UNSHINE – Dark Half Rising

Band: Unshine
Album: Dark Half Rising
Spielzeit: 54:54 min.
Releasetermin: 23.08.2013
Plattenfirma: Massacre Records
Stilrichtung: Druid Metal
Homepage: www.unshine.com

UNSHINE, bereits 2001 in Finnland gegründet, veröffentlichen mit „Dark Half Rising“ ihr drittes Studioalbum. Ihren Stil bezeichnen sie selber als Druid Metal.
Und diese Beschreibung, bzw. Stilrichtung ist durchaus passend. Musikalisch bewegt sich die Band irgendwo in der Schnittmenge von alten BLACKMORE’S NIGHT und MIKE OLDFIELD vermischt mit Symphonic Metal der Sorte NIGHTWISH und Co.

Das was sich erstmal gut liest entpuppt sich beim Hinhören aber leider als Langweiler erster Sorte. 
Die Kompositionen sind allesamt gut, aber komplett ohne Höhepunkte, mit Ausnahme des 13-minütigen „Ikuinen Taistelu“, das mit einem schönen Aufbau und vielen Folkelementen punkten kann. 
Im Bereich des Gesangs herrscht ebenfalls Langeweile pur. Sängerin Susanna singt permanent in ihrer mittleren Stimmlage und baut selten richtigen Druck auf.

Dabei sind die Musiker durchaus ihres Handwerks mächtig und gerade das macht die ganze Sache so schade. Vielleicht versteh ich die Message der Band aber auch einfach nicht und alles was sie machen ist ganz bewußt so gestaltet. Keine Ahnung, bei mir bleibt jedenfalls nichts hängen und es plätschert komplett an mir vorbei.

Fazit: Nur was für Fanatiker die alles aus dem Genre haben müssen.

WERTUNG:





Trackliste:

1. Nadja’s Wailing About Coming Of The Frost (2:40)
2. The Oath To Wilderness Of Unredeemed Nature (5:15)
3. Arduinna (3:50)
4. Spellbinder (3:56)
5. Defender Of His Faith (4:29)
6. Their Horses Never Touch The Ground (5:58)
7. Idyl (5:19)
8. The Blood Of Ardennes (4:35)
9. Ikuinen Taistelu (12:54)
10. Bone Fires (0:40)
11. Ategenos (At The Death Of Winter) (5:12)



Frank

REVAMP – Wild Card

Band: ReVamp  
Album: Wild Card
Spielzeit: 49:00 min
Stilrichtung: Progressive Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 23.08.2013
Homepage: www.revampmusic.com  

So allmählich dürfte jedem geneigten Fan des “Female Fronted Metal” der Name Floor Jansen ein Begriff sein. Nachdem sich Ihre alte Band AFTER FOREVER, die zugegebenermaßen nie den ganz großen Durchbruch geschafft hat 2009 auflösten, gründete Floor ihre neue Band REVAMP, bevor sie im letzten Jahr zudem als Interimslösung (?) bei NIGHTWISH einstieg. 
Viel beschäftigt ist sie, das ist klar. Und während der letzten Tour mit NIGHTWISH tütete der Rest der Band unter der Regie von Joost van den Broek (ex-AFTER FORVER, ex-SUN CAGED, AYREON/STAR ONE) mal eben den neuen Longplayer “Wild Card” ein .
Und dieser geht mit dem Auftakt zur Songtrilogie “The Anatomy of a Nervous Breakdown” erstaunlich hart zur Sache. Während textlich offenbar mit der vergangenen Erkrankung Jansens abgerechnet wird, geht es musikalisch schon fast ruppig zu. Verweise zu SYMPHONY X, NEVERMORE oder DREAM THEATER in der Phase von Train of Thoughts dürften hier erlaubt sein.
Das Symphonic Metal Grundgerüst wird immer wieder von progressiven Power/Thrash-Elementen durchbrochen, die eine rote Linie leider komplett verhindern. 
Vieles auf “Wild Card” wirkt sehr hektisch und unvorhersehbar. 
Während die Unvorhersehbarkeit durchaus als Pro-Argument zu sehen sein könnte, sorgt sie letztendlich dann doch für ein Contra-Argument. Ein bisschen roter Faden und Eingängikeit hätten dem Album dann doch gut getan. 
Auch nach mehrmaliger Einfuhr bleibt recht wenig hängen und die einzelnen Songs sind schwer auseinander zu halten.

Da hilft es leider auch nicht, dass Floor alle Facetten ihrer stimmlichen Fähigkeiten abruft und das Album sowohl klasse produziert wie auch toll gespielt ist. Ein bisschen mehr Eingängigkeit wäre hier sehr viel wert gewesen. 

Versteht mich bitte nicht falsch, wir sind hier weit entfernt von einem schwachen Album, der ganz große Wurf ist es am Ende dann aber auch wieder nicht.

WERTUNG:





Trackliste:

1. The Anatomy Of A Nervous Breakdown‘ On The Sideline (3:45)
2. The Anatomy Of A Nervous Breakdown‘ The Limbic System (4:54)
3. Wild Card (4:21)
4. Precibus (4:24)
5. Nothing (3:53)
6. The Anatomy Of A Nervous Breakdown‘ Neurasthenia (5:06)
7. Distorted Lullabies (4:58)
8. Amendatory (4:47)
9. I Can Become (3:48)
10. Misery’s No Crime (4:03)
11. Wolf and Dog (5:01)

Frank  

AIRBORNE – Airborne (Re-Release)

Band: Airborne
Album: Airborne (Re-Release)
Spielzeit: 39:45 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.07.2013
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Es macht doch immer wieder Spaß zu entdecken welche vergessenen Perlen das Rock Candy Team Monat für Monat ausbuddelt und in gepimpter Form auf den Markt bringt. Diesmal flatterte das erste (und einzige) 1979er Album der Band AIRBORNE auf meinen Tisch und ich bekomme dieses verdammte Teil einfach nicht mehr aus dem Player. Werden in den Liner Notes einige Male Parallelen zu Styx und Foreigner gezogen, so ist mir bei jedem Durchlauf auch noch die fantastische (ebenfalls einzige und fast zeitgleich erschienene) Scheibe der Band Airplay in den Sinn gekommen. Ein Blick in beide Booklets bringt dann auch die ein oder andere Überschneidung zu Tage: Produziert wurden beide Platten von Keith Olsen (u.a. Ozzy Osbourne, Whitesnake), der damals äußerst gefragte Session Drummer Mike Baird hat beide Rundlinge eingetrommelt und AIRBORNE bedanken sich in den Credits ausdrücklich bei Airplay-Chef David Foster … Wer die genannte Airplay Scheibe also kennt und schätzt, kann hier ebenfalls bedenkenlos zugreifen denn AIRBORNE klingen recht ähnlich, allerdings mit fetteren Gitarren und etwas weniger Zuckerguss in den Melodien. 

Kreativkopf und treibende Kraft hinter AIRBORNE war der damals noch als Musiker beschäftigte Beau Hill, der nach dem frühzeitigen Aus der Band bekanntlich das Fach, bzw. hinters Mischpult wechselte und große Erfolge als Produzent von Acts wie Ratt, Winger, Warrant oder Europe feierte. Auf dem ersten Werk in seiner Diskographie regiert aber noch nicht der LA-typische Hardrock der Achziger sondern es hagelt Harmoniegesänge bis der Arzt kommt, eingebettet in kernige, sonnige Laune versprühende Rocker die jeder 80er TV-Action Serie den perfekten Soundtrack geliefert hätten („Ghost Of Love“). Das kann man kitschig und schrecklich altbacken finden, oder aber man kann auch einfach die grandiosen Melodien, überlebensgroßen mehrstimmigen Leadgitarren, die ausufernden Harmonien und die tierisch gute Laune genießen die aus jedem Track fließen. „The Lady Knows Best”, “Soldier Of Fortune”, “Live In The City” – allesamt AOR Kracher der ersten Liga. Das Songmaterial geht komplett auf die Kappe von Hill und dem Gitarristen David Zychek, die erst nach dem Erhalt eines Plattenvertrags Ausschau nach Studiomusikern hielten um das Album einzuspielen. Leider zerfiel die Band bereits kurz nach der Veröffentlichung des Albums und jeder ging seiner Wege (was im Fall von Beau Hill natürlich zu einer ziemlich steilen Karriere führte). Jede Menge Infos und Anekdoten hierzu finden sich im ausführlichen Booklet, das der altuellen, auch mit einem Remaster veredelten, Ausgabe beiliegt. Fans von handgemachtem AOR können hier wirklich nichts falsch machen und sich ein kleines Stück verloren gegangener Geschichte ins Regal stellen. Eine sehr empfehlenswerte Scheibe in einer gelungenen Aufmachung.

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Lady Knows Best
02. Feel Like Lovin’
03. Ghost Of Love
04. Wastin’ My Time
05. No Exception To The Rule
06. Soldier Of Fortune
07. That’s Where My Love Goes
08. Live In The City
09. Stand Up
10. Optimystical

Mario

SINISTER REALM – World of Evil

Band: Sinister Realm
Album: World of Evil
Spielzeit: 44:49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Shadow Kingdom Records
Veröffentlichung: 20.08.2013
Homepage: www.sinisterrealm.net

Die Amerikaner von SINISTER REALM sind mir bislang noch nicht sonderlich aufgefallen, dabei gründeten sie sich schon 2008 und brachten bis heute schon zwei Alben auf den Markt. Bis jetzt kann ich da nur sagen, denn ich stieß auf Soundschnippels aus ihrem neuen Album „World of Evil“ und schon war es um mich geschehen! Denn die Jungs zocken eins a Heavy Metal mit sehr hohem melodischen Anteil und einer Priese Doom Metal. Ganz im Stile von JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN oder auch CANDLEMASS.
Gegründet wurde die Truppe übrigens durch John Gaffney (Bass, Ex PALE DIVINE) und Darin McCloskey (Gitarre, PALE DIVINE, FALCON). Stimmliches Aushängeschild ist Alex Kristof der für diese Art Mucke eine perfekte und kraftvolle Stimme vorzuweisen hat.
Ich war auf jeden Fall hin und weg von „World of Evil“, mal schauen ob es euch genau so ergeht, los geht es mit dem Opener „Dark Angel of Fate“. Nach einem kurzem, mystischen Anfang übernimmt bald die treibende Rythmusfraktion die sehr auffällig agiert das Zepter und auch der markante Gesang von Fronter Alex setzt bald ein. Die Midtemponummer ist perfekt arrangiert und besitzt einen Bombenchorus der schon nach kurzem im Gedächtnis bleibt. So stell ich mir einen perfekten Opener vor!
Richtig genial ist auch das folgende „Bell Strikes Fear“ welches erneut mit einem stampfenden Rhythmus aufwartet und ebenfalls wieder einen klasse Chorus besitzt. Eine konsequente Weiterführung des ersten Tracks, wobei hier der Chorus noch einen Ticken griffiger ist.
Der Titelsong „World of Evil“ ist eine lange, epische Angelegenheit geworden, hier kommen ganz klar auch die Doom Einflüsse der Band zum Vorschein. Aber auch hier hält man ohne Probleme bis zum klasse Chorus durch und wird dafür mehr als belohnt. Hier gehen also erneut beide Daumen nach oben!
Drei Songs, drei Volltreffer, wann kommt denn der erste Durchhänger? Nun wenn man als Vergleich die ersten Track heran zieht, dürfte der nun mit „The Ghost of Nevermore“ folgen, auch wenn der Song meilenweit von einem schlechten Song entfernt ist, fällt man hier doch ein klein wenig im Vergleich zum starken ersten Drittel ab.
Aber keine Sorge liebe Metalheads, die Jungs fangen sich direkt mit „Prophets of War“ wieder. Als Bassfanatiker kommt man hier erneut voll auf seine Kosten, das Instrument steht hier doch sehr im Vordergrund, was mir aber sehr gut gefällt. Und auch ansonsten knüpft man hier wieder an die ersten starken Tracks an und zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Hörerschaft.
Über das stimmungsvolle Instrumental „The Forest of Souls“ kommen wir zu den beiden letzten Tracks „Cyber Villain“ und „Four Black Witches“ . Beide Tracks reihen sich sehr gut in das bisherige Songkonstrukt ein, wobei „Cyber Villain“ eine Spur griffiger und kompakter daher kommt. Ein sehr starker Abschluss einer sehr starken Platte!

Anspieltipps:

Hier muss ich euch auf jeden Fall “Dark Angel of Fate”, “Bell Strikes Fear”, “World of Evil”, “Prophets of War” und “Cyber Villain” nennen, richtig schlechte Tracks sucht man hier aber eh vergeblich!

Fazit :

Wie schon in meiner Rezieinleitung geschrieben, hat mich das neue Album der Jungs von SINISTER REALM vollkommen weg geblasen! Kraftvolle aber dennoch sehr melodische Songs mit Ohrwurmrefrains sowie ein Sänger der hundertprozentig zur Mucke passt und auch einfach mal etwas anderes ist, als die dauernden hoch singenden Powermetalsänger! Das ist hier das Salz in der Suppe.
Gut die Spielzeit bzw. die Anzahl der Songs sind vielleicht ein kleiner Kritikpunkt, aber dafür kommt fast jeder Song fett aus den Boxen, echte Ausfälle sucht man hier vergeblich.
In der Summe kann ich nur sagen, hier haben wir es mit einem bärenstarken Heavy Metal Album zu tun, welches seine Doomeinflüsse nicht verleugnen kann. Bislang ganz klar das beste Album der Band, könnte ein Klassiker der Band werden. Also Metalheads checkt eure CD Dealer nach der Scheibe und hört einfach mal rein, ich bin mir sicher ihr werdet nicht enttäuscht sein!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Dark Angel of Fate
02. Bell Strikes Fear
03. World of Evil
04. The Ghost of Nevermore
05. Prophets of War
06. The Forest of Souls
07. Cyber Villain
08. Four Black Witches

Julian

WHITE SISTER – White Sister (Re-Release)

Band: White Sister
Album: White Sister (Re-Release)
Spielzeit: 42:17 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.07.2013
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Bei der vorliegenden Scheibe handelt es sich um das Debütalbum der Amerikanischen AOR Band WHITE SISTER aus dem Jahr 1984, welches nun über das Rock Candy Label in einer aufgefrischten Version neu aufgelegt wurde. Die Band bezeichnete Ihren Stil damals selbstbewusst als „Orchestrated Metal“ – die Beschreibung als typischer 80er Melodic Metal tut‘s aber eigentlich auch (Schubladen gibt’s ja mittlerweile genug). 

Interessant an WHITE SISTER war vor allem, dass sich Keyboarder Garri Brandon und Bassist Dennis Churchill zwar die Leadvocals brüderlich teilten (jeder hat jeweils 5 der Tracks eingesungen), dies aber beim Hören so gut wie gar nicht auffällt. Die beiden hatten ähnlich (starke) Stimmen und hievten gemeinsam die Songs weitestgehend aus dem Mittelmaß. Spielerisch war bei WHITE SISTER auch alles im grünen Bereich, die Gitarren sind songdienlich aber nicht spektakulär, die Keyboards zwar hier und da etwas aufdringlich aber nie kitschig. Das Album ist ganz eindeutig ein Kind seiner Zeit und der Sound der Platte, der doch leicht antiquiert und protzig daherkommt und auch durch das aktuelle Remaster nicht wirklich an Qualität hinzugewinnt, ist natürlich nur etwas für Fans der Stilrichtung die wissen was sie erwartet. Produziert hat die Scheibe der ehemalige Angel-Keyboarder Gregg Giuffria, der auch im, wie bei Rock Candy gewohnt sehr unterhaltsamen wie informativen, Booklet ausführlich zu Wort kommt und Anekdoten zur Entstehung des Albums sowie dem Scheitern der Band zum Besten gibt und in manchen Aussagen herrlich selbstverliebt und großkotzig rüberkommt. Typisch 80s eben.

Was zählt ist aber wie immer die Musik, und da gibt es auf „White Sister“ wirklich nichts zu meckern. Der Opener „Don’t Say That You’re Mine“ gibt mit den fetten Keyboardpassagen und der feinen Hookline die Richtung vor, die Hymnen „Promises“, „Love Don’t Make It Right“ oder „Walk Away“ stehen dem in nichts nach. Lediglich der holprige Refrain in „Breakin’ All The Rules” und die blutleere Ballade „Just For You„ sind verzichtbar. Ziemlich aus dem Rahmen fällt dann das Angel-Cover „Whips“, geht es hier doch mit Slide-Gitarrenriff und Journey Reminiszenzen stark in Richtung Classic Rock – was der Band auch gut zu Gesicht stand. Und damit sind wir auch schon beim einzigen kleinen Haken an der Sache angekommen: eine etwas geerdeter inszenierte Produktion hätte dem Zahn der Zeit wohl besser widerstanden, denn nicht nur der Sound sondern auch die Arrangements klingen wie aus einer anderen Zeitrechnung. Das macht zwar den Reiz des Re-Releases aus, ist aber auch ein wenig schade da in den starken Tracks ebenfalls eine zeitlose hardrockige Schlagseite stets präsent ist, wie die beiden nach unnötig aufgeblasenen Y&T Tracks klingenden „Straight From The Heart” oder “Can’t Say No” eindrucksvoll belegen. Irgendwie schien die Band zwischen den Stühlen zu sitzen und pendelte unschlüssig zwischen traditionellen Rock-Klängen und damals kurzzeitig angesagtem Pomp hin und her. 

„White Sister“ ist zwar kein essentieller Pflichtkauf, dürfte in der vorliegenden Fassung aber den Fans von typischem 80er Metal und Raritätensammlern (auch dank des sehr guten Booklets) die ein oder andere frohe Stunde bescheren.   

WERTUNG:





Trackliste:

01. Don’t Say That You’re Mine
02. Straight From The Heart
03. Love Don’t Make It Right
04. Breakin’ All The Rules
05. Whips
06. Can’t Say No
07. Promises
08. Walk Away
09. One More Night
10. Just For You

Mario

IMPLODE – Under a New Sun

Band: Implode
Album: Under a New Sun
Spielzeit: 13:03 min
Stilrichtung: Modern Thrash Metal
Plattenfirma: Cremada
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.implodeofficial.com  

Seit 2006 besteht die Band IMPLODE. Gegründet in Mariestad/Schweden, machen sich die Jungs auf, den skandinavischen Thrash Metal Thron zu erobern.
Nach einem kompletten Album im Jahr 2011 erscheint jetzt eine EP zur Überbrückung zum nächsten Album.
Musikalisch im modernen Thrash Metal irgendwo im Dunstkreis von THE HAUNTED und alten SOILWORK angesiedelt, rechne ich der Band durchaus Chancen in ihrem Vorhaben aus, groß raus zu kommen, auch wenn die Konkurrenz gerade in Skandinavien alles andere als klein ist.
Produktion und Songwriting gehen absolut in Ordnung und ich bin gespannt, in welche Richtung der Karrierezeiger ausschlagen wird.

Freunde des modernen Thrash sollten ein Ohr riskieren. Für Old Schooler ist das Material definitiv zu modern. 

WERTUNG:

ohne Wertung

Trackliste:

1. She (3:44)
2. We re The Soil (3:38)
3. Under A New Sun (2:51)
4. A Grim Smile Fades (2:50)

Frank  

NIVA – Magnitude

Band: Niva
Album: Magnitude
Spielzeit: 41:00 min.
Stilrichtung: AOR, Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.facebook.com/nivasweden

Für manche ist der Schwede Tony Niva ein altbekannter Rumtreiber, der seine ersten Sporen mit einer Combo namens ZANITY verdiente. Das war 1987, kurz bevor er zu SWEDISH EROTICA stieß, wo er für Backing Vocals auf dem selbstbetitelten Überhammer zuständig war. Weiter ging es mit Bands wie AXIA oder LION´S SHARE, wo er an der Seite von Pontus Egberg (THE POODLES) zwei Alben einsang. Aber auch Solo war der Schwede schon das ein oder andere Mal zugange. Sein erstes Album „No Capitulation“ erschien 1994 u.a. mit EUROPE Drummer Ian Haughland, 2011 wagte er sich mit „Gold From The Future“ ein zweites Mal an eine Soloscheibe. Beide wurden nur in Japan veröffentlicht. Das letzte Bandprojekt „Final Warning“ von OXYGEN erschien vor gut einem Jahr, konnte aber nicht so ganz überzeugen.

Jetzt steht mit „Magnitude“ sein erster internationaler sprich europäischer Auftritt ins Haus. Zusammen mit Roger Ljunggren und Marcus Persson entstanden 11 Songs im klassischen AOR Gewand, die ansehnlich produziert wurden.

Der Opener „Never Too Late“ erinnert stark an den letzten Output der Landsmänner H.E.A.T. – hochmelodischer AOR/Hardrock mit aalglattem Sound. Schön schön und auch einprägsam. Aber auch lange haltbar? Das wird die Zeit zeigen, auf jeden Fall machen Songs wie „Perfect Life“ echt Laune. Im Verlauf gibt es mit „Just Another Heartache“, „I Feel So Alone“ oder „My First And Only One“ echte Hingucker bzw. Hinhörer, aber auch den ein oder anderen Song, der einfach zu gleich klingt. Das wird vor allem in der zweiten Hälfte des Albums klar. Da würde etwas mehr Abwechslung nicht schaden.

Für Fans von H.E.A.T. und Kollegen ist „Magnitude“ sicher ein gefundenes Fresschen. Hier und da klingen die Songs ein bisschen zu konstruiert und sind dabei immer auf Melodie getrimmt. Unterm Strich ist die neue aus dem Hause NIVA aber durchaus empfehlenswert. Typischer kann Scandi-AOR nicht klingen.

WERTUNG:

 Trackliste:

1.Never Too Late
2.Perfect Life
3.My First And Only One
4.Just Another Heartache
5.In A Misty Light
6.Always Somewhere
7.Let It Shine
8.Spanish Lullaby
9.Do It Again
10.Never Say Goodbye
11.Feel So Alone

Stefan

LEGEND – The Dark Place

Band: Legend 
Album: The Dark Place
Spielzeit: 52:23 min
Stilrichtung: NWOBHM 
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.legendjersey.com

Die Frage, was eine Band die es zu Ihrer „Blütezeit“ auf gerade mal 1 reguläres Album gebracht hat und dann wieder in der Versenkung verschwunden ist (von einem wenig beachteten Album 2003 mal abgesehen), 30 Jahre später noch Relevantes zu sagen hat, ist wohl durchaus berechtigt. Ähnlich wie die von Chris vor wenigen Monaten abgefeierten NWOBHM-Veteranen Satan („Life Sentence“) oder die unkaputtbaren Demon („Unbroken“) haben sich die von der britischen Insel Jersey stammenden LEGEND nicht auf Ihrem bescheidenen Underground-Legenden Status ausruhen wollen, die Gitarren und Amps entstaubt und im Herbst Ihrer „Karriere“ ein saustarkes Album abgeliefert. Und eines gleich vorweg – bei wem auch nur ein Hauch von NWOBHM in seinen Adern fließt, der MUSS sich diese Scheibe ohne Wenn und Aber sofort auf den Einkaufszettel schreiben. Jetzt. Aber fix. Erledigt? Ok, dann schauen wir uns die Platte mal genauer an, denn geiler geht’s eigentlich nimmer. 

Artwork und Label der nur auf Vinyl erhäaltlichen Scheibe lassen spontan vielleicht auf eine weitere schwedische Okkult-Rock Kapelle tippen – die Music von LEGEND könnte davon aber nicht weiter entfernt sein: Geprägt wird „The Dark Place“ von dem hochmelodischen, treffsicheren Gesang von Fronter Mike Lezala sowie den geilen Gitarrensoli von den Brüdern Pete und Neil Haworth. Im Gegensatz zu vielen anderen NWOBHM Vertretern die Ihren Sound den aktuellen Trends mal mehr mal weniger gelungen anpassen, versuchen LEGEND erst gar nicht zeitgemäß oder übertrieben hart zu klingen sondern ziehen Ihr Ding mit sympathischer Gelassenheit durch. Geile Riffs gibt’s im Akkord, die Melodien und Harmoniegesänge sitzen wie die Eins und die Songs rocken munter klassisch nach vorne. Dabei werden immer wieder verträumte, oft von Akustikgitarren getragene Parts eingearbeitet, wie in dem genialen, überlangen Stampfer „Red“ oder „Taste Of Life“. Dass auf die gesamte Spielzeit nie Langeweile aufkommt, ist, neben der ungemein hohen Hookdichte, auch dem enormen Abwechslungsreichtum der Arrangements geschuldet. Irgendwie erinnert mich die Melodieversessenheit, der sehr moderate Härtegrad und die warme, aber nicht rumpelige Produktion (die Rhythmusgitarren und Drums klingen einfach perfekt!) dezent an die US-Kauze von Heart of Cygnus. Jeder der 11 Tracks ist ein Kracher – ob das mit ruhigen, Maiden-typischen Gitarren eingeleitete „Halls Of The Dead“, dass sich zum unwiderstehlichen Banger mausert, das straight nach vorne rockende „Paragon“, der ansteckende Refrain im Titelsong „The Dark Place“ oder der mit einem ausufernden Gitarrensolo veredelte letzte Track „Play Your Game“ – NWOBHM Fans bekommen hier ihre Vollbedienung. 

Es wäre LEGEND wirklich zu wünschen, dass sie mit „The Dark Place“ wenigstens ein wenig der Aufmerksamkeit bekommen, die Ihnen nach all den Jahren zusteht. Denn auch ohne den Opa-Bonus kann die Band mit einem rundum gelungenen Album dem Nachwuchs noch zeigen wie ein ordentliches Pfund Rock zu klingen hat.

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Dark Place
02. Red
03. Halls Of The Dead
04. The Watcher
05. Taste Of Life
06. Too Late To Be A Hero
07. Monster On The Street
08. Paragon
09. Burn With Your Demons
10. Questions And Answers
11. Play Your Game

Mario

PERFECT CRIME (RU) – Perfect Crime

Band: Perfect Crime (Russland)
Album: Perfect Crime
Spielzeit: 45:09 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Life Music
Veröffentlichung: 25.02.2013
Homepage: www.facebook.com/perfect.crime.band

Ist da wohl ein Chucky-Fan unter den Jungs der russischen Hardrockband PERFECT CRIME (nicht zu verwechseln mit der Female Fronted US Band). Denn der Teddy auf dem Cover zerlegt anscheinend nicht nur Artgenossen. Der Mörderteddy ist sozusagen unterwegs. Ob die Musik von Ivan Noskov (vocals), Sergey Gindiya (guitars), Nikita Borovkov (guitars), Alexander Fedonin (bass) und Eugeniy Korablev (drums) wohl auch dazu passt?

Der Sound knallt schön knackig aus den Boxen, nur die Spieluhrenversion von „Freude schöner Götterfunke“ am Anfang des Intros ist so ne Sache. Überhaupt ist das Intro – obwohl äußerst kompetent vorgetragen – etwas zu lang und hätte eher als Instrumental weiter hinten auf der Playlist getaugt. „The Trap“ beginnt dann aber unerwartet stark. Die Produktion ist auf Hochglanz getrimmt, die Gitarrenarbeit ist mehr als solide und Sänger Ivan hat eine perfekte Stimme für diese Art von Musik. Auch die hohen Screams hat der Junge drauf – Respekt. „Into The Light“ sorgt für noch etwas mehr Melodie, ist aber im Schatten des Openers sowie des folgenden „Runnin´Wild“ etwas blass. Hier lebt die Zeit Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er noch mal schön auf. Die Ballade „Lookin´ For“ ist etwas auf GUNS´N ROSES getrimmt und der fluffige Rocker „Watch Out“ könnte als Essenz der Russen gesehen werden. Mit „One More Time“ ist noch mal eine Ballade am Start bevor „Call Of My Heart“ eine recht kurzweilige Dreiviertelstunde mit einem Riffing a´la STRYPER beschließt.

Natürlich war das hier alles schon da – Neues vernimmt man auf dem selbstbetitelten Erstling von PERFECT CRIME nicht. Aber die wirklich sehr gute Produktion sowie das weitgehend gute Songwriting machen aus diesem Silberling eine kleine Überraschung. Für alle Fans des Spät-Achtziger Hardrock aus den USA liefern diese Russen den Gegenpol – wenn auch fast 25 Jahre zu spät!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Intro
2.The Trap
3.Into The Light
4.Runnin´Wild
5.Lookin´ For
6.Watch Out!
7.If You Tell Me No
8.Open Your Eyes
9.One More Time
10.Call Of My Heart

Stefan

BRETT WALKER – Straight Jacket Vacation

Band: Brett Walker
Album: Straight Jacket Vacation 
Spielzeit: 53:10 min
Releasetermin: 30.08.2013 
Plattenfirma: AOR Heaven
Stilrichtung: Melodic Rock
Homepage: www.aorheaven.com 

Am Montag, den 8.Juli 2013 verstarb BRETT WALKER mit gerade einmal 51 Jahren im Schlaf. Vollkommen unerwartet und viel zu früh wurde da ein Mann aus dem Leben gerissen, der die AOR – und Melodic Rock Szene in den letzten 25 Jahren unnachahmlich bereichert hat. Egal ob als Songwriter oder Sänger, die Liste seiner Meriten ist lang und beeindruckend. 

Brett Walkers Karriere im Musikbusiness begann früh.  Im Alter von 21 Jahren zog er 1983 von Oklahoma nach Los Angeles, um sich dort in der damals boomenden Rockszene einen Namen zu machen. In der Folgezeit kollaborierte er unter anderem mit Genregrößen wie Jim Peterik (SURVIVOR), Jonathan Cain von JOURNEY und der Band ALIAS, für die er 1991 an dem Song „Waiting For Love“ mitschrieb, einer weltweiten Top 10 Hitsingle. Darüber hinaus war Walker noch ein gerne genommener Musik-Komponist für TV Serien (u.a. Baywatch, Malcom in the Middle und One Tree Hill.) 

Als wenn das nicht schon zuviel der Ehre wäre, zeichnete sich Mister Walker aber auch und vor allem als exzellenter Solokünstler aus. Sein Solodebüt „Nevertheless“ aus dem Jahre 1994 hat bis zum heutigen Tage unter AOR Fans einen Ruf wie Donnerhall und ist vielleicht eines der besten Genrewerken der Neunziger Jahre. 

Am 30.08. erscheint mit „Straight Jacket Vacation“ über das Label AOR Heaven posthum der musikalische Nachruf dieses überaus talentierten Mannes. Zehn Songs, stillistisch allesamt irgendwo zwischen BRYAN ADAMS, RICK SPRINGFIELD  und STAN BUSH, aber trotzdem immer zu 100 % BRETT WALKER. Einzelne Lieder hervorzuheben ist hier meiner Meinung nach komplett unnötig. Der geneigte Melodic-Fan bekommt bodenständigen, tief in den 80er Jahren verwurzelten Rock serviert – mal schneller, mal etwas langsamer, aber zu jeder Zeit absolut homogen und stimmig.

Fans werden hier sowieso zugreifen, an alle anderen die sich bisher wenig bis gar nicht mit BRETT WALKER beschäftigt haben: Leute, tut euch einen Gefallen und hört zumindestens mal rein und erweist damit dieser viel zu früh verstorbenen AOR Ikone euren Respekt.

Rest in Peace Brett, you will be very missed…

WERTUNG:





Trackliste:

01. Reaching For The Stars
02. What About You
03. Better Than Goodbye
04. Streetlights Burning
05. I’ll Bet It Hurts
06. More Than I
07. Good Enough
08. Waiting For Love
09. I’m Gonna Fly
10. So Happy I’m Cryin
11. Unlucky At Love
12. Someday I’m Gonna Be Famous

Marco