THE FLOWER KINGS – Love

Trackliste:

01. We Claim The Moon
02. The Elder
03. How Can You Leave Us Now!?
04. World Spinning
05. Burning Both Edges
06. The Rubble
07. Kaiser Razor
08. The Phoenix
09. The Promise
10. Love Is
11. Walls Of Shame
12. Considerations

Spielzeit: 71:42 min – Genre: Progressive Rock – Label: InsideOutMusic – VÖ: 02.05.2025 – Page: www.facebook.com/TheFlowerKings

 

Bei allem, was momentan so in der Welt abgeht, ist es doch keine schlechte Idee, sich ein bisschen schwedischer Liebe zu widmen. „Love“, so heißt das nunmehr 17. Album von THE FLOWER KINGS und wer von dieser Band noch nie gehört hat, sollte sich anhand des Bandnamens und Albumtitels dennoch ein ganz gutes Bild davon machen können, welches Genre das Quintett bedient.
„Love“ ist astreiner 60er und 70er Prog Rock mit so einigen Jazz-Einflüssen. Und obgleich das Ding 2025 erscheint, ist es das mit Leib und Seele. Da mag der Start des Openers „We Claim The Moon“ noch recht straight und „leer“ wirken; keine drei Minuten später haben wir das wunderbare FLOWER-KINGS-Gesamtpaket mit Percussion, Orgel, Synths, Orchesterelementen, mehrstimmigen Vocals, Klavier und, und, und. Das ist erstens sehr gut produziert, klingt oldschool aber voll, definiert und weit. Das ist zweitens hervorragend gespielt und gesungen. Und das ist drittens auch noch bestens geschrieben.
Der musikalische Grundspirit von „Love“ ist verträumt, positiv, teils malerisch, teils nachdenklich, gefühlvoll, mal verspielt, mal ernster, und für jeden Fall von Prog Rock der alten Schule ein absolutes Fest. Heavy ist das Ganze natürlich überhaupt nicht, im Gegenteil. Viele der Songs sind explizit ruhig, Ausbrüche ins Feierliche, gekonnt Unkonventionelle oder „düstere“ aber in angenehmem Maße vorhanden.
Beim Vorgänger „Look At You Now“ war das Hauptproblem eine Überfüllung der Komposition, mit Instrumenten, die sich gegenseitig zu wenig Platz ließen – kurz: mit zu vielen Tönen pro Song. Das ist auf „Love“ gar nicht mehr der Fall. Man lässt jedem Instrument seinen nötigen Raum, lässt auch mal Sachen weg, die man hätte dazupacken können, aber nicht müssen, gibt Ideen eine gute Menge an Zeit. Dazu ist auch die Melodiearbeit der KINGS auf einem gefühlt höheren Niveau als beim Vorgänger (im Sinne von „Die Melodien sind einfach nicer“).
Ja, nicht jeder Song hat einen unglaublich eigenen Charakter auf dieser Platte, aber „Love“ will zweifelsohne meditativ in seiner Gesamtheit gehört werden. Und das hat es absolut verdient.

Fazit:
Klarer Schritt nach oben im Vergleich zum ebenfalls schon starken Vorgänger. „Love“ ist ein tolles Retro-Prog-Rock-Album. Detailreich ohne Ende und in jeder Hinsicht sehr gut gemacht – und es steckt eine ganze Menge Liebe in dem Ding. Sehe ich deutlich in meinen Top 10 des Jahres!

Anspieltipps:
Track 1. Dann Track 2, dann 3, dann 4…

Jannis