SACRAL NIGHT – Le Diadème d’Argent

Trackliste:

1. Les miroirs de la lune
2. Pa-delà les lueurs sépulcrales
3. L’archange aux yeux de feu
4. Conquérant des lumières
5. L’ode infinie
6. Une dernière étoile avant sirius
7. Le diadème d’argent
8. La seconde élégie d’un ange
9. Prêtresse de l’Atlantide

 


Spielzeit:
36:10 min – Genre: Heavy Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 01.07.2022 – Page: www.facebook.com/SacralNight

 

Okkulter Kram mit Falsett und Düsterkeit: eine der Sachen, mit denen man mich immer kriegt, und so war ich natürlich auch gerne dabei, als es die neue SACRAL NIGHT zu rezensieren galt. Das Quintett aus Frankreich hat mit „Le Diadème d’Argent“ sein zweites Album veröffentlicht und bietet melodischen Heavy Metal, teils mit leichten Black-Metal-Vibes (manifestiert hauptsächlich in der Gitarren- und Drumarbeit) über kurze 36 Minuten Spieldauer.
Vorneweg: einwandfreie Produktion und sehr starke Gesangsleistung von Antoine Volhard, der ganz unterschiedliche Gesangsstile zum besten gibt und alle optimal ausführt, was durch die Produktion der Vocals nochmal krasser wird. Auch der Rest der Truppe ist on point und absolut versiert, soweit stimmt schonmal alles.
Die Lyrics sind auf französisch gehalten. Das ist eine interessante Wahl und mag der Platte mehr nützen als schaden. Weiß ich nicht, kann nicht gut genug französisch dafür, aber klanglich passt’s.
Hinsichtlich der Musik an sich sind SACRAL NIGHT natürlich auf einer gewissen New Wave of Occult Heavy Metal unterwegs, wenn man so will, die in letzter Zeit schon andere starke Bands wie THEM oder SILVER TALON hervorgebracht hat. Jede mit ihren Eigenheiten; SACRAL NIGHT arbeiten viel mit melodiösen Gitarrenmotiven/Riffs und besagten Black-Metal-Anleihen, bleiben dabei aber überdurchschnittlich melodieorientiert. Selbstverständlich kommen zeitweise Orgel oder Klavier und Chor zum Einsatz.
Es ist eine zu respektierende Entscheidung, die einzelnen Songs auf dem Album mehr oder weniger für sich stehen zu lassen. Jedoch, und hier kommen wir zur Kritik an einem handwerklich äußerst professionellen Album, hätten alleine schon ein paar mehr unmetallischer-düster-atmosphärische Zwischenparts oder Übergänge zwischen zwei Songs für erheblich mehr… nun, Atmosphäre gesorgt. Das ist gerade bei einem Occult-Heavy-Metal-Album förderlich, das im besten Fall das Gefühl einer durchgehenden Schwarzen Messe hervorruft. Bei jedem Song wieder von null zu starten, hilft dem nicht. Zweiter Kritikpunkt ist, dass die Songs in sich auf verschiedene musikalische Mittel und Eigenheiten setzen, aber eben fast alle der Songs immer auf die selben. Am ehesten stechen aus der Setlist wohl „L’ode infinie“ und „Une dernière étoile avant sirius“ hervor. Ersteres mit verhältnismäßig wenig Drumeinsatz, was ihm zu Individualität verhilft, letzteres als intensivster Song des Albums mit geisterhaft produzierten, außergewöhnlichen Vocals in den Strophen und schönem Klavier-und-Orgel-Zusammenspiel.
Die anderen Songs wären für sich genommen auch stark, gehen aber angesichts der Grundähnlichkeit ihrer Machart auf dem Album ein Stück weit unter.

Fazit:
Damit ragt „Le Diadème d’Argent“ nun nicht aus der Menge anderer Werke dieser Welle hervor, bedeutet aber für Fans des Genres alleine schon deshalb Reinhörpflicht, weil es eben eine eigene Interpretation des Genres vollzieht, die technisch hervorragend ausgeführt wird. Die Songs für sich sind allesamt intensiv und erzeugen Stimmung, wenngleich einigen von ihnen im Kontext der anderen ein wenig Individualität fehlt.

Anspieltipps:
„Les miroirs de la lune“, „L’ode infinie“ und „Une dernière étoile avant sirius“

Jannis