VICTORIOUS – Dinosaur Warfare Pt. 2 – The Great Ninja War

Trackliste:

01. Saurus Invictus Lazerus
02. Victorious Dinogods
03. Mighty Magic Mammoth
04. Jurassic Jetfighters
05. Dinos And Dragons
06. Katana Kingdom Rising
07. God Of Roar
08. Night Of The Nuclear Ninja
09. Triceps Ceratops
10. Tyrannosaurus Steel
11. Shadow Of The Shinobi
12. Powerzord

Spielzeit: 46:17 min – Genre: Power Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 24.06.2022 – Page: www.facebook.com/victoriusmetal

 

Der Tag der Rezensionen zu Alben mit tiefgründigen und nachdenklichen Lyrics: ALESTORM und VICTORIOUS. Wagen wir uns mal an letzteres mit dem aussagekräftigen Titel „Dinosaur Warfare Pt. 2 – The Great Ninja War“. Okay. Worum es inhaltlich in diesem Konzeptalbum geht, verrät uns der Promotext: Es „erheben sich die mächtigen Dinosaurier, um gegen den bösen Weltraum-Ninja-Clan Sunbladers zu kämpfen. Angeführt von einem magischen Mammut vereinen die Laser-Dinos ihre Kräfte auf der Erde und in der Luft, um den zweiten Versuch der Ninjas, die Menschheit zu versklaven zu stoppen!“ Klare Sache!
Haken wir zuerst mal ab, für wen das Album gemacht ist. Für Fans von ziemlich gut produziertem fetten Power Metal zwischen HAMMERFALL und DRAGONFORCE mit viel Cheese, hymnisch-heroischen Melodien, Orchester- und Synth-Bombast. Außerdem für Freunde von Humor der Marke „Kung Fury“ und „Iron Sky“, denn, seien wir ehrlich: Textlich ist „DWP2-TGNW“ absolut abstrus, oftmals aufgebaut auf witzigen Wortspieltiteln und eben auf „Lass mal random Dinosaurier, Atom-Ninjas, magische Mammuts, Roboter, Laser, Tom Cruise (!) und absolut klischeehaften Power-Metal-Wortschatz-Overkill zusammenführen“. Führt dann zu lyrischen Ergüssen wie „Holy Power Immortality Glory Kingdom Tyrannosaurus Steel!“ und das ist ohne Spaß ein zusammenhängender Textausschnitt. Dabei muss man sagen, dass mich „Triceps Ceratops“ als Liedname schon gekriegt hat.
Textlich ist das Geschmackssache und wie ALESTORM wohl am besten nicht nüchtern zu genießen. Mein Humor ist es nicht, aber kann ja jeder halten, wie er mag, ist auf jeden Fall angenehm drüber.
Musikalisch ist man leider weitestgehend standard und vorhersehbar unterwegs, hat das Problem neuerer DRAGONFORCE, denn bei dieser Art von Power Metal läuft man Gefahr, irgendwann nicht mehr das Genre zu bedienen, sondern von ihm bedient zu werden. Die Harmoniefolgen und Melodien hat man einfach so schon echt häufig gehört und auf musikalischer Ebene trägt „DWP2-TGNW“ eben nichts Neues bei, wenngleich es die klassischen Power-Metal-Elemente professionell zusammenfügt. Es wäre schön, hätte man hier kreativer agiert, denn der Charakter, die Individualität, die man den Texten zusprechen kann, hätte viel Potenzial, auch im Klang des Albums integriert zu werden. Ganz ernst nehmen VICTORIOUS sich sowieso nicht, warum nicht dann zum Beispiel den Humor auch auf die Musik übertragen, wie zumindest beim Mammut-Trompetensound bei „Mighty Magic Mammut“ geschehen?

Fazit:
Wo VICTORIOUS textlich humoristisch-bescheuerte Individualität erlangt haben, mangelt es an Individualität auf der musikalischen Ebene. Wer mit dem Anspruch an „DWP2-TGNW“ geht, ein witziges Klamauk-Konzeptalbum zu hören, bei dem musikalisch primär wichtig ist, dass es Power Metal ist und gut Druck macht, der kann mit der Platte bei Humor-Kompatibilität zweifelsohne eine gute Zeit haben. Wer musikalisch überrascht werden und möglichst wenig standardisiertes Songwriting möchte, der wird von der Ebene des Albums aber vermutlich enttäuscht.

Anspieltipps:
„Katana Kingdom Rising“, „Shadow Of The Shinobi“ und „Mighty Magic Mammoth“

Jannis

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