TRIVIUM – In The Court Of The Dragon

Band: Trivium
Album: In The Court Of The Dragon
Spielzeit: 52:22 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 08.10.2021
Homepage: www.facebook.com/Trivium

TRIVIUM haben lange Jahre eher ein Schattendasein in der Welt des Metals geführt. Nur Eingeweihte kannten die Band und wussten, was alles in den Jungs um Sänger Matt Heafy steckt. Vor allem mit den letzten beiden Alben ging es dann doch endlich mal etwas mehr in Richtung Popularität, was wohl auch daran liegen mag, dass TRIVIUM langsam aber sicher ihren eigenen Stil finden.
Aber erstmal zu den Anfängen. Bereits 1999 in Orlando, Florida gegründet ist von den Gründungsmitgliedern lediglich Leadsänger und Gitarrist Matthew Heafy übrig geblieben. Doch auch in der aktuellen Konstellation kennt man sich schon lange Jahre, Gitarrero und Sänger Corey Beaulieu ist schon seit 2003 dabei und Tieftöner Paolo Gregoletto unterstützt TRIVIUM bereits seit 2004. Letztendlich ist nur der Platz an den Drehtellern immer in Rotation, Drummer Alex Bent ist erst 2017 zur Band gestoßen. Und wie wichtig Alex für die Band ist, hat er eindrucksvoll mit dem Album „The Sin And The Sentence“ bewiesen (zum Nachlesen: www.rock-garage.com/trivium-the-sin-and-the-sentence/). Überhaupt geht es nach dem beeindruckenden „In Waves“ aus dem Jahre 2011 eigentlich erst seit dem 2017 Album „The Sin And The Sentence“ endlich in die richtige Richtung. Mit dem Nachfolger „What The Dead Men Say“ (www.rock-garage.com/trivium-what-the-dead-men-say/) waren die Jungs aus Florida weiter auf der Suche nach dem eigenen Stil, haben aber auch dort schon weniger alles „auf links gedreht“. Und jetzt, mit Album #10 „In The Court Of The Dragon“ zeigen sich TRIVIUM wieder sehr spielfreudig, aber auch stilsicherer und deutlich selbstbewusster. Es gibt gefühlt weniger Umbrüche, das Album wirkt deutlich harmonischer. Es scheint, als haben die Jungs mittlerweile genug Vertrauen in die eigene Leistung gefasst um sich dort zu etablieren, wo sie hingehören. Nämlich nach ganz oben.
Der Sound auf „In The Court Of The Dragon” wechselt zwischen Härte (siehe Titeltrack) und auch atmosphärischen dichten Songkonstruktionen wie z.B. „The Shadow Of The Attaboir“. Auch der Metalcore wird wieder stärker in den Fokus gerückt, was in Songs wie „Like A Sword Over Damocles“ oder „A Crisis Of Revelation“ deutlich hörbar ist. Stimmlich gibt Matt wieder alles. Es wird gescreamt, gebrüllt und auch der Klargesang kommt nicht zu kurz. Hier merkt man wieder, wie talentiert Matt in seinem Gesang ist. Aber auch die anderen Bandmitglieder sind nicht ohne. Das Zusammenspiel der Jungs an den einzelnen Instrumenten ist gerade auf dem neuen Album bemerkenswert. Sehr deutlich wird das vor allem im bereits erwähnten „The Shadow Of The Abattoir“. Der Anfangs balladeske von Klargesang getragene Song entwickelt sich im Laufe seiner Spielzeit von über 7 Minuten zu einer wahren Granate. Überraschende Wendungen, intensive Soli dazu passende Screams. Für mich auch aufgrund dieser Vielseitigkeit ein absolutes Highlight des Albums.
So wie dieser Signaturetrack fühlt sich das komplette Album an. TRIVIUM schaffen es in „In The Court Of The Dragon” ihre komplette Bandgeschichte unterzubringen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Eine perfekte Balance zwischen Metal, Core, Thrash, dazu ein geniales Songwriting, dass sich mit jedem Album weiterentwickelt.
„In The Court Of The Dragon” ist bereits das dritte megastarke Album in Folge. Wenn die Jungs so weitermachen, steht der Eroberung der Welt nichts mehr im Weg. Und das ist auch gut so. Ich freue mich schon, die Jungs (hoffentlich) im Dezember endlich wieder live zu sehen und zu hören, um mit Matt und Co. Album #10 ordentlich abzufeiern. Zum Schluss bleibt nur ein „Gut gemacht, Jungs“ und die Vorfreude auf viele weitere geile Alben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. X
02. In The Court Of The Dragon
03. Like A Sword Over Damocles
04. Feast Of Fire
05. A Crisis Of Revelation
06. The Shadow Of The Abattoir
07. No Way Back Just Through
08. Fall Into To Your Hands
09. From Dawn To Decadence
10. The Phalanx

Tänski