THE THUNERJUNKIES – 100% Rock ‚N‘ Roll

Trackliste:

01. Brünhilde
02. Carnal Dreams
03. Devil At The Crossroads
04. Enduarance
05. Kill It & Grill It
06. Legacy
07. My Harbor
08. Predator
09. Ring Of Endless Light
10. To Wicked To Die
11. Voodoo Queen

Spielzeit: 38:45 min – Genre: Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 11.10.2024 – Page: www.facebook.com/Boertmen

 

Ich traue mich mal wieder einen Blick über die nur einen Steinwurf von mir entfernte Landesgrenze durch Inn und Salzach getrennte Nachbarrepublik Österreich zu werfen. Wien ist zwar ein gutes Stück von mir entfernt aber Salzburg, Innsbruck und Kufstein vielleicht auch noch Linz sind von mir aus sehr schnell zu erreichen. Der letzte Blick über die Grenze hin zu den Deutsch Rockern VOLTWECHSEL war ja mit Erfolg gekrönt, also mal sehen ob die Wiener Truppe THE THUNDERJUNKIES auch Eindruck schinden können. Zur den TUNDERJUNKIES gehören Suzanne Carey am Mikrofon, Randy Reed an Gitarre, Bertl Bartsch ebenfalls Gitarre und Harp, Thomas Zamec an Bass und die Schießbude bedient Tony Sailor.

In unserer redaktionsinternen Liste wurde bei THE THUNDERJUNKIES als Genre Blues Rock angegeben, das passt ja, da ich mit dieser Spielwiese kann, also mal sehen was die DonnerJunks draufhaben oder auch nicht. Warum diese Formulierung, Österreich ist nicht gerade bekannt für ein reichhaltiges Angebot in Sachen Rock, AOR, Blues Rock, Deutsch Rock, Melodic Rock oder Hard Rock zu bieten haben. Im Metal fällt die Auswahl auch nicht wirklich reichhaltig aus, ich kenne zwar eine Handvoll Bands wie die Melodic Rocker von WOODSTOCK, die AORler von FAHRENHEIT und die ollen Hard Rocker / Metaller von BLIND PETITION, und ja ich kenne auch ECLIPTICA und SERENITY und noch ein paar mehr die mir auf Anhieb nicht einfallen wollen. Ja in Eisenerz gibt es das Label Napalm Records das nicht gerade zu den unbekannten Vertretern gehört. Aber außer den genannten und FALCO, GEORG DANZER, WOLFGANG AMBROS, PETER CORNELIUS und REINHARD FENDRICH mit denen ich aufgewachsen bin ist nicht viel aus Österreich gekommen. Umso erstaunter war ich als ich gelesen habe das die DonnerJunks aus Wien stammen. Doch nun soll die Musik sprechen und nicht andere Musiker aus der Alpenrepublik.

Wenn man THE THUNDERJUNKIES in einer Suchmaschine eingibt erscheint Hard Rock Band aus Wien, in der Redaktionsliste taucht Blues Rock auf, was stimmt nun wohl? Ich sage mal es trifft beides zu, es handelt sich um bluesigen Hard Rock der gehört werden kann. Die Stimme von Suzanne hat kraft und ausdrucksstärke, hat in etwa ein Range wie Rindy Ross (QUARTERFLASH), Rhonni und Gina Stile (Envy), und passt sehr gut zur Mucke der DonnerJunks, die Gitarren sind trocken ausgeführt und hauen den einen oder anderen Kalauer raus wo man denkt das so oder in ähnlicher Form schon gehört zu haben. Der Bass spielt im Hintergrund seine unauffällige Rolle und die Drums klingen für mein Gehör künstlich nach Drummachine. Das mit der Drummmachine und das sehr abrupte Ende der Songs die irgendwie noch im Song ausgeblendet werden stößt sauer, mit der mageren Laufzeit von knapp unter 39 Minuten, auf. Entweder habe ich eine abgespeckte Promoversion vom Album oder da ist beim Mastering etwas in die Hose gegangen, so was Komisches wie hier die Songs aufgeblendet werden habe noch nirgends gehört. Die Produktion geht für eine Eigenproduktion in Ordnung die hat richtig Bumms und Druck.

Der Stil lässt sich am schlechtesten vergleichen, noch passend finde ich irgendwo zwischen härteren MELISSA ETHERIDGE, JAIME KYLE, BAD COMPANY, softere BURNING RAIN, WHITESNAKE, THE SNAKES und COMPANY OF SNAKES und genau irgendwo da bewegen sich auch THE THUNDERJUNKIES mal härter oder softer. Auch nicht ganz das Level der erwähnten Bands aber nicht weit davon entfernt, wenn der eingeschlagene Weg so konsequent weitergeführt wird, beim Songwriting eine kleine Schippe draufgelegt wird und die Songs nicht so komisch ausgeblendet werden könnte eine österreichische Rocksensation heranwachsen. Zeit wird es das Österreich auch in dem Haifischbecken ein Wort mitzureden hätte.

Also beim nächsten Album die von mir angesprochenen Kritikpunkte mit Feintuning bearbeiten und dann haut das mit einer besseren Bewertung auch im Garagen Check hin.

„Brünhilde“ fetzt gleich mal mit einem ordentlichen Blues Hard Rock los, „Carnal Dreams“ ein Rocker mit sehr viel Gefühl und Southern Rock Vibes. „Devil At The Crossroads“ ein Stampfer mit Drive, „Enduarance“ kommt gut mit seinen ruhigen und soften Strophen während der Refrain in die Vollen geht. „Kill It & Grill It“ erinnert mich an KISS in den 1970ern, „Legacy“ eine gefühlvolle Ballade die Taschentücher einnässen könnte. „My Harbor“ erinnert mich an BAD COMPANY, „Predator“ erinnert vom Riffing an AC DC und Co. „Ring Of Endless Light“ wow hier grüßt der Orient, ich bin in Indien bis die Strophen anfangen ab da bin ich wieder im hier und jetzt, „To Wicked To Die“ hier ist die Luft ausgegangen, der geht überhaupt nicht an mich, „Voodoo Queen“ holt zum finalen Schlag aus, der geht als Highlight durch.

Balle

SPEED LIMIT – Cut A Long Story Short

Trackliste:

01. Shine Brighter Than The Sun
02. New Horizon
03. Eye On You
04. The Lady Is On Fire
05. Notorious
06. Destiniy’s Calling
07. The Wind Blew In A Memory
08. Hit The Wall
09. Sweet Morphine (Live At Seeham)
10. Ways And Means (2019 Version)
11. Head Over Heels (Re-Recording)

Spielzeit: 63:07 min – Genre: Heavy Rock – Label: NRT-Recrods – VÖ: 17.06.2023 – Page: www.facebook.com/SpeedLimit

 

Die aus Österreich stammenden SPEED LIMIT treiben schon seit 1984 ihr Unwesen im Musikgeschäft der härteren Mucke. Nun liegt die mittlerweile sechste Veröffentlichung vor, dass momentane Line Up besteht aus Hanns Vordermayer am Mikro und Schlagzeug, Chris Angerer und Joe Eder an den Gitarren und Chris Pawlak am Bass. Geboten wird ein Heavy Rock der sich aus Hard Rock, Heavy Metal und NWOBH zusammensetzt und eine ganz kleine kaum hörbare Prise Prog einfließen lässt.

Vergleichen kann man mit den ebenfalls aus Österreich stammenden BLIND PETITION, ACCEPT, SCORPIONS neuere TYGERS OF PAN TANG, softere SAXON, JUDAS PRIEST und vom Bombast mit einer härteren Ausgabe von QUEEN oder CATS IN SPACE auf Speed. Manchmal muss ich von der Art wie die Gitarren gespielt wurden an die BÖHSEN ONKELZ oder auch die SCORPIONS denken. Die Stimme von Hans ist cool und rau, die Drums von ihm sind auffällig und lassen aufhörchen. Die Gitarren hören sich irgendwie komisch gestimmt an sind aber außer dem blechernen Klang sehr gut ausgeführt wenn auch ab und zu leicht schräg und der Bass kommt gut von hinten durch.

Im Grunde wirkt alles gut durchdacht, pfiffig und fängt mit viel Potential an, fällt aber dann entweder Qualitativ durch irgendeine künstliche Spielerei, zu gut gemeinter Überladung oder Mittelmäßigkeit durch. Vielleicht versuchte sich die Band mit den Spielereien positiv von der breiten Maße ab zu heben, was sie auch geschafft haben nur ist für mich dieser Schuss nach hinten losgegangen. Die Jungs besitzen viel Potential welches sie leider mit schrägen einlagen überfahren. Die Mucke ist nicht schlecht aber befindet sich für mich nur im gehobenen Mittelfeld mit viel Luft nach oben, es gibt viele die es besser gemacht haben so bleibt es ein nettes Album.

„Shine Brighter Than The Sun“ beginnt recht vielversprechend verkackt dann aber im schrägen Refrain, „New Horizon“ in den Strophen Hard Rock und im Refrain kommt voller Bombast ala QUEEN und CATS IN SPACE dran. „Eye On You“ erinnert im Refrain an eine harte Version von ULTRAVOX mit „Dancing With Tears In My Eyes“, das Riffing geht in Richtung dezente BÖHSE ONKELZ, „The Lady Is On Fire“ mit Rock N Rolliger Note. „Notorious“ ein Song der spurlos an mir vorbei geht, „Destiniy’s Calling“ für mich der beste Song des Albums ein straighter Rocker. „The Wind Blew In A Memory“ viel Potential das durch schräge Riffeinlagen zerstört wird, „Hit The Wall“ kommt wieder besser aus dem Quark. Der Livesong „Sweet Morphine“ geht überhaupt nicht an mich, „Ways And Means“ kann man anhören aber will auch nicht so recht zünden, „Head Over Heels“ Teutonen Metal in den Strophen Mittelklasse im Refrain Oberklasse mit leichtem Abfall der Soundqualität

Balle

MÄDHOUSE – Down ´N´ Dirty

Trackliste:

01. Down ´N´ Dirty
02. Hard Luck
03. Kiss And Tell
04. Passionkiller
05. This Is Horrorwood
06. In The Doghouse
07. You And I Against The World
08. Kung Fu Holidays
09. Much 2 Much
10. Love Is Blind
11. You Can’t Lead A Whore
12. Antihero

Spielzeit: 46:17 min – Genre: Rotz Rock – Label: Rock Of Angels Records – VÖ: 29.07.2022 – Page: www.facebook.com/groups/madhouseband

 

Im Jahr 2019 meinte ein Freund von mir ich sollte mir mal die aus Österreich stammende Band MÄDHOUSE anhören, mit dem Zusatz: „De kanntn da gfoin“ auf Deutsch „die sollten dir gefallen“. Allein auf diese Aussage hin orderte ich dieses erste Album der Band. Ein paar Tage drauf kam die CD dann bei mir an, und beim ersten hören schrieb ich meinen Freund mit den Worten: „De Esterreicha hommt ja foi oan an da Klatschn“. Um es in gepflegten Deutsch auszudrücken, die Haben sie im positiven Sinn nicht mehr alle, was die da raushauen. Diese Meinung änderte sich auch beim zweiten Album nicht und jetzt liegt mir das dritte Album der Wiener Band vor.

Aber mal von Anfang an zu den Durchgeknallten Österreichern zählen am Mikro Tommy Lovelace, wenn ich mich nicht täusche war er damals 2012 beim Video „Love & Misery“ der Band ECLIPTICA mit dabei, da ich nur diesen einen Song des Albums kenne kann ich nicht mit Sicherheit aussagen ob Tommy, und ob überhaupt, beim ganzen Album mitgewirkt hat. An den Gitarren zupfen Mikky Stixx und Tommy Black, am Bass Rickey Dee und an den Drums Casey J. Eiszenman. Was für Namen, wie gemacht für schlüpfrige Texte und versaute Licks auf der sechssaitigen Hexe.

Was also darf der Hörer erwarten, schmutzige Vocals von Tommy mal fast schreiend dann wieder anständig im Normalbereich, aber immer voll auf die Nuschel. Dreckige und versaute Licks auf der Axt, kommen von den beiden Axemen. Der Bass ist vorhanden und die Drums hauen in den Quark das die Grütze nur so fliegt. Die Produktion geht in Ordnung könnte aber in den Höhen mehr Dynamik vertragen.

Der Sound liegt irgendwo angefangen bei vorlauten KISS, BLUE TEARS, TATTOO RODEO, JESSE STRANGE, CINDERELLA, MÖTLEY CRÜE und eine gehörige Portion GUNS N ROSES alles sehr 80er geschwängert mit frühem 90er Unterton. Weder innovativ noch bahnbrechend oder wegweisend aber dennoch irgendwie Geil und hörenswert. Manche Songs wären der ideale Soundtrack für die Disco, Radio oder das ganze Album auf einem Biker Treffen.

Die Boys zitieren an allen Ecken und Kanten die Großen, Hey warum nicht wenn diese nicht mehr in der Lage sind Glanztaten zu vollbringen oder nicht mehr können, nimmt man einfach deren Erben die es genauso gut können. MÄDHOUSE gehören zu den Erben die es drauf haben versaut coole und geile Mucke zu machen, auch wenn die Texte keine Lyrikergüsse sind Spaß macht der Verner Schmäh auf alle Fälle und kann mit feinen Melodien und rauen Vocals glänzen und überzeugen.

Mit „Down N Dirty“ rotzen die Österreicher einen raus in bester CINDERELLA Manier mit Glam und Sleaze geht’s voll auf die Zwölf, „Hard Luck“ erinnert an die Hair Metal Welle der End 80er. „Kiss And Tell“ was für Bands waren damals angesagt ja genau KISS; CINDERELLA und GUNS N ROSES die Jungs bieten von allem etwas, „Passionkiller“ ein Melodic Highlight, „This Is Horrorwood“ rockt in bester JUDAS PRIEST Manier alles um. „In The Doghouse“ das nächste dreckige Highlight, „You And I Against The World“ eine starke Powerballade mit viel Gefühl und Melodie. „Kung Fu Holidays“ erinnert von der Gitarrenarbeit ein wenig an die Eiserne Jungfrau von der Insel, „Much 2 Much“ erinnert irgendwie an „Touch To Much“ von den Wechsel / Gleichstrom Fuzzis aus Down Britain. „Love Is Blind“ geht wieder als Highlight druch, „You Can’t Lead A Whore“ kommt mit geiler Melodieführung, bei „Antihero“ packen die Wiener noch mal den Vorschlaghammer aus.

Balle