TORCH – Reignited

Band: Torch
Album: Reignited
Spielzeit: 42:10 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 25.09.2020
Homepage: www.facebook.com/torchrocknroll

Corona, nasses Wetter, keine Konzerte – Kann diese Zeit noch mieser werden? Ja, mit einem Flache-Wortwitze-Review zum sonst auf jeden Fall stabilen “Reignited” von TORCH, das sie mit dem Namen ihres Comeback-Albums aber auch provoziert haben. Bei der ursprünglich 1981 gegründeten und 1986 wieder aufgelösten schwedischen Truppe entflammte 2013 der Wunsch nach gemeinsamem Musizieren erneut und ohne lange zu fackeln entschied man sich für ein Comeback. Ende September 2020 dann die Feuertaufe der neuen TORCH, mit insgesamt neun Songs und einer knappen Dreiviertelstunde Spielzeit.
Wen brennend interessiert, wie sich die Herren knapp vierzig Jahre nach ihrer Gründung so machen, dem sei an dieser Stelle ein wenig Licht ins Dunkel gebracht: “Reignited” ist, grob gesagt, eines der Alben, die eine früh aufgelöste 80er-Heavy-Metal-Band veröffentlicht, in der über all die Jahre die Leidenschaft für ihr Ding noch nicht erloschen ist und die an sich selbst nicht den Anspruch hat, eine musikalische Erleuchtung zu sein, sondern einfach nochmal Bock auf Metal machen hat. In keineswegs schlecht, muss man dazu sagen, aber eben auch nicht revolutionär.
Die Produktion verleiht “Reignited” schonmal ordentlich Feuer unterm Hintern: organisch, heavy, produziert von Jacob Hansen (VOLBEAT, U.D.O. Etc); kein Grund zur Kritik an dieser Stelle.
Der Opener zündet bereits amtlich und macht klar, wohin die Reise geht: Dan Darc hat eine schön dreckige Rock/Metal-Stimme, der Chorus ist simpel, der Track geht gut nach vorne und ist in sich absolut schlüssig. Dieses Konzept zieht sich über das Album weitgehend hinweg. Mal ist man eher im Hard-Rock-Bereich unterwegs (beim raschen “Feed The Flame” oder dem stampfenden “Cradle To Grave”), häufig metallisch (“Collateral Damage”). Seltener finden sich ruhige Parts, vor allem in Strophen (“In The Dead Of Night”, starker Chorus aßerdem und gutes Riff), und mit “To The Devil His Due” gibt es sogar einen kurzweiligen +7-Minüter.
Das lässt sich insgesamt gut firen, auch wenn für meinen persönlichen Geschmack “Reignited” in einigen Punkten doch etwas zu simpel ist. Die Menge an Refrains, die hauptsächlich aus der wiederholten Intonierung des Titels bestehen, ist verhältnismäßig hoch, die Harmoniearbeit verlässt sich auf den Effekt der Nutzung weniger Grundtöne und höhepunkttechnisch läuft das Album ein wenig auf Sparflamme.
Unter der Prämisse, dass der Anspruch der Leser an die Platte wohl eher der ist, TORCH nochmal mit neuem Material zu erleben oder einfach klassischen, gut gespielten Heavy Metal ohne Schwachpunkte zu hören, kann man “Reignited” aber doch auf jeden Fall empfehlen.

Fazit:
Nein, ihr Licht unter den Scheffel stellen müssen TORCH mit “Reignited” nun wirklich nicht. Ihre Fans werden angesichts des authentischen Heavy Metals eh Feuer und Flamme sein und bei Freunden klassischen Metals nach allen Regeln der Kunst sollte der Funke auch überspringen. Willkommen zurück, Freunde! Und Entschuldigung an die Leser, die bis hierhin durchgehalten haben.

Anspieltipps:
“In The Dead Of Night”, “Collateral Damage” und “Feed The Flame”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Knuckle Duster
02. Collateral Damage
03. All Metal, No Rust
04. Feed The Flame
05. In The Dead Of Night
06. Cradle To Grave
07. Snake Charmer
08. Intruder
09. To The Devil His Due

Jannis