THE WINERY DOGS – Unleashed In Japan (Live)

Band: The Winery Dogs
Album: Unleashed In Japan (Live)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.thewinerydogs.com

Als Nachschlag zur letztjährigen Veröffentlichung der Supergroup THE WINERY DOGS um den Gitarristen/Sänger Richie Kotzen (Review HIER) erscheint nun die Scheibe „Unleashed in Japan“, die auf der Asien-Tour des Trios mitgeschnitten wurde. Als Bonus, so locken die Verkaufsstrategen, gibt es das formidable Studioalbum noch obendrauf – ein Schelm wer das Ganze anders herum sieht und dabei an Abzocke denkt. Alle die sich die Original CD gekauft haben und nun die Live-Scheibe haben möchten, dürfen sich das Debüt also nochmals in den Schrank stellen. Wem das dann noch nicht zu viel des Guten ist, für den gibt es noch die Super-Duper Deluxe Box „Dog Treats“ mit allerlei Extras wie Demos, einer DVD mit Making of, etc. Und um die Vollbedienung komplett zu machen ist das Package „The Winery Dogs“/“Unleashed In Japan“ ebenfalls auf Vinyl erhältlich. Man fragt sich wer das eigentlich alles kaufen soll?

Uns soll es egal sein, was zählt ist die Musik auf „Unleashed in Japan“ und die hat es in sich (was bei der Besetzung und dem bärenstarken ersten Album in der Hinterhand auch kein Wunder ist). Der Sound des leider recht kurzen 10-Trackers ist schön ungeschminkt und lässt keinen Zweifel daran wer der Held der Formation ist: Richie Kotzen blüht erst auf der Bühne so richtig auf, holt irrwitzige Passagen aus seiner Telecaster und singt so beseelt und mit Soul/Blues in der Stimme wie es nur wenige weiße Rocker können. Die Setllist setzt sich zusammen aus .. Songs der selbstbetitelten ersten Platte, einem Cover der alten Blues-Ballade „Fooled Around And Fell In Love“ sowie jeweils einer Richie Kotzen Komposition aus alten Poison („Stand“) und Mr. Big („Shine“) Tagen. Die Rhythmussektion (Portnoy/Sheehan) spielt gewohnt souverän und erfreulich songdienlich und unterstützt Kotzen bei diversen Soloausflügen und spontanen Jam-Einlagen wie ein klassisches Power-Trio das nun mal macht. Songs wie „Elevate“ oder „Desire“ machen in dieser Form gleich doppelt so viel Spaß und lassen den Wunsch aufkommen das Ganze auf der Mattscheibe zu sehen anstatt nur zu hören. In dem nur mit Stimme und Akustikgitarre vorgetragenen „Stand“ von der unterbewerteten „Native Tongue“ Scheibe (inkl. dezentem aber charmantem Stevie Wonder Zitat) zeigt Kotzen was in ihm steckt und verweist Originalsänger Brett Michaels mal locker auf die Plätze.

„Unleashed In Japan“ ist ein netter Appetithappen für die stetig steigende Fanbasis der WINERY DOGS und untermauert (wenn dies denn nötig ist), dass sich hier 3 Musiker gefunden haben die perfekt miteinander harmonieren und all Ihre Erfahrung und Musikalität für eine gemeinsame Sache in die Waagschale werfen. Wollen wir hoffen, dass die nächste Studioscheibe nicht mehr in allzu ferner Zukunft liegt.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Elevate
02. Criminal
03. Time Machine
04. I’m No Angel
05. Not Hopeless
06. Stand
07. You Can’t Save Me
08. Shine
09. Fooled Around And Fell In Love
10. Desire

Mario

NEVER AWAKE – Underground

Band: Never Awake
Album: Underground
Spielzeit: 51:54 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 19.05.2014
Homepage: www.neverawake.com

Mit NEVER AWAKE meldet sich ein bärenstarkes Prog-Metal Quartett aus Portland/Oregon in den USA zu Wort. Die Jungs haben bisher eine EP veröffentlicht und schieben nun ein in Eigenregie verwirklichtes und vermarktetes Album nach. Stilistisch geht das Ganze in Richtung Nevermore, Dream Theater & Co., wobei die Songs auf einem tonnenschweren Fundament aus thrashigen Riffs von Gitarrist Matt Galligan und dem sehr geilen Groove von Drummer Alex McDonald und Bassist Jesse Weiss aufsetzen. Neben den beeindruckenden instrumentalen Fähigkeiten der Musiker ist es aber vor allem Sänger Taylor Dye der auf „Underground“ für Wow-Erlebnisse sorgt und eine ganz eigene Note einbringt. Ziemlich abgebrüht ignoriert er die üblichen Genre Stilmittel (hoher Powermetal-Gesang, Aggro Gekreische, pathetisches Jammern und brutales Gegrowle) und klingt wahlweise mal entfernt nach Chuck Billy, Dave Mustaine oder Aaron Gillespie (The Almost).

Es gibt beim Prog-Metal ja eigentlich 2 Wege den Hörer zu fesseln: Entweder man packt in jeden Track einen (gerne auch simpel gehaltenen) Widerhaken Refrain und baut den Rest der Frickelei drumherum – das ist da Rezept aus dem das Gros der DT Diskographie besteht. Oder aber der Weg ist das Ziel und der Hörer erfreut sich an jedem neuen kleinen Detail, das ein Arrangement zur Herausforderung macht um zum nochmaligen Hören animiert. Opeth haben dies auf „Ghost Reveries“ zur Perfektion gebracht. NEVER AWAKE gehen hier den letzteren Weg und vermeiden die Powermetal Schiene weitestgehend. In Tracks wie dem packenden „Underground“, dem Stampfer „History’s Pages“ oder dem 10-Minüter „Downtown“ schimmern zwar immer wieder Dream Theater und vor allem Opeth durch, nie verkommt das Ganze aber zu einer Kopie oder blankem Zitieren. Eigentlich erübrigt es sich die einzelnen Songs hier aufzuzählen, denn jeder Einzelne ist eine Entdeckung wert. Neben den harten Krachern (jeder eine Granate für sich), die einen Grossteil des Albums ausmachen, sind es aber auch die beiden ruhigeren Tracks „Wander“ (mit Ohrwurmhookline) und „Habits“ die nachhaltig begeistern können.

Im Gegensatz zu unzähligen anderen Bands des Genres machen NEVER AWAKE auf „Underground“ einfach so gut wie alles richtig und treffen die richtigen Entscheidungen im passenden Moment. Just wenn ein Arrangement Gefahr läuft eintönig zu werden wird ein Schlenker eingebaut, der dem Ganzen einen Drift in eine andere Richtung gibt. Was NEVER AWAKE hier mit Ihrem Erstling abliefern ist schon ganz großes Kino und man wundert sich, dass die Band solch eine Arbeit (sowohl was das Songwriting als auch die fette Produktion anbelangt) quasi im Alleingang gestemmt hat. Es gelingt dem jungen Quartett eine beachtenswerte Eigenständigkeit an den Tag zu legen und eigentlich fehlt der Band, bzw. dem Album, nur der EINE Song, der NEVER AWAKE einem breiteren Publikum zugänglich machen würde. Beim nächsten Album ist der karrierebringende Hit ja vielleicht mit im Gepäck.

Seit „Ripples“ von den leider wieder aufgelösten Finnen Aspera / Above Symmetry hat mich kein Prog-Debüt mehr so begeistert wie NEVER AWAKE mit „Underground“. In den Kerndisziplinen Songwriting und Arrangements ist der Vierer seinen Mitbewerbern immer den einen entscheidenden Schritt voraus und ich bin äußerst gespannt wie es mit dieser vielversprechenden Band weitergeht. Für Genrefans ein Pflichtkauf, den man über die Bandpage, itunes oder amazon abwickeln kann.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Pull The Trigger
02. Underground
03. Wander
04. History’s Pages
05. Cross The Line
06. Habits
07. The Will To Live
08. Downtown

Mario

NIGHTMARE – The Aftermath

Band: Nightmare
Album: The Aftermath
Spielzeit: 49:38 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.nightmare-metal.com

Über 30 Jahre sind eine lange Zeit….so lange treiben die französischen Heavy Metal Pioniere von NIGHTMARE schon ihr Unwesen in der Heavy Metalszene! Absolutes Markenzeichen der Band ist seit dem Comeback 1999 der stimmgewaltige Frontmann Jo Amore und nach wie vor regiert auf einer NIGHTMARE Platte kraftvoller Heavy Metal der immer wieder mit Thrasheinschüben gewürzt wird. Die düstere, apokalyptische Grundstimmung der Songs konnte man bislang ebenfalls immer auf einem NIGHTMARE Diskus erwarten, nachdem 2012 Diskus „The Burden of God“ nun also erneut französischer Metalstahl mit „The Aftermath“.
Viel mehr gibt es über die Band glaube ich auch nicht zu sagen, wer mehr Hintergrundinfos benötigt dem empfehle ich meine damalige Rezi zu „The Burden of God“ hier auf unserer Seite.
Die Scheibe beginnt, bandtypisch, mit dem atmosphärischen Intro „The Aftermath“ welche der Scheibe den Namen gegeben hat. Über Sinn und Unsinn dieser Tatsache lässt sich streiten, Fakt ist, das das Intro die Scheibe wunderbar einleitet.
Mit den knackigen, typischen NIGHTMARE Riffs beginnt dann mal direkt der Openersong „Bringers of a No Man’s Land“. Hier zeigt die Band mal gleich wo der Hammer hängt und macht eigentlich genau dort weiter wo man beim letzten Album aufgehört hat. Geile, melodische Riffs und ein Bombenchorus das sind, wie so oft, die Merkmale dieser NIGHTMARE Nummer!
Und ohne viel Verschnaufpause legt die Band nach, denn „Forbidden Tribe“ ist ein schöner Metalstampfer geworden, der von Fronter Jo von vorne bis hinten getragen wird und noch dazu erneut über einen genialen Ohrwurmchorus verfügt. Was ein geiles Teil!
Über das pfeilschnelle, im Thrashbereich angesiedelte „Necromancer“ geht es dann in den Mittelteil, der mit „Invoking Demos“ den nächsten Ohrwurm parat hält. Wieder so ein Stampfer der sich ohne Probleme in die Gehörgänge frisst.
Und liebe Leute so geht es eigentlich auch im Anschluss direkt weiter und hier kann ich anspielen was ich will, alles ist ein absoluter Hörgenuss! „I am Immortal“, „Digital DNA“, „Ghost in the Mirror“ oder „The Bridge is burning“ alles richtig geile Songs die jedem Kenner der Band aber auch jedem Heavy Metalfan gefallen sollten.
Mit „Alone in the Distance“ hat man dann einen schönen Abschluss parat, die die Band so zeigt wie wir sie lieben, düster, stampfend und melodisch, erstklassiger Heavy Metal aus Frankreich von NIGHTMARE halt!

Anspieltipps:

Mit “Bringers of a No Man’s Land”, “Forbidden Tribe”, Invoking Demons”, “Ghost in the Mirror” und “Alone in the Distance” macht die Band hier absolut keine Gefangenen.

Fazit :

Habe ich beim letzten Album der Jungs von NIGHTMARE noch die schwankende Qualität der Songs bemängelt, gelingt es dieses Mal wesentlich besser das Qualitätlevel gleichbleibend hoch zu halten. Von ein, zwei Ausrutschern mal abgesehen liefern die Jungs aus Frankreich eine bockstarke Leistung ab, die von mir auch mit einer ganz starken 9ner Wertung belohnt wird.
Mit Sicherheit ist “The Aftermath” eines der besten Alben der jüngeren Bandgeschichte, Fans der Band MÜSSEN hier zugreifen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Aftermath (Intro)
02. Bringers of a No Man‘s Land
03. Forbidden Tribe
04. Necromancer
05. Invoking Demons
06. I am Immortal
07. Digital DNA
08. Ghost in the Mirror
09. The Bridge is burning
10. Mission forGood
11. Alone in the Distance

Julian

GOD´S ARMY A.D. – God´s Army A.D.

Band: God’s Army A.D
Album: God’s Army A.D
Spielzeit: 39:23 min
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/Godsarmymusic

Der ehemalige GALLOW’S POLE Sänger und AT VANCE/ Bassist John A.B.C. Smith gründete GOD‘S ARMY A.D. 2004. Er begann sofort damit, Material zu schreiben und machte sich auf die Suche nach den richtigen Musikern, um eine überzeugende Band auf die Beine zu stellen.
Zwei seiner langjährigen Freunde und Gitarristen, Ian O‘Sullivan und Don Amiro, stiegen kurz darauf bei ihm ein und Ende 2004 begannen sie erste Songs aufzunehmen.
In Mai 2005, traf John den Drummer Mark Cross (METALIUM, KINGDOM COME, FIREWIND), dieser stieg dann auch kurzer Hand in die Band ein, nachdem man sich direkt sympathisch war.
Aufgrund des Einstiegs von Drummer Mark 2007 bei FIREWIND kamen die Arbeiten am Debütalbum von GOD’S ARMY A.D erstmal zum erliegen, dazu kam noch ein schwerer Autounfall von Mastermind John der ihn bis ihn Jahr 2012 daran hinderte die Band richtig in Fahrt zu bringen.
Erst nachdem es ihm wieder besser ging und auch Drummer Mark wieder zur Verfügung stand machte man sich daran das mir nun vorliegende, selbstbetitelte Debütalbum einzuspielen.
Geboten wird uns hier Melodic Metal der alten Schule, der einfach zeitlos ist aber durchaus mit modernen Elemente gewürzt ist.
Ich war auf jeden Fall gespannt und so horchen wir doch mal direkt in den Openertrack „The World that never was“ rein. Und hier geht es direkt zur Sache, keine große Einleitung, kein Rumgeklimper. Hier bestimmen direkt die knackigen Riffs das Geschehen. Quasi ein RAMONES Gedächtnissong : – ).
Der Song ist aber leider nicht so eingängig wie gewünscht, bietet aber trotzdem einen guten Einblick in das was uns hier erwartet. Weiter geht es dann mit „City Lights“, hier wird ebenfalls direkt drauf los geholzt, diese Mal aber zum Glück ein wenig songdienlicher und mit mehr Refrain. Gefällt mir auf jeden Fall wesentlich besser als der Openersong.
Aber dann bei „God’s must be cracy“ geht die Partie so richtig ab! Der Song brettert quasi aus den Boxen in euer Wohnzimmer, beschallt euch mit einem geilen Refrain und lädt absolut zum mitbangen ein. Der Partykracher schlecht hin auf dem Album, sehr geil!
Mit dem anschließenden „Waiting for the Miracle“ und vor allem dem pfeilschnellen „Hear your Scream“ unterhält uns die Band ganz ordentlich, ganz an den bockstarken Vorgängersong kommt man hier aber nicht ran, gut gemacht ist das Ganze aber trotzdem noch.
Aber auch langsame Songs haben die Jungs durch aus drauf, das beweisen sie eindrucksvoll bei „Coming back to Life“, ich denke mal die Nummer spielt auf den schweren Unfall von Mastermind John an und ist der Band ebenfalls gut gelungen.
Mit der abschließenden Bandhymmne „God’s Army“ wird das Album dann zwar standesgemäß abgeschlossen, die stärksten Songs des Albums sind aber ganz klar in der ersten Hälfte zu suchen, die Jungs lassen zum Schluss leider ein bisschen nach.

Anspieltipps:

“City Lights”, God’s must be cracy”, “Waiting for the Miracle” sowie “Hear your Scream” sind hier zu nennen.

Fazit :

Das selbst betitelte Debütalbum der Jungs von GOD’S ARMY ist auf jeden Fall eins, absolut mitreißend was die Geschwindigkeit angeht! Man brettert hier quasi in knappen 40 Minuten durch das Album und findet kaum Zeit zum verschnaufen. Ein wenig bleibt bei der ganzen Hatz zum Ende hin die Qualität und Eingängigkeit auf der Strecke, aber für ein Debüt ist das Ganze auf jeden Fall absolut in Ordnung!
Modern Metal Freaks mit einem Hang zu schnellen, kraftvollen Songs sollten hier definitiv mal ein Ohr riskieren!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The World that never was
02. City Lights
03. Gods must be crazy
04. Waiting for the Miracle
05. Hear your Scream
06. Coming back to Life
07. Running around in Circles
08. God’s Army

Julian

21 OCTAYNE – Into The Open

Band: 21 Octayne
Album: Into the Open
Spielzeit: 55:08 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.21octayne.com

Mit 21 OCTAYNE betritt eine neue Melodic Rock Band aus Deutschland die Metal und Rockbühne um uns ihre Version des Genre zu präsentieren. Hinter der Band stehen die beiden Masterminds Marco Wriedt (AXXIS) und Alex Landenburg (RHAPSODY) sowie der mir unbekannte Sänger Hagen Grohe und Andrew „The Bullet“ Lauer (PAUL GILBERT). Eine illustre Mannschaft die mit Sicherheit nicht zu den Anfängern zu zählen ist. Die Band steht für den Klang des 21. Jahrhunderts von eingängigen Pop/Rock Songs bis hin zu härteren Klängen. Die Band nimmt das Beste des Jahrhunderts und macht es sich auf ihre ganz eigene Art und Weise zu eigen. Man lässt sich hier also nicht gerne in irgendwelche Schubladen stecken und ich denke genauso so aufgeschlossen sollte man auch bei dem mir nun vorliegenden Debütalbum „Into the Open“ sein.
Dies merkt man dann auch direkt beim Albumopener „She’s killing me“. Groovige Rockriffs erwarten uns direkt zu Beginn. Schmuckstück ist hier der Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann, der aber auch ansonsten noch einiges zu bieten, was die Nummer direkt ins Blut übergehen lässt. Cooles Ding direkt zu Beginn.
Bei „Dear Friend“ gibt es eine kleine Einleitung, bevor die Nummer erneut mit satten Gitarrenriffs startet. Sehr cool sind hier die pumpenden Bassläufe, die hier noch satter rüber kommen als beim Vorgängersong. Abwechselnd bekommen wir hier langsame und schnellere Passagen um die Ohren gehauen, welche die Nummer auf jeden Fall nie langweilig werden lassen. Ein wenig mehr Eingängigkeit hätte dem Song aber gut getan.
Dieses gibt es dann aber dafür in voller Dröhnung beim anschließenden AOR lastigen „Turn the World“, welches sich einfach nur zuckersüß in die Gehörgänge schleicht.
Und die Qualität wird auch bei den folgenden Songs schön hochgehalten, „Don’t run away“ ist ein radiokompatibler Rocksong, der einfach nur Laune macht, bei „My Teddy Bear“ muss man einfach mitgehen so schön fetzig knallt die Nummer aus den Boxen und „Into the Open“ lässt einem dann mal ein wenig Zeit um zu verschnaufen. Gerade bei letzterer Nummer kann der guten Hagen zeigen, das er nicht zu Unrecht schon mit Joe Perry (AEROSMITH) die Bühne geteilt hat.
Danach gibt es zwar auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song zu überstehen, „Me Myself and I“ ist so ein Beispiel, aber keine Bange man hat noch genug Volltreffer und Ohrwürmer in der Hinterhand!
Hier runter fallen definitiv das eingängige „The Heart (Save me), das gefühlvolle „I will always be right there“ und das abschließende „Come Alive“.

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es von mir “She’s killing me”,”Turn the World”, “Don’t run away”, “The Heart (Save me) sowie “Come Alive” als Empfehlung mit auf den Weg.

Fazit :

Auf das Debütalbum von 21 OCTAYNE haben viele Fans und Schreiberlinge da draußen gewartet. Zu groß wurde die Scheibe im Vorfeld angepriesen und was soll ich sagen, die Lobpreisungen waren mehr als gerechtfertigt!
Ohne Problem schafft man es hier ein abwechslungsreiches Melodic Rock Album zu kreieren welches sich vor den großen internationalen Top Acts nicht zu verstecken braucht!
Ganz klar eine absolute Kaufempfehlung für die Rockfreaks da draußen die von den ganzen Mainstreamkapellen die Schnauze voll haben, 21 OCTAYNE ein neuer Stern am Rockhimmel, den ich gerne auch mal im Radio hören würde!

WERTUNG:


Trackliste:

01. She’s killing me
02. Dear Friend
03. Turn the World
04. Don’t turn away
05. My Teddy Bear
06. Into the Open
07. Me Myself and I
08. The Heart (Save me)
09. Your Life
10. I will always be right there (Digipack Bonus)
11. Leave my Head (Digipack Bonus)
12. Come Alive (Digipack Bonus

Julian

ADAMANTRA – Act II Silent Narratives

Band: Adamantra
Album: Act II Silent Narratives
Spielzeit: 63:29 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.adamantra.com

Ah mal wieder eine Power/Progressive Metalband aus Schweden, die Jungs von ADAMANTRA sind nach ihrem Debütalbum „Revival“ von 2009 mit ihrem zweiten Album „Act II Silent Narratives“ zurück. Bislang waren die Jungs ein Geheimtipp in diesem Bereich und waren nur Insidern bekannt, dies möchte man nun natürlich ändern. Das Zeug dazu haben die Jungs auf jeden Fall, das Debütalbum kam bei Fans und Presse gut an und vom Stil her können sich Fans von KAMELOT, SYMPHONY X und DREAM THEATER auf einen ganz besonderen Happen freuen.
Finnen sind ja bekanntlich schweigsam, deswegen gibt es nicht mehr an Infos zu erzählen. Gut für uns können wir uns deswegen doch ausführlich der Musik widmen.
Als Opener fungiert das überlange „Lionheart“. Mit 18 Minuten gibt es hier direkt mal das erste Prog Metal Geschütz erster Güte, welches so ziemlich alles aufbietet was man sich als Fan so wünscht. Epische Teilstücke, melodische Passagen und ein klasse Chorus. Direkt also beide Daumen nach oben für diesen mächtigen Einstieg!
Etwas knackiger kommt dann das anschließende „Three“ aus den Boxen. Beim Chorus aber packt man im Vergleich zum epischen Vorgänger mindestens zwei Schippen drauf, das Ding frisst sich gerade zu in die Gehörgänge und bleibt dort ewig haften.
Das erneut ein wenig mehr ins epische abdriftende „In the Shadow of the Cross“ folgt dann direkt als Nächstes. Der Song braucht ein wenig um in Fahrt zu kommen, ist dann aber nicht mehr zu stoppen und entwickelt sich ebenfalls zu einem wahren Ohrwurm, der die Songlinie gekonnt weiterführt.
Im Mittelteil hätten wir dann das etwas härtere „The Oracle“, das eher in die Powerballadenecke tendierende „Angel of Music“ und das an ein Zwischenstück erinnernde „Red Death“. Keines dieser Stücke kommt leider an die starke erste Hälfte des Albums ran, so das wir hier leider einen kleine Qualitätsbruch haben.
Mit dem melodischen „Wicked Chain of Events“ findet man aber schnell wieder zurück in die Erfolgsspur und diese wird auch mit den beiden letzten Tracks „Circle of Sorrow“ und „On Ember Remains“ bis zum Ende hin sauber durchgehalten.
Hier zeigen die Jungs nochmal so richtig was sie drauf haben und abschließend dürften alle Fans der Band und des Genre durchaus zufrieden sein!

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es von mir “Lionheart”, “Three”, “In the Shadow of the Cross”, “Wicked Chain of Events” und “Circle of Sorrow” für euch als Zuckerle.

Fazit :

Also den Status des Geheimtipps haben sich die Jungs von ADAMANTRA redlich verdient! Dies beweisen sie mit ihrem zweiten Album „Act II Silent Narratives“ absolut. Jetzt kann man nur hoffen das die Band die Aufmerksamkeit bekommt, welche sie verdient.
Bis auf den kleinen Aussetzer im Mittelteil, ist hier nämlich alles im grünen Bereich und Fans der Band sowie des Genre können hier ohne Bedenken zugreifen, ganz klare Kaufempfehlung von meiner Seite!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Lionheart
02. Three
03. In the Shadow of the Cross
04. The Oracle
05. Angel of Music
06. Red Death
07. Wicked Chain of Events
08. Circle of Sorrow
09. On Ember Remains

Julian

KENZINER – The Last Horizon

Band: Kenziner
Album: The Last Horizon
Spielzeit: 54:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.kenziner.net

Der Mai scheint der finnische Monat bei Power Prog zu sein, nach ADAMANTRA haben wir nun die Power Metaller von KENZINER die uns ihr neues Album „The Last Horizon“ präsentieren. Dieses ist das erste Album seit dem 1999er Werk „The Prophecies“ und seit dem pausierte die Band. 2012 entschied man sich dazu die Band wieder zu reaktivieren. Mastermind und Gitarrist Jarno Keskinen suchte sich neue Bandmitglieder um die Geschichte von KENZINER weiter zu schreiben und fand diese in Markku Kuikka (Gesang,  STATUS MINOR, THE RAGGED SAINTS), Jukka Karinen (Keyboard, THUNDERSTONE, STATUS MINOR) , Make Lievonen (Schlagzeug) und Jupi Hjelt (Bass).
Nun ist man also wieder ready to rock und haut uns erneut die KENZINER Version des Neo Classic Power Metals um die Ohren.
Gestartet wird das Album mit der ersten Singleauskoppelung „Run for your Life“. Ein flotter Midtemposong der jedem Melodic Power Metalfan direkt gefallen sollte. Alles da was man sich wünscht, knackige Riffs, sanfte Keyboardunterstützung und ein melodischer, eingängiger Chorus den man schon nach kurzem mit trällern kann, so kann es bitte weitergehen!
Das folgende „Our Times“ braucht dann zwar ein bisschen und bewegt sich eher im Power/Prog Metalbereich, kann dann aber durchaus auch glänzen, wobei ich sagen muss das mir der Vorgängersong wesentlich besser gefallen hat.
Die Jungs geben uns aber keine großartige Möglichkeit um zu verschnaufen, sondern drücken uns mit „Heroes Ride“ direkt die nächste Ohrbombe rein. Hier orientiert man sich wieder mehr am Openersong und das gefällt dem Melodic Powermetalohr wieder mehr!
Über die ähnliche gelagerten „Devour the World“, „End of an Era“ und „Keep the Flame alive“ geht es dann im Mittelteil ebenfalls recht ordentlich zur Sache, obwohl man festhalten muss das einzig letzterer richtig überzeugen kann, alles andere ist zwar ganz ok aber nichts weltbewegendes halt.
Auf den letzten Metern hat man aber mit „I Am Eternal“ und dem Titeltrack „The Last Horizon“ noch zwei weitere Killertracks auf der Pfanne, so das der abschließende Gesamteindruck dann doch absolut im positiven Bereich landet. Der eher im Mittelmaß angesiedelte Mittelteil war also eher ein Ausrutscher, der nicht für die gesamte Qualität der Platte steht!

Anspieltipps:

Mit “Run for your Life”, “Heroes Ride”, “Keep the Flame alive” und “The Last Horizon” fährt man hier definitiv am Besten.

Fazit :

KENZINER schaffen auf jeden Fall mit “The Last Horizon” ein ordentliches Comeback, welches beweist das die Jungs noch lange nicht zum alten Eisen gehören! Von den zwei, drei etwas schwächeren Songs mal abgesehen bewegen wir uns hier auf der gesamten Platte im absolut grünen Bereich und Fans des Neo Classic Metal die auch vor Power und Melodic Metal nicht halt machen, werden hier auf jeden Fall bestens unterhalten!
Da kann man nur sagen willkommen zurück KENZINER, Daumen nach oben für dieses gelungene Comeback!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Run for your Life
02. Our Times
03. Heroes Ride
04. Devour the World
05. End of an Era
06. Keep the Flame alive
07. I Am Eternal
08. No Turning Back
09. The Last Horizon
10. Perfect Moment (Bonus Track)

Julian

AVATAR – Hail The Apocalypse

Band: Avatar
Album:  Hail The Apocalypse
Spielzeit: 50:52 min.
Stilrichtung: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Gain
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.avatarmetal.com

Nach ihrem letzten Album ‚Black Waltz‘ von 2012 legen die fünf Schweden von AVATAR nun mit ‚Hail The Apocalypse‘ ordentlich nach. Obwohl ‚Black Waltz‘ schon ihr viertes Album war, schienen sie erst da ihren Stil gefunden zu haben und führen diesen jetzt mit ‚Hail The Apocalypse‘ weiter. Gruseliger Zirkus mit Sänger Johannes Eckerström als bösen Clown soll es also sein. Vor allem beim jetzigen Album wird das konsequent durchgezogen; die Zirkusmelodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Platte. Das und auch die generelle Liebe zum Detail, die einen jedes Mal, wenn man die Scheibe hört etwas Neues entdecken lässt, machen ‚Hail The Apocalypse‘ zu einem Gesamtkunstwerk.

Gestartet wird mit dem Titelsong, der gleich unmissverständlich klarmacht, dass die Fahrt auf diesem Karussell alles andere als bequem wird. ‚What I Don’t Know‘ groovt so richtig und vor allem das Solo begeistert, weil es genauso melodiös ist wie der Rest des Songs und sich perfekt einfügt. ‚Death Of Sound‘ ist schließlich nicht unbedingt ein Highlight des Albums, aber hat einen recht einprägsamen Refrain. ‚Vultures Fly‘ sticht wieder als besonders rhythmisch hervor bevor es dann zu einem meiner Favoriten geht, nämlich ‚Bloody Angel‘. Das Lied führt einen durch Höhe-und Tiefpunkte einer Geschichte, die es erzählt und zieht einen gleich mit hinein und lässt einen nicht mehr los. Wem dazu keine eigene Geschichte einfällt, der kann sich ja vom Video ein paar Ideen holen. (HIER) Super gemacht, wie alle Videos, die das Quintett sich komplett selbst ausdenkt!

Nach dem düsteren ‚Murderer‘ kommt dann ‚Tsar Bomba‘, welches auf Deutsch abgeliefert wird. Das ist an dem Song jedoch auch am spannendsten, aber ‚Puppet Show‘ macht das wieder gut, hier wird mit der Drehorgel gearbeitet und spätestens ab der Tuba macht es dann richtig Spaß dem Jahrmarkt weiter zu folgen. Mit ‚Something In The Way‘ wird uns ein Nirvana-Cover geboten, dass auch von MARILYN MANSON hätte kommen können. Das Schlusslicht bildet ‚Tower‘. Ein bedrückendes und schauerliches Stück, dass mit seiner Märchenhaftigkeit an Rapunzel erinnert.

Zwar kommt ‚Hail The Apocalypse‘ nicht unbedingt an ‚Black Waltz‘ heran, ist jedoch im Ganzen ein wunderbares Album mit Highlights wie ‚Bloody  Angel‘ und ‚What I Don’t Know‘ und überzeugt durch coole Melodien, groovende Rhythmen und facettenreichen Gesang!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Hail The Apocalypse
02. What I Don’t Know
03. Death Of Sound
04. Vultures Fly
05. Bloody Angel
06. Murderer
07. Tsar Bomba
08. Puppet Show
09. Get In Line
10. Something In The Way
11. Tower

Lotta Craze

LIONS OF THE SOUTH – Chronicles Of Aggression

Band: Lions of the South
Album: Chronicles of Aggression
Spielzeit: 43:41 min
Stilrichtung: Heavy / Thrash Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 01.01.2014
Homepage: www.facebook.com/lionsofthesouth

Bereits am 01.01. diesen Jahres haben die aus Miami, Florida, stammenden LIONS OF THE SOUTH ihr Debütalbum „Chronicles of Aggression“ in Eigenregie auf den Markt gebracht. Mit etwas Verspätung ist das Werk nun auch auf meinem Seziertisch gelandet. Die Band besteht aus Cristobal Perez (Gesang & Gitarre), Andres Nayar (Schlagzeug & Percussion) und Felipe Vilches (Bass), aktiv ist das Dreigespann seit 2008.

Musikalisch wildern die Jungs im Heavy Metal, Thrash und Hardcore. Besonders die Vocals von Cristobal haben eine modernere Ausrichtung, die auch jeder HC-Truppe gut zu Gesicht stehen würde. Die Produktion ist für eine Eigenproduktion überraschend kräftig und klar. Die Songs legen weitestgehend mehr Wert auf Groove und Melodie („In Your Hands“, „Reflection“) als auf Geschwindigkeit, obwohl die Band gerade bei den flotteren Passagen einen richtig guten Eindruck hinterlässt, etwa beim treibenden „Vicious Cycle“. Krachend, kraftvoll und technisch ansprechend ist besonders die Gitarrenarbeit, auch Andres an der Schießbude macht einen sehr ordentlichen Job.

Ein respektables und engagiertes Debüt liefern LIONS OF THE SOUTH ohne Frage ab. Das gewisse Etwas, die Eigenständigkeit, der letzte Kick beim Songwriting fehlt noch, aber die Jungs sind auf jeden Fall besser und professioneller als viele Nachwuchskapellen der letzten Zeit. Von daher sollte jeder Metalhead mit einem Herz für den Underground „Chronicles of Aggression“ mal auf dem Zettel haben, die Jungs haben es sich verdient und werden bestimmt noch von sich hören lassen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Awakening
02. Vicious Cycle
03. In Your Hands
04. Chronicles of Aggression
05. Reflection
06. A Call To Act
07. Rising Sun
08. Mirroring Hells
09. Countdown

Chris

HOLLYWOOD MONSTERS – Big Trouble

Band: Hollywood Monsters
Album: Big Trouble
Spielzeit: 47:17 min.
Stilrichtung: Classic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/hollywoodmonsters

Was für ein cooles Cover Artwork! Da hopsen doch tatsächlich King Kong und Godzilla auf der Schaltzentrale von Capitol Records herum und legen das Hochhaus in Schutt und Asche. Der Albumtitel „Big Trouble“ ist somit bestens gewählt, denn die beiden Filmmonster machen wohl wirklich große Schwierigkeiten. Der kreative Kopf hinter diesem Szenario ist der französische Musiker Stephane Honde (vocals, guitars), der sich selbst Steph Stevens nennt (nicht zu verwechseln mit Steve Stevens, dem Gitarristen von BILLY IDOL) und für seine HOLLYWOOD MONSTERS durchaus namhafte Mitmusiker wie Vinny Appice (drums, BLACK SABBATH), Tim Bogert (bass, VANILLA FUDGE) sowie Orgel-Gott Don Airey (DEEP PURPLE etc.) gewinnen konnte.

Ähnlich wie das Cover mutet auch der Tonträger an. Wer hier ein reinrassiges Rockalbum erwartet, wird schnell enttäuscht das Handtuch werfen. Wer sich allerdings vor Augen hält, dass er es hier mit einem Soundtrack zu tun hat, der viele verschiedene Einflüsse vorweisen kann, geht sicher mit der richtigen Einstellung an „Big Trouble“.

Nach dem kurzen Intro „Another Day In Grey Pt 1“ rockt „Move On“ los, als hätten wir immer noch die frühen 70er. Etwas kauzig aber mit dem richtigen Feeling für einen authentischen Retrosound hebt sich nicht nur die Hammondorgel des Meisters hervor. Das Riffing ist Klasse und auch die Stimme von Steph Stevens passt zum Rest der Rasselbande. Gleich darauf folgt der Titeltrack, der nicht mehr mit so viel Energie und Leidenschaft um die Ecke biegt. Die Band scheint wie ausgewechselt, denn sie spielt den Song recht gelangweilt herunter. Im weiteren Verlauf halten sich die rockigen Stücke sehr in Grenzen. „The Only Way“ beginnt recht ruhig, baut aber mit dahin schreitender Spielzeit etwas mehr Power auf, ohne wirklich überzeugen zu können. „The Cage“ ist ein schräger Song, der anfangs akustisch gehalten wird und sich absolut nichts um große Hooks und Dergleichen schert. Noch schräger klingt „The Ocean“, das bis auf spartanische Keyboards komplett akustisch bleibt. „Oh Boy!“ ist eine melancholische Ballade, die von Piano untermalt wird. Erst bei „Underground“ packen die Herrschaften wieder die Rock-Keule aus, allerdings bleibt „Move On“ unerreicht. Daran können auch das schleppende „Village Of The Damned“, das traurige „Song For A Fool“ oder das nicht wirklich nachvollziehbare „Fuck You All“ etwas ändern.

Das Fazit ist hier nicht einfach: Rockfans, die eher mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, sollten um „Big Trouble“ einen großen Bogen machen. Wer sich aber auf ein kleines Abenteuer einlassen möchte und ein paar schräge Songs zu schätzen weiß, könnte an „Village Of The Damned“ oder „Oh Boy!“ durchaus Gefallen finden. Der beste Song ist und bleibt aber „Move On“, welches mein einziges Hörmuster war, bevor ich mich bereit erklärt habe, diese Platte zu rezensieren. Dass mich das Ding durch so viele Gefühlswelten führen würde, hätte ich definitiv nicht gedacht. Vom Hocker haut mich „Big Trouble“ allerdings nicht sondern hinterlässt eher gemischte Gefühle. Ein eher fragwürdiges Album von verdienten alten Recken, die unter den Fittichen eines relativ jungen Kapellmeisters zumindest für einen Song zu Höchstleistungen angespornt wurden. Da war mehr drin…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Another Day In Grey Pt 1
02. Move On
03. Big Trouble
04. The Only Way
05. The Cage
06. The Ocean
07. Oh Boy!
08. Underground
09. Village Of The Damned
10. Song For A Fool
11. Fuck You All

Stefan