CROWN OF GLORY – King For A Day

Band: Crown of Glory
Album: King for a Day
Spielzeit: 66:15 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.crown-of-glory.ch

Ah endlich gibt es neuen Stoff von einer meiner Lieblingsschweizerbands! Für manche dürften CROWN OF GLORY ein absoluter weißer Fleck auf der Metallandkarte sein. Wer aber so wie ich das Debütalbum „A Deep Breath of Life“ aus dem Jahre 2008 in seinem Schrank stehen hat wird wissen wen und was ich meine.
Das Familienunternehmen, mit den Gebrüdern Henne und Markus Muther (Gesang und Gitarre) sowie Cousin Philipp Meiser (Keyboard), sorgte mit ihrem Debütalbum wirklich weltweit für Aufsehen. Danach wurde es leider ein wenig ruhiger um die Truppe, private und familiäre Verpflichtungen waren wohl der Grund.
Nun kehrt man aber mit neuem Label im Rücken zurück auf die Showbühne und präsentiert uns das zweite Album „King for a Day“.
Wie auch schon auf dem Debüt soll uns hier melodischer Metal geboten werden der ab und an auch einen Ausflug in die progressiven Gefilden macht.
Ich war auf jeden Fall sehr gespannt, da das Debütalbum zu einer meiner absoluten Lieblingsalben gehört und startete so mit Freuden den Openertrack „Storm“. Eine epische Nummer, die seine Stärken ganz klar in den abwechslungsreichen Melodien, sowie dem eingängigen Chorus ausspielt. Erinnert ein klein wenig an „Ikarus“ vom Debütalbum. Auf jeden Fall ein gelungener Einstieg.
Danach legen die Jungs ein ziemlich beeindruckendes Tempo vor, denn die anschließenden „The End of the Line“, „Saviour“, der Titeltrack „King for a Day“ und auch „Riddle“ schaffen es ohne Probleme ebenfalls so zu begeistern wie der Openersong und sich metertief in die Gehörgänge einzugraben.
Gibt es denn hier gar nichts zu kritisieren? Doch doch so ab und verlassen die Jungs nämlich den qualitativen Pfad und schießen auch mal daneben, das recht gewöhnliche „One Fine Day“ oder im weiteren Verlauf „Once“ sind solche Beispiele. Aber die nicht ganz so gelungenen Songs sind auf dem gesamten Album eindeutig in der Minderheit, denn auch in der Folge kann man mich das ein oder andere Mal so richtig begeistern!
Nehmen wir da zum Beispiel der melodische Doppelpack „Only Human“ und „The Hunter“, das atmosphärisch dichte, orientalisch angehauchte „Morpheus Dream“ oder das abschließende „House of Cards“. Alles Songs die so wie die schon genannten Ohrwürmer ohne Probleme hängen bleiben und das Album eindeutig bereichern! Im Vergleich hat mir das Debüt aber noch einen Ticken besser gefallen.

Anspieltipps:

Die Platte ist generell auf einem recht hohen Niveau, ein wenig hervorstechen tun aber noch “The End of the Line, “Saviour”, “The Hunter“ und “Morpheus Dream”.

Fazit :

Das lang erwartete zweite Album der Schweizer CROWN OF GLORY ist auf jeden Fall eins, keine Stangenware! Denn den ein oder anderen Durchlauf muss man “King for a Day” schon gönnen bevor sich die Songs so richtig in aller Gänze erschließen.
Trotzdem haben die Jungs relativ gut die Schnittmenge gefunden zwischen komplexen, anspruchsvollen Songs und den Ohrbomben die sich umgehend ins Hirn fressen, wobei letztere noch ein wenig präsenter hätten sein können.
Man merkt aber eindeutig das sich die Band viel Zeit bei den Songs gelassen hat und ganz klar kann ich das neue Album allen Fans des Debütalbums an Herz legen. Aber auch Anhänger des etwas komplexeren Melodic Metals sollten hier definitiv mal rein hören, es lohnt sich!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Storm
02. The End of the Line
03. Saviour
04. One Fine Day
05. King for a Day
06. Riddle
07. Only Human
08. The Hunter
09. Morpheus Dream
10. Bane of our Existence
11. Once
12. House of Cards

Julian

DUST BOLT – Awake The Riot

Band: Dust Bolt
Album: Awake the Riot
Spielzeit: 59:54 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/dustbolt

Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Violent Demolition“ wuchten die Thrasher von DUST BOLT aus Landsberg am Lech mit „Awake the Riot“ ihren zweiten Langspieler auf den Markt.

Bereits der rasanter Opener „Living Hell“ zeigt eins ganz klar: wie schon auf „Violent Demolition“ krachen die Songs verdammt Heavy aus den Boxen, wütende Leads, intensive Soli und fette Riffs dominieren auch weiterhin den Sound der Jungs. Dazu ein wummernder Bass und präzises Drumming. Musikalisch finden sich Einflüsse aus allen prägenden Szenen der Thrash Geschichte, vom klassischen Bay Area Sound über die New Yorker Crossover-Szene bis hin zu den Big-Teutonic-Four ist alles vertreten. Das Gaspedal wird regelmäßig bis zum Anschlag durchgedrückt, die Gitarren shreddern, dass es eine wahre Freude ist. Dabei verlieren DUST BOLT aber nie Melodie und Groove aus den Augen, wie etwa Songs der Marke „Beneath The Earth“ oder der Titeltrack beweisen. Das Groove-Monster „Agent Thrash“ lädt dann mit seiner treibenden Midtempo Ausrichtung zum Headbangen ein und macht einfach Laune. Den Abschluss bildet das gelungene EVIL DEAD Cover „Future Shock“ – wem es gefällt, sollte sich auch unbedingt mal mit dieser nahezu in Vergessenheit geratenen Band beschäftigen, dies aber nur am Rande. Die Zwölf Sonngs halten ein einheitlich hohes Niveau und verstehen es, dem Hörer gehörig einzuheizen.

Wenn ihr also eure Freude an Bands wie FUELED BY FIRE, LOST SOCIETY oder BONDED BY BLOOD habt, solltet ihr euch die Bayern auf keinen Fall entgehen lassen. So und nicht anders muss Thrash Metal 2014, zeitgemäß, frisch und trotzdem in den Ursprüngen verwurzelt!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Living Hell
02. Soul Erazor
03. Beneath The Earth
04. You Lost Sight
05.Agent Thrash
06. Living A Lie
07. Awake The Riot – The Final War
08. Eternal Waste
09. Drowned In Blind Faith
10. Worlds Built To Deceive
11. The Monotonous – Distant Scream
 12. Future Shock (Evil Dead Cover)

Chris

KILLER BE KILLED – Killer Be Killed

Band: Killer be Killed
Album: Killer be Killed
Spielzeit: 45:47 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 09.05.2014
Homepage: www.facebook.com/KillerBeKilledMusic

Der umtriebige Max Cavalera (SOULFLY, CAVALERA CONSPIRACY, ex-SEPULUTRA) hat mit Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN), Troy Sanders (MASTODON) und Dave Elitch (ex-THE MARS VOLTA) die nächste Supergroup am Start. Das Projekt wie auch deren Erstling nennen sich KILLER BE KILLED. Puciato selbst beschreibt die Musik als „eine Mischung aus SABBATH-lastigem Doom, vermengt mit etwas Thrash, Hardcore und Punk”.

Wenn ein beteiligter Musiker dies so beschreibt, wird es wohl stimmen, auch wenn ich gewisse Probleme habe BLACK SABBATH hier herauszuhören. Ok, nachdem die Band allgemein als Begründer des Heavy Metal gilt, kann man den Bogen natürlich soweit (über)spannen. Faktisch handelt es sich um extrem modernen Thrash mit Hardcore/Punk-Schlagseite und gelegentlichen Ausflügen in die Metalcore Ecke. Songwriting und Vocals haben sich Cavalera, Puciato und Sanders geteilt, dementsprechend vielseitig ist das Ergebnis auch geworden. KILLER BE KILLED klingen auf jeden Fall nicht nach den üblichen Spielwiesen der beteiligten Musiker, was bei solchen Bündnissen doch sehr oft der Fall ist. Insoweit hat der Zusammenschluss seinen Sinn erfüllt und etwas Neues geschaffen.

Wirklich vom Hocker haut mich die Scheibe aber nicht. Die Songs sind druckvoll und vielschichtig, aber irgendwie fehlt eine klare Linie. Mir persönlich gefällt es am besten, wenn die Wurzeln und Vocals von Max in den Vordergrund treten, Leute die mehr mit MASTADON oder THE DILLINGER ESCAPE PLAN anfangen können als ich werden dies entsprechend andersherum sehen. Ich denke nur, dass eher wenig Leute mit der gesamten Klangwelt von KILLER BE KILLED richtig viel anfangen können. Weder Fisch noch Fleisch. Oder ist doch genau das der Reiz? Wie auch immer, mich erreicht das Debüt der Jungs nicht so wirklich, trotz vieler guter Ansätze.

Produziert wurde „Killer be killed“ von Josh Wilbur (LAMB OF GOD, GOJIRA) und der macht einen super Job.

Die Wertung fällt mir schwer, an der Qualität der beteiligten Musiker gibt es keine Zweifel, die Produktion ist richtig fett und auch die Songs sind eigentlich gut. Nur klingen sie eben nicht so ganz stimmig. Hört einfach mal selbst rein und macht euch ein Bild. Für Traditionalisten ist die Scheibe sicher nichts, wer einem wilden Stil-Bastard aufgeschlossen ist, könnte hier voll auf seine Kosten kommen. Ich wähle einen neutralen Mittelweg.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Wings of Feather And Wax
02. Face Down
03. Melting Of My Marrow
04. Snakes of Jehova
05. Curb Crusher
06. Save The Robots
07. Fire To Your Flag
08. I.E.D.
09. Dust Into Darkness
10. Twelve Labors
11. Forbidden Fire


Chris

CHAINREACTION – A Game Between Good And Evil

Band: Chainreaction
Album: A Game between Good and Evil
Spielzeit: 50:02 min
Stilrichtung: Melodic Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/chainreactionmetal

Aus dem tiefen des Hamburger Underground beehren uns dieser Tage die Melodic Metaller von CHAINREACTION. Die Truppe treibt bereits schon seit 1996 ihr Unwesen und dieser Tage kommt doch tatsächlich das Debütalbum „A Game between Good and Evil“ auf den Markt.
Geboten wird uns hier melodischer Heavy Metal klassischer Prägung, der tief in den 80igern verwurzelt ist. Der Gesang von Frontfrau Conny erinnert manchmal an eine rauchige Version von Klaus Meine und ergänzen die Songs sehr gut.
Wer sich eine female fronted Version der Labelkollegen von BLACK HAWK vorstellen kann, der dürfte wissen mit was er hier rechnen kann.
Und da auch wir hier dem Underground gerne eine Chance geben, war es für mich selbstverständlich das Album zu besprechen.
Also dann, here we go mit dem Openersong „Have no fear“. Und nach 1 Minuten halten wir fest, die Old School Gitarrenriffs sind schon mal mit an Bord, der rauchige Gesang von Fronterin Conny passt auch recht gut und die Nummer hat einen eingängigen Chorus, als Beginn und Appetithappen also alles mal ganz ok.
Ach ja um direkte Diskussionen über die Gesangsstimme im Keim zu ersticken, ja die gute Conny ist mit Sicherheit keine Shouterin mit einer unglaublichen Range, aber sie bringt die Songs ordentlich und mit viel Ausdruck rüber und für diese Art Mucke ist der Gesang absolut ok!
So Lanze gebrochen, weiter im Text bzw. den Songs. „Angels never die“ ist im Vergleich wesentlich treffsicherer was die Eingängigkeit angeht und die anschließenden „Stolen Fire“ sowie „Straight from Hell“ kommen flott und kraftvoll aus den Boxen und graben sich ebenfalls ohne großartige Mühe tief in unsere Gehörgänge.
Im Mittelteil kann man mich mit „Anthem for Humanity“ und „Warrior“ zwar nicht mehr so packen und die Nummern rauschen ziemlich an einem vorbei, aber mit „Where is God“ geht das Niveau danach wieder spürbar nach oben und mit dem atmosphärischen „Dreaming“ sowie dem melodischem Stampfer „Wash my Tears“ hat man noch zwei Ohrwurmtracks in der Hinterhand die den schwächeren Mittelteil wieder vergessen machen.
Mit „Be Honest“ und vor allem „Born to Rock“ findet man dann einen gelungen Abschluss für das Debütalbum, welcher sicherlich keinen Anhänger des Undergrounds sowie des 80iger Metals enttäuschen sollte!

Anspieltipps:

Mit “Angels never die”, “Stolen Fire”, “Straight from Hell”, “Wash my Tears” sowie “Born to Rock” macht man hier definitiv nicht viel falsch.

Fazit :

Wie schon vorweg genommen, Anhänger von puren 80iger Metal kommen mit dem Debütalbum von CHAINREACTION absolut auf ihre Kosten! Man darf hier sicherlich keine Bombastsongs und mehrstimmige, voluminöse Chöre erwarten, aber wenn man mit der richtigen Einstellung an das Album ran geht, entwickelt es absolut seinen Charme. Für eine Undergroundband die den ersten Schritt ins Rampenlicht macht, ist das hier vorliegende Tondokument auf jeden Fall gut gelungen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Have no fear
02. Angels never die
03. Stolen Fire
04. Straight from Hell
05. Anthem for Humanity
06. Warrior
07. Where is God
08. Dreaming
09. Wash my Tears
10. Be Honest
11. Born to Rock (Bonus Track)

Julian

U.D.O. – Steelhammer – Live From Moscow

Band: U.D.O.
Album: Steelhammer – Live From Moscow
Spielzeit: 102:38 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.udo-online.com

Zu U.D.O. müssen keine weiteren Worte mehr verloren werden, „The German Tank“ ist als Urgestein des deutschen Heavy Metal schon längst ein lebendes Denkmal. Und noch immer hat der Herr mächtig Kraft in der Stimme und zeigt der jungen Garde wo der Steelhammer hängt. Und das mit 62 Jahren, Respekt!

U.D.O. und Russland, das ist eine alte Liebe, waren U.D.O. doch eine der ersten westlichen Bands die dort auf Tour gingen. Noch heute erfährt die Band daher im Land der Zaren große Sympathien. Folgerichtig wurde das neuste Live-Album in der Hauptstadt Moskau aufgenommen.

Wer die letzte Tour besucht hat, wird viele Songs aus der damaligen Setlist wiedererkennen. Ganze sieben Mal sind Stücke des sehr erfolgreichen letzten Langeisens „Steelhammer“ vertreten, dazu diverse Bandklassiker wie „Holy“, „Timebomb“, „No limits“ oder „They want war“. Zum krönenden Abschluss gibt es dann noch den obligatorischen ACCEPT Song, diesmal wurde „Metal Heart“ ausgewählt. Nur ein ACCEPT Song, hier zeigt sich wie viele erstklassige Songs U.D.O. mittlerweile schon geschrieben haben. Gerade im direkten Vergleich zum ersten Livealbum von Oktober 2001 „Live from Russia“ auf dem sich noch ein nahezu gleicher Anteil aus Songs der beiden Bands befunden hat.

Udo Dirkschneider und seine Mannen sind in bestechender Form und liefern ein gewohnt starkes Livedokument ab. Ihr habt nun die Qual der Wahl: „Steelhammer – Live From Moscow“ erscheint als DVD/2CD, Bluray/2CD und als 3-Vinyl in den russischen Staatsfarben (Tricolor).

WERTUNG:


Trackliste:

CD 1
01. Intro
02. Steelhammer
03. King Of Mean
04. Future Land
05. Cry Of A Nation
06. Trip To Nowhere
07. They Want War
08. Never Cross My Way
09. Stranger
10. Stay True
11. In The Darkness
12. Azrael

CD 2
01. No Limits
02. Mean Machine
03. Burning Heat
04. Metal Machine
05. Devil’s Bite
06. Go Back To Hell
07. Timebomb
08. Holy
09. Metal Heart

Chris

NIGHTQUEEN – Revolution

Band: Nightqueen
Album: Revolution
Spielzeit: 50:42 min
Stilrichtung: Power/Symphonic Metal
Plattenfirma: WildGame Music
Veröffentlichung: 25.04.2014
Homepage: www.nightqueen.be

Vor dieser Besprechung galt es erstmal ein bisschen was aufzuarbeiten. Die belgische Power/Symphonic Metalband  NIGHTQUEEN rund um Frontfrau Keely Larreina und Mastermind Rex Zeco veröffentlichte 2012 ihr Debütalbum „For Queen and Metal“ über Massacre Records. Damals war ich schwer begeistert vom Sound der Band und das Album rannte bei mir offene Türen ein. Danach wurde es aber recht still um die Band und ich verlor sie aus den Augen. Aber dann las ich auf einmal eine Ankündigung das man im April ein neues Album veröffentlichen würde, aber leider nicht offiziell hier in Deutschland über Massacre Records sondern über das belgische Label WildGame Music. Aber davon lässt man sich ja nicht aufhalten und nach ein paar Mails war der Kontakt hergestellt sowie die Promo gesichert!
Stilistisch hat sich auf dem neuen Album nichts geändert und das ist in meinen Augen auch gut so. Wer also bei meiner Rezension des ersten Albums schon einen wässrigen Mund bekommen hat oder generell mit dem Debütalbum oder female fronted Power/Symphonic Metal etwas anfangen kann, der sollte jetzt also rasch weiter lesen.
Denn mit dem Opener „The Hunter“ starten NIGHTQUEEN wie wir sie kennen, episch, bombastisch und mit ganz viel Pathos. Die Stimme von Sängerin Keely hat dabei nichts von ihrer Power verloren und somit können wir den ersten Track direkt mal als absolut gelungen abhaken.
Danach folgt mit „Love after Life“ der erste Song der im Internet als Video zu bestaunen war. Dieser ist ein wenig langsamer gehalten als der Vorgänger, dafür geht es hier aber textlich und atmosphärisch mehr zur Sache. Eingängiger Chorus, feine Melodien, alles da was ein guter Song braucht, von daher auch eine absolute Empfehlung.
Der Titeltrack „Revolution“ wird mit einem kleinen atmosphärischen Einspieler eröffnet bevor auch er ohne Probleme den Weg in die Gehörgänge findet.
Was aber mittlerweile ein wenig auffällt ist, das die Produktion an der ein oder andere Stelle etwas besser sein hätte können, aber vielleicht liegt das einfach nur an den digitalen MP3’s, manchmal übersteuert der Sound ein wenig.
Aber lassen wir uns von diesen Störfeuern nicht aufhalten, sondern werfen wir noch ein paar Blicke auf die restlichen Songs. Denn auch hier lohnt sich definitiv ein genauerer Blick, denn mit „Rain of Blood and Fear“, „ Democracy“ und vor allem dem epischen, überlangen Abschlusstrack „Queen of the Night“ hat man noch den ein oder anderen Ohrwurm in der Hinterhand.

Anspieltipps:

Mit dem Opener “The Hunter”, “Love after Life”, dem Titeltrack “Revolution”, “Rein of Blood and Fear” und dem überlangen Abschlusstrack “Queen of the Night hat man hier ganz klar die besten Songs am Start.

Fazit :

Wie schon gesagt hat mich das Debütalbum der Band damals schwer begeistert, irgendwie traf der Sound der Band mich komplett und ließ mich nicht mehr los. Genau dieses trifft nun auch wieder bei“Revolution” zu. Für mich hat die Band einfach das gewisse Etwas!
Ein, zwei Songs hätten zwar noch ein wenig packender sein können und den ganz klaren Minuspunkt muss man stellenweise beim Sound bzw. der Produktion suchen. Denn der ist teilweise nicht das Gelbe vom Ei, was aber vielleicht auch auf der richtigen Scheibe wieder ganz anders klingen könnte!
Aber ansonsten kann ich auch die zweite NIGHTQUEEN Scheibe jedem Fan von Female Fronted Power/Symphonic Metal absolut ans Herz legen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Hunter
02. Love after Life
03. Revolution
04. Rain of blood and fear
05. Beyond the gates of heaven
06. Scream in the Night
07. Demoncracy
08. The Watcher
09. Queen of the Night

Julian

TRI STATE CORNER – Home

Band: Tri State Corner
Album: Home
Spielzeit: 39:48 min
Stilrichtung: Alternative Rock
Plattenfirma: Drakkar
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.tristatecorner.de

Man sperre drei Griechen, einen Polen sowie einen Deutschen für ein paar Stunden in einen Proberaum und stelle ihnen Instrumente zur Verfügung – schon ist TRI STATE CORNER geboren. Und das Grandiose ist: Der multikulturelle Hintergrund beeinflusst den Sound maßgeblich! Bouzouki trifft auf E-Gitarre. Seit einigen Jahren ist das Quintett schon mit diversen namhaften Bands auf Tour und kann stolz auf einige gigantische Shows zurückblicken. Egal, wo die Jungs aufschlagen – sie sind unvergleichbar und auf Ihrem Gebiet bisher unerreicht. Ihre brandneue Scheibe „Home“ ist als Konzeptalbum konstruiert und knüpft thematisch sogar an die Vorgängerveröffentlichung „Historia“ an. Elf starke Songs sowie das brachiale und simpel als „Intro“ betitelte – wie sollte es anders sein – Intro, das ebenfalls wie „Faster“ ganz à la ILL NIÑO mit Djembé und Bouzouki einen starken Kontrast zu den übrigen elektrischen Instrumenten bildet. „The History Goes On“ besticht mit ordentlich Ohrwurmpotenzial, wobei die Gitarrenriffs erfrischend leicht und kein bisschen schwerfällig strukturiert sind. Ein geradezu punkiges Erscheinungsbild besitzt „Free Prison“, während „My Own World“ vergleichsweise sperrig um die Ecke kommt.  Bei „Bigger Than You“ muss der geneigte Rezipient schon zweimal hinhören – es klingt fast so, als hätten sich TRI STATE CORNER Brandon Boyd von INCUBUS als Gastsänger eingeladen. Die Gesangsstimme Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos‘ ähnelt der des Kaliforniers durchaus. Die mediterranen Wurzeln der Band werden bei „Mother Earth“ sowie bei „Kapia Stigmi“ überdeutlich, glänzen diese beiden Songs doch durch Refrains in griechischer Sprache. Ihren Metal-Genen lassen die fünf Musiker für die Songs „One Day“ und „Déjà Vu“ mal alle Freiheiten – und das auch noch sehr authentisch!  Zweifelsfrei das am meisten beeindruckende Stück des Albums ist „Beside You“. Es hat all das, was ein guter Song braucht: Eine catchy Hookline und ordentlich Druck dahinter. Zum letzten Lied „Home“, das der neuen Scheibe ihren Namen geliehen hat, kann man sich die begeisterten und pogenden Menschenmassen auf den großen Festivals schon einmal imaginär vor dem inneren Auge projizieren. Wow!

Fazit: Eingängige und mit südländischer Lässigkeit versehene Songs, die absolut kommerzielles Potenzial besitzen. Dass die griechisch-polnisch-deutsche Connection einiges zu bieten hat, haben sie schon auf ihrem Vorgängeralbum „Historia“ bewiesen, an welches sie mit „Home“ konzeptionell erfolgreich anknüpfen.  In diesem Sinne: Jamás! Na zdrowie! Prost!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Intro
02. The Historie Goes On
03. Faster
04. Free Prison
05. Mother Earth
06. Bigger Than You
07. Kapia Stigmi
08. My Own World
09. One Day
10. Beside You
11. Déjà Vu
12. Home

Christoph

SLEAZY ROXX – Dangerous Obsession

Band: Sleazy Roxx
Album: Dangerous Obsession
Spielzeit: 43:50 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.bandzone.cz/glamnsleazybastards

Dass wir es hier mit einer Kapelle zu tun haben, die im weitesten Sinne Hair Metal macht, sollte schon beim Lesen des Bandnamens klar sein. Und nachdem wir unlängst die Existenz von Sleaze und Glam im Nachbarland Polen aufgrund der neuesten Scheibe von NASTY CRÜE geklärt hatten, sind jetzt unsere Freunde aus Tschechien an der Reihe. SLEAZY ROXX warten nach einer 2012er EP mit ihrem ersten Longplayer auf. „Dangerous Obsession“ heißt das gute Stück und als Einflüsse der vier Musiker werden einschlägige Verdächtige wie RATT, PRETTY BOY FLOYD, CRASHDIET, POISON oder MÖTLEY CRÜE genannt.

Dass sich die Jungs nicht nur nach den 80ern sehnen sondern auch an den Vereinigten Staaten – dem Mutterland des Hair Metal – einen Narren gefressen haben, zeigen die einzelnen Songtitel auf den ersten Blick. Das Intro „Innocent Memories“ indes zeichnet ein komplett verwirrendes Bild von dem, was noch folgen sollte. Denn diese knappe Minute Piano mit Streichern aus der Konserve stimmt nicht wirklich auf den ersten Song „Porn To Be Wild“ ein. Da hätte man lieber die Gitarren-Einleitung desselben an den Anfang gestellt. Egal, hier rockt die Luzie: die Gitarrenriffs zünden, die Stimme von Lee Gambert kommt schon dreckig und der Sound geht auch in Ordnung. Das Gestöhne nach dem Solo hätte man sich allerdings sparen können, der Pfad ist schon ziemlich ausgelatscht. „Draw The Lion“ schlägt in die gleiche Kerbe, um nicht zu sagen, das Stück hat einen ähnlichen Aufbau wie der eben gehörte. Lediglich der Refrain ist ungleich melodiöser und geht gut ins Ohr.

Mit “Lima Sierra Delta“ kommen auch schon die ersten Abnutzungserscheinungen auf, bevor die Uptempo-Nummer „Long Way To Mexico“ wieder mehr Leben in die Bude bringt. Im weiteren Verlauf wechseln sich Licht („Girl From 80s“) und Schatten („Sex Drugs & Ice Cream“, „Bastard“) ab und hinterlassen gemischte Gefühle. Dazwischen posieren Songs wie „Kentucky Highway“ oder „Live Fast – Die Young“.

Der große Wurf ist SLEAZY ROXX mit ihrem Debüt nicht gelungen. Ordentliche Ansätze sind dennoch zu finden und wenn die Tschechen in Zukunft ein bisschen weniger „Fuckin Everything“ in ihre Texte einbauen, könnte durchaus was draus werden. Der Grundstein ist gelegt, jetzt heißt es: verfeinern und Eigenständigkeit entwickeln.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Innocent Memories
02. Porn To Be Wild
03. Draw The Lion
04. Lima Sierra Delta
05. Long Way To Mexico
06. Sex Drugs & Ice Cream
07. Live Fast – Die Young
08. Bastard
09. Girl From 80s
10. Kentucky Highway
11. White Gold
12. Under Magenta Sky (2012, Bonus)

Stefan

NINTH CIRCLE – Legions Of The Brave

Band: Ninth Circle
Album: Legions of the Brave
Spielzeit: 67:46 min
Stilrichtung: Power/Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.ninthcircle.us

NINTH CIRCLE aus Amerika haben mittlerweile schon 20 Bandjahre auf den Buckel, hier zu Lande sind sie allerdings noch relativ unbekannt. Dieser Umstand soll sich nun mit dem neuen Album „Legions of the Brave“ ändern, denn mit den Jungs von Pure Steel nimmt sich ein Label der Band an, welches schon immer für ihr feines Näschen berühmt war. Mal schauen ob dies auch dieses Mal wieder der Fall ist!
Mit dem dritten Album „Legions of the Brave“ scheinen dafür auf jeden Fall alle Weichen gestellt zu sein, denn die Jungs verstehen es wie keine zweite Band ihre Version von symphonischen Power/Heavy Metal mit melodischem Rock und auch AOR zu kreuzen. Für die ganz harten Schwermetaller ist der Diskus also nichts, aber Fans der Genre, die es auch mal etwas härter bzw. sanfter mögen, sollte hier absolut auf ihre Kosten kommen!
Wir überzeugen uns jetzt mal direkt davon und lauschen den Klängen des Intros „Arcturus Rising Part 1“. Ordentlich gemacht, weist es uns gut den Weg ins Album, bevor dort dann mit dem melodischen, ja fast schon AOR mäßige „After the Rain“ der erste Volltreffersong auf uns wartet.
Und wenn wir schon mal bei den Volltreffersongs sind, hierzu kann man auch direkt die nachfolgenden „All or Nothing“, „Living on the Sun“ und „The Quickening“ zählen. Alles Songs die sich in der, schon angesprochenen so bandtypischen, Schnittmenge zwischen Power/Heavy Metal, Rock und AOR bewegen und sich mit ihren Melodien und den Refrains zuckersüß in den Gehörgang schleichen!
In der Mitte des Albums haben wir dann den Titeltrack „Legions of the Brave“ den wir auch noch ohne Probleme auf der Habenseite verbuchen können, allerdings geht hier die Leichtigkeit der AORschlagseite ein wenig flöten.
Die Fortsetzung des Intros „Arcturus Rising Part 2“ macht dann den Weg frei für den letzten Abschnitt der Scheibe der zwar nicht mehr ganz an die Klasse der ersten Hälfte ran kommt, aber mit „Grinding the Bastards Down“ und „In Evil we Trust“ noch zwei absolute Burnertracks für uns parat hält.
Abschließend kann also gesagt werden, das die erste Hälfte der Scheibe hier ganz klar als Gewinner ins Ziel geht.

Anspieltipps:

“After the Rain”, “All or nothing”, “Living on the Sun”, “The Quickening” und “In Evil we Trust” sind dieses Mal die Songs die am ehesten haften bleiben.

Fazit :

Insgesamt liefern NINTH CIRCLE auf ihrem lang erwarteten dritten Album eine ordentliche Leistung ab, man merkt zu jeder Zeit das man es hier mit einer erfahrenen Truppe zu tun hat. Die Mischung aus Power/Heavy Metal mit Rock und AOR ist wirklich sehr gelungen und zeichnet die Band absolut aus!
Zwar hält man das hohe Level der ersten Songs nicht bis zum Ende der Scheibe durch, von Totalsausfällen sind die Songs der zweiten Hälfte aber auch noch meilenweit entfernt. Von daher gibt es hier sehr ordentlich 8 Punkte von mir für “Legions of the Brave”.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Arcturus Rising Part 1
02. After the Rain
03. All or Nothing
04. Living on the Sun
05. The Quickening
06. Legions of the Brave
07. Arcturus Rising Part 2
08. Grinding the Bastards Down
09. Going Home
10. In Evil we trust
11. Stormbringer
12. The World burns away

Julian

FURIA LOUCA – On The Croup Of The Sinner

Band: Furia Louca
Album: On The Croup Of The Sinner
Spielzeit: 38:22 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: Voice Music
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.furiolouca.com

Unverhofft kommt oft – und so verhält es sich auch bei diesem Fund aus den Weiten des Internets. Beim Surfen wurde ich auf eine Hardrockband aus Brasilien aufmerksam. Zuerst durch das tolle Retro-Design des aktuellen Album Covers, danach beim Betrachten der Homepage. Leider hatte ich bis dahin noch keinen Ton von dieser Band gehört, doch auch die Hörproben von FURIA LOUCA waren vielversprechend. An dieser Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich bei Henrique, dem Sänger der Band, für die Original CD bedanken. In einer Zeit, in der nur noch mit mp3´s bemustert wird, sind es meist die kleinen Bands, die eine gute Visitenkarte abgeben möchten, und das ist nun mal das fertige Produkt und keine abgespeckten Files. Natürlich hat das keinerlei Einfluss auf meine Bewertung – das haben die Jungs auch gar nicht nötig.

Neben Henrique Sugmyama (vocals) besteht die Band noch aus Hugao Away (guitars), Allex Kyel (guitars), Ronaldo „The Truck“ Lisboa (drums), Tiago Guinevere (bass) und dem „Maskottchen“ Ella, das unter anderem auch auf dem Artwork zum aktuellen Album „On The Croup Of The Sinner“ zu finden ist. Die Einflüsse der Brasilianer sind die Big Player der Hardrockgeschichte. Dazu zählen u.a. KISS, KROKUS, RATT, W.A.S.P. oder ACCEPT aber natürlich auch MÖTLEY CRÜE. Und so klingt die Band auch. Und so lassen FURIA LOUCA, was übersetzt so viel heißt wie „Wut der Narren“ auf ihrem zweiten Longplayer, der schon letztes Jahr erschienen ist, die alten Helden hochleben.

Im Vergleich zum selbstbetitelten Debüt, das 2012 in Eigenregie erschienen ist, haben die Jungs nicht nur eine Schippe Härte draufgepackt sondern auch einen echt amtlichen Sound hingezaubert. Schon der erste Track „Fatuous Fire“ knallt dermaßen fett aus den Boxen, dass einem das Toupet um die Ohren fliegt. Mit feinstem Riffing, einer tighten Rythmussektion und der herrlich dreckigen Stimme von Mr. Sugmyama ist schon der Opener ein Gewinner. Mit einer kurzen Sequenz von CHUCK BERRY´s „Johnny B. Goode“ beginnt „Lost´n Found (I Sold My For Rock´n Roll)”. Die textliche Thematik scheint echt in Mode zu sein, denn die Brasilianer sind bei Leibe nicht die ersten, die einen Song über ihre Liebe zum Rock´n Roll schreiben, aber dieser kann echt was. Das lockere „Oozie Snooze“ erinnert ein wenig an POISON, die Herrschaften um Bret Michaels würden sich aber wahrscheinlich heute noch wünschen, einen solch geilen Sound gehabt zu haben. Hammer Teil!

“In A War By Love“ ist ebenfalls ein kerniger Rocker bevor FURIA LOUCA mit „Mary Ann“ beweisen, dass sie auch etwas leisere Töne anschlagen können. Böse Zungen würden sagen: die Quotenballade – aber eine richtig schöne. Bei „Bewitched“ ist allerdings etwas schief gegangen, denn hier vermisse ich die Leidenschaft und das bisher sehr gute Songwriting. Das kann die Bandhymne „Furia Louca“ aber sofort wieder ausbügeln, denn hier haben sich die Jungs selbst ein Denkmal gesetzt. Eines der Highlights auf diesem Rundling. Mit „Headlines“ gibt es dann noch einmal einen deftigen Hardrocker und „Slow Sexxx“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Das Schlusslicht „Thrill Of The Romance“ – ein beherztes Duett – beschließt ein Album, das mich echt total überrascht hat. Nicht nur, dass sich die Band in nur einem Jahr seit ihrem Debüt enorm gesteigert hat – alles klingt wie aus einem Guss, die Platte hat einen Top Sound und die Songs sind zu 90% wirklich erste Sahne.

Diese Band hat alles, was in den 80ern zu einer großen Karriere geführt hätte. Also liebe Rock´n Roller: kriegt den Arsch hoch, unterstützt diese vielversprechende Band aus Brasilien und habt „Nuthin but a good time“. Ihr werdet es nicht bereuen!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Fatuous Fire
02. Lost´n Found (I Sold My Soul For Rock´n Roll)
03. Oozie Snooze
04. In A War By Love
05. Mary Ann
06. Bewitched
07. Furia Louca
08. Headlines
09. Slow Sexxx
10. Thrill Of The Romance

Stefan