XANDRIA – Sacrificum

Band: Xandria
Album: Sacrificum
Spielzeit: 68:39 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 02.05.2014
Homepage: www.xandria.de

Das letzte Album der Symphonic/Gothic Metaller von XANDRIA „Neverworld‘s End“ verkaufte sich wie geschnitten Brot. 2012 konnte man hier Fans und Kritiker der Band gleichermaßen zufriedenstellen und 2 Jahre später gibt es Neues aus der Bandschmiede zu vermelden. Nicht nur das man mit Dianne van Giersbergen eine neue Sängerin an Bord hat, nein man biegt auch gleich mit dem neuen Diskus „Sacrificium“ um die Ecke.
Schon der erste Durchlauf offenbart ein bombastisches Symphonic Metal Meisterwerk voller Leidenschaft und fesselnden Gesangslinien.
Dieser Satz aus dem Promosheet ist meistens in irgendeiner Form dort zu finden, bei XANDRIA könnte er aber wirklich mal zu treffen, hat sich die Band doch bislang auf jedem Album steigern können.
Ob das auch dieses Mal so ist finden wir nun zusammen heraus.
Eröffnet wird das Album direkt mit dem Titelstück „Sacrificium”. Dieses ist gleich ein überlanges Paradebeispiel für den Sound von XANDRIA geworden. Nach einer längeren atmosphärischen Einleitung erklingt dann auch das erste Mal der opernhafte Gesang von Neusängerin Dianne der absolut im angenehmen Bereich liegt.
Mit einem packenden Chorus und einer sehr gelungenen Songstruktur schafft es die Band hier direkt einen zu begeistern, sehr schön!
Und das gleiche Rezept wendet man dann auch beim folgenden “Nightfall” an, Symphonic Metal erster Güteklasse wird uns auch hier geboten, da kann sich jeder Genrefan drauf freuen.
Auch in der Folge machen XANDRIA keine Gefangenen! Sei es das bedächtige “Dreamkeeper”, das flotte “Stardust” oder das epische „The Undiscovered Land“ alles Songs die super ins Ohr gehen und jedem Symphonic Metalfreak mit einer Vorliebe für opernhaften Gesang zu Jubelstürmen hinreißen sollte.
Die zweite Hälfte der Scheibe wird eröffnet vom, für XANDRIA Verhältnisse, sehr harten „Betrayer“ wo man sich ebenfalls beachtlich aus der Affäre zieht.
Über das wieder etwas mehr episch veranlagte „Until the End“ geht es so langsam auf das Ende der neusten Veröffentlichung zu. Bevor dieses aber mit dem gefühlvollen „Sweet Atonement“ seine perfekten Abschluss findet, hält der Metalgott für uns noch so Kracher wie „Little Red Relish“ oder „Temple of Hate“ parat und auch die restlichen Songs stehen diesen in Nichts nach. Die Band zeigt hier das sie ohne Problem das bockstarke Niveau der ersten Tracks bis zum Ende hin durchhalten können.

Anspieltipps:

Großartige Ausfälle sucht man hier vergebens, die ganze Scheibe ist super am Stück hörbar!

Fazit :

Schon die letzten Scheiben haben es angedeutet, XANDRIA befinden sich aktuell mit Sicherheit in ihrer besten Phase und mit der neuen Sängerin Dianne hat man auch einen super Fang gemacht. Die Songs sind größtenteils super eingängig und die gesamte Platte wird, auch wenn sie etwas länger ist, niemals langweilig.
So muss heutzutage Symphonic Metal mit Operngesang klingen, jeder, wirklich jeder Fan dieser Stilrichtung sollte „Sacrificium“ auf seinem Einkaufszettel haben, bockstarke Scheibe!
Der Mai wird wohl wieder ein starker Monat für das Genre werden, denn mit dem neuen Diskus von EPICA steht ja schon das vermeintlich nächste Highlight in den Startlöchern.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sacrificium
02. Nightfall
03. Dreamkeeper
04. Stardust
05. The Undiscovered Land
06. Betrayer
07. Until the End
08. Come with Me
09. Littler Red Relish
10. Our Neverworld
11. Temple of Hate
12. Sweet Atonement

Julian

TUOMAS HOLOPAINEN – The Life And Times Of Scrooge

Band: Tuomas Holopainen
Album: The Life and Times of Scrooge
Spielzeit: 54:19 min
Stilrichtung: Klassik/Soundtrack
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 11.04.2014
Homepage: www.tuomas-holopainen.com

Tuomas Holopainen, der Keyboarder und Hauptsongschreiber von NIGHTWISH, hat den Großteil des Jahres 2013 damit verbracht, sein erstes Soloalbum zu schreiben und zu produzieren. Das komplette Album basiert auf der Grafiknovelle „The Life And Times Of Scrooge McDuck“ (erschien in Deutschland unter dem Titel „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“) und erscheint als CD unter dem Namen „The Life and Times of Scrooge“. Laut Tuomas geht für ihn damit ein langer Traum in Erfüllung, denn er wollte schon immer dieses Buch, welches ihn seit frühester Kindheit fasziniert, musikalisch vertonen.
Geboten werden uns auf dem Silberling 55 Minuten Mucke die in dem Genre Soundtrack/Klassik Rock ihren Platz findet.
Also direkt mal eine Warnung an alle ganz harten Metalheads da draußen, das hier ist ganz spezieller Stoff, der nix mit dem eigentlichen NIGHTWISH Sound zu hat, geschweige denn fürs Rübe schütteln geeignet ist!
Als Gastsänger für sein erstes Soloalbum konnte Tuomas Alan Reid, Johanna Kurkela, Johanna Livanainen sowie Tony Kakko gewinnen.
Nu denn, Scheuklappen abgesetzt und ab geht die wilde Soundtrackfahrt mit dem Opener „Glasgow 1877“. Dichte Atmosphäre wird hier verbreitet, man fühlt sich wahrlich in die Geschichte hinein versetzt. Ein wenig weiblicher Gesang, eine männliche Erzählerstimme und allerlei unterschiedliche Instrumente, fertig ist der gelungene Einstieg in die Welt der Ducks!
Und auch das folgende „Into the West“ ist ein sehr interessanter Track geworden, stilecht wird hier Wild West Feeling geboten, welches uns den nächsten Step bei der Reise der Ducks näher bringt. Mit Metal hat das Ganze natürlich absolut nichts zu tun, aber das erwähnte ich ja schon. Zum gesamten Soundtrackfeeling passt die Nummer aber sehr gut!
Und ähnlich gelagert geht es eigentlich weiter, „Duel & Cloudscapes“ kommt ebenfalls wieder richtig fett und mit viel Atmosphäre aus den Boxen, bei „Cold Heart of the Klondike“ gibt es mit Tony Kakko auch mal endlich ein wenig Gesang, und der ist absolut nicht von schlechten Eltern, und „The Last Sled“ schließt dann die erste Hälfte der Scheibe recht ordentlich ab.
Bei den letzten Stücken sticht ganz klar das vorab schon aus dem Internet bekannte „A Lifetime of Adventure“ hervor. Ich glaube mehr Tuomas Holopainen Songwriting gepaart mit einem Soundtrackgerüst geht nicht.
Ein bisschen merkt man der Platte aber auch eine gewisse Abnutzung zum Ende hin an, den ein oder andere Gesangstrack mehr hätte es dann doch sein können, nur instrumentale, atmosphärische Mucke ist dann doch des Guten ein wenig zu viel!

Anspieltipps:

Wer auf Soundtracks steht sollte sich die Scheibe definitiv komplett geben, nur am Stück bekommt man die gesamte Atmosphäre richtig mit.

Fazit :
Wie schon erwähnt darf man bei “The Life and Times of Scrooge” absolut nicht mit den falschen Erwartungen ran gehen. Dies ist keine Metalplatte! Es ist ein episch, atmosphärischer Soundtrack der aus relativ vielen, rein instrumentalen Stücken besteht.
Aber auch wenn man hier nur seine Soundtrackbrille aufsetzt muss ich sagen bleiben abschließend doch ein paar Wehrmutstropfen zurück!
Denn gerade zum Ende hin verlieren die Songs doch etwas an Qualität und den ein oder anderen Gesangssong mehr hätte es auch noch sein können, nur instrumental ist dann auf Dauer doch etwas eintönig.
Was bleibt also? Eine solide Scheibe auf jeden Fall, die Erfüllung des Kindheitstraum von Tuomas auch und die Hingabe die der Mastermind seiner ersten Soloplatte gewidmet hat. Denn diese kommt auf jeden Fall beim Hörer an!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Glasgow 1877
02. Into the West
03. Duel & Cloudscapes
04. Dreamtime
05. Cold Heart of the Klondike
06. The Last Sled
07. Goodbye Papa
08. To be rich
09. A Lifetime of Adventure
10. Go Slowly, Now, Sands of Time

Julian

ANCIENT BARDS – A New Dawn Ending

Band: Ancient Bards
Album: A New Dawn Ending
Spielzeit: 71:48 min
Stilrichtung: Symphonic/Epic Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.ancientbards.com

Wenn man unter dem Begriff Female fronted Symphonic/Epic Metal aus Italien im Metallexikon nachschlägt, steht dort auf jeden Fall die Band ANCIENT BARDS ganz groß. Die Italiener rund um die stimmgewaltige Frontfrau Sara Squadrani, die sich 2007 gründeten, sind bislang immer konsequent ihren Weg gegangen und haben sich von ihrem Debütalbum „The Alliance of the Kings“ 2010 bis heute stetig weiterentwickelt.
Nun halte ich den Abschluss der, damals mit dem Debütalbum, begonnenen Black Chrystal Sword Saga in Form des neuen Albums mit dem klangvollen Namen „A New Dawn Ending“  meinen Händen und kann mich mit Genuss auf den neuen Silberling stürzen.
Im Vergleich zum vorherigen Album „A Soulless Child“ sind die überschnellen Power Metal Songs verschwunden, ersetzt wurden sie durch epische, symphonische Stücke, die ganz klar zeigen wie sich die Band weiterentwickelt hat und das sie mittlerweile zu einer festen Größen im doch recht übervollen Genre geworden sind.
Vergleiche zu WITHIN TEMPTATION machen da die Runde, so schnell würde ich vielleicht nicht urteilen, widmen wir uns erstmal dem neuen Album und schauen mal was das so aus den Boxen kommt.
Gestartet wird mit dem Opener „Before the Storm“. Dieser ist ein gesprochenes Intro welches mit Bombastklängen aufgepeppt wird. Ist auf jeden Fall gut um den Erwartungs und Stimmungsbogen aufrecht zu erhalten.
Mit „A Greater Purpose geht es dann das erste Mal so richtig in die Vollen! Mit mehrstimmigen Gesängen/Chören geht es direkt los. Danach wird nicht lange gefackelt und es werden uns die Symphonic/Epic/Bombast Riffs nur so um die Ohren geblasen. Die gesangliche Leistung von Frontfrau Sara ist natürlich wie immer über jeden Zweifel erhaben, schon beeindruckend was die Dame aus ihrem Körper so heraus presst. Der Chorus geht hier auch in Ordnung, so das wir von einem gelungenen ersten Song sprechen können.
Absolut gelungen und mega packend sind dann auch die beiden folgenden Ohrwürmer „Flaming Heart“ und „Across this Life“. Hier kommen die Genrefans definitiv voll auf ihre Kosten, besser hätten es andere Bands aus dem Genre auch nicht hinbekommen!
Die Ballade „In my Arms“ kann mich dann aber nicht überzeugen, zu oft schon ähnliches gehört, nein da skippe ich doch schnell zum nächsten Song „The Last Resort“ bei dem Gastsänger „Fabio Lione“ mal wieder in Erscheinung tritt. Der Gute ist aktuell auch fast auf jeder Platte zu hören…
Wie auch immer, an dem Song gibt es nicht viel auszusetzen, hier schließt man ganz klar wieder an die ersten starken Nummern an, was ein Chorus. Beide Daumen gehen hier hoch!
Über das überlange 12 Minuten Bombastmonster „Showdown“ geht es dann in den letzten Teil der Scheibe in dem der, erneut überlange, Schlusstrack „A New Dawn Ending“ definitiv hervorsticht, aber auch ansonsten bekommen wir hier noch gute Genrekost serviert, die jedem Fan des selbigen munden sollte!

Anspieltipps:

Mit “A Greater Purpose”, “Flaming Heart”, “Across this Life”, “The Last Resort” sowie “A New Dawn Ending” solltet ihr hier am Besten bedient sein.

Fazit :

Der April, definitiv DER Monat für female fronted Symphonic Metalfans! Nach DIABULUS IN MUSICA, DELAIN oder STREAM OF PASSION nun also auch ein neues Albums der  ANCIENT BARDS. Und zusammen mit der neuen DELAIN Scheibe gehören die Barden hier klar zu den Gewinnern dieses Symphonic Metalveröffentlichungskampf!
Die Truppe hat mit “A New Dawn Ending” ein Album ein gezimmert, welches nie langweilig wird und für Fans des Genres einfach ein Festmahl ist. Für mich ist das Album eine Ticken zu lang und ich hätte mir im zweiten Teil noch den ein oder anderen Track ala “Flaming Heart” oder “Across this Life” gewünscht, aber das ist meckern auf ganz hohem Niveau! Absolute Kaufempfehlung für die angesprochene Fangruppe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Before the Storm
02. A Greater Purpose
03. Flaming Heart
04. Across this Life
05. In my Arms
06. The Last Resort (feat. Fabio Lione)
07. Showdown
08. In the End
09. Spiriti Liberi
10. A New Dawn Ending

Julian

TOTO – 35th Anniversary Tour – Live In Poland

Band: Toto
Album: 35th Anniversary Tour – Live In Poland
Spielzeit: 150 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Eagle Vision
Veröffentlichung: 25.04.2014

Nach den gelungenen Neuauflagen der ersten drei TOTO Alben über Rock Candy Records gibt’s nun eine brandneue Konzertnachlese der letzten Tour auf wahlweise (Doppel)CD, DVD oder Blu-Ray zu bestaunen. Die Besetzung dieser Tour dürfte der feuchte Traum der meisten TOTO Fans sein, waren doch die beiden Gründungsmitglieder David Paich und Steve Porcaro, sowie der für viele Fans beste Sänger der Band, Joseph Williams, wieder in den Kreis der Band um Gitarrist Steve Lukather zurückgekehrt. Dementsprechend wurde die instrumentale Ausrichtung erfreulicherweise wieder etwas weg von den omnipräsenten Gitarren (seit der Reunion zu „MIndfields“-Zeiten war die Band live immer mit einem zweiten Gitarristen unterwegs) und hin zu einem ausgewogenen Mix aus Vintage Synthies, modernen Keyboards und Luke’s unverkennbarem Trademark-Sound gelenkt. Außerdem dabei der Langzeit Drummer Simon Phillips (der nach Abschluss dieser Tour leider ausgestiegen ist) sowie 2 fantastische Background Sänger. Der Titel der Veröffentlichung macht es deutlich: 35 Jahre TOTO gibt es zu feiern, auch wenn der Grund für diese Reunion in (beinahe) Originalbesetzung eine traurige ist: der seit 2010 an ALS erkrankte Bassist Michael Porcaro benötigt dringend finanzielle Unterstützung – Grund genug für die seit Ewigkeiten befreundeten Musiker sich zusammenzuraufen und auf Tour etwas Kleingeld für die Behandlung Ihres Freundes einzuspielen. Lange Rede, kurzer Sinn: die dieser Rezension zugrunde liegende Blu-Ray ist ein Traum in Bild und Ton und wer für nur eine einzige Live-DVD/BD von Toto Platz im Schrank hat, sollte sich für diese hier entscheiden! Die spielerischen Leistungen sind auf einem traumwandlerischen Niveau, die Kameraführung ist beinahe perfekt und vermittelt eine tolle Live-Atmosphäre und die Setlist des gut 2 1/2 stündigen Konzerts ist eine geschmackvolle Reise durch 35 Jahre TOTO und beinhaltet neben den üblichen, unkaputtbaren Kamellen (Rosanna, Hold The Line, …) so manche Überraschung aus allen Schaffensphasen der Band (St. George And The Dragon, It’s A Feeling, Better World, Falling In Between). Natürlich ist der Sound gewohnt plastisch und raumfüllend und was die gesetzten Herren hier abliefern ist einfach Musik auf oberstem Niveau. Besonders erfreulich: Joseph Williams ist stimmlich toll aufgelegt und meistert sowohl die anspruchsvollen Bobby Kimball Parts als auch seine eigenen 80er Glanztaten auf souveräne Weise und Lukather, anscheinend seit langer Zeit endlich mal richtig nüchtern, spielt so geil und auf fokussiert wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Der Einstieg ins Konzert gerät zwar mit „On The Run“ und „Goin‘ Home“ etwas wackelig, danach gibt’s aber kein Halten mehr wenn die Band sich durch eine feine Auslese des Backkatalogs. Die einzigen Wermutstropfen sind das Fehlen von „Manuela Run“, der teilweise arg übersteuerte/verzerrte Sound von Lukather’s Mikrophon (z.B. „Better World“) und die Tatsache, dass des Gitarrenmeisters Gesangsstimme eh definitiv hinüber ist (was aber keine Entschuldigung für den genannten Soundausrutscher sein kann).

Zu guter Letzt sind die obligatorischen, diversen Solo-Spots schön kurz gehalten, in die Songs integriert und lenken somit so gut wie gar nicht vom Geschehen, bzw. laden nicht zum skippen oder Kühlschrankbesuch ein (das gab’s auch schon anders). Ok, so langsam gehen mit die Superlative aus. Ich habe bereits an anderer Stelle gesagt, dass ich ein totaler TOTO-Fanboy bin, was aber nicht heißt, dass ich viele der letzten Veröffentlichungen ziemlich kritisch betrachtet habe. Die überflüssige Fremdverwertung „Through The Looking Glass“, das lieblos produzierte „Falling In Between“ oder die Live Scheibe „Falling In Between Live“ (die Darbietung einer Söldnertruppe mit NULL-TOTO Credibility). „Live In Poland“ stellt dagegen so ziemlich das Non-Plus-Ultra dar wenn es darum geht TOTO in Bestbesetzung live auf der Bühne erleben zu können. Das Paket ist liebevoll aufgemacht und produziert und bietet als kleines Extra noch einen 20-minütigen Blick hinter die Kulissen in dessen Verlauf sich die Musiker (ohne Simon Phillips) als nachdenkliche Menschen präsentieren, die nach eine ereignisreichen Karriere Ihren Frieden mit sich und den Kritikern geschlossen haben. „35th Anniversary – Live In Poland“ ist eine richtig geile Live-Scheibe geworden, die in keinem Fan-Regal fehlen sollte.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Medley: On The Run / Child’s Anthem / Goodbye Elenore
03. Goin’ Home
04. Hydra
05. St George And The Dragon
06. I’ll Be Over You
07. It’s A Feeling
08. Rosanna
09. Wings Of Time
10. Falling In Between
11. I Won’t Hold You Back
12. Pamela
13. 99
14. The Muse
15. White Sister
16. Better World
17. Africa
18. How Many Times
19. Stop Loving You
20. Hold The Line
21. Home Of The Brave

Mario

DEVIL YOU KNOW – The Beauty Of Destruction

Band: Devil You Know
Album: The Beauty Of Destruction
Spielzeit: 47:01 min
Stilrichtung: Metalcore, Modern Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.facebook.com/devilyouknowofficial

„A New Begining“, passender Titel für den Opener einer Debütscheibe. So zu finden bei den Amis von DEVIL YOU KNOW. Für einen Neuanfang braucht man natürlich auch gestandene Musiker, in diesem Fall Brüllwürfel Howard Jones (ex-KILLSWITCH ENGAGE), Francesco Artusato (ALL SHALL PERISH) für Lead & Rhythmus Gitarre, John Sankey (DEVOLVED) am Schlagzeug, Ryan Wombacher (BLEEDING THROUGH) an den Sechssaiten und Roy Lev-Ari für die zweite Gitarre.

Bereits beim ersten Durchgang fällt auf, dass es den Musikern nicht um krampfhaft komplexe Songs oder ständige Wutausbrüche geht, sondern um vielschichtige, emotionale und eingängige Musik. Entsprechend überrascht es kaum, dass sich besonders in den Refrains meist clean gesungene Vocals finden, schwere Gitarrenriffs und gelegentliche Doublebass-Attacken halten dabei den Härtegrad der Songs auf einem genretypischen Level.

Howard überzeugt auf ganzer Linie durch seine vielseitigen Vocals und wechselt scheinbar spielend zwischen wütenden Brüllorgien und melodischen Parts. Die übrigen Musiker liefern eine druckvolle und kraftstrotzende Performance ab, an der Produktion gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.

Also alles richtig gemacht? Eigentlich schon, das entscheidende Problem: es fehlen die ganz großen Kracher. Die Songs die sich tief in den Gehörgängen einnisten, die den Hörer gleich beim ersten Mal mitreißen! Die Kompositionen auf „The Beauty Of Destruction “ sind durch die Bank besser als vieles, was man in den letzten Jahren im modernen Metalbereich vorgesetzt bekommen hat. Aber eben auch ein Stück weg von den Klassikern der Szenegrößen.

„The Beauty Of Destruction“ ist somit ein überdurchschnittliches, aber nicht überragendes Album geworden. Wer auf meist melodischen Modern Metal / Metalcore steht, sollte beim Erstling von DEVIL YOU KNOW auf jeden Fall ein Ohr riskieren, allein wegen der wirklich starken Gesangsleistung von Howard Jones.

WERTUNG:


Trackliste:

01. A New Beginning
02. My Own
03. Embracing The Torture
04. For The Dead And Broken
05. Seven Years Alone
06. It’s Over
07. A Mind Insane
08. Crawl From The Dark
09. The Killer
10. I Am The Nothing
11. Shut It Down
12. As Bright As The Darkness

Chris

EXISTANCE – Steel Alive

Band: Existance
Album: Steel Alive
Spielzeit: 49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.artistecard.com/existanceband

Die vier Jungs von EXISTANCE mit Julian Izard als Sänger, Antoine Poiret an der Gitarre, Thomas Drouin am Bass und Alexandre Revillon am Schlagzeug legen mit „Steel Alive“ ihr erstes vollständiges  Album vor. Und das ist den jungen Franzosen wirklich gut gelungen!
Los geht es mit meinem Highlight der Scheibe „Legends Never Die“. Das Keyboard-Intro könnte locker als Spannungsmusik in einem Krimi aus den 80ern durchgehen, bevor die Verfolgungsjagd mit fetten Drums eingeleitet wird und schließlich mit dem einschneidenden Riff voll in Gang kommt. Mit „Black Viper“ geht es genauso stark weiter, wobei auch hier ein melodiöses Solo ins Auge fällt, bei dem nicht einfach gezeigt wird wie schnell man spielen kann, sondern kreativ gearbeitet wird. Glücklicherweise zieht sich das durch alle Songs hinweg, so dass es durchgehend Spaß macht sich das Album anzuhören, auch wenn man ab und zu doch mal abschweift, weil sich die Songs etwas ziehen, was für Die-Hard-Fans der Szene aber sicherlich eher Plus als Minuspunkte gibt. Der Titelsong „Steel Alive“ ist ein Ohrwurm der härteren Sparte, bei dem ich vor meinem geistigen Auge schon das Publikum, mit den Fäusten in der Luft, den Chorus mitsingen höre!
Für mich könnte es noch ein bisschen mehr Aggressivität sein, die einen entgültig vom Hocker hebt, aber viel fehlt auf jeden Fall nicht!

Fazit: Freunde von frühem 80er Metal, NWOBHM und stilvollem Shred sollten ihre Lauscher aufsperren, denn hier wird das Jahrzehnt und die Musik der Vokuhilas und Schnauzer modernisiert aufgegriffen und bringt frischen, kreativen Wind in die manchmal altbackene Szene!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Legends Never Die
02. Black Viper
03. The Siren
04. Dead or Alive
05. Slaughter
06. Burning Angel
07. Steel Alive
08. Get Away
09. Prisoner
10. Close to the End
11. From Hell

Lotta Craze

HIGH SPIRITS – You Are Here

Band: High Spirits
Album: You Are Here
Spielzeit: 35:28 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.highspiritsmetal.bandcamp.com

Der Chicagoer Alleinunterhalter Chris Black hat sich zwischen seinen unzähligen Projekten (Pharao, Dawnbringer) endlich wieder die Zeit genommen ein neues HIGH SPIRITS Album einzutüten. Die Erfolgsformel, die bereits beim Debüt „Another Night“ aus dem Jahr 2011 so überraschend gut funktionierte, hat Black beibehalten, d.h. er hat das ganze Werk im Alleingang geschrieben und eingespielt, was einen angesichts des Resultats immer wieder zum Staunen bringt.  An der stylistischen Ausrichtung hat es so gut wie keine Feinjustierung gegeben. Weiterhin gibt es Hardrock in bester 80er Jahre Tradition, jedoch fernab von jedweder Spandex Hose oder Hairspraydose, sondern einfach ganz nah dran am Hookverliebten Riffrock der frühen Def Leppard, Iron Maiden oder Scorpions. Der geile Opener „When The Lights Go Down“ ist bereits von der 2013er Demo-Compilation „High Spirits 2013“ bekannt und verfehlt auch hier sein Wirkung nicht.  „I Need Your Love“ oder die Band-Hymne „High Spirits“ wissen ebenfalls zu begeistern. Allerdings gibt es diesmal auch den ein oder anderen nicht so zwingenden Track wie z.B. „The Last Night“ zu vermelden und die Gitarrenarrangements gewinnen erst in der zweiten Hälfte des Albums an Abwechslung, nachdem der Einstieg doch sehr auf rudimentären Basisriffs aufgebaut ist. Der in den letzten Jahren sehr gewachsenen Fangemeinde der Band dürften diese kleinen Schönheitsfehler ab herzlich egal sein, sind die Attitüde und Melodien doch auch auf „You Are Here“ absolut im gewohnten Bereich.

Alles beim Alten im Hause HIGH SPIRITS, das mag man als Stagnation empfinden – man kann aber auch einfach froh darüber sein, dass wenigstens noch das ein oder andere Gute so bleibt wie es ist. Über das „Art“work kann man zwar geteilter Meinung sein (an das geschmackvolle Cover der ersten Scheibe reicht die Farbexplosion beim besten Willen nicht ran), bei den Songs kann es aber so gut wie keine 2 Meinungen geben. Wer auf Hardrock mit Ohrwurm/Widerhaken Garantie steht und mit dem Debüt glücklich war, der kann auch bei „You Are Here“ bedenkenlos zugreifen. Die Naivität und Unbeschwertheit des Erstlings ist zwar etwas auf der Strecke geblieben, wie man zünftige Songs schreibt hat Herr Black aber nicht verlernt. Der hier offenbarte Enthusiasmus und die positive Sturheit MUSS man einfach belohnen indem man die Scheibe, die als CD und in diversen Farben auch auf Vinyl erhältlich ist, kauft, anstatt es sich irgendwo herunterzuladen. Bei Chris Black weiß man wenigstens, dass die Knete gleich wieder in die nächste Scheibe gesteckt wird. „You Are Here“ ist im Vergleich zum fantastischen Vorgänger einen Ticken schwächer ausgefallen, für eine dringende Empfehlung reicht’s aber dennoch allemal.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. When The Lights Go Down
02. I Need Your Love
03. One Thousand Nights
04. Reminding You Of Me
05. The Last Night
06. Can You See Me
07. Gone To Pieces
08. I Will Run
09. High Spirits

Mario

FATAL SMILE – White Trash Heroes

Band: Fatal Smile
Album: White Trash Heroes
Spielzeit: 40:23 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: FS Records
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.fatalsmile.com

Diese verrückte Meute ist nicht aufzuhalten. Auch auf Album Nummer fünf arbeiten die Schweden weiter an ihrem Image (die reitenden Leichen lassen grüßen) und ziehen die Daumenschrauben noch einmal an. Natürlich – wer hat es anders erwartet – auch in Sachen Härte. Verantwortlich für diese Explosion ist ein weiteres Mal Gitarrist und Bandkopf MR. Y selbst, er hat die Scheibe produziert, gemixt hat er sie erneut zusammen mit Drummer Philty. Dieser hat die Band aber unlängst verlassen und wurde durch Snake ersetzt. Das weitere Line-Up besteht weiterhin aus Sänger Blade und Bassist Alx.

So hätte meine Rezension eigentlich angefangen (und das tut sie ja immer noch) – ABER: wie vor gut zwei Wochen bekannt wurde, hat MR. Y alias Yüksel Unutmaz das Handtuch geworfen und FATAL SMILE zu Grabe getragen. Der Zeitpunkt hierfür ist natürlich denkbar ungünstig – das brandneue Album steht in den Startlöchern und auch eine Tour wurde gebucht. Aber MR. Y hat auf sein Herz gehört und diesen Schlussstrich gezogen. Kommen wir dennoch zum neuen Album:

“White Trash Heroes“ beinhaltet zehn neue Songs, von denen „Like A Rockstar“ als Testaballon vorab schon auf die Menschheit losgelassen wurde. Erfolgreich, denn die Single kann sowohl mit dem rauen Charme des Vierers als auch mit jeder Menge Melodie punkten. „Like A Rockstar“ ist ohne Umschweife einer der besten Songs von FATAL SMILE. Die Platte startet mit dem Titeltrack „White Trash Heroes“ allerdings ziemlich sperrig. Sehr auf Krawall gebürstet entfaltet der Opener keinesfalls beim ersten Hören sein Potential. Ganz anders bei „Heartache & Pain“ – hier wurde wieder mehr Wert auf Eingängigkeit gelegt, obwohl die unbändige Power der Schweden einen schier erschlägt. „Dirty Little Secret“ schleppt sich durch seine Spielzeit von gut vier Minuten und kommt dabei fast so schlüpfrig rüber wie sein Text. Bei „Alive & Kicking“ ziehen die Schweden wieder härtere Seiten auf und auch Stücke wie „I´m The Gun“ sind pure Gewalt. Dabei lässt das herrliche „Reflections From The Past“ fast etwas Mainstream aufblitzen. Und auch „Gave It All“ ist eine Hymne. Ganz anders der abschließende Wutbrocken „Hip Mf“, der textlich mit all den Trends und Oberflächlichkeiten aufräumt.

Die Band selbst spricht vom bisher besten Album – aber macht das nicht jeder? Im Falle von FATAL SMILE trifft es allerdings den Nagel auf den Kopf. Die Schweden haben sich stetig weiterentwickelt und mit dem Vorgänger „21st Century Freaks“ ihr bis dato bestes Werk vorgelegt. „White Trash Heroes“ geht aber noch eine Stufe weiter, denn diese gut vierzig Minuten sind voll gepackt mit Power, die manchmal überzuschwappen droht, aber sich dann doch wieder fängt und Platz lässt für die ein oder andere Melodie. Stark! Sehr schade nur, dass es wohl das letzte Lebenszeichen der Schweden bleiben wird.

WERTUNG:


Trackliste:

01. White Trash Heroes
02. Like A Rockstar
03. Heartache & Pain
04. Dirty Little Secret
05. Alive & Kicking
06. I´m The Gun
07. Down & Out
08. Reflections From The Past
09. Gave It All
10. Hip Mf

Stefan

BLACK LABEL SOCIETY – Catacombs Of The Black Vatican

Band: Black Label Society
Album: Catacombs Of The Black Vatican
Spielzeit: 53:56 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.blacklabelsociety.com

Mr. Wylde lädt vier Jahre nach dem letzten Studioalbum (die Akustik/Cover-Scheibe „The Song Remains Not the Same“ von 2011 lassen wir mal weg) zu einer Reise durch die „Catacombs Of The Black Vatican“. Musikalisch ist alles beim Alten, Zakk und seine Mannen spielen groovenden Southern Metal mit jeder Menge feinster Gitarrenriffs.

Die ersten drei Songs sind schleppende Midtempo-Rocker, getragen von einer melancholischen Grundstimmung, sozusagen ein Bastard aus BLACK SABBATH und ALICE IN CHAINS. Dann folgt mit „Angel of Mercy“ die erste und gleichzeitig beste von drei Balladen. Die übrigen Verschnaufpausen bieten „Scars“ und „Shades of Grey“.
„Heart of Darkness“ ist dann zusammen mit „Damn the Flood“ der flotteste und härteste Song der neuen Langrille, bei dem man einfach nicht still sitzen kann, der Rhythmus geht direkt ins Blut über.

Nach einigen Besetzungswechseln scheint sich mit Zakk Wylde (Vocals/Gitarre), Dario Lorina (Gitarre), John DeServio (Bass) und Chad Szeliga (Drums) ein starkes Team gefunden zu haben. „Catacombs Of The Black Vatican“ rockt und groovt selbstbewusst, dabei aber auch völlig entspannt und frisch aus den Boxen. Stimmlich ist Zakk bärenstark unterwegs und manchmal muss man schon genau hinhören um sicherzugehen, dass nicht OZZY OSBOURNE hinter dem Mikro steht.

BLACK LABEL SOCIETY haben ihre Nische wieder fest im Griff, nachdem die letzten Alben doch auf sehr geteiltes Echo gestoßen sind. Wer auf erstklassigen Heavy Rock Sound steht kommt an der Scheibe nicht vorbei.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Fields Of Unforgiveness
02. My Dying Time
03. Believe
04. Angel Of MErcy
05. Heart Of Darkness
06. Beyond The Down
07. Scars
08. Damn The Flood
09. I’ve Gone Away
10. Empty Promises
11. Shades Of Gray

Chris

FRAGORE – The Reckoning

Band: Fragore
Album: The Reckoning
Spielzeit: 62:49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Murdered Music
Veröffentlichung: 03.05.2014
Homepage: www.facebook.com/fragoreofficial

FRAGORE – das italienische Wort für Getöse. Und genau das ist es auch: Getöse! Während das an LINKIN PARKS „Meteora“ erinnernde Albumcover (jaja, der klassische Mensch mit Gasmaske) von dem bekannten Londoner Rhett Podersoo designt wurde und stimmig in das apokalyptisch anmutende Booklet übergeht, tritt das musikalische Werk leider unter dem Strich sehr klischeehaft und eher monoton auf. Schon der instrumentale Opener „Origins“ verheißt nichts Gutes und mag irgendwie nicht so recht zum anschließenden „Die With Blood“ passen. Der religionskritische Song „Resurrection Nemesis“  glänzt lediglich durch einen Kreativausbruch in Sachen Rhythmus. Orientalischer Gesang eröffnet das brachiale fünfeinhalbminütige „AK-47“, bei welchem sich Davide Nunziante (Gitarre/Gesang), Alessandro Baronetto (Drums) und Andrea Lorenti (Bass)in lediglich acht Versen Text (!) kritisch zur Verwendung von Waffen äußern. Der Chorus könnte ebenso gut von VOLBEAT inszeniert sein, beim (viel zu selten eingesetzten) cleanen Gesang gibt es hier durchaus große Parallelen. Wie bei den meisten Songs sind die Lyrics leider ziemlich zusammenhanglos und bestehen weitestgehend aus aneinandergehängten Substantiven, mit denen man nicht so recht weiß, was man anfangen soll. „Barrier“ glänzt durch Eintönigkeit und die sechs Minuten sind hauptsächlich von gleichgültig arrangierten Gitarrenakkorden geprägt. Der Titel des Stücks kann wörtlich genommen werden, es hört sich tatsächlich wie ein unüberwindbares Gebirge an. Der einzige Song mit italienischen Textstücken ist „Abominevole“ (dt.: abscheulich). Er zeichnet sich hauptsächlich durch die präzise gespielte Half Time gegen Ende und die gegrowlten Lyrics aus. Der einwandfrei gewaltigste Track des Album ist „Sad People“ – hier greift das Trio tief in die Trickkiste: Doublebass, Breakdown, Gitarrensolo und Gesangsparts, die stark an MARILYN MANSON erinnern – da freut man sich doch! Angenehm mit Akustikgitarre startet „I Am Evil“, jedoch nur, um anschließend in schwerfälligem E-Gitarrentrott zu ertrinken. Die äußerst kranke Textzeile „What did you do yesterday? I made human’s hamburgers“ fasst den Inhalt von „Leatherface“ sehr prägnant zusammen. Im krassen Kontrast dazu klingen bei „The System Has Failed“ sanfte Klaviertöne an, die ruckartig von den mittlerweile vertrauten Songstrukturen abgelöst werden. Nächstes Lied, gleiches Schema: „Mental Disorder“ beginnt ebenfalls ruhig und eskaliert in heillosem Durcheinander. Ein klein wenig Abwechslung von dem Gewohnten erhält „Thunder Rising“ durch ein Feedback-Arrangement am Ende des Songs. Die beiden remasterten Stücke „White Dust“ und „Earth“ sind im Gegensatz zu den vorhergehenden Songs mit einer gehörigen Ladung Synthesizern bestrahlt worden und runden das Album dann doch noch halbwegs ab.

Fazit: Wer für den Weltuntergang noch einen passenden Soundtrack benötigt und auf Endzeit-Szenarien abfährt, dem sei „The Reckoning“ wärmstens ans Herz gelegt. Rein technisch gesehen haben die drei Italiener einiges auf dem Kasten – keine Frage! Wer aber gelegentlich auch Wert auf einen gepflegten Breakdown oder eine Hookline legt, der sollte sich lieber nach einer anderen Band umsehen…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Origins
02. Die With Blood
03. Resurrection Nemesis
04. AK-47
05. Barrier
06. Abominevole
07. Sad People
08. I Am Evil
09. Leatherface
10. The System Has Failed
11. Mental Disorder
12. Thunder Rising
13. White Dust (Re-Mastered Version)
14. Earth (Re-Mastered Version)

Christoph