DEFECTO – Duality

Band: Defecto
Album: Duality
Spielzeit: 47:34 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 23.10.2020
Homepage: www.facebook.com/defectoband

 

Holy Shit.

 

 

WERTUNG:

 

 

 

(Okay, ich hab dann doch noch eine ausführlichere Version für alle, die es genau wissen wollen.)

Im Detail: Die Band, die die Bekanntheit von Metallica rechtfertigt (provokant, hm?), ist wieder da und nach dem letzten 10/10-Brecher “Nemisis” waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Nun also “Duality”, Album Nr. 3 der Schweden. Und was soll man sagen, Freunde? Sie haben es wieder getan. Der Stil des sympathischen Quartetts ist nach wie vor geprägt von einer brutal knallenden Produktion mit unterhaltsamen Sounddesign-Ideen, Düsterkeit, Aggression, aber auch zeitweiser Positivität, orchestralen und Synthesizer-Akzenten, jeweils einer kleinen Dosis Progressivität und Humor, Nicklas‘ großartigen Vocals und einem gewissen Willen, das Album nicht nach vorgegebenen Regeln zu konzipieren.
Dass das funktioniert, beweist bereits der Über-Opener “Rings Of Saturn”, mit relativ zurückhaltender Strophe und groooßem Chorus mit toller Melodie und Chor dahinter. Dazu dezente Synths, und fertig ist der optimale Einstieg. “The Uninvited” nähert sich kompositionstechnisch noch etwas mehr an den Vorgänger an, mit an neuere RAGE erinnernder Gitarrenarbeit, der beliebten DEFECTO-Glocke™, vielseitigem Mittelteil und Triangel-Break (!). “Rise”, die erste Single, fällt in der Strophe DISTURBED-lastig aus (Defurbed?) und liefert den nächsten geilen Chorus (im Folgenden aus Platzgründen: uldngC). Mit “Paradigm Of Deceit” und “Don’t Say Goodbye” sind zwei typische DEFECTO-Balladen vertreten, beide im Verlauf mit komplettem Bandeinsatz und erstere ist subjektiv melodisch geiler und objektiv bombastischer uldngC.
“Untamed” humpelt gut gelaunt rockig daher, mit ganz hintergründigem Augenzwinkern, “All For You” ist das, was “Gravity” auf dem Vorgänger war – also recht unböse im Chorus – uldngC neben ordentlichem Geschrubbe der Gitarrenfraktion. Auch “Bed Of Nails” ist verhältnismäßig melancholisch unböse uldngC und mit “Tempest” und “Washed Away” gibt es anschließend direkt noch zwei Knallertracks. Ersterer überzeugt mit brutaler wenn auch hintergründiger Synth-Arbeit uldngC, der verdammt intensiv rüberkommt. Letzterer ist ein wunderbar humorvolles Stück Musik: Sound- und kompositionstechnisch wohl so nah an einem aktuellen Clubmusic-Track, wie es DEFECTO nur möglich ist, zerlegt es seine Tanzbarkeit absolut gemein durch unkonventionelle Rhythmusarbeit im Chorus und ist eigentlich prädestiniert für ein Musikvideo, in dem eine Gruppe Feiernder beim Refrain komplett aus dem Takt gerät. Zuzutrauen wäre es den Jungs angesichts ihrer bisherigen, nie ganz ernsthaften Videos.
DEFECTO haben schon auf ihrem zweiten Album einen sehr eigenen Stil entwickelt; harter Heavy Metal mit eingängigen aber keineswegs plumpen Chorus-Melodien, ordentlich Drive und größeren bösen Symphonic- sowie kleinen Modern-Metal-Anleihen, kreativ geschrieben und makellos umgesetzt. “”Duality” geht diesen Weg konsequent weiter, ohne in Stillstand zu verfallen.

Fazit:
Es bleibt angesichts der Qualität ihrer bisherigen Veröffentlichungen begründet zu hoffen, dass DEFECTO eine große Bekanntheitssteigerung zukommt. Der Spagat zwischen intelligenter Komposition und einfacher Zugänglichkeit gelingt dem Quartett, wie sonst nur wenigen. Ist wohl nochmal Zeit, die 10/10 rauszukramen.

Anspieltipps:
“Tempest”, “Washed Away”, “The Uninvited” und “All For You”

Trackliste:

01. Rings Of Saturn
02. The Uninvited
03. Rise
04. Paradigm Of Deceit
05. All For You
06. Untamed
07. Condemned
08. Bed Of Nails
09. Washed Away
10. Tempest
11. Don’t Say Goodbye

Jannis

Jannis

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