STEELWING – Reset, Reboot, Redeem

Band: Steelwing
Album: Reset, Reboot, Redeem
Spielzeit: 47:55 min.
Stilrichtung: Speed Metal, Heavy Metal
Plattenfirma: NoiseArt Records
Veröffentlichung: 20.11.2015
Homepage: www.steelwing.se

Das hat aber ganz schön lang gedauert, bis die Schweden STEELWING ihr drittes Album aus dem Hut zaubern. Knapp vier Jahre ist es jetzt her, dass die Herren den Nachfolger zum Überraschungserfolg „Zone Of Aliennation“ (Rezi HIER) präsentieren. Mittlerweile ist die Retro-Szene unbändig gewachsen und hat mit Kapellen wie RAM eine Vielzahl an tollen Newcomern zu bieten. Da können und wollen STEELWING nicht hinten anstehen. Doch schon beim ersten Durchlauf wird klar, dass der Fünfer nicht auf dem Level des letzten Werks stehen geblieben ist. Das Cover erinnert irgendwie an alte Hörspiel-Serien der Marke Gabriel Burns und der Sound, ja der Sound…hier hat sich die Band nebst Produzent Fred Estby sicher zu viele alte Demos aus den frühen Achtzigern angehört. Er ist schlicht und ergreifend dünn und zuweilen seelenlos.

Dabei starten STEELWING nach dem Intro „Carbon Waste Lifeforms“ mit dem Titeltrack durchaus formidabel in ihre neue Platte. Mit urwüchsiger Kraft, den gewohnten Twin-Gitarren und jeder Menge Speed steigen die Schweden ein. Das kann sich hören lassen. Zugleich setzt dieser Song aber auch das dickste Ausrufezeichen der gesamten Scheibe. Ungewohnt progressiv gehen die Schweden bei „Ozymandias“ zu Werke. Dass das speziell am Anfang schwerer verdaulich ist, wie das alte Material von STEELWING, dürfte glasklar sein. Das Problem aber ist, dass sich die Nummer nicht weiterentwickelt. Das schrullige, in ihrer Muttersprache dargebotene „Och världen gav vika“ hat wieder etwas mehr Feuer unterm Hintern.

So richtig in Wallung kommt der Schwedenfünfer bei den noch ausstehenden fünf Songs nicht mehr. „Architects Of Destruction“ ist zu verkopft, „Like Shadows, Like Ghosts“ gar der schlechteste Song aus der STEELWING-Schmiede und „We Are All Left Here To Die“ ein nur mäßig spannendes Speed-Gewitter. Lediglich das überlange „Hardwired“ kann mit seinen Irrungen und Windungen Aufmerksamkeit erregen.

Eine Neuausrichtung ist immer mit gewissen Risiken verbunden. So weit würde ich bei STEELWING auch gar nicht gehen, sie nehmen lediglich neue Komponenten in ihren Sound auf. Dass das nur teilweise gelingt, ist ein Schwachpunkt von „Reset, Reboot, Redeem“. Der andere ist der schwachbrüstige Sound. Und so ist die dritte Platte der Hopefuls aus Nyköping nicht das Ei des Kolumbus.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Carbon Waste Lifeforms
2. Reset, Reboot, Redeem
3. Ozymandias
4. Och världen gav vika
5. Architects Of Destruction
6. Network
7. Like Shadows, Like Ghosts
8. Hardwired
9. We Are All Left Here To Die

Stefan

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