DREAM THEATER – Parasomnia

Trackliste:

01. In The Arms Of Morpheus
02. Night Terror
03. A Broken Man
04. Dead Asleep
05. Midnight Messiah
06. Are We Dreaming
07. Bend The Clock
08. The Shadow Man Incident

 

 

Spielzeit: 71:19 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOutMusic – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/dreamtheater

 

Es ist doch immer schön, mit alten Bekannten nach längerer Zeit wieder zusammenzukommen. Es ist umso schöner, wenn diese alten Bekannten James LaBrie, John Petrucci, John Myung, Jordan Rudess und Mike Portnoy heißen und dann einfach mal zusammen ihr erstes gemeinsames DREAM-THEATER-Album seit 2009 rausbringen. Dazu 40jähriges Jubiläum. Alles gute Gründe für „Parasomnia“, das sechzehnte Album der Prog-Metal-Legenden.
Sound von Andy Sneap, da gibt es erwartungsgemäß auch nichts zu meckern. Und jap, die Truppe ist zurück. Über 70 Minuten Spieldauer, zustande kommend unter anderem durch einen dicken 20-minütigen Track am Ende, und all das beinhaltend, was ein ordentliches Prog-Album ausmacht.
Los geht es dementsprechend mit der klassischen Ouvertüre, instrumental gehalten und einige Motive einführend, die uns im Verlauf des Albums noch begegnen werden.
Gar nicht so wenig von „Parasomnia“ ist ziemlich trocken und straight, aber verlässlich tauchen orchestrale Elemente und Synths da auf, wo sie sein müssen. Jordan muss schließlich auch ab und an mal die Fingerchen ausruhen.
Die unkonventionelleren Taktarten nehmen nicht die Überhand, sind aber klar vorhanden, und die eingängigen Melodien sind nicht unbedingt rar gesät, aber auch nicht exzessiv verwendet. Wenn sie kommen, zünden sie zumeist, das Melodiewriting von DREAM THEATER bietet ja generell wenig Grund zur Kritik.
Wiederkehrende Motive über mehrere Songs schweißen die Platte zu einem Gesamtwerk zusammen, ebenso wie die kleinen hörspielartigen Elemente, mit kleinen Gerede- und Sounddesign-Passagen.
Am ehesten stechen auf „Parasomnia“ das vergleichsweise radiokompatible und ruhigere „Bend The Clock“ mit seinem schönen Songwriting hervor, der Endtrack „The Shadow Man Incident“ mit seinem ausufernden Mittelteil und seinem selbstbewusst überlangen 5-minütigen Anfang, und „Midnight Messiah“, der sich erstmal smart hochschraubt, um dann im Refrain auf ganz klassisch Heavy Metal umzuschwenken.
Ansonsten ist „Parasomnia“ ziemlich genau das, was man von einem DREAM-THEATER-Album erwartet: handwerklich einwandfrei, komplex, groß.
Ein übliches Quäntchen musikalische Selbstbefriedigung ist natürlich auch dabei und geht ab und an auf Kosten der Entwicklung einer wirklich tiefergehenden Atmosphäre, die man bei einem solchen Gesamtkunstwerk-Prog-Ding erwarten könnte. Aber das ist Geschmackssache. Minutenlange Soli sind beeindruckend, aber eine Minute weniger Solo und eine Minute mehr richtig reinhauende Komposition haben zumindest auf meine Gefühlswelt einen entscheidenderen Impact. Ist aber auch irgendwie komisch, DREAM THEATER danach zu bewerten.

Fazit:
Weitgehend unangreifbar, an Stellen etwas zu routiniert. Aber der Fan von frickeligem High End Prog Metal nach allen Regeln der Kunst bekommt mit „Parasomnia“ all das, was er sich von einem Album des Genres wünscht!

Anspieltipps:
„A Broken Man“, „Bend The Clock“ und „Midnight Messiah“

Jannis

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4 Antworten zu DREAM THEATER – Parasomnia

  1. Anonym sagt:

    Danke für die Review! Bin gespannt auf’s Album…

  2. schwatzbacke sagt:

    Morjen Jannis, endlich – die Scheibe ist raus, ich freute mich ja so sehr, daß Mike Portnoy zurück ist an den drums – und war sehr gespannt – und ja, das klingt wieder dreckiger und frecher, wie von früher gewohnt. In der Tat muß ich dir aber beipflichten, bei letzten 20 Minuten Track haben die es mit der Frickelei übertrieben und die jazzigen Keys sind da nicht so meins. UNd vieles kommt mir so vor, als ob hätte ich es genauso von Dream Theater schon gehört. Zu meiner Schande, das letzte Album sagte mir mehr zu und war für mich mit Mancini zusammen das beste. Das heutige Album klingt mehr nach den ersten Wurzeln bis in die Metropolis Phase. Mit der Wertung gehe ich quasi mit dir konform. 8,5 ist absolut ok . Ich würde evtl. – muß es mehrmals hören – auch zur 9 greifen höher aber nicht. Erwartet hab ich mir viel mehr.

    • jannis sagt:

      Doch, da ist schon das ein oder andere schonmal Gehörte dabei. Aber ist im Rahmen, denke ich. Wurzeln stimme ich zu, bis jetzt hat es sich bei mir aber noch nicht zu einer 9 entwickelt.

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