HAMMERFALL – Avenge the Fallen

Trackliste:

01. Avenge the Fallen
02. The End Justifies
03. Freedom
04. Hail to the King
05. Hero to All
06. Hope Springs Eternal
07. Burn it Down
08. Capture the Dream
09. Rise of Evil
10. Time Immemorial

 

Spielzeit: 46:54 min – Genre: Heavy Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 09.08.2024 – Page: www.facebook.com/hammerfall

 

DIE Retter des Heavy Metal sind wieder zurück mit neuem Futter! Mit neuem, altem Label und nach wie vor personell unverändert kommen HAMMERFALL mit ihrem neuen 13. Album „Avenge the Fallen“ um die Ecke.
Was soll man über die Band noch groß schreiben die seit über 30 Jahren im Geschäft ist? Ihre letzten Alben waren vielleicht nicht immer allererste Sahne und es machte sich vielleicht auch etwas Abnutzung breit. Aber man darf ja als alter Fan, wie auch ich einer bin, die Hoffnung nicht aufgeben und von daher bin ich ziemlich unbedarft an die neue Scheibe rangegangen. Von den Musikern selbst kommen wie meistens vorab nur die besten Eindrücke zu den neuen Songs.

Daher starten wir mal direkt mit dem Titeltrack „Avenge the Fallen“ als Opener. Dieser beginnt wie ein Schlachtruf, passend zum Titel. Man fühlt sich in einen Fantasyfilm versetzt. Ein guter Track der schnell als typischer HAMMERFALL Midtempotrack „abgestempelt“ werden kann, aber die Nummer ist vielschichtiger als man zuerst denkt!
Das schnelle und überlange „The End Justifies“ folgt dann als nächstes, wo die Band ihren Kritikern des letzten Albums Lügen straft denn hier haben wir eine tolle Hymne die auch auf dem Erfolgsalbum „Legacy of Kings“ hätte stehen können, top!
„Freedom“ groovt dann recht ordentlich und „Hail to the King“ ist ein epischer Leckerbissen der jedem Fan direkt munden sollte.
Über das klassische „Hero to All“ geht es in den Mittelteil wo die atmosphärische Ballade „Hope Springs Eternal“ sowie die schnelle, melodische Abrissbirne „Burn it Down“ wartet.
Und auch im letzten Drittel lässt man von der Qualität her nicht wirklich nach und hat mit „Rise of Evil“ sowie dem abschließenden „Time Immemorial“ noch zwei absolute Hits im Gepäck die jedem Bandfan gefallen sollten!

So, also für mich strafen HAMMERFALL die Kritiker der letzten Alben definitiv Lügen! Ja auch hier erfindet man das Heavy Metal Rad nicht neu, aber die Songs sind wieder wesentlich zwingender als zuletzt und eine glasklare Steigerung zu den letzten Veröffentlichungen. Man atmet den Spirit der Anfangstage und hat tolle Hits im Gepäck. Klassische Heavy Metalfans sowie Anhänger der Band dürften auf jeden Fall zufrieden sein und für mich geht es absolut verdient in die vordersten Punkteränge mit der entsprechenden Kaufempfehlung!

Julian

 

 

 

HAMMERFALL – Hammer Of Dawn

Trackliste:

01. Brotherhood
02. Hammer Of Dawn
03. No Son Of Odin
04. Venerate Me
05. Reveries
06. Too Old To Die Young
07. Not Today
08. Live Free Or Die
09. State Of The W.I.L.D.
10. No Mercy

 

Spielzeit: 45:45 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 25.02.2022 – Page: www.facebook.com/hammerfall

 

Ganz ohne jeden Zweifel sind HAMMERFALL eine der Bands, die Heavy Metal seit 25 Jahren erheblich geprägt haben. Mit nicht mehr Zweifel sind sie eine der Bands, die sich einen unverwechselbaren Sound zugelegt hat, der sich in der Bedienung der einzelnen Instrumente wie auch in den Melodien und Songstrukturen offenbart. Und auch, wenn sich die Schweden gerne aus der Klischeekiste bedienen, haben sie einige sehr starke Alben veröffentlicht, die man in der Plattensammlung jedes interessierten Metallers finden können sollte.
Die beiden Grundzutaten – der Prototyp-HAMMERFALLsche Stil und die ein oder anderen Klischees – hat auch „Hammer Of Dawn“ auf Lager, das nunmehr zwölfte Album der Truppe um Goldkehlchen Joacim Cans. Dazu ein professioneller Sound von Produzent Jacob Hansen und eine gute Performance der beteiligten Musiker.
Nur, das war es irgendwie mehr oder weniger. Denn leider fährt „Hammer Of Dawn“ die allersicherste Route, um HAMMERFALL-Fans ein Album zu bescheren, die all das mochten, was es auf den elf vorangegangenen Alben auch zu hören gab. Garniert mit Texten, die gerne mal auffallend stumpf rüberkommen („Thunder! Lightning“ Hammer! Fighting“ oder der „Nanananana“-Chorus von „Reveries“ zum Beispiel), verkaufen sich die Jungs hier leider echt unter Wert. Man nehme beispielsweise „Too Old To Die Young“, das sich weder für „Carry on, carry on, carry on“-Parts zu schade ist, noch für eine Chorusharmoniefolge nach dem Pachelbel-Kanon, den inzwischen jede Metalband des Planeten dreimal in einen ihrer Songs integriert hat. Das Songwriting der Platte ist schlicht absolut überraschungsarm und wirkt, wie aus vergangenen Releases der Truppe zusammengesetzt. Und klar, es ist verständlich, dass man als Band dieses Kalibers und mit einem so individuellen, lange etablierten Stil nicht plötzlich was ganz anderes machen kann. Aber „Hammer Of Dawn“ schafft es halt lediglich, die absoluten Grunderwartungen an ein HAMMERFALL-Album zu erfüllen, ohne das nötige Bisschen an mehr zu geben, das der Platte innerhalb des Veröffentlichungskatalogs der Band einen würdigen Platz geben würde. Ach ja, der KING-DIAMOND-Gastgesang auf „Venerate Me“ beschränkt sich auf zehn Sekunden „Aaaah“ und möglicherweise noch ein paar leise Backing Vocals.

Fazit:
Wenn man einen Einstieg in HAMMERFALLs Musik haben möchte, gibt es genug andere Alben, die man vorher kaufen sollte. Wenn man krasser Fan der Band ist, kann man sich „Hammer Of Dawn“ der Vollständigkeit halber schon zulegen – aber die Erwartungen besser erstmal auf „Wird ziemlich standard“ runterschrauben.

Jannis