BLACKRAIN – Hot Rock Time Machine

Trackliste:

01. Overloaded
02. Baby Shot Me Down
03. Wild, Wild, Wild
04. She’s In Love
05. Nobody But You
06. Dancing On Fire
07. Young Blood
08. Shining Down On You
09. Revolution
10. Dead Boy

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Rotz Sleaze Rock – Label: Single Bel – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

 

Eineinhalb Jahre nach dem letzten ungezähmten Arschtritt Werk „Untamed“ kehren die Franzosen von BLACKRAIN mit ihrem achten Album, das Neuaufnahmen und Wiederveröffentlichungen von alten Songs enthält, zurück auf die Spielwiese. Da sich keine Infos bei den Promofiles befinden muss ich auf andere Quellen im Internet zurückgreifen. Zur aktuellen Besetzung gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an Gitarre, Matthieu de la Roche am Bass und mit Franky Costanza ein neuer Name an den Drums.

Die erste Frage die beantwortet werden will ist ob sich etwas bei den vorlauten Rotzrockern geändert hat?!? Ich sage ein ganz klares Nein! Es hat sich nicht viel im Vergleich zum bockstarken Vorgänger verändert, einzig die Laufzeit ist mit 38 Minuten doch mager ausgefallen. Bei der Qualität die BLACKRAIN seit einer gefühlten Ewigkeit auf Konserve verbricht ist es auch kein Wunder.

Die Jungs rocken immer noch mit einer sehr dreckigen Note munter und frisch drauf los, als wenn es kein Morgen geben würde. Die Franzosen gehen die Sache gewohnt eingängig, laut, frech und unbeschwert an, wie schon auf den Vorgängern wechseln sich Arschtreter mit eingängig dreckigen Melodic Perlen ab. Mit „Hot Rock Time Machine“ setzten BLACKRAIN erneut ein positives und erfreuliches Ausrufezeichen. Sicher erfinden BLACKRAIN das Rad nicht neu, aber auf ihre eigene sympathische Art und Weise gehen die Songs sofort ins Ohr und lassen einen alles um sich herum vergessen. Egal welcher Schuh gerade auf welches Hühnerauge drückt, man lege BLACKRAIN auf und die Songs schieben den Druck ganz weit weg.

Hellions Stimme ist immer noch vorlaut wie von einem pubertären Trotzkopf auf Hormonstau und gibt sich dabei in keinster Weise auch nur einen kleinen Ansatz von Blöße. Die Gitarren pfeifen auch wieder aus den Boxen und spielen die unaufhaltsame Abrissbirne auf dem Weg zur Zerstörung. Der Bass wummert sich wie ein roter Faden durch die Songs und ist kein bisschen leise. Die Drums hauen einem die Matte von der Birne und sorgen für viele Höhepunkte. Wären BLACKRAIN damals ab Mitte der 80er schon unterwegs gewesen, hätten sie in derselben Liga wie MÖTLEY CRÜE, ALICE COOPER, TWISTED SISTER, TESLA, WARRANT, RATT, BONFIRE, KIX, DOMAIN und BON JOVI gespielt und hätten dabei eine sehr gute Figur abgegeben. Es gibt nicht weniges was schlechter aber sehr wenig was besser als BLACKRAIN ist. Die Rocker spielen in einer Top Liga und können das mit jedem Album problemlos unter Beweis stellen.

BLACKRAIN liefern erneut, BLACKRAIN steht für Qualität, BLACKRAIN bedeutet Rotzrock der besseren Sorte, BLACKRAIN haben es einfach drauf Top Alben zu veröffentlichen. Wenn jemand fragen sollte was coole Rock Mucke ist, soll er sich einfach mal BLACKRAIN reinziehen dann weiß er wo es lang geht.

„Overloaded“ geht am Anfang voll nach vorne und haut den Hörer gleich mal um, „Baby Shot Me Down“ ein melodischer Hit der auf Anhieb sitzt und einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis will. „Wild, Wild, Wild“ kurz, intensive, cool und eingängig, „She’s In Love“ spielt den Symbionten aus 70er Glam Rock und dreckigen Sleaze der Neuzeit. „Nobody But You“ ist ein Hybrid aus Power Ballade und Rocker, „Dancing On Fire“ ein geiler Rocker mit teilweise flehenden Gesangseinlagen von Hellion. „Young Blood“ entpuppt sich als Highlight mit vielen Ooohos, „Shining Down On You“ ein verträumter Rocker mit Hitpotential. „Revolution“ kommt mit geilem Western Flair, „Dead Boy“ zeigt am Schluss nochmal eindrucksvoll was eine Harke ist.

Balle

BLACKRAIN – Untamed

Trackliste:

01. Untamed
02. Kiss The Sky
03. Dawn Of Hell
04. All The Darkness
05. Demon
06. Summer Jesus
07. Set The World On Fire
08. Neon Drift
09. Blade Of Love
10. Raise Your Glass
11. Shut Down
12. The End

Spielzeit: 53:50 min – Genre: Glammy Sleaze Rock – Label: Steamhammer / SPV – VÖ: 25.11.2022 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

Plus 1

Ich kam mit den glammenden Sleazrockern von BLACKRAIN aus Frankreich ziemlich spät in Kontakt. Es war so Ende des Jahres 2018 da fiel mir in einem Mailordershop das Cover vom fünften BLACKRAIN Album mit Titel „Realesed“ aus dem Jahr 2016 auf. Anhand des Covers, und das der Shop auf Blues, Rock, Hard Rock und Heavy Metal spezialisiert ist, ich schlussfolgerte das die Mucke etwas für mich sein könnte. Also bestellte ich das Album und Bumm ich war beim ersten hören tief beeindruckt, als ich Titel wie „Mind Control“, „Run Tiger Run“, „Words Ain’t Enough“ hörte war es um mich geschehen und das BLACKRAIN Fieber hat mich gepackt. Es waren alle Titel auf dem Album sehr stark aber die Drei wären ab Mitte bis Ende der 80er Jahre weit oben in den Charts zu finden gewesen. Nach und nach fand ich die vier Vorgängeralben in allen Teilen der Welt verstreut und wurde von keinem Enttäuscht. Album #1 war noch recht Wild und ein Metal Album auf der Suche nach BLACKRAIN, so begann die Band ab Album #2 ihre Vorliebe für angeglammten stark versauten Sleaze Rock voll auszuleben. Es war nicht alles Gold was laut aus den Boxen kam, aber man kann sagen das sich die Hälfte bis 2/3 der Songs auf einem guten bis sehr guten Niveau befanden, dass Album #5 stellte bis jetzt für mich das Highlight aus sechs Veröffentlichungen dar.

Nun liegt mir das Album #7 vor, ich konnte es kaum erwarten die Promos zu bekommen und mehrere Ohren zu riskieren. Und wie soll es sein, Leute ich wurde nicht enttäuscht es glammt, rotzt, trieft, rockt und rollt an allen Ecken und in jeder Note ohne Ende das einem die Freuden Tränen kommen. Zu den Rotzlöffeln gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an der Leadklampfe, Mattieu de la Roche an Bass und Frank F an der Schießbude.

Was ist das gewisse „Etwas“ was mir so gut an BLACKRAIN gefällt. Ein ganz einfaches Rezept bestehend aus rauen, gnadenlos rausgehauene Vocals von Mr. Hellion der sich mal nach einem Mini COOPER, dem leider verstorbenen Dave Lepard oder mal eine raue Version von JAMES BLUNT aber auf der anderen Seite auch wieder nur nach Swan anhört. Gepaart mit voll ins Zentrum der Visage gehende Riffattacken, verdammt geilen Bassläufen, treibenden Arschtreter Drums die alles um bügeln was vor die Felle hüpft und zum Teil dezent geniale oder schräge Keyboards. Die Produktion haut einem selbst als MP3 konvertiert regelrecht die Gehirnzellen auf links. Man kann BLACKRAIN in etwa mit einer rotzfrechen obermelodischen und -eingängigen Version von ALICE COOPER, HARDCORE SUPERSTAR, CRASHDIET, dreckig versaute CRAZY LIXX und HELL IN THE CLUB vergleichen. Bei all den Vergleichen steckt auch sehr viel BLACKRAIN drin, mit viel Melodie, Hooks, brutaler Eingängigkeit, sehr viel Rotz, vorlauter Frechheit und überall 80er Zitate. Von allen Seiten her prasseln die Klischees auf einen herein aber Kackegal solange solche Perlen dabei rauskommen. Andere behaupten bestimmt nichts neues an der Front, der totale 0815 Rock, alles schon X-Fach wo anders gehört, ein Abklatsch. Mir geht das sonst wo vorbei was andere darüber denken oder sogar lästern, ich vergebe 10 Punkte +1 und Schluss.

Als Erklärung warum ich hier bei BLACKRAIN die Höchstnote +1 ziehe. Ich als Kind und Teenager der 70er und 80er bin was Musik angeht sehr Altmodisch und stehe nun mal auf diese Art und Spielweise der Musik ab Anfang der 80er bis in die Frühen 90er. Wenn ich so Nachdenke wurde ich mit dem Elektroaxtfieber in den Frühen 80ern durch RUSS BALLARD, DIO, LOVERBOY, BRUCE SPRINGSTEEN, BRYAN ADAMS, QUIET RIOT, nicht zuletzt den Megasellern von DEEP PURPLE, DEF LEPPARD und die Mucke der Disco „Emma“ in Perach im Landkreis Altötting infiziert. Und dieses Fieber brennt immer noch sehr tief in mir, ich hoffe auch das dies immer so bleiben wird. Ich bin in einer Zeit erwachsen geworden in der es in Bayern alle 10 Km in irgendeinem (wie es bei uns heißt Boaz‘n) Wirtshaus einen zur Disco umgebauten Raum gab und bei 80% Rock bis Heavy Metal gespielt wurde. In solchen Discos gehörte DIO, MAIDEN, OZZY, PRIEST, PURPLE, LEPPARD oder auch KISS zum guten Ton oder in anderen Discos wurden abwechselnd Fox-, Disco- und Rockrunden gespielt. BLACKRAIN erinnert mich an oberaffengeilen Discoabende in der ober- und niederbayerischen Provinz irgendwo zwischen München bis Passau und Traunstein bis Landshut. Ich sage jetzt nur in Burghausen die nie vergessenen und immer noch schmerzlich vermissten „Dream“ und „U2“ oder beim „Jason“ in Schroffen ebenfalls im Landkreis Altötting, die „Rockfabrik“ und „Kir Royal“ in Pfarrkirchen oder die Disco „Zimmern“ beim Prinz die letzten drei im Landkreis Rottal-Inn waren die geilsten Nächte bei geiler Hard N Heavy Mucke und einer Goas’n nach der Anderen. Die Älteren und auch aus dieser Region stammenden Leute kennen sich aus was ich damit meine. Im Keller des „Gutshof“, klein aber fein in Asten einer Gemeinde, das „Pano“ in der Nähe von Waging, das „Airport“ in Traunreut im Landkreis Traunstein, die Villa in Traunstein. Das Bamhakke am Högl bei Piding im Landkreis Berchtesgadener Land. An diese gute alte Zeit in eben diesen Locations erinnert mich die Mucke von BLACKRAIN. Es war damals einfach eine, wenn nicht sogar die beste Zeit die man sich Vorstellen kann. Rock gehörte selbst bei Bayern 3 zum guten Ton, von Gottschalk und Jauch (richtig gelesen, beide waren in den 80ern bei Bayern 3 und gaben sich dort die Klinke in die Hand), wurden wöchentlich ganze Alben aus dem Bereich Rock und Melodic Rock vorgestellt. Leider sind diese Zeiten vorbei dafür vergebe ich BLACKRAIN auch einen Nostalgiepunkt dazu macht also 11 Sterne in der Wertung.

Ich Danke Euch Jungs für diese geniale Zeitreise in meine wilde Zeit, ohne Sorgen, Nöte und Pandemie in der man an allen Ecken und Enden Rockmucke hörte. Dort reinging und sich sofort heimisch fühlte. Bitte gebt mir noch mehr davon, ich bin süchtig nach der BLACKRAIN Droge.

„Untamed“ was für ein hingerotzter Rocker, herrlich verderblich, „Kiss The Sky“ ein obercooler Rocker mit für Blackrain typischen Geilomaten Refrain. „Dawn Of Hell“ glänzt mit Melodie und Eingängigkeit, „All The Darkness“ erinnert mich an eine sehr dreckige Version von ALICE COOPER oder HELL IN THE CLUB. „Demon“ ein angelammter Rotzrocker mit allem was ein Song braucht. „Summer Jesus“ mit geiler Melodie in den Strophen und genial Schrägem Refrain, „Set The World On Fire“ wieder so ein typischer BLACKRAIN Song mit allen Klischees die es gibt. „Neon Drift“ dass einzige was es auszusetzen gibt ist die Verzerrung der Stimme am Anfang des Songs und die Schrägen Keyboardeinlagen der Refrain ist Top geworden, „Blade Of Love“ auch so ein Ohrwurm der Marke Superhit. „Raise Your Glass“ ein sehr guter Song mit allen Trademarks, „Shut Down“ mit Industrial oder Elektropop Keyboards als Kontrastpunkt, mit „The End“ haben die Franzosen einen derart starken Song eingespielt der nicht zu toppen ist, weder Powerballade noch ausgewachsener Rocker irgendwo in der Mitte dabei aber einer der Besten Rocksongs geworden.

Balle

BLACKRAIN – Dying Breed

Band: Blackrain
Album: Dying Breed
Spielzeit: 39:21 min.
Stilrichtung: Sleaze, Hardrock
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 13.09.2019
Homepage: www.blackrain.fr

Wenn ich an die Anfänge von BLACK RAIN aus Frankreich denke, wird mir heute noch ganz schwindelig. Aber die Jungs haben ihren Weg gefunden und machen seit vielen Jahren guten Sleaze Rock – jedes Album hat mindestens ein herausragendes Stück parat und bis auf die Drums ist das Line-Up seit der Gründung 2002 mit Swan Hellion (vocals), Max 2 (guitars) und Matthieu de la Roche (bass) auch stabil. Neu ist Schlagzeuger Frank Frusetta aber auch nicht – bereits seit 2010 sorgt er für den Rhythmus und ist somit bereits seit drei Alben an Bord. Mit „Dying Breed“ feiert er nun sein viertes respektive natürlich das mittlerweile sechste für die Band selbst, wenn man diverse Demos aus den Anfangstagen nicht mitrechnet.

Und doch ist auf dem neuen Album nicht alles beim alten, denn nach längerer Zusammenarbeit mit Produzent Jack Douglas haben die Franzosen den Schritt ins Ungewisse gewagt und haben sich einem ausgefuchsten Kenner der Scandi-Szene anvertraut. Die Rede ist von Chris Laney, der bereits seit vielen Jahren an seinem Status arbeitet, einer der namhaftesten schwedischen Musiker und Produzenten zu werden. Ein Blick auf das Cover Artwork zu „Dying Breed“ lässt dann eine Abkehr vom farbenfrohen Sleaze vergangener Tage hin zu weitaus härteren und dunkleren Klängen vermuten. Dass dieser Eindruck aber auf ganzer Linie täuscht, löst schon der Öffner „Dying Breed“ auf.

Mit mächtig Drive startet die Platte mit einem Hit. Man hat zwar das Gefühl, einzelne Fragmente irgendwo schon einmal gehört zu haben bei Kollegen wie CRASHDIET und Co., aber die Nummer macht einfach Spaß. Genauso wie das folgende „Hellfire“, das mit härterem Riffing und stampfendem Rhythmus daherkommt. Booom, die Jungs liefern echt ab. Das räudige „Blast Me Up“ kann ebenfalls überzeugen, wenngleich die Extraklasse der ersten beiden Songs nicht mehr vorhanden ist. Ordentlich auf die Tube drücken die Franzosen mit „Nobody Can Change“, kriegen die Kurve aber erst wieder mit dem melodiösen „We Are The Mayhem“, bevor mit dem knackigen „Rock Radio“ eine weitere Gute-Laune-Nummer aus den Boxen knallt. Den Abschluss macht die aktuelle Single „A Call From The Inside“ – mit weitaus sanfteren Klängen, wenngleich Sänger Swan hier mit BATHORY T-Shirt aufläuft.

„Dying Breed“ ist eine Achterbahnfahrt – nicht immer auf höchstem Niveau aber dennoch abwechslungsreich. Deshalb gibt es von mir richtig starke 8 Punkte für mein bisheriges Lieblingsalbum der Franzosen, von dem es bisher die meisten Songs in meine große Auto-Playlist geschafft haben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dying Breed
02. Hellfire
03. Blast Me Up
04. Nobody Can Change
05. Like Me
06. All Angels Have Gone
07. We Are The Mayhem
08. Rock Radio
09. Public Enemy
10. A Call From The Inside

Stefan

BLACKRAIN – Released

Band: BlackRain
Album: Released
Spielzeit: 54:22 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: UDR Music
Veröffentlichung: 25.03.2016
Homepage: www.blackrain.fr

Erst mit dem 2013 erschienenen, programmatisch „It Begins“ betitelten, vierten Album (Rezi HIER) konnten BLACKRAIN punkten. Vorher irrten die Franzosen ein wenig planlos durch die Rock´n Roll Welt. Jetzt scheinen sie aber ihren Weg gefunden zu haben, denn mit dem passenderweise „Released“ getauften neuen Album setzen die Sleaze Rock Fanatiker ihre Zusammenarbeit mit Produzent Jack Douglas fort, der ihnen schon vor knapp drei Jahren so gut getan hatte. Ziemlich aufgeräumt kommt „Released“ daher, unkontrollierte Auswüchse sind selten geworden, die Copy & Paste Mentalität der früheren Alben abgeschafft. Die Maschine rollt also gut geölt weiter.

Dass momentan alles dufte läuft für den Vierer, spürt man sofort beim Opener „Back In Town“. Damit liefern BLACKRAIN eben mal ihren stärksten Song ab. Das knackige „Mind Control“ ist genauso ein Gewinner wie das glamige „Puppet On A String“. Wer etwas mehr Power braucht, ist mit „Killing Me“ gut bedient und „Run Tiger Run“ entblättert eine Seite, die man von dieser Band sicher noch nicht gekannt hat. Nach ein paar Langweilern („Eat You Alive“, „Electric Blue“, „For Your Love“) haben die Franzosen mit dem melancholischen „Fade To Black“, dem Punkrocker „Rock My Funeral“ oder dem großartigen Abschlußsong „One Last Prayer“ noch einmal ein paar Pfeile im Köcher.

„It Begins“ hat es angedeutet: BLACKRAIN haben einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Dass „Released“ nicht das Überalbum geworden ist, liegt auch daran, dass es ein strammer 10-Tracker auch getan hätte. Aber die Franzosen reifen schön langsam zu einer Band heran, die auch international etwas holen kann. Sie werden von Mal zu Mal besser und entwickeln ihren eigenen Sound ohne ihre Einflüsse zu vergessen. Hut ab!

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Back In Town
2. Mind Control
3. Killing Me
4. Run Tiger Run
5. Puppet On A String
6. Words Ain´t Enough
7. Eat You Alive
8. Home
9. For Your Love
10. Fade To Black
11. Electric Blue
12. Rock My Funeral
13. One Last Prayer

Stefan

BLACKRAIN – It Begins

Band: BlackRain
Album: It Begins
Spielzeit: 44:13 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Columbia Records
Veröffentlichung: 10.06.2013
Homepage: www.blackrain.fr

Die Franzosen BLACKRAIN haben eine recht kurvige Karriere hinter sich. Nach einem ersten Demo, mit welchem man im Nachhinein überhaupt nicht zufrieden war und es am liebsten totschweigen wollte kam der selbstbetitelte Erstling. Darauf machte man optisch einen auf Poser, musikalisch tendierte man aber eher in die Richtung US-Power Metal etc.

Auf dem 2009er Album „License To Thrill“ passte dann das Image auch zur Musik, denn oh Wunder – die Jungs mutierten zu reinrassigen Sleazern. Und das nicht mal schlecht, das Album hatte seine Momente. Den Nachfolger „Lethal Dose Of…“ hab ich dann komplett verpennt (obwohl bei SPV erschienen) und jetzt stehen die Jungs mit „It Begins“ und einem neuen Deal bei der Sony Tochter Columbia breitbeiniger denn je auf dem Parkett. Das Line-Up ist mit Swan (vocals, guitar), Max2 (guitar), MatH (bass) und Frank F. (drums) gleich geblieben und auch anno 2013 post das Quartett wie eh und je. Auch die Produktion von Jack Douglas (SLASH´S SNAKEPIT, MICHAEL MONROE etc.) liefert den besten Sound, den BLACKRAIN je hatten. Nur das Artwork lässt nicht den Schluß zu, dass es sich hier um eine Sleaze/Glamband handelt – Ziel verfehlt.

Mit ihrer Single „Blast Me Up“ starten die Jungs in die erste Runde und kommen sofort auf den Punkt. Hier regiert der Sunset Strip und genannte Einflüsse wie WASP, MÖTLEY CRÜE oder POISON sind hörbar. Was auch auffällt, ist das ausgefeiltere Riffing, die besseren Melodien und die Entschlossenheit, mit der die Franzosen auf „It Begins“ rocken. Das poppige „Wild Wild Wild“ ist ein Ohrwurm sondersgleichen, der auch PRETTY BOY FLOYD gut zu Gesicht stehen würde, das anschließende „Death By Stereo“ zeugt vom erwachsenem Songwriting. Aber bei „Dancing On Fire“ war doch unser Vossi alias Michael Voss im Studio oder? Die Chöre klingen so dermassen nach ihm. Eine catchy Nummer. „Young Blood“ groovt schön im Midtempo dahin und „Re-Evolution – New Generation“ zeigt erneut die gereifte Seite der Band. Einzig das arg an die NEW YORK DOLLS und RAMONES angelehnte „Ho Hey Hey Hey Hey“ nervt ein wenig.

„It Begins“ ist also ein treffend gewählter Titel, denn mit dem vierten offziellen Tonträger haben die Franzosen einen großen Sprung nach vorne gemacht. Natürlich muss man die teils einfachen Songstrukturen mögen, aber hey, das ist Sleazerock. Partygarantie vorhanden, aber BLACKRAIN präsentieren sich auch erwachsen und haben auf jeden Fall ihr bis dato bestes Album im Gepäck.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Blast Me Up
2.Bad Love Is Good
3.Wild Wild Wild
4.Death By Stereo
5.Nobody But You
6.Dancing On Fire
7.Young Blood
8.Cryin´ Tonight
9.Re-Evolution – New Generation
10.Tell Me
11.Ho Hey Hey Hey Hey

Stefan