SANDNESS Interview

SANDNESS ein Trio aus Italien in der Region um den Gardasee kommen mit ihrem mittlerweile viertem Album Richtung Norden über die Alpen. Ich wurde auf die Jungen Wilden durch einen Freund aufmerksam der mich vor geraumer Zeit per Whats App anschrieb und meinte: „Hör dir die mal an, könnten was für dich sein“. Ich checkte diese Band kurz mal bei Spotdeezer an und besorgte mir die damals drei veröffentlichten Scheiben. Durch meinen Review des Albums „Untamed“ entstand ein Kontakt zu einem der beiden Sänger und Bassisten Mark Denkley. Von Zeit zu Zeit werden Nachrichten ausgetauscht und durch meine Nette Art kam ich sehr früh in den Genuss das neue Album „Play Your Part“ hören zu dürfen. Also ist jetzt die Zeit Mark mal mit ein paar Fragen zu löchern.

RG: Hi SANDYMAN, es ist nett mit dir zu sprechen. Als erstes Gratulation für das starke Gelingen des neuen Albums „Play Your Part“. Ich hoffe ich darf Euch SANDYMEN nennen?

MD: Hi Balle, danke für die Möglichkeit mit dir über unser neues Album und unsere Musik sprechen zu können, und deine netten Worte. Ja du darfst uns SANDYMEN nennen.

RG: Wer ist für die Cover-Artworks verantwortlich, wer ist der Ideengeber? Die Cover wirken sehr lustig im Comicstil. Die SANDYMEN auf einer Achterbahn oder in Leder und Ketten vor den Motiven der Tower Bridge und Big Ben in London. Auf dem neuen Album ein Rocker, frei nach Hamlet „Sein oder nicht sein das ist hier die Frage“ mit einem menschlichen Herz in der Hand ist eine großartige Idee.

MD: Das ist cool zu hören das dir unsere Artworks gefallen. Die sind von Christian Wallin entworfen worden, mit ihm arbeiten wir seit 2011 zusammen. Robby kam auf die Idee für das Cover von „Play Your Part“, er wurde von dem Vers „I’m Still That Punk Kid With A Glitter Heart“ von Song Nr. 11 „Bad Company“ inspiriert. Die Idee mit dem Darsteller auf der Bühne war eine Weiterführung des Konzeptes welches wir mit dem Album „Untamed“ angefangen haben, auf dem man London im Hintergrund sehen kann. Wie du vielleicht weißt ist London und generell Großbritannien im Allgemeinen die Heimat für großartige Veranstaltungsorte, wie etwa das The Royal Opera House. Auf dem Cover unserer EP „Enter Please“ ist der Eingang eines Theaters abgebildet, und „Play Your Part“ ist im inneren dieses Theaters. Großbritannien ist die Heimat von William Shakespeare, dies soll auch eine Hommage an Hamlet sein, aber mit einem Punk Kid. Großbritannien ist auch die Heimat der Punk Bewegung.

RG: Kannst Du mir bitte etwas darüber berichten wie SANDNESS zusammen kam, kennt ihr Euch schon aus Schulzeiten oder seid Ihr Arbeitskollegen?

MD: Ja und Ja, wir kennen uns seit High School Zeiten. Metyou und ich waren Klassenkameraden, Robby ist ein Jahr jünger ging aber auf die gleiche Schule wie wir beiden. Wir freundeten uns an und nun 14 Jahre später sind wir immer noch beste Freunde. Metyou und ich arbeiten beide in der gleichen Firma und sehen uns jeden Tag. Für mich sind beide Brüder aber von einer andern Mutter.

RG: Das erste Album war noch wild und ungestüm. Das zweite Album war auf dem Weg zu dem eigenen typischen SANDNESS Sound. Ich denke mal auf dem dritten Album habt Ihr Euren Sound gefunden. Das vierte ist die Weiterführung des Sounds der für SANDNESS steht.

MD: Damit hast du vollkommen Recht, als wir das Debütalbum „Like An Addiction“ 2012 / 2013 geschrieben und aufgenommen haben waren wir 20 / 21 Jahre alt. Wir waren sehr von der 80er Hair und Sleaze Metal Szene beeinflusst, wir waren damals jung und unerfahren, wie dumme Kids die Rockstars sein wollten und diese nachahmten. Es ist wirklich ein sehr raues Album, aber es ist OK für ein Debütalbum. Wie du schon bemerkt hast haben wir auf dem zweiten Album „Higher & Higher“ versucht den Sound zu verfeinern und mehr Wert auf die Vocal Harmonien gelegt, kurz gesagt es war eine raue Version von dem Sound den wir wollten. Auf dem dritten Album „Untamed“ haben wir es geschafft den Sound zu finden den wir gesucht haben und wollten, Hard Rock mit coolen Vocal Harmonien. Das dritte Album war das Erste in Zusammenarbeit mit Michele Guaitoli (VISION OF ATLANTIS, TEMPERANCE und ERA) als Produzent. Er hat uns sehr dabei geholfen unseren Sound zu verbessern. Auf „Play Your Part“ hatten wir während des Corona Lockdowns mehr Zeit um an den Songs zu arbeiten, wir arbeiteten auch mehr mit Michele zusammen, wir schickten ihm die Demos schon einige Monate vor der Studioarbeit damit er sich damit beschäftigen konnte. Jetzt spiele wir eine Art Hard Rock / Power Pop mit dem wir sehr glücklich sind, aber wer weiß, wie das nächste Album wird … bleibt am Ball und Ihr werdet es herausfinden.

RG: Euer Sound ist voll von Hooks, geilen Melodien, Mitsing Refrains, guter Laune, kurz einfach gesagt Geil. Was kannst du mir über diese Fakten berichten?

MD: Das ist eine natürliche Weiterentwicklung, wir haben verschiedene Einflüssen nicht nur Classic Rock, Hard Rock oder Heavy Metal sondern auch Pop Rock, Pop und Synthi Pop aus verschiedenen Dekaden. Es gibt Haufenweise großartige Musik aus allen Teilen der Erde, es wäre schade wenn man nur ein Genre hören würde. Da würde man einige Schätze verpassen.

RG: Was kannst Du mir zu den 13 Titeln auf „Play Your Part“ berichten.

MD: „High Tide“ war einer der erste Songs den wir für das neue Album geschrieben haben, stark durch die Rock Music der 70er Jahre beeinflusst, unser Produzent kam mit der Idee daraus einen Rock Song mit Piano zu machen, dass an Elton John erinnert. Der Text ist ein kleiner Einblick wie wir uns während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 beschäftigt und unterhalten haben. Dies ist auch die erste Single und auch YouTube Video zum neuen Album.

„Tonight Tonight“ ist ein Song über den Weg zurück in die Normalität, es geht um eine Gruppe Freunde die nach langer Zeit endlich wieder eine Live Show besuchen können. Diese Gruppe ist so begeistert und froh vor der Bühne ihre Lieblingssongs mitsingen zu können. Der Song ist allen Musikliebhabern gewidmet.

„Someone So Bad“ ist ein Liebeslied. Ein Liebesbrief den ein Musiker geschrieben hat der sich die meiste Zeit weit weg von seiner besseren Hälfte befindet. Im Refrain wurden das erste Mal weibliche Vocals verwendet, dabei handelt es sich um Maria Grazia Zancopé von der Band PERPETUAL FATE.

„No Filter“ ist die zweite Single und auch als Video auf YouTube zu sehen. Ein weiterer Song der von den 70s beeinflusst wurde, und erinnert uns daran wie Fake und unecht wir alle sein können wenn es um Social Media geht. Die Aussage „Hast du jemals 30 Selfies gemacht um diese wieder zu löschen, weil keines gut genug ist. Auch nicht nach der Fotoshop Behandlung!“ Dieser Song ist für solche Leute.

„Supernova“ wir vermissten 2020 und 2021 Live Shows so dermaßen das wir anfingen zu phantasieren wie es sich anfühlt wieder Live auf der Bühne zu stehen. Dieser Song ist aus Sicht eines Musikers der es kaum erwarten kann wieder auf der Bühne vor Publikum spielen zu können. Und das Publikum feiert, hüpft und tanzt zu seiner Musik.

„All I’ve Learnt“ ist eine melancholische Powerballade, in der es um den Verlust eines geliebten Menschen geht und den Erinnerungen an all das Gute was man mit diesem Menschen erlebt hat.

„Be The One“ ist ein Song in dem es darum geht das man das Leben und den Moment genießt den es gibt keinen Reset oder Neuanfang.

„Give It All“ wir sind bereit, viel im Leben zu opfern, um unsere Träume zu verwirklichen. Musiker können mehr als nur ein Lied davon singen. In diesem Song geht es darum, sich auf sein Ziel zu fokussieren und ist eine Erinnerung daran, trotz aller Widrigkeiten die im Leben aufkommen weiterzumachen. Und Alles geben.

„Lights On“ diesen Song hat Michele Guaitoli für uns geschrieben, er wachte eines Tages nach einem wilden Traum auf und entschied sich einen Song darüber zu schreiben. Dies ist unser punkigster Pop Song. Der gefiel uns auf Anhieb als wir ihn das erste Mal hörten.

„The One Who Tricked The Devil“ ist ein Tribut an den italienischen Violinisten Niccoló Paganini, der aufgrund seiner Einstellung als der erste echte Rockstar der Geschichte gilt. Es wird von manchen behauptet das er seine Seele an den Leibhaftigen verkauft habe um so gut spielen zu können.

„Bad Company“ dieser Song entstand aus Spaß während einer unserer Proben. Robby fing an, diesen Riff zu spielen und Metyou meinte er solle weiterspielen. Der Song entstand in 30 Minuten. Der Song handelt davon wie wir uns als Teenies wie Bad Guys aufgeführt haben, in Wirklichkeit aber normal aufgewachsen sind. Jetzt sind wir nicht mehr so jung, dumm und unerfahren, haben aber immer noch den Traum eine erfolgreiche Karriere zu machen.

„Go With The Flow“ das ist der härtester Song des Albums und das große Finale. Der Text erinnert wieder einmal daran, dass man im Leben niemals zögern sollte, sonst entgeht einem unter Umständen eine Möglichkeit die sich bietet.

„Turn On The Night“ dieses Kiss Cover wurde ursprünglich als Teil eines Spezial Samplers zur Erinnerung an den italienischen Fotografen Alex Ruffini verwendet. Als der Song im Kasten war gefiel uns die Version so gut das wir beschlossen haben ihn als Bonustrack mit auf das Album zu packen. Wir hoffen das er den Hörern genauso gut gefällt wie uns.

RG: Was kannst du mir über die Art und Weise berichten wie Ihr Songs schreibt, was beeinflusst und inspiriert Euch am meisten?

MD: Das ist eine sehr schwere Frage, da wir drei verschiedene musikalische Hintergründe und Geschmäcker haben. Ich stehe z.B. auf den Rock der 70er ala T-REX oder CHEAP TRICK, den Hard Rock der 80er wie von MÖTLEY CRÜE und WHITESNAKE, aber auch aktuelle Bands wie THE STRUTS und GHOST. Robby ist ein großer Fan von IRON MAIDEN, DEF LEPPARD und QUEEN, mag aber auch die ROLLING STONES und moderne Bands wie ROYAL REPUBLIC. Metyou hört hauptsächlich härteren Stoff wie WHILE SHE SLEEPS, IN FLAMES und ALICE IN CHAINS aber er steht auch auf OZZY OSBOURNE, PINK FLOYD und MEN AT WORK. Wir versuchen unsere Inspiration so breit und vielfältig wie möglich zu halten.

RG: Welcher SANDYMEN hat beim Songwriting den größeren Part oder ist jeder von Euch mit gleichen Anteil am Songwriting beteiligt?

MD: Normalerweise kommt Robby mit den Ideen für die Musik und dann fangen wir gemeinsam an daran zu arbeiten, wir versuchen jedes Mal auf neue und unverbrauchte Ideen zu kommen. Mit dem Ergebnis fange ich normalerweise dann mit dem Texten an, wenn der Song soweit dann ausgearbeitet ist geben wir alle unseren persönlichen Input dazu ab, um den Song zu verbessern, bis wir drei mit dem Ergebnis zufrieden sind. Wenn ein Song fertig ist nehmen wir die Demos auf, hören uns diese immer wieder an und versuchen diese ständig zu verbessern das geht bis zu den letzten Studioaufnahmen.

RG: Das Video zur erste Single „High Tide“ ist sehr witzig. Deine Beine sind sehr behaart. In welcher Wohnung oder Location wurde das Video gedreht?

MD: Es freut mich das dir der Song und das dazugehörige Video gefallen. Das war in meiner Wohnung. Wir dachten, dass der Videodreh in einer echten bewohnten Wohnung statt im Studio das Video realistischer erscheinen lässt.

RG: Was kannst du mir über Eure nächsten Pläne berichten, was können wir von SANDNESS erwarten?

MD: In den nächsten Monaten haben wir einige Shows in Italien geplant um das Album zu promoten. Am 21. Mai war in Mailand unsere Release Party von „Play Your Part“. Dann werden wir als Vorband für den legendären Schlagzeuger MARKY RAMONE einige Shows spielen und eine Show mit NASHVILLE PUSSY. Momentan arbeiten wir mit unserem Management daran, die Band in ganz Europa im Vorprogramm für größere Bands auftreten zu lassen.

RG: Wie stehen die Chancen SANDNESS in Deutschland und vielleicht in meiner Nähe sehen zu können?

MD: Glaub mir wir versuchen momentan alles um SANDNESS nach Deutschland zu bringen! Wir haben nur gute Erinnerungen an Deutschland, wir können es kaum erwarten wieder bei Euch auf der Bühne zu stehen.

RG: In welchem Land habt Ihr die höchsten Verkaufszahlen wo verkauft sich SANDNESS am besten?

MD: Ich bin mir nicht sicher, in den Verkaufszahlen die wir vom Label bekommen sind nur die Gesamtverkäufe aufgelistet und nicht nach Land. Wenn ich nach unserem Shop gehe kommen die meisten Bestellungen aus den USA.

RG: Wie sieht es im digitalen Zeitalter aus, wie viele Leute und Länder könnt Ihr über das Streaming erreichen? Und in welchen Land werden Eure Songs am meisten gestreamt?

MD: Ich persönlich liebe Vinyl, aber ich bin auch ein fauler Typ, also höre ich fast immer Musik über einem Streamingdienst und bin dankbar für eine Premium Mitgliedschaft. Aber es ist schon traurig, was du hörst besitzt du nicht wirklich. Während du eine Vinyl Platte oder CD anfassen kannst und im Booklet nachlesen, das Cover-Artwork ansehen das geht beim Streaming nicht. Im digitalen Zeitalter kannst du nichts außer deinem Smartphone berühren, aber digital ist die Zukunft und wir müssen uns darauf einstellen. Laut Spotify for Artist wird unsere Musik in den USA am häufigsten gestreamt.

RG: Ich danke dir vielmals das Du dir die Zeit für das Gespräch genommen hast. Hast Du noch etwas auf dem Herzen was du gerne loswerden möchtest?

MD: Ich danke Euch, Ihr habt es mir ermöglicht über unsere Band und Musik zu sprechen. Danke dir auch für die fantastische Rezi zu „Play Your Part“. Wir sind mehr als glücklich darüber das Dir das Album gefällt. Wir möchten alle Leser in Deutschland dazu einladen, sich unsere Musik anzuhören und es uns wissen zu lassen was oder wie die Hörer darüber denken. Wir können es kaum erwarten, wieder Live in Eurem fantastischen Land zu sein und so viel Shows wie möglich zu spielen. Musik wurde erfunden um Menschen zu verbinden und in Zeiten des Krieges müssen wir zusammenhalten.

RG: Viel Erfolg mit „Play Your Part“. Und ich hoffe wir treffen uns mal bei einer SANDYMEN Show in Deutschland.

MD: Nochmals vielen Dank! Wir hoffen das unser neues Album allen gefallen wird. Wir hoffen auch dich mal in echt zu treffen, und ich bin mir sicher dass wir das eines Tages auch schaffen werden.

www.facebook.com/Sandnessband

Balle

 

 

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