Band: Lynam
Album: Halfway To Hell
Spielzeit: 17:50 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 17.12.2013
Homepage: www.lynammusic.com
Hair Metal aus den USA ist rar geworden. Dennoch gibt es einige Kapellen, die auch im Heimatland dieser Bewegung furchtlos die Fahne in den – zugegebenermaßen beträchtlichen – (Gegen-) Wind im eigenen Lande halten. LYNAM aus Birmingham/Alabama ist so eine Combo. Sie wurde 2001 gegründet und hat seitdem 6 Longplayer auf dem Kerbholz. Mit „Halfway To Hell“ legt man nun endlich eine 6-Track EP nach, denn immerhin ist das letzte Album „Thank You Good Night“ schon 3 Jahre her. Irgendwie hat bei diesem Titel wohl niemand mehr damit gerechnet, überhaupt noch mal etwas von Jacob Bunton (guitars, vocals), David Lynam (drums), Mark Dzier (bass) und Lonny Paul (guitars) zu hören. Und tatsächlich haben nicht nur diverse Zwischenfälle dazu geführt, dass diese EP erst jetzt fertig geworden ist. Auch wurde Sänger Jacob Bunton von Ex-GUNS´N ROSES Drummer Steven Adler für seine jüngste Scheiblette „Back From The Dead“ (Rezi HIER) ausgeliehen. Auch das hat den bandinternen Zeitablauf natürlich gehörig durcheinander gewirbelt.
Aber von allen Zwischenfällen hat sich der Vierer nicht beirren lassen und tönt so kompakt wie noch nie. Ich muss gestehen, dass ich seit dem 2006er Album „Slave To The Machine“ nichts mehr von den Jungs gehört habe, aber schon der Opener „Rise Up“ ist eine echte Überraschung. Die Gitarren braten modern, die Riffs allerdings sind mehr Sleaze und Glam als jemals zuvor. Der Chorus ist melodiös und bleibt im Gehör. Direkt im Anschluß begeistert der Titeltrack mit der gleichen Rezeptur. „Dead Mans Paradise“ spielt in den Strophen mit dezenten Gothic-Einflüssen, bekommt aber zum Refrain hin perfekt die Kurve. Auch bei „Cold“ klingt der Gesang von Jacob etwas nach Kollegen wie Ville Vallo, allerdings nur in tieferen Tonlagen. Trotzdem könnte das Stück als eines der rockigen von Bands wie HIM etc. durchgehen. „Store Bought Halo“ ist dann aber wieder Rotzrock pur. Mit geballter Energie strecken LYNAM dem Hörer beide Mittelfinger entgegen. Abschließend punktet „Wrong Side Of The Grave“ mit einem Hammer-Riff. Etwas düsterer als z.B. die ersten beiden Songs lichtet sich das Dunkel aber erneut bei einem coolen Refrain. Für mich DER Hit der Platte.
Im Promo-Info is vom nächsten Kapitel in der Zeitrechnung LYNAM zu lesen. Das kann ich blind unterschreiben. Die Jungs machen einen großen Schritt vorwärts und präsentieren sich so stark wie nie. Der Sound auf „Halfway To Hell“ ist zeitgemäß aber rockig, die Songs super. Die Rockstar-Attitüde hatte das Quartett schon immer, jetzt haben sie auch den passenden Soundtrack dazu. Repekt!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Rise Up
02. Halfway To Hell
03. Dead Mans Parade
04. Cold
05. Store Bought Halo
06. Wrong Side Of The Grave
Stefan