SOULBOUND – Addicted to Hell

Band: Soulbound
Album: Addicted To Hell
Spielzeit: 50:48 min
Stilrichtung: Melodic Industrial Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 18.09.2020
Homepage: www.soulbound.de

„SOULBOUND stehen für modernen und düsteren Industrial/Gothic Metal und mixen dabei gekonnt eingängige Melodien mit dystopischen und sozialkritischen Texten“. Aha?? Ich muss zugeben, dass das so gar nicht meine Musikrichtung ist und ich mich auch nicht wirklich auskenne damit. Aber ich werde für diese Rezension einen anderen Weg gehen, mich gedanklich in ein Live Konzert der sechs Jungs versetzen und das Album dann so bewerten. Vorab noch ein paar Eckdaten. SOULBOUND gibt es seit 2009 und haben 2012 ihr Debüt veröffentlicht. Die aktuelle Scheibe wurde unter der Leitung von Chris Harms (Lord Of The Lost) aufgenommen, der einen erstaunlich organischen Sound gezaubert hat (hätte es kühler und klinischer erwartet). Erwähnen muss ich noch das sehr geile Coverartwork. So, dann lasst uns das „Konzert“ mal starten. Die Musiker mit Johnny Stecker (v), Felix Klemisch (g), Johnny Ramirez (g), Patrick Winzler (Synthies), Jonas Langer (b) und Mario Krause (d) stehen bereits auf der Bühne, es kann losgehen.

Und wie es losgeht, alle hüpfen zu „Addicted To Hell“. Der Song bietet einen eingängigen Refrain bei dem der Sänger seinen Klargesang benutzt. Screams dürfen auch nicht fehlen und der Drummer prügelt auf sein Kit ein, klares Hitpotential. Weiter geht’s mit „March March“. Erinnert durch den Einsatz von Industrial Samples und marschierenden Rhythmen an eine Mischung aus Hämatom, Rammstein und Korn. Geiler Scheiss. „Toxic“ hat auch sofort wieder Mitgröl- und Mithüpf-Feeling. Metal der grooved und modern aus den Boxen knallt. Cleverer ruhiger Mittelteil ehe der Drop kommt und die Menge ausrasten lässt. Da muss ich mit meinen 43 Lenzen erst mal klar kommen. „Fuck You“ kannte ich nur von Overkill. Ist aber kein Cover. Man hört deutliche Lord Of The Lost und Oomph! Einflüsse heraus. Verschnaufpause auf „Undone“. Richtig große Nummer im Linkin Park Style, schnell ein Bier trinken bevor ich wieder alles verschütte. Das kann nämlich beim Industrial Brett „Devil“ schnell passieren, geiles Teil. Jetzt kommt Jammern auf hohem Niveau: „The Beast“ ist die bislang „schwächste“ Nummer. Egal, das nächste Stück „Crash And Burn“ ist fett. Screams, Klargesang, tanzbar, hart, einfach alles in Einem. Eskimo Callboy werden gefeiert für sowas. Es ist heiß im Saal, die Decke tropft und es folgt „Tic Toc“. Stakkato Riffs am Anfang bereiten die Oomph! lastige Abgehnummer vor. So „Alive“ bin ich gar nicht mehr. Hier wird Lindemann – Pain mäßig gerockt, mit einem für die Band sehr positiven Refrain. Vorsicht, Gänsehautalarm auf „Sucker’s Place“. Die Meute singt jedes Wort dieser Powerballade mit, großes Kino. Noch ein tiefer Schluck, zwei Songs kommen noch. „Fire It Up“ klingt wie eine harte und böse The Prodigy Version. Volle Power zum Schluss. „Unleashed Aporia“ bietet Industrial gemischt mit Metalcore. Das „Konzert“ ist aus, schade. Aber überall glückliche Gesichter, die nach einer Zugabe verlangen. Die gibt es dann aber auch auf der limitierten Erstauflage, in Form einer Bonus CD.

Fazit: Hier könnte Großes entstehen. SOULBOUND haben alles was dieses Genre braucht. Tolle Musiker und ein Händchen für klasse Kompositionen. Auch wenn es nicht meine Richtung ist, haben mich die Burschen vollkommen überzeugt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Addicted To Hell
02. March March
03. Toxic
04. Fuck You
05. Undone
06. Devil
07. The Beast
08. Crash And Burn
09. Tic Toc
10. Alive
11. Sucker’s Place
12. Fire It Up
13. Unleashed Aporia

Sturmi