BOYSVOICE – Boysvoice (Klassiker der Woche)

Band: Boysvoice
Album: Boysvoice
Spielzeit: 56:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 10.01.2014
Homepage: www.yesterrock.com

Was waren das noch für Zeiten, in denen auf MTV noch Musikvideos liefen und die Darsteller in den Filmchen lange Haare hatten und wild mit Gitarren und anderen Dingen rumgeposed haben. „Headbanger´s Ball“ war die regelmäßige Bezugsquelle für die heißesten Newcomer und Neuigkeiten etablierter Kapellen und das Interneet war noch in weiter Ferne. Auch Bayern, speziell natürlich München samt Umland hatte eine bemerkenswerte Hardrock-Szene und nicht nur BONFIRE aus Ingolstadt feierten Erfolge. OK, zugegebenermaßen waren sie mit die bekanntesten Vertreter aus dem schönen Bayernland. Im Untergrund schlummerten allerdings unzählige Bands, die nur darauf gewartet haben, bekannt zu werden, in vielen Fällen war das Potential enorm, was viele illegale Compilations Anfang bis Mitte der 90er beweisen.

Der Münchner Vierer BOYSVOICE war so ein Beispiel. Vokalist und Gitarrist Mani Gruber, Gitarrist Peter Diezel, Bassist Jochen Mayer und Schlagzeuger Alex Hötzinger kombinierten auf ihrem selbstbetitelten Debüt melodischen Hardrock der Marke BONFIRE bzw. Den SCORPIONS und Kollegen wie TRANSIT mit ihrem eigenen Humor, der für einige außergewöhnlichen Sequenzen auf „BoysVoice“ sorgt. Der Sound aus dem „eigenen“ Sky Studio war einzigartig. Fette Drums, schreiende Gitarren und dicke Chöre waren angesagt. Mani Gruber hatte bereits 1986 den eigenen Proberaum kurzerhand zum Aufnahmestudio umfunktioniert, das Sky Studio existiert noch heute und in dieser langen Zeit haben sich viele Lokalgrößen (und nicht nur die) die Klinke in die Hand gegeben. 1989 stieg sein langjähriger Freund Bobby Altvater (AFFAIR) mit ein, der heute alleiniger Betreiber des Studios ist.

Doch zurück zum 1990 erschienenen Debüt von BOYSVOICE, das jetzt endlich via Yesterrock zu neuen Ehren kommt… und natürlich MTV: das Quartett hatte mit „Love Stealer“ und „City Of Your Dreams“ zwei Clips beim Musiksender laufen und erreichte so einen relativ großen Bekanntheitsgrad – der Durchbruch war den Jungs allerdings nie vergönnt. Dabei hatten sie mit der Adaption von IAN LLOYD einen waschechten Hit an Bord. Aber auch die eigenen Kompositionen wie der geile Opener „Different Noises“ oder das schleppende „Munich Nightlife“ hatten genau die Kragenweite, um heute als Klassiker gefeiert zu werden. Aber auch das ziemlich am Schluß zu findende „Rock You“, das gefällige „Take It Or Leave It“ sowie das schon erwähnte „City Of Your Dreams“ machen aus dieser Scheibe einen Leckerbissen für alle Hardrockfans.

Humor beweisen die Jungs bei diversen kleinen Einspielungen bzw. dem Anfang von „Bad Boys“, welches schlicht als HipHop Song beginnt um dann in gewohnter BOYSVOICE Manier gehörig zu rocken. Aber auch etwas ruhigere Nummern wie „Cold Summer Nights“ stechen heraus. Zum Abschluß gibt es mit „Happy Birthday“ endlich einen adäquaten Song für alle Hardrocker, um ihren Ehrentag gebührend zu feiern und mit „Herzerl“ ein kurzes „volkstümliches“ Intermezzo. BONFIRE inszenierten 1991 auf ihrem Album „Knock Out“ ähnlich humorvolles mit ihrem „Tonmeister“.

Der Erstling der Münchner ist ein wahrer Klassiker, der seinerzeit einige Wellen schlagen konnte, aber für den Durchbruch reichte es leider nicht. Auch das 1993 veröffentlichte Album „Dirty Talks“ konnte daran nichts mehr ändern, obgleich es ähnlich stark ausfiel. Nach langer Abstinenz fand man sich 2005 für ein drittes Album („Serenity“) noch einmal zusammen. „BoysVoice“ strahlt auch heute noch hell aus der leider viel zu kurzen Discographie heraus und mit dem Remastering von Produzent und Gitarrist Mani Gruber kommt die Scheibe noch druckvoller aus den Boxen. Ein Muss für Freunde deutschen Hardrocks.

Trackliste:

01.    Different Noises
02.    Love Stealer
03.    Munich Nightlife
04.    BoysVoice
05.    Bad Boys
06.    Searching For You
07.    Take It Or Leave It
08.    City Of Your Dreams
09.    Chain Reaction
10.    Cold Summer Nights
11.    I Love Your Sex
12.    Herzerl
13.    Rock You
14.    Happy Birthday

Stefan

Hier findet Ihr weitere:
http://rock-garage-magazine.blogspot.de/p/klassiker-der-woche_22.html

THAUROROD – Anteinferno

Band: Thaurorod
Album: Anteinferno
Spielzeit: 47:26 min
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Noise Art Records
Veröffentlichung: 20.12.2013
Homepage: www.thaurorod.com

2010 war DAS Jahr für die finnischen Symphonic Metaller von THAUROROD. Sie kamen mit ihrem Debütalbum „Upon Haunted Battlefields“ aus dem Underground hervor und platzierten sich mit einem großen Knall auf der Landkarte des Metals!
Was folgte war ein Siegeszug auf den ausverkauften Tourneen als Support von SABATON, SYMPHONY X und NEVERMORE.
Dabei überzeugten sie ihre Fans mit ihrer ganz eigenen Version des Epic Symphonic bzw. Power Metals und werden oft mit den Genregrößen von SONATA  ARTICA oder auch STRATOVARIUS verglichen.
Nun war es also Zeit für das zweite Album „Anteinferno“ auf dem zum ersten Mal der neue Sänger Andi Kravljaca zu hören ist, der definitiv besser zu THAUROROD passt. Denn für mich war der erste Sänger nicht für den großen Sprung auf die Weltbühnen geeignet, das sollte nun mit Andi auf jeden Fall gelingen!
Laut Promosheet kommt das neue Album direkter und kompakter aus den Boxen auch der Sound und das Songwriting sollen merklich verbessert worden sein.
Nun denn, ich war auf jeden Fall sehr gespannt auf das neue Werk und lauschte interessiert dem Openertrack „Planet X“.
Sanfte Pianoklänge leiten den Song ein, bevor die melodischen Riffs und das satte Drumming die Herrschaft übernehmen. Neusänger Andi erklingt und man ist mitten drin in einem doch recht typischen THAUROROD Song. Im ersten Moment klingt der neue Mann hinter dem Mikro zwar noch etwas verhalten, aber er steigert sich auf jeden Fall von Minute zu Minute. Der Song selbst überzeugt mit seinem bärenstarken Chorus und frisst sich so mühelos direkt in die Gehörgänge!
Das Anfangsniveau kann mit den folgenden Songs „Heart of the Lion“, „Overboard“ und „Far from Home“ locker gehalten werden. Schön zu sehen ist auf jeden Fall das die Jungs schon bei den ersten Songs zeigen das sie recht unterschiedliche Spielweisen drauf haben.
Und man lässt eigentlich auch mit den nächsten Nummern kaum nach, „Victor“ entpuppt sich als eine schnelle, melodische Melodic Metalnummer, der Titeltrack „Anteinferno“ ist ein überlanges, episches Meisterwerk geworden und „Path“ ist die perfekte Überleitung zum Abschlussburner „Riders of the Shrine“ mit dem eine bärenstarke Platte erstklassig und ohne großartige Ausfälle abgeschlossen wird!

Anspieltipps:

Es gibt hier kaum Ausfälle zu vermelden, die Songs die ein wenig hervorstechen sind hier aber ganz klar “Planet X”, “Heart of the Lion”, “Overboard”, “Anteinferno” sowie “Riders of the Shrine”.

Fazit :

Mein lieber Herr Gesangsverein! Das die Jungs von THAUROROD so stark aus ihrer kleinen Pause zurückkommen, in der sie ja noch einen Sängerwechsel zu verkraften hatten, hätte ich nicht gedacht.
Bis auf zwei kleinere Durchhänger im Mittelteil ist hier jeder Song ein absoluter Volltreffer und der neue Sänger Andi passt wie Arsch auf Eimer zur Mucke der Band.
Das Niveau des erstklassigen Debüts konnte locker gehalten werden, ich glaube aber das die Band sich auf dem nächsten Album noch steigern kann.
Das ändert aber natürlich nichts daran das diese Album eine glasklare Kaufempfehlung für Melodic Power Metalheads darstellt!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Planet X
02. Heart of the Lion
03. Overboard
04. Far from Home
05. Victor
06. Marked for Diablo
07. For the Rose to the Grave
08. Anteinferno
09. Path
10. Riders of the Shrines

Julian

HONEYMOON SUITE – Re-Releases

Band : Honeymoon Suite
Album : Honeymoon Suite / The Big Prize / Racing After Midnight (Re-Releases)
Spielzeit : 61:19 min / 44:08 min / 35:28 min
Genre : Hardrock
Plattenfirma : Rock Candy Records
Veröffentlichung : 22.11.2013
Homepage : www.rockcandyrecords.com

2 mal Triple-Platin, einmal Doppel-Platin sowie eine Goldene Auszeichnung in Kanada. Dazu noch 15 Chart-Singles, 3 amerikanische Billboard Hits, 2 Top-Ten Alben und den begehrten Kanadischen JUNO-Award (als Band des Jahres) – wenn das mal keine Referenzen sind. Die AOR / Hardrock Band HONEYMOON SUITE aus dem schönen Ontario in Kanada ist unseren Gefilden vielleicht nicht ganz so sehr ein Begriff, in Ihrer Heimat hatten die Jungs aber einige Jahre lang den Status von absoluten Superstars inne. Das ultimative Ziel, den amerikanischen Markt zu knacken, ist trotz vielversprechender Zeichen dann zwar doch nicht in Erfüllung gegangen. Aber dennoch kann die Band, die auch heute noch aktiv ist, zufrieden auf das Erreichte zurückschauen. Rock Candy Records haben die ersten drei Alben nun neu aufgelegt und uns zur Begutachtung zur Verfügung gestellt:

Das selbstbetitelte Debüt aus dem Jahr 1984 ist ein kanadisches Phänomen: alle 4 Singles („New Girl Now,“ „Burning In Love,“ „Wave Babies,“ und „Stay In the Light“) gingen  im Heimatland der Band in die Charts und sorgten dafür, das HONEYMOON SUITE mit einem Schlag zu einer bekannten Hausnummer wurden. Das von Tom Treumuth recht unspektakulär aber sehr geschmackvoll produzierte Album klingt auch heute noch zeitlos und fährt, neben den genannten erfolgreichen Singles,  eine Menge Tracks auf die damals wie heute prächtig funktionieren. Die Band hatte bereits früh ihre eigene Stimme und Stil gefunden und der weltweite Erfolg sollte eigentlich nur eine Frage der Zeit sein. „Honeymoon Suite” ist das Album der Band, das aufgrund seiner zeitlosen Produktion vielleicht am besten gealtert ist und sowohl Klassikrock als auch AOR Fans gefallen dürfte.

Nur 2 Jahre später war die Band bereits in der Oberliga angekommen: Nicht nur das Budget sondern auch die Erwartungen waren um ein Vielfaches angewachsen. Der angeheuerte Produzent Bruce Fairbairn, ein Kanadischer Landsmann, brachte auch gleich den aufstrebenden Soundfachmann Bob Rock mit, der dem Album diesen typischen 80er Hochglanzsound verpasste. In vielerlei Hinsicht wirkt „The Big Price“ wie eine Aufwärmübung der beiden Männer im Hintergrund für die eigenen Grosstaten die noch folgen sollten: Nicht nur der Sound, auch die Inszenierung von Sänger Johnny Dee ähnelt den kurze Zeit später eingespielten Bon Jovi  Alben „Slippery When Wet“ und „New Jersey“ ziemlich genau (z.B. in dem starken „Wounded“ oder der ersten SIngle „Bad Attitude“). „The Big Price“ gilt als das stärkste und erfolgreichste Album in der HONEYMOON SUITE Diskographie und rückblickend ist die Band auch immer noch (berechtigterweise) stolz auf Ihr zweites Werk, das heute zwar ein wenig zu 80’s klingen mag aber, neben den genannten Ohrwürmern, mit  „Feel It Again“ oder „What Does It Take“ noch weitere fette Hits am Start hatte. Der Erfolg in den USA wollt sich aber dennoch nicht so recht einstellen …

Um den amerikanischen Markt dennoch zu knacken wurde 1988 für Album No. 3 Produzent Ted Templeman (u.a. Van Halen, The Doobie Brothers, BulletBoys, Steve Stevens) verpflichtet – sehr zum Leidwesen der Musiker, die lieber noch ein weiteres Mal mit Bruce Fairbairn zusammengearbeitet hätten und die mit den von Templeman eingebrachten Änderungen und Gastbeiträgen (Michael McDonald steuerte einen Text und Backingvocals bei) nur wenig anfangen konnten. Das Resultat der gemeinsamen Anstrengungen kann sich aber trotz der gemischten Gefühle auf Seiten der Band durchaus hören lassen. Es ist schon erstaunlich wie verschiedene Produzenten einer Band Ihren Stempel aufdrücken können. „Racing After Midnight“ glänzt mal wieder mit einer Handvoll an gelungenen Hooks, ganz besonders kann diesmal aber Gitarrist Dermot „Derry“ Grehan scheinen, der dank des wunderbar trockenen, harten Gitarrensounds bestens zur Geltung kommt und einige wirklich erstklassige Soli abfeuert. Trotz erneut starker Songs wie „Love Changes Everything“, „Looking Out for Number One“, „Cold Look“ und „It’s Over Now” begann der Stern von HONEYMOON SUITE nach diesem Album zu sinken und Besetzungswechsel warfen die Band aus der Bahn. Diese ersten drei Alben bleiben allerdings ein beeindruckendes Vermächtnis, dass der Fan von melodischem Hardrock gehört haben sollte.
Rock Candy typisch gibt es bei der Ausstattung mal wieder (beinahe) das volle Programm: alle drei Alben wurden einem dezenten Remastering unterzogen, die Linernotes führen unterhaltsam durch die bewegte Geschichte der Band und zumindest dem Debüt-Album hat man ganze 5 Bonustracks spendiert. Den HONEYMOON SUITE Beitrag zum Lethal Weapon Kino Spektakel, das zwischen „The Big Prize“ und „Racing After Midnight” entstanden ist, hätte man dem doch recht kurzen letzten Album gerne noch hinzufügen können. Aber auch so sind diese Re-Releases ganz feines Futter für den Nostalgie-Rocker.

WERTUNG:

„Honeymoon Suite“

„The Big Prize“

„Racing After Midnight“

Trackliste:

„Honeymoon Suite“

01. New Girl Now
02. Burning In Love
03. Wave Babies
04. Stay In The Light
05. Now That You Got Me
06. Funny Business
07. Heart On Fire
08. Turn My Head
09. It’s Your Heart
10. Face To Face
11. Stay In The Light (Remix)
12. We Got The Night (Live)
13. New Girl Now (Live)
14. Stay In The Light (Extended Version)
15. Wave Babies (Edited Version)

„The Big Prize“

01. Bad Attitude
02. Feel It Again
03. Lost And Found
04. What Does It Take
05. One By One
06. Wounded
07. Words In The Wind
08. All Along You Knew
09. Once The Feeling
10. Take My Hand

„Racing After Midnight“

01. Lookin‘ Out for Number One
02. Long Way Back
03. Cold Look
04. Love Fever
05. Other Side of Midnight
06. Love Changes Everything
07. It’s Over Now
08. Fast Company
09. Tears on the Page

Mario

REBELSTAR – RebelStar II

Band: RebelStar
Album: RebelStar II
Spielzeit: 39:31 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma:
Veröffentlichung: .2013
Homepage: www.rebelstar.nl

Beim Gedanken an Hardrock von unseren Nachbarn aus den Niederlanden fallen den Meisten wohl blitzartig Kapellen wie VENGEANCE oder SLEEZE BEEZ ein. Eine Band im Stile dieser alten Garde hat es aus dem Königreich schon lange nicht mehr gegeben. Zwar halten die Recken von VENGEANCE immer noch bzw. wieder die Fahnen hoch und haben unlängst mit „Piece Of Cake“ eine neue Duftmarke gesetzt, die SLEEZE BEEZ hingegen verschwanden schon vor Urzeiten in der Versenkung – leider.

Aber es gibt eine relativ neue Band, die mit diesen beiden genannten Combos etwas verbindet, denn mit VENGEANCE hat man schon das ein oder andere Mal auf der Bühne gestanden und Andrew Elt und Chriz van Jaarsveld von den SLEEZE BEEZ gaben sich die Ehre, um bei ihrem neuen Longplayer mitzuwirken. Die Rede ist von REBELSTAR. Ihr Debüt datiert auf 2010 und seitdem hat sich an der Besetzungsfront einiges getan. Neben den Gründern Serge Naberman (vocals, guitars) und Martijn Niggebrugg (guitars) gesellen sich für das neue Album „RebelStar II“ Toine Vanderlinden (bass) und Richard van Leeuwen (drums) hinzu.

Der erste Song heißt „Big, Bang, Boom“, und wie dieser Titel passt. Das Duo Nabermann/Niggebrugg scheint eine Riffmaschine zu sein, die Rhythmussektion ist perfekt eingespielt und der Sound ist nur mit einem Wort zu beschreiben: BIG! Schon der Öffner sorgt für ungläubiges Augen- bzw. Ohrenreiben (gibt’s so was überhaupt?). Dass der Song aber keine Eintagsfliege ist, beweist das folgende „All For One, One For All“ prompt. Der straighte Beat gepaart mit Power-Riffs und dem kraftvollen Gesang von Frontmann Naberman ist eine perfekte Rezeptur. Bei „Crucify Me“ legen die Herren eine ordentliche Schippe an Härte obendrauf. Hier sollte sich jeder Headbanger angesprochen fühlen. Zwar wildern REBELSTAR immer noch in Hardrock Gefilden, aber auch hier dürfen mal die Köpfe geschüttelt werden. Irgendwie hat der Song eine schöne PRETTY MAIDS Schlagseite. „Sick M.F.“ hat einen moderne Anstrich erhalten und tönt dennoch rockig aus den Boxen. Melodischer aber nicht weniger knackig geht es bei „Everyone´s A Star Tonight“ zu.

Lockere Bläsereinsätze gibt es bei „Hollywood Creature“ auf die Ohren. Und auch sonst kann man den Jungs hier nicht vorwerfen, nach Strickmuster XY vorgegangen zu sein. „Burning Sensation“ ist wieder ein feiner PRETTY MAIDS Gedächtnis-Song erster Güte. Da leuchten die Augen. Aber ich möchte REBELSTAR nicht vorwerfen, abzukupfern. Denn eine gewisse Eigenständigkeit bewahren sich die Niederländer auf jeden Fall. Das zeigt z.B. das folgende „Look But Don´t Touch“. Eine treibende Nummer mit jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln. Wer es etwas eingängiger mag, der ist bei „In It For The Money“ richtig. Hier musizieren auch die beiden oben genannten Jungs von den SLEEZE BEEZ. Der Song atmet die Coolness und die Atmosphäre der BEEZ, passt aber dennoch perfekt ins Bild von REBELSTAR. Wer bis hier her auf eine Ballade gewartet hat, wird mit dem letzten Song „Love Leaves Scars“ bedient.

Leider kenne ich das Debüt von REBELSTAR nicht. Das zweite Album allerdings trifft voll ins Schwarze. Hier stimmt praktisch alles: starke Songs, tolle Musiker, ein voller, mitreißender Sound. Zwar ist die Scheibe nach nicht mal 40 Minuten schon wieder vorbei, dafür bekommt man 10 erstklassige Stücke für sein Geld. Die Niederländer haben mich im Sturm erobert und ich bin mir sicher, dass es auch Euch erwischen wird, wenn Ihr auf melodischen Heavy Rock steht. Kaufen, mehr kann ich hier nicht sagen.

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Big, Bang, Boom
02.    All For One, One For All
03.    Crucify Me
04.    Sick M.F.
05.    Everyone´s A Star Tonight
06.    Hollywood Creature
07.    Burning Sensation
08.    Look But Don´t Touch
09.    In It For The Money
10.    Love Leaves Scars

Stefan

MAJESTY – Banners High

Band: Majesty
Album: Banners High
Spielzeit: 51:34 min
Stilrichtung: True Metal
Plattenfirma: Noise Art Records
Veröffentlichung: 20.12.2013
Homepage: www.majesty-metal.de

Hui, ein Jahr nach ihrem letzten (Comeback)Album „Thunder Rider“ sind die deutschen Tru Metalheads MAJESTY rund um Mastermind Tarek „MS“ Maghary wieder zurück auf der Bühne und präsentieren uns dieser Tage ihr neues Album „Banners High“.
Das letzte Album war ein voller Erfolg für die Jungs und so machte man sich wohl relativ zügig daran einen gleichwertigen Nachfolger zu schreiben und dieses Mal hat sich die Band an ein Konzeptalbum gewagt. In einer eigenen Fantasygeschichte rund um ein unterdrücktes Volk leben sich die Jungs voll aus und brettern uns 10 True Metalhymmnen aufs Parkett die auch die großen Vorbilder MANOWAR wohl nicht besser hinbekommen hätten. So sagt es zumindestens das mir vorliegende Promosheet.
Wie auch immer, alle True Metalheads sollten jetzt mal schön beide Ohren spitzen, die Schwerter aus dem Schrank holen und sich bereit machen für das neue Tru Metalwerk von MAJESTY.
Dieses beginnt mit dem stimmungsvollen Intro „Judgement of the Gods“ mit dem die Konzeptgeschichte schön eingeleitet wird.
Direkt im Anschluss folgt dann mit „We want his Head“ der erste Tru Metal Nackenbrecher. Mit flotten und treibenden Riffs wird die Nummer eröffnet, ein Schrei von Fronter Tarek und los geht die wilde Fahrt in die True Metalgeschichte. Alles klingt hier extrem nach den großen True Metal Übervätern, die Nummer hätte auch auf einem alten, verschollenen MANOWAR Diskus stehen können. Ein geiler Beginn!
Das folgende „Banners High“ ist dann wieder typisch MAJESTY geworden. Der langsam Einstieg mit Oh Oh Chören und ein stetig wachsender Song bis hin zum eingängigen Chorus. Ein würdiger Titeltrack, ein absolut typischer MAJESTY Song.
Leider muss ich sagen bekommt die Scheibe jetzt einen kleinen Bruch, die Qualität der ersten zwei Songs wird in den nächsten Songs leider nicht erreicht. „United by Freedom“  zum Beispiel tönt zwar im ersten Moment ganz ordentlich aus Boxen, nutzt sich aber bei weiteren Durchläufen zu stark ab um groß im Gedächtnis zu bleiben. Der Mittelteil kann also nicht wirklich überzeugen.
Erst mit „All we want All we need“ findet man wieder zurück in die Erfolgsspur und zaubert wieder ein Lächeln in das Gesicht eines jeden True Metalheads.
Überzeugen kann man auch bei der folgenden Lagerfeuerballade „Take me Home“, die zwar auch nicht besonders originell ist, aber trotzdem ordentlich Atmosphäre und Wohlfühlfaktor verbreitet.
Abgeschlossen wir dann die Platte durch den recht ordentlich True Metal Doppelschlag bestehend aus „On a Mountain High“ und „The Day when the Battle is won“. Nach dem verklingen des letzten Tons bleibt aber ein unbefriedigendes Gefühl zurück, denn aufgrund des doch eher durchschnittlichem Mittelteil bleibt den Jungs hier eine hohe Bewertung verwehrt.

Anspieltipps:

“We want his Head”, “Banners High”, “All we want All we need” sowie “On a Mountain High” sind hier die am besten tönenden Tracks.

Fazit :

Wie ich schon geschrieben hatte, nach dem verklingen des letzten Tons der neuen Scheibe von MAJESTY bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück, denn ohne den sehr durchschnittlichen Mittelteil wäre die Benotung um einiges höher ausgefallen!
So muss ich leider sagen kann das neue Tru Metal Werk trotz der coolen Konzeptstory mich nicht komplett überzeugen, da war das letzte Album “Thunder Rider” kompakter und über die ganze Länge packender. Die Enttäuschung überwiegt irgendwie, ich hatte mir mehr erhofft….
Sorry Jungs mehr als eine solide Wertung ist hier leider nicht drin!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Judgement of the Gods
02. We want his Head
03. Banners High
04. Time for Revolution
05. United by Freedom
06. Pray for Thunder
07. Bloodshed and Steel
08. All we want, all we need
09. Take me home
10. On a Mountain High
11. The Day when the Battle is won

Julian

NASTY IDOLS – Gigolos On Parole

(HSM Records / CBS; 1989)

http://rock-garage-magazine.blogspot.de/p/julian-angels-hair-care.html

Wie glücklich war ich, als ich vor gut 15 Jahren in einem Gebrauchtplattenladen das Cover der Nasty Idols LP ‘Gigolos On Parole’ gesehen und das Album sogleich ungehört gekauft habe.

Wie glücklich war ich, als mir zu Hause lupenreiner skandinavischer Melodic Rock aus den späten Achtzigern das Gehör erfreute. Und wie überrascht war ich, als mir Nasty Idols Bassist Dick Qwarfort 2002 in einem Interview verriet „Gigolos On Parole war ein Desaster“. Wohl ein Grund, warum es kein Song des besagten Albums in die Best Of Sammlung der Idole schaffte.

Dabei ist ‚Gigolos On Parole’ ein feines Werk, das Fans anderer nordeuropäischer Rocker wie Treat, den Pretty Maids oder auch Europe garantiert gefallen dürfte. Wesentlich keyboardlastiger und durchaus poppiger als die heute typischen Nasty Idols Songs, dafür aber auch wesentlich melodischer.

Der Opener ‚Gimme What I Want’ hätte mit seinen metal-orientierten Gitarrenriffs auch den frühen Pretty Maids gut gestanden. Ähnlich verhält es sich mit dem folgenden ‚Can’t Get Enough’, einem midtempo Rocker, der stilistisch irgendwo zwischen ‚Red Hot And Heavy’ und den deutschen Steeler anzusiedeln ist – natürlich versehen mit einer Ladung Keyboards.

Mit ‚No More Mr. Nice Guy’ gibt es die wohl bisher softeste, aber nicht minder interessante, Version des Alice Cooper Klassikers. ‚Shy China’ ist dann jene uptempo Nummer, für die sich Herr Qwarfort und Kollegen nicht schämen, nannte sie der Bassist doch damals als einzigen Höhepunkt des Albums.

Die übrigen Songs sind allesamt melodische Rocksongs im mittleren Geschwindigkeitsbereich mit viel Chorgesang, hin und wieder etwas härteren Riffs und dem eben skandi-typischem Keyboardeinsatz. Insbesondere ‚Must Be Love’ und ‘Lonely’ stechen dabei hervor und erinnern stark an Europe in ihrem großen Jahr 1986, während ‚She’s On Fire’ wieder eher an Treat oder eine softere Variante von Swedish Erotica herankommt. Mit ‚Don’t Walk away’ gibt es am Ende die obligatorische Ballade, die nicht wirklich erstklassig, aber garantiert eine gute Ergänzung für einen romantischen Abend ist.

CDs von ‚Gigolos On Parole’ werden bei bekannten Onlineauktionen im Bereich zwischen 70 und 100 Euro gehandelt, scheint sich dieser „Schandfleck“ in der Karriere der Schweden doch großer Beliebtheit zu erfreuen. In diesem Sinne vielen Dank für ein tolles Melodic Rock Album und einen guten Weg für den vor kurzem leider verstorbenen Sänger Andy Pierce.

Julian Angel

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Julian Angel ist Mastermind der deutschen Hair Metal Band Beautiful Beast, deren drittes Album ‚Kick Down The Barricades’ am 24. Januar 2014 erscheinen wird.
www.beautifulbeastrock.com
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BLACKLIST UNION – Til Death Do Us Part

Band: Blacklist Union
Album: Til Death Do Us Part
Spielzeit: 41:49 min.
Stilrichtung: Dark Hardrock
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 10.09.2013
Homepage: www.blacklistunionofficial.com

Mit „Til Death Do Us Part“ steht das mittlerweile dritte Studiowerk von BLACKLIST UNION ins Haus. Eigentlich wurde die Scheibe schon 2012 veröffentlicht, aber erst jetzt wird die Welt schön langsam darauf aufmerksam. Bandkopf Tony West hat diese 11 Songs zusammen mit einigen Musikern von SALIVA, die nicht näher genannt sind, Hunt Sales (DAVID BOWIE´S TIN MACHINE, IGGY & THE STOOGES), Anthony Valli (CRAZY TOWN) und Todd Youth (u.a. DANZIG) eingespielt. Beim Lesen der Mitwirkenden ist auch die Marschrichtung einfach erklärt. Nehmt oben genannte Bands mit einer Prise 90´s Rock bzw. Metal a´la ALICE IN CHAINS, WARRIOR SOUL oder JANES ADDICTION und Ihr habt eine Vorstellung, was auf „Til Death Do Us Part“ abgeht. Ab und an gibt es noch ein paar typische 80er Riffs.

Aber der eröffnende Titeltrack führt den Hörer erstmal in die neblige Umgebung des Coverartworks. Etwas verstörend und mit jeder Menge Depression walzt sich der Song durch seine vier Minuten. Ganz anders präsentiert sich „Alabama Slammer“. Hier blüht nicht nur Tony West auf, dessen Stimme irgendwo zwischen PLACEBO´s Brian Molko und einem jungen OZZY OSBOURNE liegt. Der Song versprüht jede Menge positive Energie und ist wohl am nächsten dran an den seligen 80´s. Allerdings sollte man im weiteren Verlauf nicht mehr viele Momente in dieser Richtung erwarten. Wer dem Opener mehr abgewinnen konnte, wird auch mit dem Rest des Albums zufrieden sein. Melancholisches wie „Blown Away“, „I Do“ oder “I Don´t Love You Anymore“, das moderne „Same Ol´ Pressure“ oder „Diggin´4 Gold“ bedienen ganz klar ein Publikum, das im Hier und Jetzt zu Hause ist. Mit dem massiven „The Lick Kitty Split Theme Song“ nähert man sich sogar an die vergangenen Alben eines OZZY OSBOURNE an, sowohl vom Songwriting her und Tony´s Stimme tönt ebenso nach der des Meisters. „Feed The Snakes“ indes hat dieses 70´s Feeling.

Wer auf Retro gepolt ist, kann „Til Death Do Us Part“ durchaus etwas abgewinnen. Allerdings sollte schon eine starke Vorliebe für die Ära ab 1992 vorhanden sein und eine gewisse düstere bzw. leicht depressive Aura sollte nicht abschreckend wirken. Die Stücke sind durchweg gelungen, wenngleich sich kein potentieller Hit herauskristallisiert. Aber im Albumverbund funktioniert „Til Death Do Us Part“ wunderbar – und das ohne langweilig zu sein. Tony West arbeitet bereits an Album Nummer vier, es kann also durchaus sein, dass es in naher Zukunft schon wieder ein neues Lebenszeichen von BLACKLIST UNION geben wird.

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Til Death Do Us Part
02.    Alabama Slammer
03.    Blown Away
04.    Game Over
05.    Same Ol´ Pressure
06.    Diggin´ 4 Gold
07.    Feed The Snakes
08.    I Do
09.    Don´t Change
10.    The Lick Kitty Split Theme Song
11.    I Don´t Love You Anymore

Stefan

LYNAM – Halfway To Hell

Band: Lynam
Album: Halfway To Hell
Spielzeit: 17:50 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 17.12.2013
Homepage: www.lynammusic.com

Hair Metal aus den USA ist rar geworden. Dennoch gibt es einige Kapellen, die auch im Heimatland dieser Bewegung furchtlos die Fahne in den – zugegebenermaßen beträchtlichen – (Gegen-) Wind im eigenen Lande halten. LYNAM aus Birmingham/Alabama ist so eine Combo. Sie wurde 2001 gegründet und hat seitdem 6 Longplayer auf dem Kerbholz. Mit „Halfway To Hell“ legt man nun endlich eine 6-Track EP nach, denn immerhin ist das letzte Album „Thank You Good Night“ schon 3 Jahre her. Irgendwie hat bei diesem Titel wohl niemand mehr damit gerechnet, überhaupt noch mal etwas von Jacob Bunton (guitars, vocals), David Lynam (drums), Mark Dzier (bass) und Lonny Paul (guitars) zu hören. Und tatsächlich haben nicht nur diverse Zwischenfälle dazu geführt, dass diese EP erst jetzt fertig geworden ist. Auch wurde Sänger Jacob Bunton von Ex-GUNS´N ROSES Drummer Steven Adler für seine jüngste Scheiblette „Back From The Dead“ (Rezi HIER) ausgeliehen. Auch das hat den bandinternen Zeitablauf natürlich gehörig durcheinander gewirbelt.

Aber von allen Zwischenfällen hat sich der Vierer nicht beirren lassen und tönt so kompakt wie noch nie. Ich muss gestehen, dass ich seit dem 2006er Album „Slave To The Machine“ nichts mehr von den Jungs gehört habe, aber schon der Opener „Rise Up“ ist eine echte Überraschung. Die Gitarren braten modern, die Riffs allerdings sind mehr Sleaze und Glam als jemals zuvor. Der Chorus ist melodiös und bleibt im Gehör. Direkt im Anschluß begeistert der Titeltrack mit der gleichen Rezeptur. „Dead Mans Paradise“ spielt in den Strophen mit dezenten Gothic-Einflüssen, bekommt aber zum Refrain hin perfekt die Kurve. Auch bei „Cold“ klingt der Gesang von Jacob etwas nach Kollegen wie Ville Vallo, allerdings nur in tieferen Tonlagen. Trotzdem könnte das Stück als eines der rockigen von Bands wie HIM etc. durchgehen. „Store Bought Halo“ ist dann aber wieder Rotzrock pur. Mit geballter Energie strecken LYNAM dem Hörer beide Mittelfinger entgegen. Abschließend punktet „Wrong Side Of The Grave“ mit einem Hammer-Riff. Etwas düsterer als z.B. die ersten beiden Songs lichtet sich das Dunkel aber erneut bei einem coolen Refrain. Für mich DER Hit der Platte.

Im Promo-Info is vom nächsten Kapitel in der Zeitrechnung LYNAM zu lesen. Das kann ich blind unterschreiben. Die Jungs machen einen großen Schritt vorwärts und präsentieren sich so stark wie nie. Der Sound auf „Halfway To Hell“ ist zeitgemäß aber rockig, die Songs super. Die Rockstar-Attitüde hatte das Quartett schon immer, jetzt haben sie auch den passenden Soundtrack dazu. Repekt!

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Rise Up
02.    Halfway To Hell
03.    Dead Mans Parade
04.    Cold
05.    Store Bought Halo
06.    Wrong Side Of The Grave

Stefan

SILENT FORCE – Rising From Ashes

Band: Silent Force
Album: Rising from Ashes
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.facebook.com/silentforceofficial

Das ich das noch erleben darf! SILENT FORCE um Meistergitarrist Alex Beyrodt treten wieder ins Lampenlicht! Manch einer hatte die Band schon abgeschrieben, auch ich war sehr überrascht als auf einmal die Nachricht aufkam die Jungs würden ein neues Album veröffentlichen. So schnell kann es gehen würde ich sagen.
Der gute Alex hat sich ja mittlerweile eine weitere Spielwiese mit der Classic Rock/Metal Band VOODOO CIRCLE aufgebaut und neben seinen Beschäftigungen bei SINNER und PRIMAL FEAR ist es dann umso erstaunlicher das wir nochmal was von SILENT FORCE hören.
Die lange Pause war aber wohl notwendig um mit Altlasten aufzuräumen, denn die Band zeigt sich komplett rund erneuert. Für den noch auf dem letzten Sahnealbum „Walk the Earth“ singenden DC Cooper tritt ein alter Bekannter ans Mikro Michael Bornmann, der auch schon bei der SILENT FORCE Vorgängerband THE SYGNET hinter dem Mikro stand, kehrt zurück! Die dicken Saiten zupft seit neustem SINNER und PRIMAL FEAR Mastermind Mat Sinner, hinter dem Keyboard steht Alessandro Del Vecchio (LIONVILLE, Ex EDEN’S CURSE und viele mehr) und als Schlagwerker fundiert der Mitbegründer Andre Hilgers (RAGE).
Puuh die Besetzungsliste geht ja mal runter wie Öl, wir schauen jetzt mal ob das auch auf die Platte zutrifft und wie sich der neue Sound der Band anhört.
Mit „Caught in their wicked Game“ wird die Scheibe eröffnet. Mit druckvollen Riffs treibt Klampfer Beyrodt die Jungs direkt an, Neusänger Michael setzt ein und man wird direkt mitgenommen auf eine wilde Melodic Metalfahrt. Michaels Gesang ist natürlich eine ganz Ecke rauer als der von Vorgänger DC. Ansonsten hat der Bursche natürlich auch ein unglaubliches starkes Organ.
Der Song an sich kommt heavier aus den Boxen wie die Songs auf der Vorgängerscheibe, so viel kann man schon mal sagen. Auf jeden Fall ein starker Beginn!
Das folgende „There Ain’t no Justice“ kommt nicht direkt ganz so heavy aus den Boxen, sondern überzeugt eher durch seine Melodic und dem klasse Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Ein klein wenig kompakter und packender als der Opener.
Ähnlich stark ist dann das anschließende „Circle of Trust“, bevor man im Mittelteil mit „Living to Die“, „Before you Run“ und „You Gotta Kick it“ schön abwechslungsreich unterhalten wird. Mal geht es ruhig, mal rockig und mal Metal mäßig zu. Ganz so stark wie die ersten Nummern sind diese aber nicht, gute Durchschnittskost halt.
Im letzten Teil der Platte holen SILENT FORCE 2.0 aber nochmal zum großen Schlag aus!
Sei es das rockig, groovende „Turn Me Loose“, das melodische „Born to be a Fighter“ oder das abschließende „Kiss of Death“. Alle Songs hier gehen tierisch ins Ohr und zeigen was SILENT FORCE mit der neuen Besetzung so drauf haben.

Anspieltipps:

Mit “Caught in their wicked Game”, “There Ain’t no Justice”, “Circle of Trust”, “Born to be a Fighter” sowie “Kiss of Death” wird man den besten Überblick über die neuen SILENT FORCE erhalten.

Fazit :

An der Qualität der neuen Besetzung von SILENT FORCE musste man ja bei den beteiligten Herrschaften überhaupt keine Sorgen haben ob das starke Niveau des Vorgängeralbums gehalten werden konnte. Viel interessanter war wie sich die Songs anhören und natürlich wird man immer wieder an die neuen Spielwiesen SINNER, PRIMAL FEAR und auch VOODOO CIRCLE von Mastermind Alex Beyrodt erinnert.
Aber das ist ja nichts schlimmes und viele der Songs auf “Rising from Ashes” gehen gut ins Ohr. Ein paar Ausfälle haben sich zwar eingeschlichen, aber das sei den Herren verziehen.
Alte Fans könnten ein bisschen Probleme mit dem Gesang haben, aber ansonsten gibt es hier nicht so viel zu meckern!
Zum Ende des Jahres nochmal ein wahres Fest für Melodic Metalanhänger!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Caught in their wicked Game
02. There Ain’t no Justice
03. Circle of Trust
04. Living to Die
05. Before you run
06. You Gotta Kick it
07. Turn me Loose
08. Born to be a Fighter
09. Anytime Anywhere
10. Kiss of Death

Julian

MILLION $ RELOAD – As Real As It Gets

Band: Million $ Reload
Album: As Real As It Gets
Spielzeit: 76:59 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.12.2013
Homepage: www.milliondollarreload.com

28 Songs enthalten die beiden Studio-Alben der nord-irischen Hardrocker MILLION $ RELOAD inclusive aller Bonustracks. Das reicht bei anderen schon mal für ein drittes Werk. 16 davon gibt es jetzt auf dem Livemitschnitt „As Real As It Gets“ zu bewundern. Nach ihrem bärenstarken Langspieler „A Sinner´s Saint“ haben sich Phil Conalane (vocals), B.A.M. (guitars), Andy Mack (guitars), Finn Haigan (drums) und Kie McMurray (bass) auf eine längere Konzertreise begeben. Während der Aftershow Party des Konzertes in Paris kam den Jungs nach ein paar Bierchen (oder so) und beim philosophieren über alte Liveklassiker die Idee, ihr eigenes Live-Album mitzuschneiden. Im Diamond Rock Club im nord-irischen Ballymena war es dann soweit. Vor einigen hundert Fans brachten die Jungs die Hütte zum Kochen. Ohne Einspielungen vom Band (in der heutigen Zeit schon recht selten geworden) und ohne doppelten Boden rocken MILLION $ RELOAD durch ihre noch recht kurze Bandgeschichte.

Das Programm beginnt nicht wie man erwarten könnte mit neuen Songs sondern mit 2 Stücken (“Superslave”, “Livin´ In The City”) vom Debüt “Anthems Of A Degeneration”. Erst danach kommt ein satter Dreier (“Can´t Tie Me Down”, “Pretty People”, “Blow Me Away” – wie geil) vom 2012 Dreher zum Zuge. Eines ist aber von Anfang an klar: MILLION $ RELOAD sind eine geborene Liveband. Mit purer Energie und jeder Menge Power rotzen sie ihre Songs ins Publikum. Die Stimme von Phil Conalane klingt fast identisch wie auf den Studioaufnahmen. Der Junge scheint echt mit Rasierklingen zu gurgeln, sensationell. Wenn es darauf an kommt, kann er aber auch einen Gang runter schalten und Songs wie „The Last Icon“ oder „Broken“ sehr facettenreich darbieten.

Songs wie „Wicked“, „Smoke N Mirrors“ oder „Bullets In The Sky“ kristallisieren sich auch live als absolute Hits heraus. Als Abschluß gibt es eine äußerst gelungene und mit Herzblut dargebotene Version von THIN LIZZY´s „Cowboy Song“. Nach 77 Minuten wundert man sich, dass dieses Konzertvergnügen schon zu Ende ist. Anfangs werden hier und da ein paar Nummern eingestreut, die nicht hundertprozentig zünden, aber spätestens in der Hälfte der Show gibt es kein Halten mehr.

„As Real As It Gets“ ist ein kurzweiliges und ehrliches Live-Album mit sehr gutem Sound und einer toughen Performance, die die Qualitäten einer ohnehin herausragenden Band nur noch unterstreicht. Als Tipp möchte ich Euch noch auf den Weg geben, dass die Scheibe auch als Doppel-Vinyl in schickem Blau im Klappcover erhältlich ist. Wenn das kein Grund ist, einen kalten Sonntag Nachmittag mit einem guten Tropfen und einer gewaltigen Ladung Live-Power auf dem Plattenteller zu genießen.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01.    Superslave
02.    Livin´ In The City
03.    Can´t Tie Me Down
04.    Pretty People
05.    Blow Me Away
06.    Tattoos & Dirty Girls
07.    The Last Icon
08.    Wicked
09.    I Am The Rapture
10.    Fight The System
11.    Smoke N Mirrors
12.    Bullets In The Sky
13.    Broken
14.    Goodnight New York
15.    Down To The Wire
16.    Cowboy Song

Stefan