DEADRISEN – DeadRisen

Band: DeadRisen
Album: DeadRisen
Spielzeit: 48:25 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/deadrisenband

War ja im Prinzip eine gute Idee, diese Rezension mit einem verwunderten Kommentar zu beginnen, wie lange ich schon keine Platte mit Mike LePond mehr rezensiert habe, nur fiel mir in dem Atemzug auf, dass mit ROSS THE BOSS‘ “Born Of Fire” meine letzte Rezension einer solchen Platte keinen Monat zurück liegt. Gut, verwunderlich ist das nicht, ist Mike laut den Metal Archives momentan doch in sagenhaften 21 Bands aktiv (Was geht ab). Eine von ihnen ist DEADRISEN, die zusammen mit Rod Rivera ins Leben gerufen wurde. Mit Will Shaw hat man zudem einen geeigneten Sänger gefunden, dessen raue energische Stimme nicht zuletzt an Russell Allen, den Sänger von LePonds “Hauptband” SYMPHONY X erinnert.
Der Sound des zehn Tracks langen Debutalbums “DeadRisen” ist überdurchschnittlich, auf meinen Lautsprechern aber etwas mittenlastig.
Musikalisch ist man, grob gesagt, im heavy-straighteren Progressive Metal unterwegs, auch wenn explizites Rumgeprogge eher die Ausnahme und der 4/4tel-Takt die Regel ist. SYMPHONY-X-Feeling kommt auch auf kompositorischer Ebene immer mal auf, Keyboards, Chöre und orchestrale Klänge sowie eine E-Orgel sind vorhanden, aber nicht zu präsent. Die Mischung sorgt für eine durchweg düstere Grundstimmung, die mit fröhlich-emotionalem Symphonic-Wischwasch nichts zu tun hat. Die Qualität der Tracks variiert, insbesondere hinsichtlich der Refrains wäre noch etwas Luft nach oben – der von “Destiny” ist lyrisch wie musikalisch unter der Qualität eines LePond-Albums, das sich selbst noch als progressiv bezeichnet.
Dann wiederum gibt es nicht wenige Höhepunkte auf “DeadRisen”: Die kraftvolle Halbballade “Reach For The Sun”, die smooth mit Orgel und Rimshots beginnt, anschließend Fahrt aufnimmt und noch ein paar PRAYING-MANTIS-Gedenkchöre auffährt; das finale “For Whom The Bell Tolls”, das abgesehen von seinem sicken Intro-Synthesizer auch mehr oder weniger auf dem Debutalbum von POWERWOLF funktioniert hätte (Wer das Debut nicht kennt: Nein, keine Sorge, DEADRISEN klingen nicht nach POWERWOLF, wie man sie heute kennt). Auch “But You” zündet, gibt Mike Raum für feine Bassarbeit, dazu eine interessante Strophe mit Effekt auf den Vocals, ein schöner Refrain und ein stabiler Mittelteil.
“Chains Of Time” ist bis auf seine paar Synth-Momente sehr metal und “Visions” ist genau der knüppelnde und interessant geschriebene Track, der nach der vorangehenden Ballade nötig ist. Für ein zukünftiges Klassiker-Album des Genres fehlen “DeadRisen” noch ein paar Visionen, der Wille zur Schaffung von etwas komplett eigenem, aber…

Fazit:
wer straighten, rockigen Progressive Metal mit nicht allzu dominantem Progressivitätsanteil und düsterer Stimmung mag und bezüglich des Band-LineUps auf der sicheren Seite sein will, der hat bei “DeadRisen” keinen Fehlkauf zu befürchten.

Anspieltipps:
“Fear And Fury”, “For Whom The Bell Tolls”, “Visions” und “But You”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Risen Death AD.
02. Prophecy
03. Destiny
04. The Maker
05. Reach For The Sun
06. Visions
07. Chains Of Time
08. Fear And Fury
09. But You
10. For Whom The Bell Tolls

Jannis