77 – High Decibels

Band: 77
Album: High Decibels
Spielzeit: 51:52 min
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 28.10.2011
Homepage: www.myspace.com/seventysevenrocks

So Herrschaften, kommen wir zu einem leidigen Thema. Braucht die Welt einen weiteren AC/DC-Klon? Diese Frage haben sich viele schon x-mal gestellt und hier ist eine weitere Band, die sich diesen Vergleich gefallen lassen muss. Die spanischen Blues-Rocker ´77 stehen mit ihrem Zweitling „High Decibels“ in den Startlöchern und haben sich darauf erneut der Anfangszeit der australischen Rock-Institution AC/DC verschrieben. Eine Zeit also, in der der Blues und der Boogie im Sound der Aussies noch allgegenwärtig war und vor allem, als Bon Scott noch das Mikro schwang. Ich wills kurz machen: wie immer muss jeder für sich entscheiden, ob er solche Combos hören will, aber was gibt es denn generell neues in der Welt der harten Klänge? Egal ob die Sleazer ihre Liebe zu den 80gern in die Neuzeit retten oder der klassische Heavy Metal des gleichen Jahrzehnts eine Renaissance erlebt, neue AOR-Bands aus dem Boden sprießen, die sich ihren Vorbildern hingeben – alles das wird als Verneigung vor dem Original gesehen, viele Fans freuen sich, auch heute noch solche Mucke präsentiert zu bekommen und viele Bands werden abgefeiert. Nur im Falle von AC/DC soll das keiner dürfen??? Siehste 🙂

Nach ihrem Debüt „21st Century Rock“ haben die Jungs aus Barcelona ihren Sound etwas verfeinert und starten mit dem Titelsong lässig in die Platte. Ein Highlight, das das Original nie mehr so hinbringen wird. Armand Valeta´s Organ tönt original wie das des viel zu früh verstorbenen Bon Scott. Auch die Rhythmus Sektion leistet ganze Arbeit und ist sehr nah am Sound von Alben wie „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ oder „High Voltage“. „(Gotta Go) Gotta Hit The Road“ könnte durchaus auf einer dieser Scheiben sein – Klasse. Da erübrigt sich eigentlich die Frage des dritten Songs „Are You Ready To Rock´n Roll“. Ja logisch Jungs! Es gibt praktisch kein Stück, das nicht sofort unter die Haut geht und zum Schluß liefern ´77 mit dem fast 9-minütigen Jam-Monster „Promised Land“ ganz locker ihr Meisterstück ab, das mit einem Gastbeitrag vom BACKYARD BABIES-Klampfer Dregen aufgepeppt wird. Auf der normalen Version ist mit diesem furiosen Song Schluß, nur die Limited Edition enthält noch den Bonus Track „Things You Can´t Talk About“.

Wer also gerne das Frühwerk von AC/DC im Player hat und findet, dass sich Bands wie AIRBOURNE zu ernst nehmen, der wird sich beim lockeren Blues/Boogie-Sound der Spanier äußerst wohl fühlen. Klon Vorwürfe hin oder her: ´77 leben ihre Musik und bringen sie kompetent und lebendig rüber. Coole Scheibe!

WERTUNG:

Trackliste:

1.High Decibels
2.(Gotta Go) Gotta Hit The Road
3.Are You Ready For Rock´n Roll
4.Let´s Beat It Up
5.Backdoor Man
6.Give Me A Dollar
7.This Girl Is On Fire
8.Melting In A Spoon
9.Since You´ve Been Gone
10.Promised Land
11.Thing´s You Can´t Talk About (Bonus Track)

Stefan

SWITCHBLADE SCARLETT – White Line Fever

Band: Switchblade Scarlett
Album: White Line Fever
Plattenfirma: Retrospect Records
Veröffentlichung: 2011
Homepage: www.facebook.com/switchbladescarlett

Unsere Redaktion hat mal wieder etwas im Untergrund gewühlt und ist doch glatt auf eine Party-Rock-Perle gestoßen, die es sich redlich verdient hat, hier vorgestellt zu werden. SWITCHBLADE SCARLETT ist eine Band aus Ohio und hat mit ihrem Dreher „White Line Fever“ ein Dutzend Songs eingehämmert, die jeder Rock-Party gut zu Gesicht stehen. Ihr Sänger Shawn Perry klingt wie eine messerscharfe Kreuzung aus Tom Keifer und Dean Davidson. Der Sound der Band könnte als Mischung aus BAD CITY (70er Einschlag und unbändige Power) und diversen 80ger Arena-Rockern durchgehen.

Die Scheibe beginnt mit „Big Apple Baby“ ziemlich ungestüm – ein Opener, der alles niederwalzt und die Melodien noch etwas im Hintergrund behält. Das ändert sich aber schlagartig mit dem Titeltrack, eine geile Nummer, die alles hat, was sich der geneigte Fan wünscht. Nahtlos geht es mit dem tollen „Say Anything“ weiter, bevor bei „Heart Breakers“ wieder etwas härtere Töne angeschlagen werden. Die Ballade „Little Hearts“ beweist aber, dass SWITCHBLADE SCARLETT auch anders können. Eine Powerballade, die alle typischen Elemente vereint: viel Gefühl gepaart mit jeder Menge Bums. Darauf folgt mit „Red Clay“ ein weiterer Song im selben Fahrwasser. Bei vielen Bands würden 2 ähnlich gestrickte Stücke in Folge vielleicht langweilig wirken. Die Amis wissen das aber zu ihrem Vorteil umzumünzen, denn beide Songs sind so stark, dass sie sich in keinem Bereich etwas nehmen. Zu „Party Girls (Can I Be Your Man)“ brauche ich eigentlich nicht viel sagen: der Titel erklärt alles. Das Honky Tonk Piano bei „Gone“ setzt weitere Akzente und „Dirty Girl“ ist einer der melodischsten aber auch gleichzeitig dreckigsten Songs des Albums – kein Wunder bei dem  Titel. „Lucielle“ und „Saigon Lullaby“ können sich leider nicht mehr vom Rest des Materials abheben und wiederholen in etwas schwächerer Manier das bisher dargebotene. Aber mit der coolen Abschlußnummer „…At Least The Rolling Stones Still Make Me Smile“ können die US-Boys doch noch einen schönen, akustischen Schlußstrich ziehen.

Natürlich ist alles in allem noch etwas Luft nach oben, aber Hammernummern wie „White Line Fever“, „Say Anything“ oder „Red Clay“ haben so viel Potential, dass auch große Plattenfirmen eigentlich die Ohren offen halten sollten. Ach halt: die haben ja eher die nächste 08/15 Casting-Kacke im Sinn – egal, solange es Firmen wie Retrospect gibt, die nicht nur die 80ger Re-Release-Fahne hochhalten, sondern auch hie und da mit einem neuen Act glänzen können, ist doch die Welt der Rock´n Roll Fans in Ordnung, oder? Auf jeden Fall reinhören!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Big Apple Baby
2.White . Line . Fever
3.Say Anything
4.Heart Breakers
5.Little Hearts
6.Red Clay
7.Party Girls (Can I Be Your Man)
8.Gone
9.Dirty Girl
10.Lucielle
11.Saigon Lullaby
12….At Least The Rolling Stones Still Make Me Smile

Stefan

SWEDISH EROTICA – Swedish Erotica (Klassiker der Woche)

Band: Swedish Erotica
Album: Swedish Erotica
Spielzeit: 50:36 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Virgin Scandinavia
Veröffentlichung: 1989
Eigentlich war zuerst nur die Rede von schwedischer Schönheit, dass daraus Erotik werden sollte, war 1986 in den Anfangstagen noch nicht ganz klar. Auch das Besetzungskarussell drehte sich viele Male, bis die richtige Besetzung zusammengetrommelt war, die endlich ins Studio gehen konnte um ihr Debüt aufzunehmen. Das erste nennenswerte Line-Up – noch unter dem Namen SWEDISH BEAUTY – war Magnus „Axx“ Axelson (guitars), Ken „Ulf“ Sandin (bass), Magnus Nybratt (drums), Dan Stromberg (guitars) und Dag Ingebrigtsen (vocals) von TNT. Allerdings ersetzte schon bald ein gewisser Anders Allhage alias Andy La Rocque (KING DIAMOND) Stromberg und für Nybratt kam TREAT Drummer Jamie Borger in die Band. Nach der Namensänderung in SWEDISH EROTICA war allerdings nur noch Magnus Axx mit von der Partie. Zusammen mit Morgan Jensen a.ka. Morgan Le Fay (guitars), Johnny D´Fox (bass) und Bjarne Johansson alias BC Strike (drums) machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Sänger, den man in Goran Edman fand. Dieses Techtel Mechtel allerdings war auch nur von kurzer Dauer. Mit Tony Niva wurde ein neuer Mann am Mikro gefunden und jetzt war die richtige Mischung gefunden (oder etwa doch nicht?) und man konnte sich getrost ins Studio begeben.
Dort hatte man sich mit dem norwegischen Produzenten Ole Evenrude verstärkt, der auch gleich zwei Hits beisteuerte. Und da es mit Tony Niva nicht so ganz klappte, sang Evenrude ein paar Songs gleich selbst ein während Mats Levén für die Backing Vocals zuständig war. Dieser wurde dann vom Produzenten höchstselbst vorgeschlagen und endlich konnten die Schweden Nägel mit Köpfen machen. Das hieß nicht nur, formidable Hits vorzuweisen, sondern auch die dazugehörigen Videos zu drehen. Diese gab es dann auch zu den Songs „Rock´n Roll City“ und „We´re Wild, Young And Free“ – pikanterweise genau den beiden Stücken aus der Feder von Evenrude. Das sollte dem Erfolg aber keinen Abbruch machen, was allerdings trotz der Rotation der beiden Hits nicht klappte, war die Distribution des Albums. Denn ihre Plattenfirma Electra war pleite und so lagen die fertigen Kopien von „Swedish Erotica“ irgendwo in großen Lagern herum anstatt in den Läden zu stehen. Zum Glück fand man in Virgin Scandinavia einen geeigneten Partner und so konnte die wilde Fahrt weitergehen. 
Neben den beiden erwähnten Hits hatte das restliche Material kaum eine Chance. Zu stark prägten die Songs das Erscheinungsbild von SWEDISH EROTICA. Landauf landab wurden diese beiden Songs gespielt, da hatten es durchaus tolle Nummern wie „Love On The Line“, „Downtown“ oder die schöne Ballade „Hollywood Dreams“ schwer. Mit „Break The Walls“ war ein weiterer Klassesong an Bord, der allerdings in der Version mit Tony Niva am Mikro beibehalten wurde. Das war sicher auch der Grund, warum er so am Ende der Platte versteckt wurde – echt schade drum.
Sicher ist „Swedish Erotica“ nicht eines jener Alben, die durchgehend von höchster Güte sind. Aber schon alleine wegen der erwähnten Stücke – und damit meine ich nicht nur die Überflieger „Rock´n Roll City“ und „We´re Wild, Young And Free“ – ist es die Scheibe durchaus mal wert, wieder mal aufgelegt zu werden. 
Leider war die Erfolgsgeschichte hier auch schon wieder zu Ende. Nach einer mäßig erfolgreichen Tournee kehrte man 1990 zurück ins Studio um am Nachfolger zu feilen, der allerdings erst 1995 erschien, einer denkbar ungünstigen Zeit für melodischen Hardrock. Dementsprechend fiel „Blindman´s Justice“ auch um Einiges moderner aus. Erst mit dem Release einer Democollection (“Too Daze Gone”) im Jahre 2005 konnte wieder formidables Liedgut vorgelegt warden, das allerdings ebenfalls nicht an dieses Debüt heranreichen konnte. So bleibt wie so oft der Erstling einer Band unerreicht aber denkwürdig gut!
Trackliste:
01. Rock´n Roll City
02. Love On The Line
03. We´re Wild, Young And Free
04. Hollywood Dreams
05. Love Hunger
06. Love Or Leave Me
07. Downtown
08. She Drives Me Crazy
09. Loaded Gun
10. Rip It Off
11. Break The Walls
12. Hollywood Dreams (Acoustic Version)
Stefan
Hier findet Ihr weitere:

BULLET – Highway Pirates

Band: Bullet
Album: Highway Pirates
Spielzeit: 39:26 min.
Plattenfirma/Vertrieb: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 04.02.2011
Homepage: www.bullet.nu

Hell Hofer and his gang are back 4 attack! Das signalisiert schon das Monster-Cover der neuen Scheibe “Highway Pirates”. Eine Mischung aus MAD MAX und DIE KLASSE VON 1984, yes! Dass aber nicht nur die Verpackung arschgeil ist sondern auch der Inhalt, daran lässt schon der an den Anfang gestellte Titeltrack nicht zweifeln. IRON MAIDEN meets ACCEPT, genial. “Back On The Road” könnte auch “Dirty Deeds Done Dirt Cheap” von AC/DC entstammen und spätestens bei “Stay Wild” sind die Schweden wieder beim Erfolgsrezept ihres Vorgängers “Bite The Bullet” von 2008 angekommen. Härter als AC/DC, melodiöser als ACCEPT, eigentlich zu gut, um als bloße Kopie durchzugehen. Weitere Gassenhauer sind “Down And Out”, “Citylights” und “Fire And Dynamite”. Gemischt wurde “Highway Pirates” von Tobias Lindell (HARDCORE SUPERSTAR, EUROPE u.v.a.), der der Scheibe einen Mördersound verpasst hat. Oh mein Gott, 2011 startet genauso wie letztes Jahr mit einem Highlight nach dem anderen, BULLET gehören mit ihrer dritten Platte definitiv dazu! Damit müsste doch auch der deutsche Markt zu knacken sein…und Ladies: wenn Ihr ein tolles Geschenk für Euren liebsten braucht, checkt mal die ultracoolen BULLET-Clogs in der Merchandising-Abteilung ab. Damit seid Ihr definitiv vorne dabei. Und hier noch ein Tipp an die Autofahrerfraktion: sollte Euch die rote Karre, die auf dem Cover prangt, entgegenkommen, macht Platz, denn BULLET machen keine Gefangenen. „Highway Pirates“ ist das bis dato beste Werk der Schweden: ausgereift, abwechslungsreich und gnadenlos heavy!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Highway Pirates
02. Back On The Road
03. Stay Wild
04. Blood Run Hot
05. Fire & Dynamite
06. Down And Out
07. Knuckleduster
08. Heavy Metal Dynamite
09. Citylights
10. Into The Light

Stefan

DYNAZTY – Knock You Down

Band: Dynazty
Album: Knock You Down
Spielzeit: 46:47 min.
Plattenfirma/Vertrieb: Stormvox Records
Veröffentlichung: 20.04.2011 (Skandinavien)
Homepage: www.dynazty.com

Gute Neuigkeiten gibt es dieser Tage aus Schweden, denn die Jungs von DYNAZTY stehen mit ihrem zweiten Longplayer “Knock You Down” Gewehr bei Fuß und haben in ihrem Heimatland auch schon ordentlich punkten können: #1 in den schwedischen Metal-Charts und #27 in den Album Charts. Leider kommt die Scheibe in Deutschland erst irgendwann im Sommer raus, aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, sie Euch schon mal vorzustellen. Mittlerweile ist der Vierer bei Peter Stormare´s Label Stormvox Records gelandet und somit werden sie Labelmates mit den Überfliegern H.E.A.T.
Nach dem tollen Debüt “Bring The Thunder” packen Sänger Nils Molin, Gitarrist Rob Love Magnusson, Bassist Joel Fox Apelgren und Schlagzeuger George Egg noch mal eine Schippe drauf und präsentieren sich sichtlich gereift. Auch der Sound (abermals veredelt von Chris Laney) ist voller, wenngleich auch mit weniger Ecken und Kanten.
“Knock You Down” startet mit “Sleeping With The Enemy” etwas ungewöhnlich, denn der Song braucht einige Durchläufe, bis er punkten kann. Im Gegenteil zum folgenden “New Sensation” oder “The Devil´s Playground”. Und spätestens bei “Hunger For Love” ist die anfängliche Verwunderung verflogen, denn auch dieser Song rockt einfach nur nach vorne und kann ein weiteres Mal mit einer gehörigen Portion Power und einem geilen Refrain aufwarten. Der Titeltrack schlägt in die gleiche Kerbe, es läuft also rund bei DYNAZTY, denn auch die Songs “Mr. Money”, “Wild Nights” (welch geiles Teil), “Brand New Day” und das außergewöhnliche “Throne Of China” können mich überzeugen. Einzig “The Great Dilusion” mag nicht so ganz in meinen Kopf und auch die abschließende Coverversion von Edwyn Collins´ “A Girl Like You” ist schlicht überflüssig. Nicht vergessen möchte ich aber die tolle Ballade “This Is My Life”, die sich zwischen diese beiden Minus-Tracks gemogelt hat.
“Knock You Down” ist ein rundum gelungenes Album (lassen wir mal die beiden Ausfälle weg), das den Weg in die Hall Of Fame ohne Umweg gefunden hat.
So, und wer jetzt nicht mehr warten kann oder möchte, der kann gleich mal die einschlägigen Mailorders beackern, denn dort sollte die Scheibe als Import zu haben sein.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Sleeping With The Enemy
2.New Sensation
3.The Devil´s Playground
4.Hunger For Love
5.Get It On
6.Knock You Down
7.Mr. Money
8.Wild Nights
9.Brand New Day
10.Throne Of China
11.The Great Dilusion
12.This Is My Life
13.A Girl Like You

Stefan

ENBOUND – And She Says Gold

Band: Enbound
Album: And she says Gold
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 29.04.2011
Homepage: www.enbound.com oder www.myspace.com/enboundband

Jetzt wird es golden kann ich euch sagen. Mit ENBOUND betritt mal wieder eine neue Melodic Power Metal Kombo aus dem schönen Schweden die schwermetallische Bühne. Mit ihrem einfallsreich betitelten Debütalbum „And she says Gold“ macht man sich auf die Welt von den neuen schwedischen Power Melodic Metal Weg zu überzeugen. Die Band wurde im Jahre 2006 durch den Schlagzeuger  Mike Cameron Force gegründet. Dieser hatte bereits Erfahrung mit so Bands wie ZONATA und POEM gesammelt und saß auch schon für AXENSTAR auf dem Produzentenstuhl. Die nächsten Jahre verbrachte er damit am Material zu arbeiten und geeignete Bandmitglieder zu finden. Man fand für die Bass Parts den experimentellen Swede und für den Posten des Gitarristen den extrem talentierten 20 jährigen  Marvin Flowberg. Das letzte Puzzlestück fand man dann 2009 mit dem Sänger Lee Hunter, der mit der Band WORK OF ART oder als Musicaldarsteller in Jesus Christ Superstar Erfolge feiern konnte. Nun hatte man alle Komponenten zusammen um das Debütalbum “And she says Gold” einzuspielen. Das schwedische Label Inner Wound Recordings nahm die Band unter Vertrag und bewieß dadurch mal wieder ihr gutes Näschen für Newcomer Bands. Mit Björn Engelmann (Rammstein, Primal Fear, Sonata Arctica) konnte man den passende Mann für den Produzentenstuhl ergattern und auch eine Gastsängerin konnte man, mit der Eurovision Song Contest Teilnehmerin, LaGaylia Frazier, finden.
Hört sich nach einem sehr interessanten Package an. Schauen wir uns das doch jetzt mal genauer an.
Mit dem Opener “Combined the Souls” hat man schon mal ein kleines melodisches Meisterwerk an den Anfang gepackt. Treibende Drums, krachende Riffs und ein überragend singender Lee Hunter, dies sind die Stärken der Nummer. Dazu kommt noch der klasse Chorus der dem geneigten Fan bald in Fleisch und Blut übergehen sollte. Ein bärenstarker Auftakt!
Hochkarätig geht es mit dem folgenden “Descending” weiter. Man bewegt sich hier zwar ein wenig langsamer als zuvor, aber die Power und diese Eingängigkeit ist sofort wieder da. Man merkt das das Material genug Zeit hatte um zu reifen. Lee Hunter liefert hier auch wieder einen starken Job ab. Mit welcher Leichtigkeit der gute Mann anscheinend durch die Höhen und Tiefen singt, ist sehr bemerkenswert.
Auch das folgende “Noiseless Bullett” weiß absolut zu überzeugen. Grandiose Melodiebögen paaren sich mit starke Hooklines und treibende Schlagzeugrythmen. Was soll ich groß schreiben? Jeder Power Melodic Metal Anhänger dürfte hier seine wahre Freude haben. Lehnt euch zurück und genießt einfach.
Beim Track “Frozen to be” haben wir dann das angesprochene Duett von Lee Hunter mit der Sängerin  LaGaylia Frazier. Eine wunderschöne Ballade, die vollkommen von dem absolut erstklassigen Gesang der beiden getragen wird. Es wird eine Stimmung und Atmosphäre erzeugt die einfach nur zum träumen und entspannen einlädt. Sehr schön anzuhören und absolut überzeugend was uns hier geboten wird!
Bei “Untiteld X” kann Lee Hunter wieder alleine überzeugen und hier wird mal wieder klar wie wichtig ein ausdrucksstarker Sänger für eine Nummer ist. Er schafft es alleine das Ganze so stark zu vertonen das man aus dem staunen nicht mehr rauskommt. Die Instrumentalisierung im Mittelteil ist ebenfalls sehr gelungen und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich mir die Stelle nochmal anhöre. Eine abwechslungsreiche Nummer die mich echt gepackt hat!
Richtig stark ist auch der sehr atmosphärische Rocker “Running Free”. Der Song fesselt einen total und lässt einen so schnell auch nicht wieder los!
Als Abschluss haben die Jungs von ENBOUND etwas ganz feines auf Lager. Mit dem MICHAEL JACKSON Cover “Beat it” wagt man sich in ganz anderes Terrain vor, meistert diesen Sprung wie ich finde aber sehr gut. Es dürfte zwar nicht jedermans Geschmack sein, aber mir gefällt die Nummer richtig gut!

Anspieltipps:

Puh das ist dieses Mal echt schwierig, es finden sich eine Menge starker Tracks auf dem Album. Ich geb euch mal den Opener “Combined the Souls”, das Duett “Frozen to be”, das experimentelle “Untitled X” und das atmosphärische “Running Free”.

Fazit :

So langsam entwickelt sich das Label Inner Wound Recordings zu einem echten Geheimtip. Mit ENBOUND hat man ein richtig heißes Eisen im Feuer. Wenn die Scheibe jetzt noch gut promotet wird, dürfte den Jungs eine wirklich goldene (wie passend) Zukunft bevorstehen. Die notwendigen Vorraussetzungen haben sie auf jeden Fall. Die Songs sind alle sehr stark und mit dem Gesangswunder Lee Hunter hat man den richtigen Sänger gefunden, der die Songs klasse vertont. Auch sonst kann ich hier nicht so viel bemängeln. Klar die ein oder andere etwas schwächere Nummer findet man auch hier, aber hey es ist das Debütalbum und dafür haben die Jungs einen sehr starken Job abgeliefert!
Fette 9 Punkte gibt es von mir auf Anhieb und ich empfehlen jeden Power Melodic Anhänger das Debütalbum “And she says Gold” der neuen schwedischen Metal Hoffnung ENBOUND!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Combined the Souls
02. Descending
03. Noiseless Bullet
04. Squeals of War
05. Frozen to be feat Lagaylia Frazier
06. Under a Spell
07. Untitled X
08. I am lost to you
09. Shifting Gears
10. Love has come
11. The broken Heart
12. Running Free
13. Me and Desire
14. Beat it (European CD bonus track)

Julian

STARGAZERY – Eye On The Sky

Band: Stargazery
Album: Eye on the Sky
Spielzeit: 43:52 min
Plattenfirma/Vertrieb: Pure Legend Records/Twillight
Veröffentlichung: 25.03.2011
Homepage: www.stargazery.com

Der finnische Gitarrist Pete Ahonen scheint ein sehr umtriebiger Geselle zu sein. Nach seiner Hauptband BURNING POINT die schon ein paar Alben veröffentlicht hat, seiner Zweitband GHOST MACHINERY die es auch schon auf zwei Veröffentlichungen gebracht hat, kommt er nun mit seiner dritten Band STARGAZERY um die Ecke. Diese wurde im Jahre 2006 ins Leben gerufen und soll wohl ein wenig melodischer als seine anderen Bands sein und eher die epische Seite bedienen. Qualität sind wir ja von dem guten Pete seit eh und je gewohnt, von daher können wir davon ausgehen das auch seine neue Truppe STARGAZERY ordentlich rockt. Mit „Eye on the Sky“ kommt nun das Debüt der Band auf den Markt. Erscheinen wird es im neuen Sublabel von Pure Steel Records, Pure Legend Records. Vom Stil her wird uns hier laut Promoinfo melodischer, traditioneller und zudem deftig Keyboard-geschwängerter Heavy Metal mit teilweise hardrockiger Ausrichtung geboten. BLACK SABATH und RAINBOW Einflüsse sind wohl auch zu hören. Na das klingt ja schon mal ganz ordentlich. Die Bandbesetzung liest sich wie folgt, Pete Ahonen (Gitarre, BURNING POINT, GHOST MACHINERY), Jari Tiura (Gesang, Ex MSG, SNAKEGOD), Jukka Jokikokko (Bass, BURNING POINT), Marco Sneck (Keyboard, POISON BLACK, KALMAH) und Jussi Ontero (Schlagzeug, BURNING POINT, GHOST MACHINERY). Jede Menge alter Weggefährten von Pete also. Dann wollen wir mal gucken ob STARGAZERY so gut sind wie es die Vorankündigungen und die ersten Eindrücke erwarten lassen.
Mit dem, schon auf der 2007 veröffentlichten EP vorhandenen, Song „Dying“ wird die Scheibe gekonnt eröffnet. Melodische Gitarrenriffs gepaart mit ein paar hinterlegten Keyboardklängen eröffnen den Song. Der Gesang von Jari setzt ein und schon fühlt sich jeder Melodic Metal Anhänger sau wohl. Bald kommt man dann auch zum einprägsamen Chorus was das Ganze dann perfekt abrundet. Ein Auftakt nach Maß!
Das Titelstück „Eye on the Sky“ erwartet uns an dritter Stelle des Albums. Schnelle und langsame Gitarrenriffs mit Keyboardklängen unterlegt bestimmen den Song. Fronter Jari weiß auch hier seine Stimme gekonnt und songdienlich einzusetzen. Der Chorus ist hier ebenfalls wieder richtig schmissig, Melodic Metal Herz was willst du mehr, ein würdiges Titelstück und beide Daumen gehen steil nach oben.
Ein kleines Meisterwerk liefern die Jungs aber mit dem folgenden „How many Miles“ ab. Hier haben wir es mit einer Melodic Metal Hymne zu tun, die alles bereit hält was der Fan so liebt. Melodisches Gitarrenspiel, dezente Keyboarduntermalung, geniale Choren und ein Schuss Abwechslung. Hier passt einfach alles! Genial, grandios!
„Jester of Kings“ und „Judah (The Lion)“ entpuppen sich als sehr epische Songs die im gediegenen Tempobereich agieren und ihre Stärken ganz klar in der Atmosphäre und im absolut erstklassigen Gesang von Jari besitzen. Die eingängigen Chöre sitzen perfekt und die Melodien lassen einen schon nach kurzer Zeit nicht mehr los. Zwei absolute Volltreffer haben die Jungs von STARGAZERY hier gelandet!
Es folgt der nächste Doppelpack mit dem melodischen „Puppet on a string“ und „S.O.S“ haben wir es wieder mit absoluten Hochkarätern zu tun. Eingängig, kraftvoll und melodisch. Was will man mehr? Ein absoluter Ohrenschmaus! Die Melodic Metal Anhänger unter uns dürften hier im Dreieck springen, so viel ist sicher.
Abgeschlossen wird die Platte mit einer Coverversion von BLACK SABBATH’s „Headless Cross“ die von den Jungs gut umgesetzt wird. Ich hätte mir zwar noch einen eigenen Song gewünscht, aber trotzdem ist es ein schöner runder Abschluss eines absolut gelungenen Debüts der Jungs von STARGAZERY!

Anspieltipps:

Sorry Leute, da kann ich euch echt keine nennen. Das ganze Album ist auf einen absoluten Topnivau. Komplett anhören und genießen!

Fazit :

Nur durch Zufall bin ich auf STARGAZERY und deren Debüt „Eye on the Sky“ gestoßen. Nachdem wir das Label Pure Steel Records in unseren Besprechungskatalog mit aufgenommen haben, hörte ich mich durch die anstehenden VÖ’s und als melodischer Anhänger viel mein Blick sofort auf diese geniale Scheibe. Die Namen der Beteiligten, allen voran natürlich Pete Ahonen und Jari Tiura ließen aufhorchen und das stimmungsvolle Cover tat dabei sein übriges. Hier gibt es wirklich nicht viel zu meckern, die Songs sind alle auf einem sehr hohen Level, es gibt kaum einen Ausfall zu beklagen und die musikalische und gesangliche Leistung ist absolut Top! Freunde des melodischen Metal’s kommen hier voll auf ihre Kosten und Fans von Pete’s bisherigen Bands BURNING POINT und GHOST MACHINERY (mit Abstrichen) müssen, auch wenn es hier manchmal etwas gemäßigter zugeht, die Scheibe eh habe.
Sehr gespannt bin ich darauf was uns die Jungs von STARGAZERY in den nächsten Jahren noch zu bieten haben und ob Pete Ahonen genug Zeit für die Band haben wird. Ich leg mich auf jeden Fall fest, hier haben wir es mit einem der Melodic Metal Highlights des Jahres zu tun!
Für so eine Topleistung zücke ich mit Vergnügen 9 Punkte. Ein bisschen Luft nach oben muss ja noch sein : – ).

WERTUNG:

Trackliste:

01. Dying
02. Everytime I dream of you
03. Eye on the Sky
04. How many Miles
05. I am the Night
06. Jester of Kings
07. Judah (The Lion)
08. Puppet on a string
09. S.O.S
10. Headless Cross

Julian

BLACK´N BLUE – Hell Yeah!

Band: Black´n Blue
Album: Hell Yeah!
Plattenfirma/Vertrieb: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.05.2011
Homepage: www.myspace.com/blacknblueofficial

Als sich Jaime St. James und seine Jungs Anfang 2003 wieder zusammentaten, um BLACK´N BLUE noch einmal Leben einzuhauchen, hätte wohl keiner gedacht, dass es 8 lange Jahre dauert, bis man die Comebackplatte “Hell Yeah!” vorstellen kann. Viele Dinge sind seitdem geschehen, z.B. stieg Mr. St. James für einige Zeit bei WARRANT (deren neuer Dreher zeitgleich beim gleichen Label das Licht der Welt erblicken wird) ein, aber nun ist es endlich soweit, um Album Nr. 5 in der Discographie der Amis hören zu können, lange 23 Jahre seit der letzten Studioplatte haben endlich ein Ende. Natürlich führte der Einstieg von Original-Gitarrist Tommy Thayer bei KISS zu Umstrukturierungen im Line-Up – für ihn bedient die Sechssaitige jetzt Shawn Sonnenschein, der Rest der Besetzung ist gegenüber der letzten Scheibe “In Heat” von 1988 gleich geblieben.
Jetzt werdet Ihr aber gespannt sein, was die Herrschaften auf der neuen Platte alles zu bieten haben. Gleich zu Anfang fällt mir die stattliche Anzahl von 14 Tracks ins Auge. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei solchen Tonträgern immer einen faden Beigeschmack, denn meistens hätte man sich den ein oder anderen Song getrost sparen können. Quantität statt Qualität sage ich da nur. Dass Ihr Euch da im Falle von BLACK´N BLUE gar keine Sorgen machen müsst, werdet Ihr in den folgenden Zeilen lesen.
“Hell Yeah” startet mit “Monkey” standesgemäß, aber ohne den erwarteten Killerrefrain, der auf´s erste Mal Deine Gehirnwindungen zerfetzt (aber wartet mal ab, wenn der Song einige Male gelaufen ist). Ganz anders ist das beim folgenden “Target” – dieser Song hat alles, was BLACK´N BLUE groß gemacht hat. Das lässige “Hail Hail” steht dem in nichts nach und “Fools Bleed” ist gleich auf Anhieb eines der stärksten Stücke, das der Fünfer aus Portland je verfasst hat. Das flotte “C´mon” könnte auch auf dem Debüt der Jungs stehen – rau und mit einer Unbekümmertheit, die ich nach dieser langen Zeit nicht erwartet hätte. “Jaime´s Got The Beer” ist sozusagen das Intro zu “Angry Drunk Son Of A Bitch”, erinnert mich vom Stil her irgendwie an die Spaßtiraden von ANTHRAX. Auch “ADSOAB” selbst passt recht gut dazu, aber eher weniger zu BLACK´N BLUE – mit diesem Song kann ich mich immer noch nicht so richtig anfreunden. Das macht aber ein Kracher wie “So Long” gleich wieder wett. “So Long” ist der richtige Soundtrack für Sommer, Sonne, Bier und Mädelz. “Trippin 45” ist ein kurzes Instrumental und gleichzeitig Einleitung für “Falling Down”, einer Powerballade, die eigentlich keine ist. Der Song startet zwar langsam und entwickelt sich im Laufe seiner viereinhalb Minuten zu einem Rocker, aber die Melodie hat so gar nichts von Ballade. “Candy” könnte vom Sound wieder vom Erstling sein, von den Songstrukturen passt es aber zu den Spätwerken – unterm Strich ist “Candy” aber BLACK´N BLUE in Reinkultur. Erst an Position Nr. 12 lassen die Amis ihren Titeltrack “Hell Yeah” los, der mit einem ZZ-TOP Riff beginnt und mündet in einen massiven Refrain, was mir hier besonders auffällt, ist das coole Gitarrensolo, schön back to the roots.
Leider können es sich die Jungs nicht verkneifen, mit der Zeit zu gehen und mit “World Goes Round” eine recht unförmlge Nummer aufs Album zu packen, das an diese ganzen NewRock Kapellen wie CRAZY TOWN etc. erinnert.
Der Hidden Track “A Tribute To Hawking” ist die Retourkutsche von Jaime St. James, als ihm bei den Aufnahmen von “Hail Hail” vorgeworfen wurde, er klinge wie ein Roboter, schrieb er schnell ein paar Lyrics und setzte den Song so um, wie es ihm angedichtet wurde: “There, now THAT´S robotic”. Eine recht lustige Geschichte, ob diese paar Sekunden aber drauf sein müssen, ist Geschmackssache. Aber die Band fand es so cool, dass sie es als Hidden Track mit draufhaben wollten.
Nun aber zum Fazit dieser Scheibe: BLACK´N BLUE haben mit “Hell Yeah!” bewiesen, dass sie auch nach so langer Zeit noch in der Lage sind, eine richtig gute Platte aufzunehmen. Und obwohl 1-2 Songs enthalten sind, die nicht das hohe Gesamtniveau halten können, haben sie eines der Highlights des bisherigen Rockjahres 2011 auf die Beine gestellt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs dadurch so angestachelt wurden, dass sie uns nicht wieder so lange auf einen Nachfolger warten lassen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Monkey
2.Target
3.Hail Hail
4.Fool´s Bleed
5.C´Mon
6.Jamie´s Got The Beer
7.Angry Drunk Son Of A Bitch
8.So Long
9.Trippin´ 45
10.Falling Down
11.Candy
12.Hell Yeah!
13.World Goes Round
14.A Tribute To Hawking

Stefan

LECHERY – In Fire

Band: Lechery
Album: In Fire
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Metalheaven
Veröffentlichung: 26.08.2011
Homepage: www.lechery.se oder www.myspace.com/lecheryofficial

LECHERY die, leider mir ihrem etwas unbeachteten aber guten Debütalbum „Violator“ aus dem Jahre 2008, wenig Beachtung hier in Deutschland fanden, kehren dieser Tage mit ihrem neuen Werk „In Fire“ auf der Bildfläche zurück.  Lange drei Jahre hat es gedauert bis der zweite Silberling endlich um die Ecke biegt, diese Verzögerung ist durch Unfälle und Verletzungen recht schnell erklärt. Hoffen wir mal das die Jungs die Zeit gut genutzt haben, um noch überzeugendere Songs einzuspielen, die uns Schreiberlinge von der Qualität von LECHERY endlich überzeugen.
Die Geschichte von LECHERY ist recht schnell erzählt, das aktuelle Line Up bestehend aus Martin Bengtsson (Gitarre, Gesang), Fredrik Nordstrandh (Gitarre),
Martin Karlsson (Bass) und Kristian Svensson (Schlagzeug), existiert schon seit dem Jahre 2004 in dieser Konstellation. Ein paar Jahre zuvor verließ Fronter und Gitarrist Martin die Band ARCH ENEMY, um seine eigene Musik auf zu verwirklichen.  Zusammen mit den anderen erwähnten Musikern gründete er LECHERY um eine Metalband zu erschaffen, die von ihrem Stil her aus den verschiedenen Genre’s beeinflusst werden sollte.
Nachdem man 2008 das schon erwähnte Debütalbum veröffentlichte begab man sich auf die Reise und spielte einige Festivals und Clubgigs. Anfang 2010 verschanzte man sich dann im Studio um das zweite Album einzuspielen, tja und dann kam es halt zu den unglücklichen Umständen, die das Einspielen und Aufnehmen des Silberlings immer wieder verzögerten.
Sei es drum, nun liegt es uns ja endlich vor und wir werden nun sehen wie uns der LECHERY Sound, im klassischen Heavy Metal Gewand, nun schmeckt.
Als Einstieg hat man relativ passend mit „Awakening“ ein atmosphärisches Instrumental gewählt. Beim folgende „Mechanical Beast“ geht aber das erste mal richtig die Post ab. Ein Heavy Metal Song wie er im Buche steht. Angefangen bei den einleitenden Riffs, über die Melodien hin zum passenden aggressiven Gesang. Hier ist alles aus einem Guss. Dazu kommt noch ein absolut einprägsamer Chorus den man auch nachdem xten Bier mitgrölen kann. Gut gemacht meine Herren, so kann es weiter gehen!
Geht es auch, denn mit „Burning Anger“ hat man gleich den nächsten Stampfer parat. Wieder erwarten uns zum Anfang stampfende, schneidene Riffs die gleich klar machen wohin die Richtung geht. Straight nach vorne. Wieder bewegt man sich hier im Midtempo Bereich und man weiß dieses speziell beim Chorus wieder perfekt zu nutzen! Eingängig bis zum geht nicht mehr, melodisch das es eine wahre Wonne ist. Wieder muss ich sagen passt, sitzt, wackelt und hat Luft.
Ein kleines bisschen schneller geht man beim folgenden „Heart of a Metal Virgin“ zu Werke. Aber auch hier lässt man sich beim Chorus nicht lumpen und serviert den melodischen Metal Anhängern das was sie wollen, was schönes zum mitsingen! Nicht ganz so stark, aber trotzdem noch sehr gut was uns hier serviert wird.
Bei „Cross the Line“ findet man aber wieder zurück in die Erfolgsspur, denn hier wird uns wieder absolut erstklassige Qualität geliefert. Die Jungs überraschen hier mit ein paar Tempowechseln, aber ansonsten ist hier alles beim (guten) alten. Den Chorus muss man sich geben, klasse!
Auch der Titeltrack „In Fire“ weiß absolut zu überzeugen und steht den bisherigen Highlights in nichts nach. Schön melodisch umgesetzt, mir der richtigen Prise Härte aber auch schön eingängig. So muss das sein!
Einen perfekten Abschluss findet man dann mit „We all gonna rock you tonight“, welches zwar recht einfach gestrickt ist, aber durch seine perfekt sitzenden Riffs und Hooklines überzeugt. Melodisches Metalherz was willst du mehr?

Anspieltipps:

Hier kann man gerade den ersten Teil der Platte nennen, mit “Mechanical Beast” und “Burning Anger” hat man hier das perfekte Package. Mit dem genialen “Cross the Line” und dem Abschlusstrack “We all gonna rock you tonight” kommt aber auch der zweite Teil zu Ehren.

Fazit :

LECHERY waren bislang komplett an mir vorbeigezogen. Das Debütalbum war mir zwar ein Begriff, aber gehört hatte ich es nie. Tja viel verpasst würde ich sagen. Ok der aktuelle Nachfolger “In Fire” schlägt das Debüt zwar um Längen, aber schlecht war es ja nicht. Wie auch immer, ich sagte es ja schon Heavy Metal Anhänger mit einem gewissen Hang zur Melodic kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. Klasse was uns die Jungs hier servieren und die lange Wartezeit hat ihnen auf jeden Fall gut getan. Manches braucht halt einfach seine Zeit und wenn dabei so etwas gutes rauskommt wie hier bei “In Fire” na dann geben wir ihnen die Zeit doch gerne! Ich hoffe das die Jungs von LECHERY mit ihrem zweiten Album etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, verdient hätten sie es auf jeden Fall. Ordentliche und absolut verdiente 9 Punkte ist mir die Scheibe auf jeden Fall wert. Leute anchecken ist hier absolute Pflicht!!

WERTUNG:
 

 

Trackliste:

01. Awakening
02. Mechanical Beast
03. Burning Anger
04. Heart of a Metal Virgin
05. Lethal
06. Cross the Line
07. Carry on
08. In Fire
09. All the Way
10. Igniter
11. Lust for Sin
12.
We all gonna rock you tonight

Julian

OUTLOUD – Love Catastrophe

Band: Outloud
Album: Love Catastrophe
Spielzeit: 41:50 min
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.07.2011
Homepage: www.outloud-rock.com

Die Jungs von OUTLOUD sind wieder los, um nach ihrem tollen Debüt „We Rock You To Hell And Back“ mit ihrem neuen Rundling genau da anzusetzen, wo der Erstling geendet hat. Gitarrist und Chef Bob Katsionis (FIREWIND), Sänger Chandler Mogel (TALON), Gitarrist Tony Kash, Schlagzeuger Mark Cross (ebenfalls FIREWIND) und Neuzugang am Bass Sverd T. Soth (BARE INFINITY) haben 10 neue Songs auf „Love Catastrophe“ gepackt, die OUTLOUD als gereifte Band präsentieren und den anfänglichen Projektcharakter vergessen lassen. Auch die Tatsache, dass alle Songs von allen Beteiligten in einem Studio – wie schon beim Debüt in den Basement Studios in Athen – an den Songs gewerktelt haben, ist eine wirklich erfreuliche Sache. Nur Chandler Mogel´s Gesang wurde in Bob Katsionis´ Studio, ebenfalls in Athen, aufgenommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn diese gemeinsamen Studioaufenthalte hört man dem Album an. Trotzdem hat es ein ganzes Jahr gedauert, bis diese 10 Songs für alle Fans zu hören waren, denn eigentlich wurde schon im Sommer letzten Jahres aufgenommen. Diverse Umstände wie ein Labelwechsel oder auch die Tatsache, dass sich bei OUTLOUD diverse Musiker vergnügen, die auch andere Bands am Start haben (allen voran natürlich Bob selbst), haben zu dieser langen Wartezeit geführt, aber jetzt ist es ja soweit:

Los geht´s mit dem flotten „We Came To Rock“, das ein bisschen an die glorreiche Zeit von STRYPER erinnert. Das melodiöse „Falling Rain“ könnte man als Sicherheitsnummer bezeichnen, aber im Falle von OUTLOUD bedeutet das, dass der Song ganz sicher zu 100% rockt – richtig geil. „Live Again“ zeigt  die Band wieder von einer etwas metallischeren Seite, bevor es mit „Waiting For Your Love“ die erste Single auf die Ohren gibt, zu der es auch einen tollen Videoclip gibt. „The Night That Never Ends“ tritt wieder ein wenig aufs Gas und „Someday“ gibt dem Hörer etwas Zeit, sich zu erholen – eine wunderschöne Ballade, die mit Backingvocals von Deana Cook (von der HEART Coverband HEARTLESS) veredelt wird. „Underground“ stellt für mich den schwächsten Song des Albums dar, wenn man überhaupt davon reden kann, denn schlechte Stücke sucht man auf „Love Catastrophe“ vergeblich. Vielleicht holen die Jungs aber auch nur Anlauf zum folgenden „Isolation Game“, das trotz seiner etwas moderneren Ausrichtung voll punkten kann – ein weiteres Highlight der Scheibe, wenn nicht sogar der beste Song. „Clean Hands“ und der Titeltrack beenden ein bärenstarkes Album, auf dem sich OUTLOUD nicht neu erfunden haben aber die meisten ihrer Kollegen einfach so an die Wand spielen.

Auch dieses Mal wurde Tommy Hansen für den Mix und das Mastering verpflichtet, produziert hat Bob Katsionis selbst.  Über den Sound auf „Love Catastrophe“ kann ich eigentlich nur sagen, dass er alles andere als eine Katastrophe ist, aber auch schon der erste Streich der Griechen hat gut aus den Boxen geballert, das ist auch dieses Mal so, also beide Daumen hoch.

Ihr seht, mit „Love Catastrophe“ von OUTLOUD kann man absolut nix verkehrt machen, wenn man einen einigermaßen guten Musikgeschmack hat oder einfach auf zeitlosen Hardrock/Heavy Metal mit geilen Hooks und Melodien gepaart mit der richtigen Portion Bums steht (ist das nicht das selbe???), der von tollen Musikern gespielt wird. Die Platte ist Pflicht und schon notiert für den diesjährigen Poll!

WERTUNG:

Trackliste:

01. We Came To Rock
02. Falling Rain
03. Live Again
04. Waiting For Your Love
05. The Night That Never Ends
06. Someday
07. Underground
08. Isolation Game
09. Clean Hands
10. Love Catastrophe

Stefan