FORTRESS UNDER SIEGE – Atlantis

Band: Fortress Under Siege
Album: Atlantis
Spielzeit: 50:48 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 09.10.2020
Homepage: www.facebook.com/FortressUnderSiege

Bekommt man als u30-Rezensent Alben vorgelegt, so ist trotz des langsam wachsenden Musikwissens doch häufig absolute Unkenntnis die Reaktion darauf, da die Bands entweder ihr letztes Album veröffentlichten, als man selbst noch selbstgemalte Bilder für den Familienkühlschrank veröffentlichte, oder zu den 100.000 Bands gehören, die gefühlt jährlich dazukommen und die man unmöglich alle auf dem Schirm haben kann. Umso schöner, dass FORTRESS UNDER SIEGE älter sind als ich – und dazu jetzt nicht omnibekannt – und es trotzdem irgendwo klingelt. Progressive Power Metal aus Griechenland, dann hört’s aber auch schon auf. Doch das Promosheet weiß mehr: Das hier rezensierte “Atlantis“ ist der dritte Longplayer des Sextetts, alle entstanden seit 2010, da man in der ersten Phase bis zum Split 1998 lediglich eine Demo releaste.
Zum Aktuellen: “Atlantis” umfasst zwölf Tracks, darunter zwei kurze, balladesk und schmalzgitarrig konzipierte Intermezzi und eine anfangs ruhige, später zunehmend mächtige Ballade (“The Road Unknown”). Die Bandleistung kann sich sehen lassen, ebenso die Vocals von Tasos Lazaris, der mit leicht belegter Stimme nicht nur die Töne trifft, sondern ihnen auch gekonnt Emotion verleiht.
Produktionstechnisch hätte man aus ihnen leider noch ein wenig mehr Klarheit rausholen können, wirken sie doch ein wenig verwaschen, der Rest des Sounds ist aber soweit schön tight und druckvoll. Keyboards sind vorhanden, mal in Form eines Solos, mal in Form eines unauffälligen Hintergrundteppichs, nie jedoch zu aufdringlich.
Der Prog-Faktor äußert sich nicht besonders dominant, in instrumentalen Parts abseits der 4er-Takt-Norm bei “Atlantis” zum Beispiel, oder bei “Silence Of Our Words” in einer erstaunlich jazzigen und cool gemachten Strophe. Abseits dessen ist der Heavy- bzw. Power-Faktor primär präsent. Heay Metal prägt insbesondere “Hector’s Last Fight”, dessen Strophe verdächtig nach einer langsamen Version der “Painkiller”-Strophe klingt, und das ebenfalls etwas weniger eingängige “Time For Rage”. Andererseits ist man immer wieder ziemlich Power-Metal-lastig, sei es beim Ohrwurmchorus von “Spartacus” oder beim nicht von ungefähr an MAIDEN erinnernden “Seventh Son”.
Das Niveau schwankt dabei, schlägt allerdings nie wirklich nach unten aus. Gut gemachte gefallende Parts ohne großen Erinnerungswert sind recht häufig, zwischendurch gibt es aber immer wieder auch Leckerbissen wie den “Atlantis”-Chorus mit seiner smarten Endwendung, die runtergebrochenen Teile von “Lords Of Death” und die treibenden BummZapp-Teile von “Vengeance”.

Fazit:
Das alles ist für ein Prog-Metal-Album ein bisschen zu wenig progressiv und hätte den ein oder anderen Knallerpart mehr verdient. Ein korrektes melodisches Metalalbum ist “Atlantis” ohne Frage, nur leider mit etwas weniger Tiefgang als der titelgebende Kontinent.

Anspieltipps:
“Atlantis”, “Silence Of Our Words”, “Seventh Son” und “Spartacus”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Love Enforcer
02. Lords Of Death
03. Atlantis
04. Holding A Breath
05. Silence Of Our Words
06. Vengeance
07. Seventh Son
08. Lethe
09. Spartacus
10. Hector’s Last Fight
11. Time For Rage
12. The Road Unknown

Jannis

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