LEGEND – The Dark Place

Band: Legend 
Album: The Dark Place
Spielzeit: 52:23 min
Stilrichtung: NWOBHM 
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.legendjersey.com

Die Frage, was eine Band die es zu Ihrer „Blütezeit“ auf gerade mal 1 reguläres Album gebracht hat und dann wieder in der Versenkung verschwunden ist (von einem wenig beachteten Album 2003 mal abgesehen), 30 Jahre später noch Relevantes zu sagen hat, ist wohl durchaus berechtigt. Ähnlich wie die von Chris vor wenigen Monaten abgefeierten NWOBHM-Veteranen Satan („Life Sentence“) oder die unkaputtbaren Demon („Unbroken“) haben sich die von der britischen Insel Jersey stammenden LEGEND nicht auf Ihrem bescheidenen Underground-Legenden Status ausruhen wollen, die Gitarren und Amps entstaubt und im Herbst Ihrer „Karriere“ ein saustarkes Album abgeliefert. Und eines gleich vorweg – bei wem auch nur ein Hauch von NWOBHM in seinen Adern fließt, der MUSS sich diese Scheibe ohne Wenn und Aber sofort auf den Einkaufszettel schreiben. Jetzt. Aber fix. Erledigt? Ok, dann schauen wir uns die Platte mal genauer an, denn geiler geht’s eigentlich nimmer. 

Artwork und Label der nur auf Vinyl erhäaltlichen Scheibe lassen spontan vielleicht auf eine weitere schwedische Okkult-Rock Kapelle tippen – die Music von LEGEND könnte davon aber nicht weiter entfernt sein: Geprägt wird „The Dark Place“ von dem hochmelodischen, treffsicheren Gesang von Fronter Mike Lezala sowie den geilen Gitarrensoli von den Brüdern Pete und Neil Haworth. Im Gegensatz zu vielen anderen NWOBHM Vertretern die Ihren Sound den aktuellen Trends mal mehr mal weniger gelungen anpassen, versuchen LEGEND erst gar nicht zeitgemäß oder übertrieben hart zu klingen sondern ziehen Ihr Ding mit sympathischer Gelassenheit durch. Geile Riffs gibt’s im Akkord, die Melodien und Harmoniegesänge sitzen wie die Eins und die Songs rocken munter klassisch nach vorne. Dabei werden immer wieder verträumte, oft von Akustikgitarren getragene Parts eingearbeitet, wie in dem genialen, überlangen Stampfer „Red“ oder „Taste Of Life“. Dass auf die gesamte Spielzeit nie Langeweile aufkommt, ist, neben der ungemein hohen Hookdichte, auch dem enormen Abwechslungsreichtum der Arrangements geschuldet. Irgendwie erinnert mich die Melodieversessenheit, der sehr moderate Härtegrad und die warme, aber nicht rumpelige Produktion (die Rhythmusgitarren und Drums klingen einfach perfekt!) dezent an die US-Kauze von Heart of Cygnus. Jeder der 11 Tracks ist ein Kracher – ob das mit ruhigen, Maiden-typischen Gitarren eingeleitete „Halls Of The Dead“, dass sich zum unwiderstehlichen Banger mausert, das straight nach vorne rockende „Paragon“, der ansteckende Refrain im Titelsong „The Dark Place“ oder der mit einem ausufernden Gitarrensolo veredelte letzte Track „Play Your Game“ – NWOBHM Fans bekommen hier ihre Vollbedienung. 

Es wäre LEGEND wirklich zu wünschen, dass sie mit „The Dark Place“ wenigstens ein wenig der Aufmerksamkeit bekommen, die Ihnen nach all den Jahren zusteht. Denn auch ohne den Opa-Bonus kann die Band mit einem rundum gelungenen Album dem Nachwuchs noch zeigen wie ein ordentliches Pfund Rock zu klingen hat.

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Dark Place
02. Red
03. Halls Of The Dead
04. The Watcher
05. Taste Of Life
06. Too Late To Be A Hero
07. Monster On The Street
08. Paragon
09. Burn With Your Demons
10. Questions And Answers
11. Play Your Game

Mario

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