sind und nach dem gleichen Muster durchgezogen werden. Mal schauen ob das jetzt im Mittelteil etwas besser wird?
Nun ja beim Instrumental „Battle at Sea“ gibt es ordentliches RUNNING WILD Feeling, ansonsten kann mich der Track aber nicht wirklich begeistern. Wesentlich besser macht man es dann beim überlangen, epischen „Phantom Ship“, welches definitiv aus dem Einheitsgrau heraussticht und mich wieder begeistern kann.
Leider fallen die nächsten Songs „Scars“ und „Darkness Ride“ im Vergleich dazu wieder etwas ab,
Erst beim Abschlussepos „The Quest“ bekommt wieder mehr die Kurve und somit kann das Album doch noch ganz versöhnlich beschlossen werden.

Anspieltipps:

Mit “Keep it Hellish”, “The Challenge”, “Master of Wreckage”, “Phantom Ship” und  “The Quest”  macht ihr definitiv nichts falsch!

Fazit :

Die Jungs von HELLISH WAR waren bis zu dieser Rezi absolut kein Begriff. Nachdem hören des Albums muss ich sagen, schön das sich das jetzt geändert hat! Auch wenn das Album nicht komplett über die ganze Länge überzeugen kann, zeigen die Jungs doch mit den starken Songs das sie es drauf haben und wenn sie ein bisschen mehr Kontinuität in das Songwriting bekommen, dann wir das nächste Album bestimmt auch mit einer besseren Benotung versehen!
Alle Power Metal Freaks können hier auf jeden Fall ohne zu zögern zu schlagen, wenn sie noch eine weitere Band im Regal brauchen. Sie bekommen hier definitiv was sie erwarten!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Keep it Hellish
02. The Challenge
03. Reflects on the Blade
04. Fire and Killing
05. Master of Wreckage
06. Battle at Sea
07. Phantom Ship
08. Scars (Underneath your Sky)
09. Darkness Ride
10. The Quest

Julian

SCIENCE OF SLEEP – Exhaust

Band: Science of Sleep
Album: Exhaust
Spielzeit: 37:38
Releasetermin: 14.06.2013
Plattenfirma: Bastardized Recordings
Stilrichtung: Deathcore
Homepage: www.facebook.com/SOSMETAL?sk=info

Ganz schön kopflos, der Herr auf dem Cover. Ob es die Wucht der Braunschweiger Deathcore-Truppe SCIENCE OF SLEEP war, die dem guten Mann den Kopf weggeblasen hat? Solange die Musik der Jungs nicht kopflos ist – wir werden sehen.

Gegründet wurde die 5 Mann starke Truppe 2010, seither gab es 2011 die EP „Affliction“ und jetzt das erste Full-Length Album „Exhaust“.

Knapp 38 Minuten geht es nur in eine Richtung, voll auf die Zwölf. Kraftvoll, angepisst und furztrocken brettern die 10 Songs aus den Boxen. Die Zutaten sind wie bei Deathcore zu erwarten: Blastbeat-Attacken, groovende Parts, jede Menge Breaks und Doublebassgewitter. Es gibt nichts wirklich neues um sich aus der Masse abzuheben, die Songs sind aber auf einem technisch sehr ordentlichem Niveau.

Genrefans sollten „Exhaust“ auf jeden Fall eine Chance geben. Das Level von aktuellen Konkurrenzproduktion wie etwa der neuen Thy Art is Murder erreichen die Jungs aber (noch) nicht, dazu fehlt die letzte Durschlagkraft, sowohl im Songwriting als auch der Produktion.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Exhaust
2. 7-30-7
3. Annihilate & Revive
4. Misgovernment
5.Whitnesses
6. Dogma
7. Bonesman
8. Oppressor
9. Parasites
10. Auri Sacra Fames

Chris

MEAN STREAK – Trial By Fire

Band: Mean Streak
Album: Trial By Fire
Spielzeit: 50:10 min
Stilrichtung: Melodic Heavy Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.meanstreak.se

Mit dem Vorsatz eine Hommage an die Produktionsglanztaten aus den 80ern und 90ern der Herren Mutt Lange und Bob Rock abzuliefern, haben die Schweden MEAN STREAK sich für ihr 3. Album einiges vorgenommen. Und so klingt „Trial By Fire” dann auch wie eine metallischere Variante der schwedischen Landsleute W.E.T. – die Hookdichte ist bei beiden Bands auf gleich (extrem) hohem Level, die Produktion feuert ähnlich mega-fett aus allen Rohren und die beteiligten Musiker sind Meister ihres Fachs. So weit, so gut. Bevor es um die Songs an sich geht (und da sind wirklich einige fantastische Tracks dabei) möchte ich aber kurz auf die Produktion eingehen: Wenn im Promozettel ausdrücklich davon die Rede ist, dass das Album nach old-school Art aufgenommen wurde, man auf „fake drumsounds“ verzichtet hat und das Ganze „dynamischer als jemals zuvor“ klinge, dann ist das meiner Meinung nach ganz schön dreist an der Realität vorbei. Old-school klingt hier wirklich rein gar nichts, im Gegenteil, die Sounds sind völlig übertrieben auf dicke Hose getrimmt, die speckschwartedicken Chöre metern alles andere beiseite und wenn die Drums tatsächlich ohne Studiofirlefanz wie Pro-Tools aufgenommen wurden, dann glaub ich ab heute auch wieder an die Zahnfee … Die Scheibe ist von vorne bis hinten ein einziges akustisches Brett (von einer klitzekleinen Ausnahme mal abgesehen, aber dazu später mehr).

Die völlig überzogene Produktion mal beiseitegelassen, handelt es sich bei „Trial By Fire“ aber tatsächlich um ein affig starkes Stück Melodic Metal, das in keiner gepflegten Sammlung fehlen sollte. Irgendwo in dem weiten Land zwischen Accept („Thunderbolt“), Mötley Crüe („Tunnel Vision“) und immer wieder Def Leppard (ja, die Mutt Lange Chöre sind bestens gelungen) haben MEAN STREAK eine Handvoll Songs gestrickt die ohne Wenn und Aber vor 20 Jahren großartiges Hitpotential gehabt hätten. „Let Love Rain”, “Bad Blood”, “A Heartbeat Away”, ach was sag ich, eigentlich jeder Song auf dem Album hat eine Hookline, für die die großen Vorbilder heutzutage wahrscheinlich ein Bein hergeben würden. Die fantastische Gitarrenarbeit der Herren David Andersson (Soilwork, The Night Flight Orchestra) und Thomas „Plec“ Johansson (u.a. Unmoored, Mats Levén) ist wahrlich ein Ohrenschmaus und lädt zum wilden Luftgitarrespielen ein. Und mittendrin steckt dann tatsächlich ein aufs Nötigste reduzierter kleiner Song, der mehr klassischen Scorpions-Esprit transportiert als alles was die Herren Meine & Co. seit 20 Jahren zustande gebracht haben: „Cast Away“ reimt sich sicherlich nicht nur zufällig auf „Holiday“ und bildet mit klassischer Gitarre und feinfühligem Gesang einen willkommenen Gegenpol zu dem restlichen Geballer.

Wenn ich mich hier vielleicht etwas ausufernd über die (meiner Meinung nach) soundtechnischen Unzulänglichkeiten der Scheibe ausgelassen habe, dann nur, weil der Rest der Platte wirklich der absolute Knaller ist und ein wenig Understatement der Produktion meiner Meinung nach noch besser gestanden hätte. Denn hinter einer protzigen Soundwand brauchen MEAN STREAK sich mit einer solch bärenstarken Sammlung an Tracks beileibe nicht zu verstecken. „Trial By Fire“ ist uneingeschränkt empfehlenswert und ein veritabler Pflichtkauf für alle Fans von hochmelodischem und wuchtigem Metal.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. We Are One
02. Shine On
03. Thunderbolt
04. A Heartbeat Away
05. Bad Blood
06. Cast Away
07. Hangmans Daughter
08. Into The Night
09. Let Love Rain
10. Tunnel Vision
11. Saints Are Falling
12. Trial By Fire

Mario

SWITCHBLADE SCARLETT – Fashion Suicide Part I

Band: Switchblade Scarlett
Album: Fashion Suicide Part I
Spielzeit: 18:32 min.
Stilrichtung: Sleaze goes Punk goes Pop
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 26.05.2013
Homepage: www.facebook.com/switchbladescarlett

Mann, wie die Zeit vergeht: Anfang Januar 2012 haben wir Euch das Album „White Line Fever“ der US-Hardrocker SWITCHBLADE SCARLETT vorgestellt. Mit Songs wie „Say Anything“ oder dem Titeltrack konnten die Jungs offene Türen einrennen, zumindest wenn man auf Kapellen wie BAD CITY steht und nichts gegen 80´s Arena Rock oder poppige Attitüden a´la KELLY CLARKSON hat. Aber keine Angst, auch hier wird wieder hart gerockt.

„Fashion Suicide Part I“ ist eine brandneue EP aus dem Hause Shawn Perry und Co. Perry war schon als Coach einer Folge MTV MADE zu sehen. Warum die EP ausschließlich über die Bandcamp Seite der Band erhältlich ist und nicht wie der Vorgänger bei Retrospect Records, ist mir ein Rätsel – zumal die Jungs vor kurzem beim diesjährigen Rocklahoma auf der Retrospect-Stage gespielt haben. Auch Teil II ist noch für dieses Jahr geplant.

Das Cover zur neuen EP sieht irgendwie nach Punk aus. Und tatsächlich klingen einige Parts anno 2013 punkiger und noch eingängiger. Das beste Beispiel dafür ist der erste Song „(Smells Like) Saturday Night“. Mit seinen Bubblegum-Melodien und der punkigen Attitüde rutscht man ein gutes Stück weit weg vom Arena Rock. „Dance“ ist wieder mehr Rock´n Roll, zumindest sobald das erste Mal der Refrain ertönt. Eins sind diese beiden Songs auf jeden Fall: mitreißend! Mit „Don´t Hold The Phone“ finden die Amis dann so eine Art Mittelweg zwischen den beiden ersten Stücken. Hier wird einem noch einmal klar, wie variabel das Organ von Sänger Shawn Perry ist. Von zuckersüßen, cleanen Parts bis hin zum Rotzlöffel, der auch mal einen Growl loslässt wird hier alles geboten. Ein bisschen gemächlicher geht es bei „Lifetime“ zu, der Song erinnert ein bisschen an DEF LEPPARD, zumindest bis die die Bridge und der Refrain beginnen. Auch hier leben SWITCHBLADE SCARLETT nicht zuletzt von der Darbietung ihres Frontmannes. „So In Love“ schließt hier nahtlos an und der Rausschmeißer „We Are The Night“ rockt nochmal ordentlich los.

Nach dem starken „White Line Fever“ haben SWITCHBLADE SCARLETT den Bomast ein bisschen bei Seite geschoben und Stilelemente wie Punk oder auch einen Schuß Pop hinzugefügt. Insgesamt sind die Songs ausgereifter, was die Leistung auf dem Vorgänger nicht schmälern soll. Für Freunde von rotzigen Tönen von Sleaze über Punk bis hin zu Hardrock eine runde Sache – bin schon gespannt auf Teil II von „Fashion Suicide“!

WERTUNG:

Trackliste:

1.(Smells Like) Saturday Night
2.Dance
3.Don´t Hold The Phone
4.Lifetime
5.So In Love
6.We Are The Night

Stefan

THE BURNING CROWS – Behind The Veil

Band: The Burning Crows
Album: Behind The Veil
Spielzeit: 63:27 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Music Buy Mail
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.theburningcrows.com

Die Entstehung dieses Albums konnten die Fans live und interaktiv miterleben, indem sie sich bei Pledgemusic.com praktisch ein Ticket für die Scheibe gekauft haben. So werden die Aufnahmen quasi von den Fans vorfinanziert und im Gegenzug kann der komplette Weg bin hin zum fertigen Album mitverfolgt werden. Mittlerweile erfreuen sich solche Plattformen außerhalb von regulären Plattenfirmen immer größerer Beliebtheit – selbst die großen FM haben für ihren aktuellen Doppelstreich „Rockville I + II“ den selben Weg gewählt. Es ist den Bands auch nicht zu verdenken…

Nach der großartigen EP „Never Had It So Good“ (Rezi HIER) haben sich die THE BURNING CROWS also ihr offizielles Longplay Debüt vorgenommen. Zwar gab es leichte Verzögerungen (eigentlich sollte die Platte bereits im Frühjahr erscheinen), aber jetzt lassen Briten diese 12 Songs auf die Meute los. Fans, die sich die Version über Pledgemusic.com gesichert haben, dürfen sich auf 2 exklusive Bonus Tracks freuen.

Erneut sind Whippz (vocals, guitar), Lance Daniels (guitar), Will Lockett (bass) und Chris Chapman (drums) zusammen mit Produzent Nick Brine (THE DARKNESS, BRUCE SPRINGSTEEN etc.) in die legendären Rockfield Studios in Wales eingefallen um sich dort einige Zeit breit zu machen.

Die Energie der EP hat mich schier überrannt. Sie war voll von tollen Songs und bestach durch viel Abwechslung. Auf dem Album klingt alles mehr wie aus einem Guß. Trotzdem ist an Langeweile nicht im Geringsten zu denken. Das das eröffnende „High“ zeigt die gleiche Leidenschaft und einen Sänger auf der Überholspur. Mit seinen Screams verpasst er dem Song die richtigen Elemente und lässt der Hörerschaft gleich mal wissen: hier wird nicht gepennt! Auch die Gitarrenarbeit ist vom Feinsten, der Sound warm und organisch. „All The Way“ rockt ohne Kompromisse und packt gleich noch eine Schippe Eingängigkeit oben drauf. Das schon von der EP bekannte „You, Me, Tonight“ ist sowieso ein Hit. Sofort folgt der nächste Song von besagter EP, das abermals starke „Time“. Im weiteren Verlauf gibt es aber überwiegend neues Material zu hören, von dem besonders die Ballade „Here I Am“, das treibende „The Queen“, das melodische „So Wrong“ und der Titeltrack auffallen. Weiterer Höhepunkt ist natürlich „Slow Up, Get Down“, das auch bereits auf der EP Verwendung fand. Die beiden Bonusnummern „Going Down“ und „Best Damn Everything“ komplettieren die EP „Never Had It So Good“. Was bleibt sind 14 starke Songs, die nie langweilig werden, kompetent umgesetzt sind und auch die Hits der Vergangenheit nicht vergessen und sogar in neuem Glanz erscheinen lassen.

Die Jungs lieben, was sie tun – und das merkt man bei jeder Note. „Behind The Veil“ ist ein mitreißendes Debüt mit jeder Menge Hitpotential. Allerdings wird hier weder auf zu einfache noch zu vertrackte Songs gebaut, sondern auf Nachhaltigkeit geachtet. Ganz großes Kino!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.High
2.All The Way
3.You, Me, Tonight
4.Time
5.Fallin´
6.So Wrong
7.Here I Am
8.Say My Name
9.The Queen
10.Devil May Care
11.Slow Up, Get Down
12.Behind The Veil
13.Going Down (Bonus Track)
14.Best Damn Everything (Bonus Track)

Stefan

Magnus Karlsson´s FREE FALL – Magnus Karlsson´s Free Fall

Band: Magnus Karlsson´s Free Fall
Album: Magnus Karlsson´s Free Fall
Spielzeit: 53:40 min.
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.facebook.com/magnuskarlsson

Metal-Opern oder derartige Projekte scheinen momentan ganz groß in Mode zu sein. Neben dem Platzhirsch von Tobias Sammeth´s AVANTASIA gibt es auch von Frontiers Records nur einen Monat nach Timo Tolkki´s AVALON jetzt diesen neuen Longplayer, iniziiert von MAGNUS KARLSSON. Wobei „Free Fall“ eher in die Richtung All Star Projekt tendiert denn eine zusammenhängende Geschichte zu liefern. Dennoch klingen die 12 Songs wie aus einem Guss und wurden von Karlsson höchstselbst in Zusammenarbeit mit Daniel Flores (auch zuständig für die Drums) produziert. Hier und da hätte der Sound noch etwas mehr Bums vertragen können, aber seis drum: „Free Fall“ rockt!

Schon am Cover Artwork erkennt man den Sinn dieser Platte, immerhin stellt sie den ersten Solostreich des schwedischen Flitzefingers dar. Obwohl er auf allen drei ALLEN/LANDE Scheiben als einziger Songwriter tätig war und so auch das Soloalbum von Ex-PRAYING MANTIS Sänger Tony O´Hara auf seine Kompositionen gebaut war. Auch MAGNUM Frontmann Bob Catley vertraute auf seinem Album „Immortal“ auf seine Dienste. Hier und jetzt steht aber auch sein Name drauf und die Gitarre in der Mitte des Covers lässt auf überlange, verspielte und überflüssige Saiten-Ergüsse schließen. Dass dem nicht so ist und sich Mr. Karlsson diesbezügliche Eskapaden fast komplett spart, ist ein großer Pluspunkt – soviel mal vornweg.

Der Opener „Free Fall“ hat mit Russell Allen gleich einen stimmgewaltigen Gast am Mikro. Ein knackiger Midtempokracher nach Maß. PRIMAL FEAR Vorturner Ralf Scheepers gibt sich bei „Higher“ die Ehre, ein Song perfekt auf den Deutschen Gastvokalisten zugeschnitten. Das gilt im Übrigen für alle Stücke, die den Herrschaften auf den Leib geschneidert wurden. Bei „Heading Out“ hören wir das erste von drei selbsteingesungenen Liedern – und siehe da: Magnus´ Stimme ist nicht zu verachten, wenngleich er natürlich in erster Linie Gitarrist ist.

„Stronger“ mit TNT´s Tony Harnell bietet indes ruhigere Klänge hart an der Kitschgrenze. Einen Zacken härter und schneller geht es bei „Not My Saviour“ zu, bei dem AT VANCE Shouter Rick Altzi ein Stelldichein gibt. Bei der Stimme ist es kein Wunder, dass der Gute jetzt auch bei den Kollegen von MASTERPLAN am Mikro steht (Rezi HIER). „Us Against The World“ klingt nicht nur aufgrund von PINK CREAM 69 Sänger David Readman nach einem PC 69 Song. In etwas abgewandelter Form könnte er auch auf einem Album der Karlsruher Hardrocker stehen. Nach dem Vortrag von Mark Boals (Ex-YNGWIE MALMSTEEN) werden die Namen der Protagonisten zwar unbekannter, deren Leistungen aber nicht schmäler. Mit Rickard Bengtsson hat Karlsson bereits bei LAST TRIBE zusammenarbeitet während Herman Saming (A.C.T.) und Mike Andersson (Arjen Lucassen´s STAR ONE, FULLFORCE mit Ex-HAMMERFALL Gitarrist Stefan Elmgren) auf den zweiten Blick ebenfalls ziemlich prominent sind.

MAGNUS KARLSSON hat auf seinem ersten richtigen Soloalbum nicht nur große Namen um sich geschaart sondern auch ein sehr gutes Händchen für tolle Songs bewiesen. Dass die Abwechslung nicht zu kurz kommt, liegt nicht nur an den unterschiedlichen Vokalisten sondern auch am facettenreichen Songwriting. Genrefans können sich das gute Stück ohne Vorbehalte einverleiben!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Free Fall (w/ Russell Allen)
2.Higher (w/ Ralf Scheepers)
3.Heading Out (w/ Magnus Karlsson)
4.Stronger (w/ Tony Harnell)
5.Not My Saviour (w/ Rick Altzi)
6.Us Against The World (w/ David Readman)
7.Our Time Has Come (w/ Mark Boals)
8.Ready Or Not (w/ Magnus Karlsson)
9.Last Tribe (w/ Rickard Bengtsson)
10.Fighting (w/ Herman Saming)
11.Dreamers & Hunters (w/ Mike Andersson)
12.On Fire (w/ Magnus Karlsson)

Stefan

MONSTER TRUCK – Furiosity

Band: Monster Truck
Album: Furiosity
Spielzeit: 45:32 min
Stilrichtung: Hardrock mit Blueseinflüssen
Plattenfirma: Roadrunner
Veröffentlichung: 31.05.2013
Homepage: www.ilovemonstertruck.com

Wie so viele Bands heutzutage begannen MONSTER TRUCK auch als Nebenprojekt diverser Musiker bzw. schon fast als Party-Gag. Nämlich von Jon Harvey (Bass, Gesang), Jeremy Widerman (Gitarre), Brandon Bliss (Orgel) und Steve Kiely (Schlagzeug). Nachdem die beiden EP’s sich recht gut hervortaten, wurde das Nebenprojekt ernster. Die Band, der lediglich daran lag, sich selbst zu gefallen, hat seit 2010 einige ausverkaufte Shows und teilten auch mit so manch bekanntem Kollegen die Bühne (u. a. mit Slash, der annerkennende Worte für MONSTER TRUCK fand). Scheint also noch so manch anderem zu gefallen, die Musik. Hören wir mal, was die Kanadier so zu bieten haben, dass ihre Songs in den Rock-Charts „drüben“ gnadenlos spitzenmäßig sind.
Das Album wurde in einem bekannten Studio in LA aufgenommen, aber als die vier Musiker nach Hause kamen, gefiel ihnen das Endergebnis nicht und somit wurde es zu Hause mit Produzent Eric Ratz noch perfektioniert. Es waren zuvor einfach nicht „sie selbst“. Die Art Work des Covers ist recht simpel gehalten: Lediglich ein schwarz-grauer streifiger Grund, wo mittig MONSTER TRUCK thront.

Stilistisch liegen MONSTER TRUCK zwischen Südstaatenrock und klassischem Hardrock. Nicht allzu hart, sondern rockig und melodisch.

Ein netter Opener ist „Old Train“, der sich stark nach altem Süden und kleinen Blueseinflüssen anhört. Ein Wink in die Richtung des kompletten Albums. „The Lion“ und „Power Of The People“ klingen klassischer nach Rock, sind nette Songs, aber keine rechten Ohrwürmer. Bluesig geht es weiter mit „Sweet Mountain River“. Straighter sind „Psychics“, „Oh Lord“ und „Boogie“. Eine nette Ballade ist „For The Sun“. Schmusig und im Südstaatenstil gehalten. Mit über sieben Minuten das länste Stück auf dem Album. Während „Undercover Love“ wieder so ein blues-influenced Südstaatenteil ist, rockt der Nachfolger „The Giant“ los wie ein kick in the ass. Einen schönen Abschluss bilden noch das rockige „Call It A Spade“ und das langsame Stück „My Love Is True“.

Ein Album, das einem vor Staunen den Mund offen stehen lässt, ist „Furiosity“ nicht unbedingt, aber hier weiß man, was man bekommt. Wer diese Stile mag, wird dieses Album mögen. Es ist ausgewogen und nicht langweilig, „handwerklich“ gut, sämtliche Elemente, die zu einer solchen Suppe gehören, sind enthalten und die Stimme Harveys passt ebenfalls dazu. Ein Riesen-Knüller ist das Album in meinen Augen nicht, aber ein Knüllerchen schon. Ein Album mit Herz und Verstand.

Anspieltipps: “Old Train”, “Sweet Mountain River”, “For The Sun”

Fazit :  Ein durchaus kaufenswertes Album. Nicht für die Fans allzu harter Musik geeignet, aber wer die o. g. Stile bevorzugt, wird seinen Spaß haben. Ehrlich, solide und „sie selbst“.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Old Train 3:11
2. The Lion 4:03
3. Power Of The People 2:32
4. Sweet Mountain River 3:48
5. Psychics 3:53
6. Oh Lord 2:55
7. For The Sun 7:20
8. Boogie 2:22
9. Undercover Love 3:55
10. The Giant 2:05
11. Call It A Spade 3:55
12. My Love Is True 5:28

Sandra

BODYGUERRA – Freddy…Nothing As It Seems

Band: Bodyguerra
Album: Freddy …Nothing As It Seems
Spielzeit: 71:51 min
Stilrichtung: Classic Hardrock
Plattenfirma: Dust On The Tracks Records
Veröffentlichung: 25.05.2013
Homepage: www.bodyguerra.com

BODYGUERRA leben Musik. Der Gitarrist der Band, Guido Stöcker, hat eine eigene Musikschule und unterrichtet auch dort. Für das musikalische Rundherum ist der Sänger Daniel Seebach zuständig. Genauso wie seine gehen auch die Aufgaben des Bassisten Stefan Schlenke und des Schlagzeugers Hermann Focke über das Instrument hinaus. BODYGUERRA gibt es seit 2009 und man ist ein eingespieltes Team.
Vom Cover her habe ich nicht ganz soviel erwartet, muss ich gestehen. Es ist schlicht Beige mit einem Strichmännchen drauf, das vermutlich den Serienkiller Dr. Harold Frederick Shipman darstellt, der mehr als 250 Patienten ermordete. 2005 brachte Shipman sich selbst um.

Stilistisch klassischer Hardrock in einer klassischen Quartett-Besetzung. Erkennbar ist, dass die Musiker wirklich Ahnung von Musik haben.

Beim ersten Song, „21 Market Street“ (Radio Edit) bekam ich erst ein wenig Angst, da mir bei mir derartigen Zusätzen immer vor Augen schwebt, wie oft gute Lieder im Radio bereits verstümmelt wurden. Hier bin ich positiv überrascht, da BODYGUERRA gut lospowern bei dem Stück. „Dr. Death“ wird von einem Kinderchor eröffnet. Hier assoziiert man automatisch ähnlich klingende Stücke bekannter Kollegen. Klingt ähnlich wie Hardrock in den 70er/80er Jahren, hat aber seinen eigenständigen Charakter. „Castle In The Dark“ liegt mir etwas schwerer im Magen. Es ist mit einigen Balladenteilen zwischendurch gespickt, die eher düster und depressiv klingen – bei dem Thema natürlich kein Wunder und vermutlich auch beabsichtigt. Zwischendurch immer wieder etwas leichter und schneller, rockiger. Auch nachdenklich stimmt „Vera“, in dem es um die Mutter des Mörders geht. Sehr ruhig und balladig, fast schon traurig zu nennen. „Spin In The Needle“ rockt nun wieder. Ein sehr klassischer Sound ist bei „Path of Eden“ und „The Retreat“ (hat ein wirklich starkes und erwähnenswertes Gitarrenriff) zu hören – Hardrock wie aus dem Lehrbuch. Eine Wiederholung von „21 Market Street“ ist auch nett zu hören. Wobei mir hier doch tatsächlich einmal die Radio Edition besser ins Ohr geht. Stark auch „No Proof For Innocence“ und „Smoke Without A Fire“. Schnell und stakkatoartig geht es bei “In The End“ her. Ein gemäßigter, ruhiger Abschluss ist „Coming Home“.

Das Album ist wirklich nicht zu unterschätzen, ein gutes. Die Musiker spielen als Einheit und obwohl häufig die Gitarre und der Gesang sehr präsent sind, ist die solide Grundlage der Bass und das Drumkit. Einer trägt den anderen.

Gruselig, wenn man bedenkt, dass das personifizierte Böse in einem weißen Kittel daherkommt und Menschen ihm vertrauen. Ein Album, dass zum Nachdenken anregt.

Anspieltipps: Theoretisch wäre ja der Sinn eines Konzeptalbums, es sich komplett anzuhören, aber als Hörprobe lege ich ans Herz: “21 Market Street“, „Spin In The Needle“, „Path Of Eden“ und „Last Transfer“

Fazit :  Ein gutes Album, dass vielen Hardrock-Fans bestimmt gefällt. Mir persönlich fallen Konzeptalben immer ein wenig schwer, aber das ist ja immer noch Geschmackssache.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.21 Market Street [Radio Edit] (3:41)
2. Dr. Death (4:46)
3. Castle In The Dark (7:11)
4. Vera (5:54)
5. Spin The Needle (4:24)
6. Path Of Eden (3:49)
7. The Retreat (4:17)
8. I Wanted All (4:51)
9. 21 Market Street (4:46)
10. No Proof For Innocence (5:53)
11. Smoke Without A Fire (4:31)
12. In The End (4:56)
13. Last Transfer (5:57)
14. Coming Home (6:57)

Sandra

DIRT RIVER RADIO – Rock´n Roll Is My Girlfriend

Band: Dirt River Radio
Album: Rock´n Roll Is My Girlfriend
Spielzeit: 41:14 min.
Stilrichtung: Pub Rock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.dirtriverradio.com

Der Titel ihres Debüt-Albums „Beer Bottle Poetry“ umschreibt die Musik des australischen Quartetts DIRT RIVER RADIO (DRR) nahezu perfekt. Denn die Songs sind dreckig, teilweise melancholisch, dann wieder rockig, aber immer mitreißend! THE ROLLING STONES findet man ebenso wie THE QUIREBOYS (klar!!!) im Sound von DRR wie auch Anleihen von THE POGUES oder den BEATLES. Eines ist die Musik auch auf ihrem zweiten Longplayer „Rock´n Roll Is My Girlfriend“ indes immer: ehrlich.

Hat man das Debüt in Europa in „Come Back Romance All Is Forgiven“ umgetauft, erscheint der Zweitling unter identischem Titel, nur das Cover Artwork ist anders. Es befinden sich 10 Songs darauf, die von Matt Voigt (MIDNIGHT OIL etc.) produziert und von Kevin Beamish gemixt wurden. In ihrer Heimat Australien erschien die Platte schon am 3. August 2012, jetzt ist es endlich auch für Europa so weit.

Am besten funktioniert die Musik von DIRT RIVER RADIO in einem kleinen, schäbigen Club, wo der Schweiß von der Decke tropft und das Bier billig ist. Nicht, dass man die Songs der Australier ohne Stoff nicht ertragen könnte – im Gegenteil – aber ein paar gepflegte Hopfenkaltschalen gehören schon dazu, wenn man Heath Brady (vocals, guitar), Anthony Casey (bass), Blind Mike Saunders (drums) und Danger Alexander (vocals, guitar) zuhört. Das haben Songs wie der drückende Opener „Blackhearted (Gin Drinking And Blue)“, das großartige „New York City“, die melancholischen Stücke „England Skies“ und „Fuck You – I Miss You“ oder die tolle Coverversion „Hard Road“ (im Original von Hary Vanda und George Young) einfach verdient.

Mag es manchem zum Ende hin zu sehr in Melancholie ausarten (die zweite Hälfte der Songs ist nix für depressive Menschen), sollte er sich zuerst eingängig mit den ersten 5 Nummern auseinandersetzen. Nach einger Zeit laufen auch die langsamen Stücke gut rein. Diese Band möchte ich gerne live erleben – aber bitte bitte im oben beschriebenen Etablissement. DIRT RIVER RADIO liefern eine einzigartige Mischung von Stilen ab und hauchen mit diesen 10 Stücken dem Pub Rock Leben ein. Eine Scheibe für besondere Abende!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Blackhearted (Gin Drinking And Blue)
2.New York City
3.Hard Road
4.The Big One
5.Antique Store Girl
6.England Skies
7.Tonight
8.Fuck You – I Miss You
9.All The Good Girls
10.Broken English Baby

Stefan