SONIC HAVEN – Vagabond

Band: Sonic Haven
Album: Vagabond
Spielzeit: 54:28 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Music S.r.l.
Veröffentlichung: 07.05.2021
Homepage: www.facebook.com/SonicHavenofficial

Inzwischen hat Langhans den Käfer als mein persönlicher Lieblings-Herbie abgelöst. Der Jung ist stimm- und kompositionstechnisch einfach eine Macht im Metal, präsent momentan natürlich vor allem durch seine Mitarbeit bei AVANTASIA, wo er perfekt aufgehoben und prägend ist. Allerdings ist Herbie auch ein Sänger, der zweifelsohne einen Platz an der Spitze einer eigenen guten Band mit Reichweite verdient hat. Den hat er momentan bei VOODOO CIRCLE inne, des weiteren bei FIREWIND und RADIANT und seit neustem bei SONIC HAVEN, zusammen mit Carsten Stepanowicz von RADIANT, Dominik Stotzem von BEYOND THE BRIDGE (wo Herbie ebenfalls vertreten war) und mit Andé Hilgers (RAGE). Klingt nach einem vielversprechenden Paket, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Sound von Sascha Paeth gebaut wurde, wie in der Vergangenheit Sachen von AVANTASIA, KAMELOT und BEYOND THE BLACK.
Wie schon bei RADIANT ist auf “Vagabond”, dem ersten Album des Quartetts, vom ersten Song an klar, dass das hier ein Album aus dem Hause Langhans ist. Der Mann hat einen sehr charakteristischen Kompositionsstil, der auf große Emotionen mit musikalischem Tiefgang setzt, unterschiedliche Stimmungen vermitteln kann und dazu eben auch von einer grandiosen Stimme mit den klassisch AVANTASIAtischen breiten Backing Vocals getragen wird. Im Vergleich zu RADIANT stehen die Regler klar auf Power Metal – das macht Track 1 bereits unmissverständlich klar, ebenso Track zwei, “Back To Mad”, dessen Riff aber ein wenig mehr im Hard Rock verankert ist. “Keep The Flame Alive” ist warmer, orchester-angereicherter Uptempo-Power-Metal, der klingt, als sei er für den nächsten Wackentrailer geschrieben und mit seiner Feierlichkeit akut Bock macht, die Flame alive zu keepen. Düsterer kommt “The Darker Side” daher, mit einem Xylophon-Motiv, das aus irgendeinem CANDLEMASS-Song (ich glaube, von “Death Magic Doom“) entnommen sein könnte, als langsamer Stampfer mit Gehfehler beginnt und im zweiten Teil Fahrt aufnimmt. Wenig überraschend ist “I Believe” im Anschluss über weite Teile unbekümmerter Power-Metal-Wohlfühl-Spaß und “Save The Best For Last” verkackt einerseits in zweierlei Hinsicht (ist nämlich erstens Track acht von elf und zweitens ist Track elf auch nicht der beste des Albums), gewinnt aber als klassischer Feierlichkeitsfeuerzeugschwenker in bester AVANTASIA-Pomp-Gewandung.
“From White To Black” ist bis auf die Bridge primär Gute-Laune-Song und “Striking Back” holt den schwedischen Panzer aus der Garage und ist damit nicht der kreativste Song auf “Vagabond”, aber allemal live-tauglich!

Fazit:
Die Vermutung, dass man mit den Beteiligten kein schlechtes Album machen kann, hat sich bestätigt. “Vagabond” ist eine tolle erste Meldung, deren Songwriting erheblich von Langhans profitiert (so man seinen Stil denn mag), dabei je nach Song unterschiedliche Grundstimmungen zulässt und erwartungsgemäß stark gespielt ist. Power Metal von erlesener Qualität!

Anspieltipps:
“Back To Mad”, “Keep The Flame Alive”, “The Darker Side” und “Save The Best For Last”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Vagabond
02. Back To Mad
03. Nightmares
04. Keep The Flame Alive
05. End Of The World
06. The Darker Side
07. I Believe
08. Save The Best For Last
09. Blind The Enemy
10. From White To Black
11. Striking Back

Jannis