PAIN OF SALVATION – Remedy LaneRe:visited (Re:mixed & Re:lived)

Band: Pain of Salvation
Album: Remedy LaneRe:visited (Re:mixed & Re:lived)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: InsideOut Music
Veröffentlichung: 01.07.2016
Wer von der Band PAIN OF SALVATION reden möchte, redet im Endeffekt eigtnlich immer auch in errster Linie über den Sänger/Gitarrist/Songschreiber Daniel Gildenlöw. Das mag nicht unbedingt in seinem Sinne sein (schliesslich waren PAIN OF SALVATION immer eine Band), aber ohne den Kreativboss liefe bei der Schwedischen Prog Institution wohl nur wenig zusammen. Dass es für die Band nie zum wirklich grossen Durchbruch gereicht hat, mag vielleicht auch an der Sturköpfigkeit des Bandleaders gelegen haben, der zwar mit einem unfassbaren Talent gesegnet ist, dem aber das medienwirksam Kauzige eines Michael Akerfeld z.B. völlig abgeht. Neben zahlreichen Engagements z.B. als Backingmusiker für Transatlantic oder als Gastmusiker bei den Flower Kings oder Ayreon gilt Gildenlöws‘ Hauptaugenmerk seinem Baby PAIN OF SALVATION, mit denen er mittlerweile 10 Studio Alben veröffentlicht hat. Für viele Fans und Kritiker gilt bis heute das 2002er Album „Remedy Lane“ als das eindeutige Highlight der Diskographie. Anlass genug für das Inside/Out Label die Scheibe nun einer Frischzellenkur zu unterziehen und in einer wirklich wertigen neuen Ausgabe zu veröffentlichen.
Über das Album an sich wollen wir hier nicht allzuviele Worte verlieren. Heute wie damals ist der eigenständige Mix aus international absolut salonfähigem Prog Metal und typisch Gildenlöwscher Verkopftheit ein absoluter Genuss. Ob das von einem erhabenen Refrain gekröhnte frühe Highlight „Ending Theme“, der epische Rocker „Rope Ends“, der vielschichtige Rausschmeisser „Beyond the Pale“ oder das feingliedrige, subtile Schmuckstück „This Heart Of Mine (I Pledge)“: „Remedy Lane“ war und ist eine in sich homogene, auch nach dem x-ten Duchlauf immer wieder überraschende Kozept-Album-Wundertüte, die in wirklich keinem gut sortierten Prog Metal Regal fehlen sollte.
Der Clou der Neu-Veröffentlichung: es gibt die Scheibe nun gleich 2 mal neu-, bzw. wieder zu entdecken. Silberling 1 bietet das Original Album in einer vom Schwedischen Mischpult Hexer Jens Bogren (u.a. Opeth, Moonspell, Haken) neu gemischten und gemasterten Fassung. Was Bogren hier aus dem ursprünglich schon recht ordentlichen Mix gemacht hat ist in der Tat mehr als Beachtlich. Vorher nur erahnbare Details kommen nun viel besser zur Geltung, das Soundbild wirkt gleichzeitig aufgeräumter und voluminöser. Auffallend natürlich auch sofort der für Bogren Arbeiten typische gepimpte Drum und Bass-Sound, der das Original dann doch flugs recht flach erscheinen lässt. Einzig die Gitarrensounds sind weiterhin ein wenig schmalbrüstig, aber hier lagen wohl von Anfang an nicht die optimalen Aufnahmen vor. Der neue Mix ist definitiv ein Zugewinn, der nicht nur für Neueinsteiger ein Kaufargument sein dürfte, sondern auch für Wiederholungstäter, die sich den Re-Release neben die Original CD in die Sammlung stellen wollen und eine merklich aufgewertete Version in die Hände bekommen.
Aber damit noch nicht genug, denn da wäre dann ja noch CD No. 2, die den Auftritt der Band beim 2014er ProgPower USA Festival bietet, bei dem PAIN OF SALVATION das gesamte „Remedy Lane“ Werk in voller Länge gespielt haben. Wie eingangs erwähnt, sind PAIN OF SALVATION und Daniel Gildenlöw quasi ein und dasselbe – bestes Beispiel ist diese Aufnahme, denn mit Ausnahme des Sängers/Gitarristen ist im Vergleich zu den 14 Jahre alten Studioaufnahmen jede Stelle der Band neu besetzt, und doch klingt es live exakt so wie auf Platte. Das zeugt von einem glückliche Händchen des Bandleders bei der Auswahl seiner Mi(e)tmusiker und einer starken Persönlichkeit des Chefs. Die Live-Aufnahmen klingen hervorragend, transportieren genug Live-Feeling (sprich beinhalten auch Zuschauer Reaktionen und Band/Publikum Interaktion) und lassen natürlich hier und da ein wenig Raum für Interpretationen des Originalmaterials.
“Remedy LaneRe:visited (Re:mixed & Re:lived)” ist ab dem 1. Juli 2016 als 2CD Digipak (mit dem Remix und der Live CD) erhältlich. Die Scheiben gibt es zusätzlich noch jeweils einzeln als 2LP+CD oder als Digitalen Download. Gutes, hochwertiges Package und eine gelungene Hommage an ein zeitloses Meisterwerk.
(Keine Wertung)
Trackliste:
CD 1 – “Remedy Lane (Re:mixed)
01. Of Two Beginnings
02. Ending Theme
03. Fandango
04. A Trace of Blood
05. This Heart of Mine (I Pledge)
06. Undertow
07. Rope Ends
08. Chain Sling
09. Dryad of the Woods
10. Remedy Lane
11. Waking Every God
12. Second Love
13. Beyond the Pale
CD 2 – “Remedy Lane (Re:lived)
01. Remedy Lane (Live)
02. Of Two Beginnings (Live)
03. Ending Theme (Live)
04. Fandango (Live)
05. A Trace Of Blood
06. This Heart Of Mine (I Pledge) (Live)
07. Undertow (Live)
08. Rope Ends (Live)
09. Chain Sling (Live)
10. Dryad Of The Woods (Live)
11. Waking Every God (Live)
12. Second Love (Live)
13. Beyond The Pale (Live)

Mario

HITNRUN – HintnRun

Band: HitnRun

Album: HitnRun

Spielzeit: 36:34 min

Stilrichtung: Hard Rock

Plattenfirma: Lions Pride Music

Veröffentlichung: 21.07.2016

Homepage: keine gefunden


Heute können wir euch recht exklusiv ein Review anbieten! Das selbstbetitelte Debütalbum der Jungs von HITNRUN erscheint zwar erst in gut einem Monat, aber wir wurden gebeten doch schon jetzt darüber zu berichten. Gut, da lassen wir uns nicht lange bitten! Wir haben nämlich schon lange genug auf die Scheibe gewartet, denn die Gründung der Band geht auf das Jahr 1991 zurück und seitdem befindet sich das Debütalbum auch in der Mache. Eine lange Zeit, hoffentlich hat sich das Warten auch gelohnt. Warum das Album so lange bis zur Reife benötigt bleibt leider etwas unklar, der Stil der Jungs ist dafür relativ klar abgesteckt. Hard Rock mit einer ordentlichen Prise Sleaze und Blues wird uns hier geboten.

Als Opener wird uns „Shot of Love“ präsentiert der direkt und erdig richtig los rockt. Ein stampfender Beat, griffige Riffs und ein einprägsamer Chorus mehr benötigt es nicht damit dieser Song direkt in unsere Gehörgänge wandert! Ach ja der Gesang, den sollten wir auch nochmal ansprechen, denn der ist schön tief, im angenehmen Bereich und etwas rauer gehalten was auch direkt mal von den ganzen Mitbewerbern abhebt. Bei den mehrstimmigen Stellen wird klar das auch noch mehr Bandmitglieder ein ordentliches Organ haben, das Ganze klingt schön satt und melodisch!

Ähnlich fluffig kommen dann auch die anschließenden Rocker „Piece of the Action“ und „King of the Fools“ aus den Boxen gekrochen. Letzterer ist dann noch mit einer deftigen Blues Note versehen was das Ganze schön abhebt.

Im Mittelteil kann man dann leider nicht mehr so direkt punkten, am Besten kommt hier noch die Ballade „Forever“ rüber.

Wäre dann noch der letzte Abschnitt der Platte wo uns das bluesige, aber ansonsten eher unauffällige „Love Gone Bad“ sowie das rockige, abschließende „Wild and Crazy Days“ erwarten. Hier gewinnt ganz klar der Abschlusssong der einfach wesentlich griffiger ist und direkt in Mark und Bein übergeht.


Anspieltipps:


Hier tönen definitiv “Shot of Love”, “Piece of the Action”, “King of the Fools” und “Wild and Crazy Days” am Besten.


Fazit :


So ganz zufrieden kann man nach dem Hörgenuss des Debütalbums von HITNRUN nicht sein! Denn gerade die erste Hälfte der Scheibe zeigt welches Potential die Band hat und die Songs dort gehen richtig gut ins Ohr. Danach gibt es dann leider einen kleinen Bruch und erst zum Ende hin wir die Qualität dann wieder etwas besser! Dafür ist die Produktion wirklich gut und mit dem tollen Gesang kann man richtig punkten. Einen kleinen Minuspunkt gibt es dann aber wieder für doch sehr dürftige Spielzeit der Scheibe.

Aber trotz allem kann mir hier noch von einer soliden Leistung sprechen, mit noch Luft nach oben. Auf jeden Fall ist diese Platte bestens geeignet um euch in den sonnigen, Gute Laune Sommer zu begleiten!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Shot of Love

02. Piece of the Action

03. King of the Fools

04. Got the Fire

05. Forever

06. Take it to the Limit

07. She‘s so wild

08. Love Gone Bad

09. Wild and Crazy Days


Julian

WINGS OF DESTINY – Kings of Terror

Band: Wings of Destiny

Album: Kings of Terror

Spielzeit: 58:04 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Power Prog

Veröffentlichung: 24.06.2016


DIE Power Metaller aus dem schönen Costa Rica sind mit Sicherheit die Jungs von WINGS OF DESTINY, obwohl dieser Name dürfte den wenigstens etwas sagen, ihr Debütalbum „Time“ REZIveröffentlichte man noch unter dem Namen DESTINY.

Die Jungs waren fleißig und haben nun schon ihr zweites Album „Kings of Terror“ am Start. Wie der Titel vermuten lässt geht es darauf etwas düsterer zur Sache als auf dem Debüt. Dies mag auch an ein, zwei Lineup Wechseln liegen.

Wie auch immer, mit ihrem zweiten Album will die Band einen großen Schritt hin zu mehr Bekanntheit und Beachtung machen und wenn man die Probleme vom Debütalbum etwas ausgemerzt hat, dann sollte dies gelingen.

Ach ja, als abschließende Info, „ich singe überall Fabio Lione“ ist hier als Gastsänger zu hören.

„We bring you the Night“ begrüßt uns direkt zu Beginn mit einer kleinen Einleitung bevor der Track richtig fahrt auf nimmt und kraftvoll, schnell und doch melodisch aus den Boxen geballert kommt! Es fällt direkt auf das der Gesang im Vergleich zum Debütalbum wesentlich aggressiver zu Geltung kommt und auch die eher düstere Ausrichtung wird direkt klar. Ein bomben Opener der direkt Lust auf mehr macht!

Dieses Mehr wird dann auch so gleich geboten, denn auch die nächsten Tracks „Angels & Demons“ sowie der Titeltrack „Kings of Terror“ sind erstklassige Ohrwurmsongs die sich direkt metertief in die Gehörgänge graben.

Über das ebenfalls ausgezeichnete „Eye of the Storm“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe der von dem Zwischenstück „Sea of Oblivion“, dem vor Pathos triefenden „Siren‘s Song“ und dem eher durchschnittlicheren „Holy Innocence“ ausgefüllt wird. Im Vergleich zur erstklassigen ersten Hälfte sinkt das Qualitätslevel hier also etwas, mal schauen wie es dann im letzten Teil der Platte aussieht, der mit „Lie to Me“ eröffnet wird?

Auf jeden Fall abwechslungsreich und qualitativ treffsicher ist man dann wieder beim epischen „Touch the Sky“ unterwegs. Hier ist der Gesang wieder erstklassig und daher hier mal besonders hervor zu heben! Das ruhige „Eternity“ kann dann leider wieder nicht überzeugen dafür das anschließende „United we Stand“ umso mehr!

Das, die Platte beschließende, „Angels & Demons“ ist uns ja schon bekannt, dieses Mal kommt der schon angesprochene Fabio Lione zum Einsatz. Ich sag mal so, tut nicht weh, wäre aber auch nicht notwendig gewesen, die Jungs bekommen das schon gut alleine hin!


Anspieltipps:


Ihr solltet auf jeden Fall in “We bring you the Night”, “Angels & Demons”, “Kings of Terror”, “Eye of the Storm” sowie “Touch the Sky” rein hören.


Fazit :


Das neue Album der Jungs von WINGS OF DESTINY stellt auf jeden Fall eine klare Steigerung zum ersten Album da! Leider sind dann doch ein, zwei eher durchschnittliche Songs zu viel auf dem Diskus, sonst wäre die Wertung direkt in den Topbereich gegangen.

Aber das soll die Leistung der Jungs hier nicht schmälern, die ist nämlich immer noch richtig stark und absolut empfehlenswert für Anhänger des Genre!

Ein Kauf und somit eine Unterstützung der Band lohnt sich definitiv!


WERTUNG:




Trackliste:


01. We bring you the Night

02. Angels & Demons

03. Kings of Terror

04. Eye of the Storm

05. Sea of Oblivion

06. Siren‘s Song

07. Holy Innocence

08. Lie to me

09. Touch the Sky

10. Eternity

11. United we Stand

12. Angels & Demons (feat. Fabio Lione)


Julian

HIGHLORD – Hic Sunt Leones

Band: Highlord

Album: Hic Sunt Leones

Spielzeit: 46:29 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Massacre Records

Veröffentlichung: 24.06.2016


Die Jungs von HIGHLORD sind schon seit 1997 musikalisch unterwegs, obwohl man bis 1998 noch AVATAR hieß. Dieser Tage erscheint das mittlerweile achte Album „Hic Sunt Leones“ über Massacre Records. Auf diesem sind mit Apollo Papathanasio (Ex FIREWIND) und Linnea Vikström (THERION) zwei Gastsänger zu hören.

Live war die Band vor allem zwischen 2012 und 2014 richtig aktiv. Man spielte als Support für so namenhafte Bands wie DARK MOOR, FREEDOM CALL, VISION DIVINE oder ELVENKING.

Man hat also ordentlich Erfahrung vorzuweisen und das sollte sich dann auch hoffentlich dem neuen Album wiederfinden. Dieses hat sich im Vergleich zu den Vorgängeralben etwas vom Sound her gewandelt, man ist nun, der eigenen Aussage nach, härter und symphonischer unterwegs. Schauen wir doch nun mal ob dem so ist?

Der Openertrack „Time for a Change“ kann hier rüber nicht so viel Auskunft geben, haben wir es hier doch nur mal wieder mit einem Intro zu tun. Das anschließende „One World at a Time“ stellt dann aber gleich unter Beweis das man hier direkt in der RHAPSODY OF FIRE Ecke gelandet ist. Power Metal der mal mehr mal weniger an die großen Vorbilder angelehnt ist, mit ordentlich viel Keyboards und Pathos. Der eine mag es, der andere nicht! Ungefähr auf der Hälfte des Songs kommen dann auf einmal Growls ins Spiel die das Ganze härter und düsterer klingen lassen sollen, sorry aber auf mich mach das den Eindruck als ob man hier nicht wusste wo man hin will. Wirkt nicht sehr durchdacht!

So viel geschrieben zum ersten Track, warum denn das wird sich der aufmerksame Leser nun fragen? Nun, ich kann die Rezi hier ungemein abkürzen, denn alle weiteren Songs schlagen irgendwie ins selbe Muster, symphonischer Power Metal mit teilweise sehr deplatzierten Growls und noch dazu ein Gesang der sehr nasal und gewöhnungsbedürftig daher kommt.

Ach und wirklich eingängig sind die Songs auch nicht, da auf einen schönen, schmissigen Chorus größtenteils verzichtet wird! Das alles macht den Hörgenuss hier wirklich sehr schwierig und ist doch sehr gewöhnungsbedürftig!

Am ehesten zu gefallen wissen noch „Be King or be killed, „Let there be Fire“ und „Hic Sunt Leones“ über den Rest decke ich mal lieber den Mantel des Schweigens. Auch die angesprochenen Gastsänger reißen es hier dann leider nicht raus.


Anspieltipps:


Wie schon angesprochen tönen “Be King or be killed”, “Let there be Fire” und “Hic Sunt Leones” hier am Besten.


Fazit :


Selten hat mich eine Platte zum Ende derart sprachlos zurückgelassen! Die guten Veranlagungen sind auf jeden Fall alle vorhanden, aber man schafft es nicht sie auf den Punkt zu bringen. Die eingesetzten Growls die das Ganze düsterer klingen lassen sollen kommen sehr deplatziert rüber, das Songwriting lässt auch zu wünschen übrig und der Gesang ist ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig! Unterm Strich bleibt da leider nur eine Bewertung im durchschnittlichen Bereich hängen, so das das Ganze nur etwas für Genrefans sein dürfte.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Time for a Change

02. One World at a Time

03. Be King or be killed

04. Let there be Fire

05. Hic Sunt Leones

06. Wrong Side of Sanity

07. Feathers to a Bird

08. Warmight

09. I‘ve chosen my poison

10. Once were immortal

11. Full Circle


Julian

WIDOW – Carved in Stone

Band: Widow

Album: Carved in Stone

Spielzeit: 49:53 min

Stilrichtung: US Metal

Plattenfirma: Pure Steel Records

Veröffentlichung: 24.06.2016


Fünf Jahre nach dem letzten Album „Life’s Blood“ REZIholen die US Metaller von WIDOW zum nächsten Schlag mit dem Namen „Carved in Stone“ aus. Angeführt von den beiden Masterminds John E. Wooten IV und Cristof Bennett präsentiert man uns erneut die bandeigene Mischung aus Hard Rock amerikanischer Machart mit feinem Old School Metal.

Sehr produktiv sind die Jungs zwar nicht, das neue Album ist das fünfte in 13 Jahren, aber solange gute Songs dabei herauskommen kann uns das ja egal sein!

Als Opener fungiert „Burning Star“ welches erstmal angenehm ruhig mit cleanen Gitarren beginnt. Nach ca. einer Minute wandelt sich das Ganze aber hin zu einem straighten Midtempotrack der mit seinem treibenden Drums und den satten Riffs schnell den Weg in unsere Gehörgänge findet. Dazu passt der catchy Chorus wie die Faust aufs Auge. Eine runde Sache also als Opener!

Der Titeltrack „Carved in Stone“, „Another Time and Place“ sowie „Wisdom“ die als nächstes folgen sind dann nochmal eine Spur eingängiger und wandern daher auch ohne großartig nachzudenken direkt auf unsere Hitliste.

Die Ballade „Time on your Side“ kann dann leider so gar nicht überzeugen und auch die anschließenden „Borrowed Time“ und „And we are One“ kommen nicht so richtig in Fahrt. Der Mittelteil ist daher eher durchschnittlicher Natur, hoffen wir das der Rest wieder besser wird?

Ja, an der Qualitätsfront kann auf jeden Fall direkt Entwarnung gegeben werden, „Anomaly“ rockt wieder ganz ordentlich aus den Boxen, das schön abwechslungsreiche „Live by the Flame“ ist dann wieder ein kleiner Hit geworden und beim schnellen „Of the Blood we blind“ kann man dann nicht anders als mit dem ganzen Körper so richtig schön mitzugehen!

Und da auch die beiden letzten Nummern „Nighttime Turn“ und „Let it burn“ eher zu der besseren Sorte gehören, können wir abschließend dann doch ein sehr zufriedenstellendes Fazit ziehen. Wenn da nicht der sehr dürftige Mittelteil gewesen wäre…


Anspieltipps:


Mit “Burning Star”, “Carved in Stone”, “Another Time and Place”, “Wisdom”, “Live by the Flame” sowie “Of the Blood we blind” bekommt ihr hier den besten Eindruck!


Fazit :


Eigentlich ist bei dem neuen Werk von WIDOW alles in Butter! Die Songs sind größtenteils richtig stark, die Produktion ist ordentlich und der Zugang zur Platte ist schnell gefunden. Leider ist das Wort eigentlich immer ein Zeichen dafür das dann doch irgendetwas nicht passt. So auch hier, denn im Endeffekt fehlt hier DER Überhit der die Scheibe einfach ausmacht und der recht durchschnittliche Mittelteil tut dann sein übriges dazu bei, das wir hier “nur” eine starke Leistung zu vermelden haben!

Empfehlenswert für Fans der Band und des Genre ist die Scheibe aber auf jeden Fall.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Burning Star

02. Carved in Stone

03. Another Time and Place

04. Wisdom

05. Time on your Side

06. Borrowed Time

07. And we are One

08. Anomaly

09. Live by the Flame

10. Of the Blood, we blind

11. Nighttime Turn

12. Let it burn


Julian

LANFEAR – The Code Inherited

Band: Lanfear
Album: The Code Inherited
Spielzeit: 45:59 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 01.07.2016
Homepage: www.lanfear.eu
Neben der Fates Warning Granate, die wir heute ebenfalls vorstellen, kann sich jede andere Prog Band mit neuem Material nur schwer tun. Das einheimische Gewächs LANFEAR, immerhin nun auch schon seit über 20 Jahren im Geschäft, schlagen sich mit Ihrem aktuellen Album „The Code Inherited“ allerdings sehr gut. Und das auch ohne den direkten Vergleich mit den US-Übervätern. 4 Jahre nach dem letzten Dreher („This HarmonicConsonance„, 2012) ist Album No. 6 das dritte auf dem Sänger Nuno Miguel de Barros Fernandes die Stimmbänder schwingt. Und das macht er absolut überzeugend. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber eine Band ist immer nur so gut wie ihr Sänger. Und selbst ein technisch fitter Sänger. der quer durch jede verfügbare Oktave jodeln kann, ist noch lange kein Garant für guten Gesang. Gerade im Power Metal Bereich ist das von einem übereifrigen Fronter in alle Himmelsrichtungen gekreischte Endergebniss oft genug ernüchternd. LANFEAR haben mit de Barros Fernandes allerdings einen fähigen, mit Bedacht und Geschick ans Werk gehenden Sänger an Bord, der den Kompositionen und Melodien von Hauptsongwriter und Gitarrist Markus Ullrich das Tüpfelchen aufs i setzt.
Das Eröffnungsdoppel aus dem mächtigen „The Delusionist“ und dem mit beinahe spährischen Gesangsmolidien veredelten „The Opaque Hourglass“ ist ein Einstand nach Maß woran es absolut nichts zu meckern gibt. Und auch die weiteren Tracks, der harte Kracher „Self-Assembled“ sei noch beispielhaft genannt, halten locker das hohe Niveau, mit dem LANFEAR sich kaum hinter solchen Acts wie Communic und Co. verstecken müssen. Handwerklich macht den Jungs eh keiner was vor, auch wenn es spielerisch nicht wirklich Höhepunkte zu vermelden gibt. Dafür steht der geile Gesang auch einfach viel zu sehr im Mittelpunkt (wo er auch hingehört). Wegen dem völlig überflüssigen Lückenfüller „Summer Of ’89“ (über den wir an dieser Stele nun respektvoll den Mantel des Schweigens hüllen werden) gibt es zwar einen klaren Abzug in der B-Note. Das ändert aber nichts daran, dass mit „The Code Inherited“ ein bockstarkes Album in den Läden steht, dass so manch anderer Kapelle zeigt wie mans richtig macht.
„The Code Inherited“ kann ab dem 1. Juli 2016 abgegriffen werden und gehört auf den Einkaufszettel eines jeden qualitätsbewussten Power/Prog Metal Fans. Punkt.
WERTUNG: 
Trackliste
01. The Delusionist
02. The Opaque Hourglass
03. Evidence Based Ignorance
04. The Code Inherited
05. Self-Assembled
06. Converging Saints
07. Remain Undone
08. Summer Of ’89

Mario

FATES WARNING – Theories of Flight

Band: Fates Warning
Album: Theories of Flight
Spielzeit: 52:17 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside Out Music
Veröffentlichung: 01.07.2016
Ich war nie ein glühender FATES WARNING Verehrer – ich habe die Band über viele Jahre hinweg beobachtet und respektiert, aber einen richtigen Zugang zu Ihren Alben (mit Ausnahme von Parallels und Inside/Out) habe ich nie wirklich gefunden. Zu klinisch war mir stets die Produktion, zu sehr schien Sänger Ray Alder an der kurzen Kette gehalten zu sein. Eben diese Elemente machten für mich das letzte Studio-Werk („Darkness In A Different Light„, 2013) zwar zu einem objektiv betrachtet starken, aber auch etwas kühl kalkulierten Album. Die Band versuchte darauf zu weiten Teilen den Spagat zwischen alten Tugenden und dezenten Annäherungen an aktuelle Trends. Zu Begeisterungsstürmen hat es aber bei mir nicht geführt. Damals wie heute wurde die Veröffentlichung der neuen FATES WARNING Scheibe von frischen Alben der Kollegen Haken und Deam Theater flankiert und es ist schon interessant zu sehen welchen Weg diese Bands seitdem gegangen sind. Während Dream Theater mit „The Astonishing“ das wohl zahnloseste, überflüssigste Werk ihrer Bandgeschichte hingelegt haben, beglückten die Verrückten von der Insel die Szene mit einem weiteren beeindruckenden Brocken, der noch länger widerhallen dürfte. Und FATES WARNING? Tja, die legen mit „Theories of Flight“ einen Brecher vor, den ich den Jungs niemals zugetraut hätte und der sogar das viel gelobte „Affinity“ von Haken auf der Zielgerade überholt.
Bereits die Gitarrensounds im Opener lassen erahnen, dass Jim Matheos und seine Getreuen diesmal bewusst neue Wege beschreiten und nicht auf Nummer sicher gehen. Von Jens Bogren fantastisch gemixt und gemastert, hauen FATES WARNING uns eine Handvoll Mördertracks um die Ohren, für die andere Bands Ihre Oma verhökern würden. Dabei klingt die Band dermassen hungrig und wild entschlossen, als hätten wir es mit einer Bande 18-jähriger zu tun. Ob in dem mit einem bärenstarken Refrain/Spannungsbogen ausgestatteten „From the Rooftops“, dem Hook-Monster „Seven Stars“, dem kantig harten „White Flag“ oder der schicken Emotionsgranate „The Ghosts of Home“ – FATES WARNING haben lange nicht mehr so überzeugend und mitreissend geklungen. Neben den „normal“ langen Tracks gibt es diesmal auch 2 Longtracks zu bestaunen, die es in sich haben: während „Like Stars Our Eyes Have Seen“ mit tollen Ideen begeistern kann, ist das wunderbare „The Light and Shade of Things“ schlicht einer der geilsten Songs den die Band jemals geschrieben hat. Auch wenn jedem der Musiker ein überschwengliches Lob gebührt (das Drumming von Bobby Jarzombek ist von einem anderen Stern), so ist der Held der Scheibe ganz eindeutig Ray Alder. Er liefert auf „Theories of Flight“ die stärkste Gesangsleistung seiner Karriere ab und gibt den Tracks, die mit einer, für FATES WARING Verhältnisse, unerwarteten Heavyness aufwarten, den nötigen Punch ohne dabei in agressives Gebrülle zu verfallen. Seine stimmliche Präsenz (perfekt im Studio eingefangen und in die Songs eingebettet) packt feste zu und lässt den Hörer bis zum Ende der Scheibe nicht mehr los. Die Songs scheinen ihm auf den Leib geschneidert zu sein, denn im Gegensatz zu früher klingt er keineswegs wie das 5. Rad am Wagen sondern vielmehr wie der Kapitän am Ruder, der seine Mannen durch den Sturm geleitet. Der etwas laue, entschleunigende Titeltrack am Ende des Albums hält zwar nicht ganz das Niveau des Albums, aber das ist bei der schwindelerregenden Energie, die die Scheibe freisetzt auch gar nicht weiter schlimm.
Noch ein Wort zum Sound der Platte: Die Produktion von „Theories of Flight“ ist für FATES WARNING Verhältnisse regelrecht erdig geraten, die Drums drücken amtlich, die Gitarren haben eine natürliche, perfekt ausbalancierte Färbung, der Bass macht genau dort Rabatz wo es sein soll und Alder liefert, wie bereits gesagt, eine einfach überragende Leistung ab. Hier macht sich die Investition in einen Top-Sound Fachmann wie Bohren einer ist wirklich bezahlt. Und wenn dieser dann mit solchem eindrucksvoll von Matheos produziertem Material arbeiten kann, dann entstehen halt auch Alben die Zeichen setzen. Für mich ist „Theories of Flight“ das bisher stärkste Prog-Metal Album des Jahres und eine absolute Kaufempfehlung für alle Genre Freunde. Hammerteil!
WERTUNG: 
Trackliste
01. From the Rooftops
02. Seven Stars
03. SOS
04. The Light and Shade of Things
05. White Flag
06. Like Stars Our Eyes Have Seen
07. The Ghosts of Home
08. Theories of Flight
Mario

WICKMAN ROAD – After The Rain

Band: Wickman Road
Album: After The Rain
Spielzeit: 47:27 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.06.2016
Homepage: www.facebook.com/wickmanroad

Irgendwo im Nirgendwo – genauer gesagt im südschwedischen Provinzkaff Rydaholm – entstand vor kurzem die junge Melodic Rock Band WICKMAN ROAD. Das war 2014 und schon jetzt warten die fünf jungen Burschen mit ihrem Debütalbum „After The Rain“ auf. Dieses haben sie im Studio 165 in der Musikhochburg Växjö unter den Fittichen von Ola af Trampe aufgenommen. Auf dem Programm der Brüderpaare Eric (vocals) und Carl Ahlqvist (keyboards),  Henrik (guitars) und Robert Akesson (bass) sowie Simon Rydén (drums) steht klassischer AOR in Gedenken an große Bands und Künstler wie TOTO, STRANGEWAYS oder RICHARD MARX. Auch neuere Combos wie BROTHER FIRETRIBE werden hier und da zitiert (wobei diese ja auch eine quasi-Tributeband an die guten alten Zeiten sind).

Dass WICKMAN ROAD Potential haben, zeigen sie schon zu Beginn mit dem sehr guten Titeltrack. Das Manko ist selbstredend die fehlende Abgrenzung gegenüber ihren Helden, „After The Rain“ könnte auch von zahlreichen anderen Kapellen stammen. Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass WICKMAN ROAD ein feines Näschen für schöne Melodien und gute Arrangements haben. Auch Stücke wie „Couldn´t Find The Way“ oder „Breaking Free“ sind eine schöne Bereicherung für die Szene und natürlich für jeden Fan des Genres.

„After The Rain“ bietet elf zeitlose AOR-Nummern, die größtenteils im oberen Leistungspektrum angesiedelt sind. Dass den jungen Schweden zum Schluss hin etwas die Luft ausgeht, soll ihnen verziehen sein. Mit WICKMAN ROAD hat sich abermals eine junge Kapelle in Stellung gebracht, die das Vermächtnis des AOR und Melodic Rock gut zu verwalten mag.

WERTUNG:


Trackliste:

1. After The Rain
2. Breaking Free
3. I Believe In You
4. I Can´t Wait Anymore
5. All Alone
6. Couldn´t Find The Way
7. Home
8. No Matter The Distance
9. In A Minute
10. Now When You´re Gone
11. Time

Stefan

ZAR – Don´t Wait For Heroes

Band: Zar
Album: Don´t Wait For Heroes
Spielzeit: 48:52 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 24.06.2016
Homepage: www.facebook.com/zargermany

Als die frohe Kunde durch die Szene geisterte, Tommy Clauss würde ein neues ZAR-Album in Angriff nehmen, wurden sofort Erinnerungen an das tolle 1993er Album „From Welcome…To Goodbye“ wach, an die großartige Stimme von URIAH HEEP´s John Lawton, der das 1990er Debüt „Live Your Life Forever“ einsang oder die herrliche Ballade „Eagle´s Flight“. Wie weggewischt waren eher kritische Releases wie das 1995er Machwerk „The Holy Rhythm Of Nature“ oder die 2003er Rückkehr „Hard To Beat“. Der Fan ist halt doch ein seltsames Wesen.

Allerdings existiert die Band ZAR nur bedingt, denn Tommy Clauss fungiert auf dem neuen Langspieler „Don´t Wait For Heroes“ quasi als Einmann-Show. Lediglich Drummer Lars Nippa, der auch schon auf „Hard To Beat“ zu hören war, hat dem Urgestein der deutschen Hardrockszene für sein neues Unterfangen den Rücken gestärkt. Unerwartet modern und schroff präsentiert sich Mr. Clauss, der dieses Mal auch den Gesang komplett selbst übernommen hat, bereits von Anfang an. Die Musik passt natürlich in unsere kranke, düstere Welt, aber irgendwie hat man doch etwas anderes erwartet. Das harte „Fighter“ wurde mit elektronischen Beats unterlegt und zwischen einigen Balladen („The Rain Is Still Going On“, „Time“, „Konsuke“) mischt sich Kurioses wie das Instrumental „Till The Final Day“ genau so wie Verstörendes („Blood Means War“). Der Rest sind moderne Rocksongs aus der zweiten Reihe, von denen „All Worlds End“ oder „One Step Closer“ noch am meisten punkten können.

Bei allem Respekt für all die schönen Momente, die uns ZAR in der Vergangenheit beschert haben: Teile von „Don´t Wait For Heroes“ sind nur schwer zu ertragen. Und auch der Sound fällt eher in die Abteilung „besseres Demo“. Bei den heutigen Möglichkeiten muss doch ein hörbar besseres Ergebnis zu erzielen sein. Der Blick ist nun auf den Auftritt beim diesjährigen H.E.A.T. Festival gerichtet – auf den freuen wir uns ja doch…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Don´t Wait For Heroes
2. One Step Closer
3. Fighter
4. All Worlds End
5. The Rain Is Still Going On
6. Till The Final Day
7. Blood Means War
8. Time
9. The Rose
10. Triumph Of Faith
11. Stalingrad
12. Konsuke
13. Storm

Stefan