ALESTORM – Seventh Rum Of A Seventh Rum

Trackliste:

01. Magellan’s Expedition
02. The Battle Of Cape Fear River
03. Cannonball
04. P.A.R.T.Y.
05. Under Blackened Banners
06. Magyarország
07. Seventh Rum Of A Seventh Rum
08. Bite The Hook Hand That Feeds
09. Return To Tortuga
10. Come To Brazil
11. Wooden Leg (Part III)

Spielzeit: 42:49 min – Genre: Pirate Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 24.06.2022 – Page: www.facebook.com/alestormband

 

Widmen wir uns in der heutigen Werksbeschau also dem aktuellen Opus von ALESTORM. Bereits beim Blick auf den Titel „Seventh Rum Of A Seventh Rum“ wird ersichtlich, dass hier eine problematische Glorifizierung von Alkoholkonsum stattfindet, was selbstverständlich bereits im Vorfeld jeden Kritiker gesunder Musikkultur davon abhält, die siebte Langspielplatte der Herren aus Großbritannien weiterzuempfehlen.
Das erzeugt erquickenderweise kein Dilemma, denn musikalisch gestaltet sich diese Album-gewordene Aufforderung zu einem unangebrachten Lebensstil erstaunlich primitiv. Von der großen Kunst ihrer Landsmänner wie Benjamin Britten, Henry Purcell und Sir Edward William Elgar ist bei ALESTORM nur ein wenig von der Instrumentierung übriggeblieben (so die Bläser, oft in qualitativ minderwertiger Fanfarenform). Stattdessen bedient man sich bei romantisierten Formen von Musik einfacher – und krimineller – Menschen aus dem Seefahrerbetrieb; neben der Glorifizierung von Alkoholkonsum die zweite problematische Facette des Albums, das in seinen beiden Grundthematiken (Drogen und Kriminalität) auf unsere Jugend einen ähnlich schädlichen Einfluss haben dürfte wie ein Deutschrap-Album. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie „Konzerte“ dieser Band aussehen mögen.
Die Stimme von Christopher Bowes lässt emotionale Subtilität vermissen, dann wiederum ist der lyrische Anspruch der Texte ohnehin niedrig, insbesondere der Kehrvers von „Cannonball“ ist derartig obszön, dass er an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden und keinesfalls angehört werden sollte.
Man muss sich wirklich fragen, wie die Menschheit an einem Punkt landen konnte, an dem die Schönheit, die Reinheit und Eleganz der Kunst in einem so dramatischen Maße entwichen ist; an dem die Kulturinteressierten ein Konzerthaus besuchen und fest davon überzeugt sind, ALESTORM sei die Krone der musikalischen Schöpfung. Dies ist Kunst für das gemeine Fußvolk – schädliche, wohlgemerkt – und sollte von jedem Freund großer Werke der Musik und Lyrik mit Missachtung gestraft werden.

Fazit:
Besoffen macht’s aber Spaß und live mit Sicherheit nochmal mehr. Yo ho!

Anspieltipps:
„P.A.R.T.Y.“, „Come To Brazil“, „Wooden Leg (Part III)“ und „Under Blackened Banners“

Jannis

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