WALLS OF BLOOD – Imperium

Band: Walls Of Blood
Album: Imperium
Spielzeit: 46:59 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 22.02.2019
Homepage: www.facebook.com/Walls-Of-Blood-579538659141096

Glen Dover ist auch einer von denen, die ihr Portfolio nicht zu verstecken brauchen. Als ehemaliger KING-DIAMOND- und MEGADETH-Gitarrist hat sich der gute Mann einen anständigen Namen erarbeitet; verdient, muss man in Anbetracht seiner Gitarrenskills und seines Kompositionstalents neidlos zugeben. Warum also nicht noch einen draufsetzen und mit eigener Band und einem dicken Haufen beachtlicher Gäste ein Album außerhalb des Schattens der großen Arbeitgeber-Bands rausbringen?
Spricht nichts dagegen, also stehen wir nun mit WALLS OF BLOODs Debut “Imperium” vor vollendeten Tatsachen. Der Mix sitzt, die Instrumente werden geschickt bedient und die Regler stehen auf Heavy Metal. Betonung auf Heavy – “Imperium” knallt ordentlich, kümmert sich dabei eher weniger um Ohrwurmmelodien, macht aber doch soweit alles richtig. Das wird bereits beim Opener ersichtlich. Auf ein kurzes Intro folgt kräftiges Geballer im oberen Midtempo, Sänger Nils K. Rue von PAGAN’S MIND bietet keinen Anlass zur Kritik, etwas unaufdringliches Keyboardgedudel ist zeitweise auch mit dabei. Schande über den für den lieblosen FadeOut Verantwortlichen.
Mit dem in punktiertem Rhythmus gehaltenen, mies groovenden “Discordia” geht’s unter stimmlicher Führung von Todd La Torre aus dem Hause QUEENSRYCHE nicht minder gelungen weiter und “Blood Sacrifice Ritual” knallt ebenfalls sehr schön durchgängig und hält für jene, die sich an dieser Stelle doch langsam mal etwas mehr Eingängigkeit wünschen, sogar einen kleinen Power-Metal-Chorus parat.
“Tarnished Dream” ist ein Midtempo-Traditionstrack mit erwartungsgemäß starkem Tim Owens am Mic und instrumentalen Arrangements im Refrain, bei denen die KING-Vergangenheit Dovers ebenso offensichtlich ist wie beim finalen “Seven Spirits”, das klingt, als sei es eigentlich für Petersen geschrieben worden.
Ansonsten gibt es mit “Walls Of Blood” noch den wohl härtesten Track des Albums, der durch die unklaren Vocals von Matt Cuthbertson würdig getragen wird und mit “The Fault Of Man” einen weiteren Midtempo-Track, der an sich schon extrem cool ist, durch das zusätzliche Runterbrechen des Tempos zwischendurch aber direkt noch zehnmal lässiger wird und jeden Zuhörer intuitiv zu entspanntem Kopfnicken und folgendem Gesichtsausdruck verleiten dürfte:

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III

Dann noch ein okayes ALICE-IN-CHAINS-Cover und ein vergleichsweise leichtgängiger Uptempotrack mit 6/8el-Intermezzo und die 47 Minuten sind auch schon um. Kein zukünftiger Klassiker, aber ein gut abgehendes, hartes Heavy-Metal-Album, das interessante Gäste und einen absolut starkes Gitarrenspiel bietet.

Anspieltipps:
“Leave This World Behind”, “Walls Of Blood”, “Tarnished Dream” und “The Fault Of Man”

Fazit:
Eher für den Freund melodischer Aggressivität als für den von übertriebener Eingängigkeit. Dass “Imperium” kein Ohrwurmmassaker ist, bedeutet jedoch keineswegs, dass es nicht gekonnt komponiert ist. Es ist durchweg kompetent geschriebene und umgesetzte Härte auf hohem Niveau.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Leave This World Behind
02. Discordia
03. Waiting To Die
04. Blood Sacrifice Ritual
05. Tarnished Dream
06. Walls Of Blood
07. The Fault Of Man
08. Dark Lords Of Sleep
09. Junkhead (Alice In Chains Cover)
10. Seven Spirits

Jannis