AXEL RUDI PELL – Into The Storm

Band: Axel Rudi Pell
Album: Into the Storm
Spielzeit: 57:43 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 17.01.2013
Homepage: www.axel-rudi-pell.de

25 Jahre ist eine verdammt lange Zeit im Musikbusiness! Genau dieses Jubiläum feiert der deutsche Gitarrenhexer AXEL RUDI PELL mit seiner gleichnamigen Band in diesem Jahr. Und der gute Axel lässt sich natürlich nicht lumpen und schiebt direkt mal mit „Into the Storm“ einen Diskus unters Volk. Sein 15enter !!!
Mit jeder Veröffentlichung wird die Fanscharr größer und auch die Chartplatzierungen höher! Nach dem man mit der letzten Veröffentlichung „Circle of the Oath“ Platz 16 erreichen konnte und eines der stärksten Alben der Bandgeschichte raus brachte, ist der Truppe nur zu wünschen das es diese Mal unter die Top 10 geht und man der Popwelt da draußen mal zeigt was gute Mucke ist!!
AXEL RUDI PELL Alben klingen ja alle recht ähnlich und das ist auch gut so! Eine Besonderheit gibt es aber auf dem neuen Album, es steht nämlich das erste Mal seit langem ein Besetzungswechsel an. Drumtier Mike Terrana konnte nach 15 jähriger Zugehörigkeit zur Band seine vielen Termine nicht mehr koordinieren, stand nicht mehr zur Verfügung und wurde kurzer Hand durch Bobby Rondinelli (RAINBOW, BLACK SABBATH, DORO) ersetzt, der ein absoluter Wunschkandidat von Axel war. Kein Wunder, schaut man sich seine bisherigen Bands an.
So genug gequatscht, es ist alles gesagt, ab geht die wilden Fahrt in den Sturm mit dem obligatorischem Intro „The Inquisitorial Procedure”. Gut gemacht wie immer, nimmt man Fahrt auf für den ersten Track “Tower of Lies”. Dieser ist ein typischer Pell Mitdtemposong der absolut vom Gesang von Johnny Gioeli lebt sowie vom Chorus der wie immer super eingängig geworden ist.
In eine ähnliche Kerbe schlägt dann das folgende “Long Way to Go” wobei hier die Geschwindigkeit noch ein bisschen mehr runter gefahren wird und man mehr über den Ausdruck und die Atmosphäre arbeitet.
Das erste richtige Highlight folgt aber nun mit dem schnellen, rockigen “Burning Chains”! Was ein Groove und was für coole Orgeleinsätze! Ein genialer Track mit DEEP PURPLE und RAINBOW Anteilen, die hier richtig schön rauskommen.
Über die Quotenballade “When Truth hurts”, die sehr gefühlvoll gehalten ist und von einem grandios singenden Johnny bestimmt wird, der Mann ist einfach ein Bank und gehört zu einen der besten Metal und Rocksänger auf diesem Planeten, kommen wir
über die melodischen Granaten „Changing Times“ und „High Above“ so wie dem für mich nicht ganz so starken NEIL YOUNG Cover „Hey Hey My My“ zum abschließenden Titeltrack „Into the Storm“. Dieser ist Meister Pell mal wieder richtig gut gelungen! Eine, überlange, epische Nummer mit vielen orientalischen Einflüssen und richtig viel Atmosphäre. Man kommt hier zwar nicht ganz an so Glanztaten wie „The Masquerade Ball“ heran, aber man ist nahe dran! Ein ganz starker Abschluss eines typischen aber doch etwas anderem AXEL RUDI PELL Albums.

Anspieltipps:

Die verbieten sich hier, wie immer ist auf einer Pell Scheibe so gut wie alles an hörbar und aus einem Guss!

Fazit :

Was mir an der neuen Scheibe von AXEL RUDI PELL besonders gefällt sind die vielen rockigen Einflüsse, die hier irgendwie wesentlich mehr zur Geltung kommen wie bisher. Kein Vergleich zu den eher metallastigen Scheiben “Shadow Zone” oder “Mystica”. Der neue Schlagzeuger Bobby macht seine Sache ausgezeichnet und ich finde, das er mit seinem Spiel ein wenig besser zum Sound der Band passt. Er ist halt eher der Rock Drummer als es Mike Terrana war, den ich aber immer noch für einen der besten Metaldrummer der Welt halte! Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht.
Wie auch immer, wo AXEL RUDI PELL drauf steht ist auch nach wie vor AXEL RUDI PELL drin und ich glaube ein schlechtes Album werden wir von der Band nie zu Gesicht bekommen : – )!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Inquisitorial Procedure
02. Tower of Lies
03. Long Way to Go
04. Burning Chains
05. When Truth hurts
06. Changing Times
07. Touching Heaven
08. High Above
09. Hey Hey My My
10. Into the Storm

Julian

STAMINA – Perseverance

Band: Stamina
Album: Perseverance
Spielzeit: 46:28 min
Genre: Hard/Progressive Rock, Melodic Metal, Fusion
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.staminaband.net

Bei den Italienern STAMINA von einer Band zu reden ist vielleicht ein wenig am Thema vorbei, denn tatsächlich besteht der Kern der Truppe lediglich aus Gitarrist Luca Sellitto, Bassist Lorenzo Zarone und Keyboarder Andrea Barone (auch wenn auf den Promofotos eine 5-köpfige Mannschaft zu sehen ist). Eingespielt wurde das neue, 3te Album „Perseverance“ daher unter Mithilfe von 2 Schlagzeugern sowie 4 Sängern (u.a. Göran Edman, der bereits für Yngwie Malmsteen und John Norum die Stimmbänder gedehnt hat, und Nils Molin von Dynasty) und 3 Sängerinnen (Maria McTurk von Royal Hunt, sowie 2 Backing Sängerinnen). Das Label stellt (korrekterweise) auch gleich klar, dass es unmöglich ist die Musik in eine Genre-Schublade zu packen, da von Power, Progressive und Melodic Metal über klassischen Prog Rock bis zu Fusion Elementen so Einiges verarbeitet wurde. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn entsprechend zerfahren ist das Produkt leider streckenweise ausgefallen. Das alte Sprichwort von den vielen Köchen und dem Brei passt hier ganz gut. Die ordentlich produzierte Scheibe eröffnet mit einem lupenreinen Power Metal Song („Higher“) bevor bei „Breaking Another String“ und „I’m Alive” die Prog/Frickel-Schrauben ein wenig angezogen werden. „Naked Eye” streift gar durch Saga-Gefilde und ein Track wie „Wake Up The Gods“ ist reiner Melodic Rock mit 80er Europe Einschlag. Die musikalisch (in bester Landestradition) ohne Fehl und Tadel eingespielten Tracks verfügen allesamt über durchaus gute Hooklines, lassen aber echte Überraschungsmomente vermissen (wie in dem 08/15 Track „Unbreakable“) und sind alles in allem ziemlich vorhersehbar ausgefallen. Das ein oder andere super Gitarrensolo lässt aufhorchen, die Gesangsleistungen sind natürlich klasse. Und dennoch will sich die Begeisterung nicht so recht einstellen weil man nie das Gefühl hat ein in sich stimmiges Werk zu hören sondern, eine Ansammlung von Songs verschiedenster Stilrichtungen, interpretiert von einem Projekt-Cast. Nicht schlecht, aber auch nicht geil.

Es stellt sich die Frage wer das Album tatsächlich kaufen soll? Interessant dürfte „Perseverance“ wohl in erster Linie für Fans der beteiligten Sänger(innen) sein, die Ihre Sammlung vervollständigen wollen. Da das Album ausschließlich als Download erschienen ist, kann man sich das Ganze aber noch nicht mal zur Komplettierung ins Regal stellen. Was bleibt ist ein, nüchtern betrachtet, solides, ja teilweise sogar starkes Album, dem es aber etwas an Charakter und Zielstrebigkeit  mangelt.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Higher
02. Breaking Another String
03. I’m Alive
04. Just Before The Dawn
05. Perseverance
06. Naked Eye
07. Unbreakble
08. Wake Up The Gods
09. Winner For A Day

Mario

NASHVILLE PUSSY – Up The Dosage

Band: Nashville Pussy
Album: Up The Dosage
Spielzeit: 38:07 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.nashvillepussy.com

“Dies ist unser Back In Black“ tönt es aus dem Quartier der amerikanischen Hardrocker NASHVILLE PUSSY! Da nimmt aber jemand den Mund ganz schön voll, aber das erklärt wenigstens das Artwork zur neuen Platte „Up The Dosage“, denn üblicherweise bewegt man sich eher zwischen Russ Meyer und Quentin Tarrantino, wenn es um die Illustration geht. Gut vier Jahre nach der letzten Scheibe „From Hell To Texas“ gibt es also wieder neues Futter von den Freiheitskämpfern Nr. 1 aus Atlanta. Neben den beiden verbliebenen Mitgliedern Blaine Cartwright (vocals, guitars), Ruyter Suys (guitars) und Jeremy Thompson (drums) gibt es mit Bonnie Buitrago wieder einmal einen Neuzugang am Tieftöner.

Und tatsächlich: der Opener „Everybody´s Fault But Mine“ klingt so ausgefeilt wie noch kein Song in der Historie der Pussies. Mit fetten Riffs und wummernder Hammondorgel walzt sich der  Midtemposong seinen Weg frei. Ganz nebenbei wird schon von Anfang an de sarkastische Humor der Südstaatler auf die Spitze getrieben. „Rub It To Death“ ist eine High-Speed Abrissbirne bevor das schleppende und äußerst intensive „Till The Meat Falls Off The Bone“ (da muss ich gezwungenermaßen an stundenlanges und gemächliches amerikanisches BBQ denken). Das augenzwinkernde „The South´s Too Fat To Rise Again“ bildet einen weiteren Höhepunkt der bisher erstklassigen Scheibe.

Äußerst Country-lastig und cool musiziert das gemischte Doppel bei „Before The Drugs Wear Off“, das dermaßen lässig daherkommt. Die Herrschaften tragen sinnbildlich ihre Colts ganz weit unten, aber das ist ja nichts Neues mehr. Flotter geht es bei „Spent“ zu. Eine Extraportion Dreck versprechen die beiden Rocker „Beginning Of The End“ und „Up The Dosage. „Taking It Easy“ wirkt da schon eher als Weckruf, denn der Song (ähem, das Ding dauert gerade mal 47 Sekunden) wird von Ruyter Suys gesungen, die sich einen durchaus respektablen Namen als Schreihals macht.

Das letzte Drittel leutet mit „White And Loud“ ein Stück ein, das aus der Feder der blonden Gitarristin stammt und sich perfekt den Ablauf einfügt. Countryfans werden beim folgenden „Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee“ ein lautes Yeeehaaaa raushauen. Ziemlich cool das Ganze! Der schnelle “Pillbilly Blues” und das melodiöse “Pussy´s Not A Dirty Word“ beschließen einen tollen Longplayer.

Weniger Vollgas, mehr Country und noch mehr Coolness, das umschreibt “Up The Dosage” wohl recht gut. Wobei man nicht vernachlässigen darf, dass auch Album Nummer sechs eines ist, das das Prädikat „Rock´n Roll“ mit stolz tragen darf. Bleibt also alles anders im Hause NASHVILLE PUSSY? Auf jeden Fall haben die Damen und Herren erneut ein starkes Langeisen im Gepäck und können relaxt auf das Geleistete blicken. Cheers!

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Everybody´s Fault But Mine
02.    Rub It To Death
03.    Till The Meat Falls Off The Bone
04.    The South´s Too Fat To Rise Again
05.    Before The Drugs Wear Off
06.    Spent
07.    Beginning Of The End
08.    Up The Dosage
09.    Taking It Easy
10.    White And Loud
11.    Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee
12.    Pillbilly Blues
13.    Pussy´s Not A Dirty Word

Stefan

PERSUADER – The Fiction Maze

Band: Persuader
Album: The Fiction Maze
Spielzeit: 52:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Innerwound Recordings
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.persuader.nu

Ah meine Lieblings BLIND GUARDIAN „Coverband“ kehrt mit einem neuen Album zurück! Dabei ist hinkende Vergleich hier mit einem dicken Augenzwinkern zu sehen, denn natürlich sind PERSUADER eine vollkommen eigenständige Band, aber die Parallelen im Gesang und beim Songwriting zu Deutschlands führender Metalband sind nahe zu unglaublich!
Mit neuem Label im Rücken sind die Schweden rund um Frontman Jens Carlsson und Gitarrist Emil Norberg 16 Jahre nach ihrer Gründung 1997 mit ihrem neuen Album „The Fiction Maze“ zurück auf der Metalbühne. Das letzte Album „When Eden burns“ datiert aus dem Jahre 2006 und kam beim leider bankrotten Label Dockyard1 raus. Somit wurde es nun wirklich Zeit für eine neue Powermetalgranate der Schweden, die auf ihrem neuen Album nichts verlernt haben und ihre Fähigkeiten sogar noch ausgebaut haben, so viel sei schon mal verraten.
Im Detail hört sich das folgendermaßen an. Beim Opener „One Lifetime“ denkt man die Jungs wären nie weg gewesen, denn die Gitarren kreisen direkt ab Beginn wieder im Volltakt, die Röhre von Jens ist so rau wie eh und je und im Chorus ist man so eingängig wie immer! Ein bärenstarker Beginn.
Über den ebenfalls richtig starken und abwechslungsreichen Titeltrack „The Fiction Maze“ geht es mit schnellen Schritten hin zum Mittelteil der uns mit dem krachenden „InSect“ und dem epischen „Son of Sodom“ versüßt wird.
Dazwischen will ich aber auch nicht verheimlichen das es auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song gibt.
Danach wird bei „Sent to the Grave“ ordentlich der Staub aus den Boxen geblasen, das etwas überflüssige Zwischenspiel „Dragon Rising“ können wir links liegen lassen, bevor es dann in den Endteil der Platte geht.
Mit „Worlds Collide“ sowie „Falling Faster“ wird man dort zwar gut unterhalten, ganz an die Klasse der ersten Hälfte der Platte kommt man aber nicht mehr ran. Man versucht hier viel über die Geschwindigkeit zu lösen und vergisst dabei aber leider ein wenig die Melodic und die Eingängigkeit.

Anspieltipps:

Mit “One Lifetime”, “The Fiction Maze”, “Son of Sodom” sowie “Worlds Collide”  solltet ihr hier am Besten bedient sein.

Fazit :

Die neue Scheibe von PERSUADER geht auf jeden Fall super los, aber leider verzettelt man sich im weiteren Verlauf ein wenig in den Songs und versucht viel über die brachiale Geschwindigkeit zu lösen, als ein wenig mehr auf die Melodic und die Eingängigkeit zu setzen.
Dieses Konzept mag zwar einige Power Metal Freaks auch munden, mir ist das Ganze aber irgendwie zu simpel.
DIE Powermetalgranate ist das neue Album nicht geworden, solide kommt das Ganze aber trotzdem aus den Boxen und wird sicherlich seine Abnehmer finden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. One Lifetime
02. War
03. The Fiction Maze
04. Deep in the Dark
05. InSect
06. Son of Sodom
07. Sent to the Grave
08. Heathen
09. Dragon Rising
10. Worlds Collide
11.Falling Faster

Julian

LUCID DREAMS – Lucid Dreams

Band: Lucid Dreams
Album: Lucid Dreams
Spielzeit: 46:15 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Rockworks
Veröffentlichung: 09.12.2013
Homepage: www.luciddreams.com

Aus Norwegen kommen die 2011 gegründeten Newcomer von LUCID DREAMS. Mit Greenhorns haben wir es hier aber nicht zu tun, alle Bandmitglieder konnten schon in  anderen Bands Erfahrungen sammeln und blicken schon auf eine gutes Stück Musikerkarriere zurück.
Die Jungs spielen Melodic Metal der mal mehr, mal weniger in den 80igern verwurzelt ist und auch mit progressiven sowie epischen Einflüssen nur so gespickt ist.
Da es ansonsten nicht so viel mehr über die Truppe zu sagen gibt, lassen wir jetzt direkt mal die Mucke sprechen und kommen zum einleitenden „Introduction“. Ein recht nichtssagendes Intro, was man auch hätte weglassen können. Mal schauen ob der erste richtige Track „Cassies Escape“ besser mundet. Joa, klingt ganz ordentlich aus den Boxen das Teil. Die Bezeichnung Melodic Metal ist hier aber falsch am Platz, eher Melodic Rock. Der Gesang ist etwas rauer im angenehmen Bereich, die Melodie hauen gut rein und der Chorus passt auch soweit. Also ein ordentlicher Beginn, würde ich sagen.
Beim folgenden „For your Love“ sind wir mal ganz meterdick im Rock/AOR Bereich angelangt. Hätte man den tieferen Gesang nicht, könnte man meinen es handelt sich hier um ein frühes BON JOVI Werk, ohne das dies jetzt negativ gemeint ist!
Aber dann endlich tönt mir beim nächsten Song mit „Daisy Dukes“ das erste richtige Highlight entgegen. Knackig gespielt, mit einem eingängigen Chorus versehen fräst sich die Nummer quasi direkt in die Gehörgänge. Sehr cool!
Im Mittelteil der Platte angekommen, wechseln sich Licht und Schatten wieder ab. „Closing the Deal“ kann mich so gar nicht hinter dem Ofen hervor locken, „Lucid Dream“ ist ganz ok und bei „Stormy“ haben wir es mal mit einem waschechten Stück Metal zu tun, ein Schuss Progressive Metal kommt uns dort sogar entgegen.
Danach geht dieses auf und ab leider auch so weiter. Ein wenig aus dem Einheitsgrau hervorstechen kann man noch mit „Light in the Sky“ ansonsten gibt es aber im weiteren Verlauf aber leider nichts mehr aufregendes zu entdecken.

Anspieltipps:

Am Besten tönen hier “Daisy Dukes”, “Lucid Dream” und “Light in the Sky” aus den Boxen.

Fazit :

Handwerklich ist das hier alles gut gemacht keine Frage. Aber ein wenig fehlt es der Debütscheibe von LUCID DREAMS an der Seele. Man schwankt irgendwie zu sehr zwischen unterschiedlichen Stilen und zusätzlich sind die Songs auch nicht immer packend und schwanken von der Qualität her doch ziemlich!
So mit haben wir es hier eher mit einer durchschnittlichen Veröffentlichung zu tun, die aber eventuell doch den einen oder anderen Melodic Rock Fan hinter dem Ofen hervorlocken kann.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Introduction
02. Cassies Escape
03. For your Love
04. Daisy Dukes
05. Closing the Deal
06. Lucid Dream
07. Stormy
08. Take me Away
09. Paranoia
10. Wanton Conquest
11. Light in the Sky
12. When I die

Julian

SATURDAY OVERDOSE – Eat My Dust! EP

Band: Saturday Overdose
Album: Eat My Dust! EP
Spielzeit: 22:17 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: Street Symphonies Records
Veröffentlichung: 24.09.2013
Homepage: www.facebook.com/saturdayoverdose

Im Jahre 2007 starteten die Italiener als Schülerband unter dem Namen OVERDOSE. Nach einigen Auftritten, auf denen sie ausschließlich Coversongs spielten, trennten sich die Wege ein Jahr darauf schon wieder. 2009 wagte man einen Neuanfang und begann, eigene Songs zu schreiben. Ab sofort nannten sich Enrico „Bosco“ Boschiazzo (vocals, keyboards), Andrea „Serve“ Servetti (guitars), Andrea „Pana“ Panaro (bass) und Filippo „Kocks“ Galli (drums) SATURDAY OVERDOSE und machten den Weg frei für ihr erstes Demo. Anfang 2013 begannen die Aufnahmen zu dieser ersten offiziellen EP, die auf den Namen „Eat My Dust!“ getauft wurde. Die italienischen Untergrund-Spezialisten Street Symphonies Records krallten sich die Combo und veröffentlichten den 5-Tracker bereits im September 2103.

Auf „Eat My Dust!“ erwartet uns eine Mischung aus knackigem 80er Sleazerock der Marke SKID ROW und einem moderneren Sound, der eher von 90er Bands gezockt wurde. Dazwischen streuen die Jungs 2 Balladen. Aber mal der Reihe nach…

Mit „Free Bones“ macht man einen guten Anfang. Der Song rockt, hat Substanz und – ganz wichtig – wurde nicht irgendwo zusammengeklaut. Die Gang-Vocals im Refrain klingen räudig und kraftvoll. Ein richtig guter Einstieg also. Mit „Don´t Care About The Rain“ präsentieren die Italiener gleich darauf die erste Ballade. Etwas unkonventionell aber aufgrund der nur 5 Tracks auf diesem Tonträger geht das durchaus in Ordnung. Der Anfang erinnert etwas an GUNS N´ROSES, diesen Vergleich kann der Refrain allerdings nicht halten. Schöne Ballade ohne wirkliche Höhepunkte. „Fallin Apart“ rockt zum Glück wieder amtlich aus den Boxen und hat den nötigen Dreck unter den Fingernägeln und genug Melodie im Chorus um punkten zu können. „Anthem For A Dream“ kann vom Titel her nur eine weitere Ballade sein. Und tatsächlich wagt es der Vierer, einen zweiten Song zu platzieren, der den Rockern unter Euch nicht recht schmecken wird. Kuscheln ist ja ne schöne Sache, aber dann bitteschön zu erstklassigem Material. „Anthem For A Dream“ gehört leider nicht dazu, auch wenn der Titel dies suggeriert. Zum Abschluss gibt es mit „Fuckin Mustang“ noch einmal Rock´n Roll auf die Ohren. Der Song ist ähnlich gestrickt wie der Opener und strahlt jede Menge Energie aus.

So richtig rund läuft es bei SATURDAY OVERDOSE mit dieser EP noch nicht. Denn irgendwie wissen die Jungs noch nicht wo die Reise hingehen soll. Ein Anfang ist aber gemacht und wenn sie jetzt ihre Kräfte bündeln, das Songwriting etwas abwechslungsreicher gestalten, könnte es bei einem eventuellen Debüt Longplayer schon mehr scheppern. Der Grundstein ist gelegt…

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Free Bones
02.    Don´t Care About The Rain
03.    Fallin Apart
04.    Anthem For A Dream
05.    Fuckin Mustang

Stefan

MUSTASCH – Thank You For The Demon

Band: Mustasch
Album: Thank you for the demon
Spielzeit: 37:56 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Gain Music / Sony
Veröffentlichung: 10.01.2014
Homepage: www.mustasch.net

MUSTASCH sind sich auch auf dem aktuellen Werk „Thank you for the demon“ treu geblieben. Zielgerichteter Hardrock, eine Brise Alternative und ein guter Schuss Stoner/Doom bilden das Grundgerüst der Schweden seit 1998. Garniert wird das Ganze mit ein wenig traditionellem Heavy Metal und Classic Rock.

Und auch diesmal wird die Abwechslung ganz groß geschrieben. Der Opener „Feared And Hated“ ist eine leichtfüssige Rocknummer, die sich direkt in den Gehörgängen einnistet und zum Mitsingen animiert. Der Titeltrack ist dann schleppend, erhält durch den gekonnten Einsatz von Streichern eine dramatische und emotionale Note. „From Euphoria To Dystopia“ legt eine gute Schippe an Härte drauf und kracht mit seinem treibenden Beat aus den Boxen.
Bei „The Mauler“ schreit das Riff nach wenigen Sekunden BLACK SABBATH in den Raum, erneut kommen leichte Streichereinlagen zum Einsatz, welche entfernt an LED ZEPPELIN erinnern.
Die Vielseitigkeit, die MUSTASCH bereits nach vier Songs bieten, ist ein wahrer Genuss, zumal die Schweden bei allen Stilrichtungen eine erstklassige Figur machen.
„Borderline“ ist ein solider Rocker, aber im Verhältnis mit den bisherigen Stücken etwas unspektakulärer. Mit über sieben Minuten folgt „All my Life“, der längste Song der Scheibe. Nach dem balladesken Einstieg mit akustischen Gitarrenklängen rockt der Song dann düster los und gipfelt in einem intensiven Refrain, ein echtes Highlight auf einem schon wirklich starken Album!
„Lowlife Highlights“ ist der einzige Ausreißer nach unten, mit seinem modernen Anstrich fällt er etwas aus dem Rahmen und weiß nicht wirklich zu überzeugen.
„I Hate To Dance“ beginnt mit einem Discobeat und sorgt für großes Erstaunen, entwickelt sich dann aber zu einem sehr groovenden Rocker, der fast etwas an NICKELBACK erinnert, irgendwie aber richtig cool daherkommt. Und Textzeilen wie „Bang your head ‘cause I hate to dance“ geben dem Ganzen einen leicht ironischen und sympathischen Unterton. „Don’t Want To Be Who I Am“ setzt dann einen eher ruhigen Schlusspunkt mit einer melancholisch-bluesigen Note und lässt „Thank you for the demon“ sanft ausklingen.

Wer wirklich erstklassig gespielte Rock/Metal Musik ohne Scheuklappen genießen möchte, sollte auf jeden Fall schnellstmöglich den neusten Streich von MUSTASCH in den Player wuchten, ihr werdet es nicht bereuen.

WERTUNG: 

Trackliste:
       
01. Feared And Hated
02. Thank You For The Demon
03. From Euphoria To Dystopia
04. The Mauler
05. Borderline
06. All My Life
07. Lowlife Highlights
08. I Hate To Dance
09. Don’t Want To Be Who I Am

Chris

BASTARDOGS – No Pain No Gain

Band: Bastardogs
Album: No Pain No Gain
Spielzeit: 36:55 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Street Symphonies
Veröffentlichung: 17.12.2103
Homepage: www.facebook.com/BastardogsGE

Stolz verkündet die italienische Sleazecombo BASTARDOGS auf dem Cover ihres Debüts „No Pain No Gain“, dass sie gesucht werden, tot oder lebendig. Und das für eine ordentliche Summe Cash: 1 Mio Dollarlarlar. Hui, wenn ich mir so anschaue, für was die Jungs gesucht werden, verstehe ich das hohe Kopfgeld natürlich. OK, die Idee mit dem Steckbrief ist natürlich nicht neu, genauso wie der Sound des Quartetts aus Genua, der irgendwo zwischen der ersten MÖTLEY CRÜE, WRATHCHILD und ähnlichen Kapellen liegt. Im Sommer 2010 wurde die Band von Andy (guitars), Bonne (vocals, guitars) und Atta (drums) gegründet und bereits nach einigen Proben entstand ein 3-Track Demo. Nach ein paar Umstrukturierungen steht nun dieses Line-Up plus Bassist Cosme auf dem Beipackzettel zu diesem Longplayer.

Der Opener „N.U.S.U.“ beginnt kraftvoll und flotte Lotte, gipfelt in seinem Refrain aber leider in einem dreisten Plagiat von HAMMERFALL´s „Hearts On Fire“. Mit „Sex Machine“ nehmen die Jungs den zweiten Anlauf, sich in die Herzen der Hörer zu spielen – die Zutaten bleiben nahezu gleich. Ein Song, der stramm nach vorne marschiert und sich einen Teufel um Eingängigkeit und bleibende Eindrücke schert. Ob das auf Dauer gut geht? Aber wollen wir mal nicht alles schlecht reden, denn „Sex Machine“ rockt wie die Hölle. Mit nahezu identischem Riffing wartet das folgende „Last Night“ auf und schön langsam schwant mir, dass die Herrschaften nicht sonderlich viel Wert auf Abwechslung legen. Als Teaser vor dieser Besprechung hatte ich lediglich einen Song gehört, der recht positiv klang. Kommen wir aber zuerst zu „Bad Boys“, einem Song, der bereits auf dem ersten Demo vertreten war. Und siehe da, die BASTARDOGS können auch anders. Zwar wird die Nummer sicher kein Hit, aber das Grundrezept ist schon mal ein anderes. In „Drinkin´ My Brain Off“ greifen sie allerdings wieder auf die bekannten Zutaten zurück und der Refrain klingt schon etwas schräg.

Erst mit „Edge Of Youth“ gelingt den Italienern ein Hingucker bzw. –hörer. Cooles Riffing und ein komplett anderer Songaufbau gepaart mit einem ambitionierten Text machen daraus ein kleines Highlight. Der Song handelt übrigens vom frühen Tod von CRASHDIET´s Dave Lepard und anderen Kollegen. Etwas später platziert erwartet mich der Vorabsong „Bite You Down“. Und noch immer kann ich dem Stück gute Noten geben. Auf das komplette Album bezogen muss ich allerdings zugeben, dass mich die ewigen Wiederholungen und die oft fehlende Spannung doch enttäuscht haben. Daran kann auch das abschließende „Zombietown“ – das etwas auf „episch“ getrimmt wurde – nicht viel ändern.

Die BASTARDOGS machen auf ihrem Debüt „No Pain No Gain“ einiges richtig, lassen aber auch gewaltig Luft nach oben. Für Genrefanatiker sicher eine gute Gelegenheit, sich mit einem weiteren Hairmetal Scheibchen einzudecken, das das Prädikat „Untergrund“ verdient hat. Aber bei dem derzeitigen Level werden die Jungs diesen auch nicht so schnell verlassen können. Die Passion ist da, es fehlen allerdings zwingende und herausragende Songs, um das Unternehmen BASTARDOGS weiter vorantreiben zu können.

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    N.U.S.U.
02.    Sex Machine
03.    Last Night
04.    Bad Dogs
05.    Drinkin´ My Brain Off
06.    Snakehead
07.    Edge Of Youth
08.    The Pit
09.    Bite You Down
10.    Zombietown

Stefan

STARSOUP – Bazaar Of Wonders

Band : Starsoup
Album : Bazaar Of Wonders
Spielzeit : 56:11 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma : Sublimity Records
Veröffentlichung : 01.11.2013
Homepage : www.facebook.com/Starsoup

STARSOUP ist das Projekt des russischen Sängers Alexey Markov (ex-Crime Of Passion), das über einen Zeitraum von über einem Jahr in Zusammenarbeit mit einer stattlichen Anzahl an Gastmusikern eingespielt wurde. Die Liste ist nicht nur lang, sondern auch aussschliesslich mit Namen russischer Musiker gespickt die hierzulande wohl nur die wenigsten Eingeweihten kennen dürften – daher erspare ich hier mal eine genauere Aufzählung. Positiv fällt allerdings gleich die musikalische Kompetenz der Musiker sowie das enorme Gespür für die genau richtigen Noten zum richtigen Zeitpunkt auf. Die Gitarrenarbeit verdient hier ein besonderes Lob, wird doch fernab von der üblichen Gniedelei ein ums andere Mal mit spannenden Soli ein Glanzpunkt gesetzt. Ungewöhnlich und daher zum genaueren Hinhören ermunternd ist ausserdem der starke Piano-Einsatz in vielen Tracks, Saxofon und Flöten hört man auf Prog-Metal Scheiben ebenfalls eher selten und das gelungene, aber ein wenig in die Irre führende Artwork, verdient ebenfalls Erwähnung.

Kreativer Kopf und Aushängeschild der Band ist naürlich Sänger Markov, der, neben Keyboarder Andrew Gryaznov (ebenfalls Crime Of Passion), einen Großteil der Songs verfasst hat. Der Junge macht auf „Bazaar Of Wonders“ so verdammt viel richtig, dass die auch hier vorhandenen typischen Makel einer Eigenproduktion (leicht pappiger Sound, der ein oder andere überflüssige Song) eigentlich nicht weiter ins Gewicht fallen. Vor allem in der wichtigsten Disziplin „Kompositionen“ zieht Markov so richtig vom Leder: Basierend auf mächtigen (Power)Metal Riffs gibts gelungene Hooklines im Dutzend („Angels“, „Ain’t No Superman“, „Past Bites“ oder „Perfect Loser“) die Freunden von älteren Dream Theater Alben und bestens gefallen dürften. Dem Gegenüber stehen mit „Try“ und „Cradle Of War” Songs die mit erhöhtem Balladenanteil und passgenau sitzenden Melodien den Nerv jedes Melodic-Fans treffen. Die im Promotext angegebene Referenz Dream Theater ist daher deutlich herauszuhören (siehe z.B. das sehr gelungene Instrumental „Bazaar“), Spuren von Metallica oder Disturbed kann ich aber beim besten Willen nirgends ausmachen – dafür haben STARSOUP einfach zu wenig reinen Metal in Ihrem Sound. Der Anteil an hochkarätigen Hooks, die nicht nur schnell im Ohr bleiben sondern sich auch nach mehrmaligem Hören nicht sofort abnutzen, ist erfreulich hoch und hält den Hörer lange bei der Stange (oder unterm Kopfhörer). Leider verzettelt sich Strippenzieher Markov im weiteren Verlauf des Albums in dem breit gefächterten Spektrum an Stilen, so dass „Bazaar Of Wonders“ seinem Titel grundsätzlich zwar gerecht wird, die zahlreichen Sprünge in der Dramaturgie lassen es aber etwas zerfahren wirken. Hätte man die halbgaren Schunkel-Füller „Rumors Of Better Life” und „Road To Sunset” weggelassen, wäre doch deutlich mehr Fluss in dem Ganzen geblieben.

Auch wenn es „Bazaar Of Wonders” an durchgehender Kohärenz mangelt und ein gestraffteres Songgerüst dem Werk noch besser zu Gesicht gestanden hätte, ist Alexey Markov und seiner STARSOUP Truppe ein erstaunlich erwachsenes Album gelungen, dass ich lange Zeit nicht aus dem Player bekommen habe. Ein empfehlenswertes Album das Appetit auf mehr macht.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Angels
02. Ain’t No Superman
03. Try
04. Cradle Of War
05. Rumors Of Better Life
06. Past Bites
07. The City And The Stars
08. Bazaar
09. Voices Of The Wind
10. Road To Sunset
11. Perfect Loser
12. Rain In The Desert

Mario

LOVE CREAM – First Taste

Band: Love Cream
Album: First Taste
Spielzeit: 48:25 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 20.12.2013
Homepage: www.lovecreamband.com

Australien ist bekannt für seine florierende Untergrundszene in Sachen Hardrock. In immer kürzeren Abständen erreichen uns Platten von viel versprechenden Bands. Den bisherigen Höhepunkt setzte dabei das Jahr 2013 aber auch im neuen Jahr geht es munter weiter, denn mit LOVE CREAM steht schon die nächste Kapelle aus Down Under in den Startlöchern um mit ihrem Erstling „Open For Business“ durchzustarten. Zusammengefunden haben die Jungs im Winter 2011 und nach dem Gewinn eines Bandwettbewerbs war es Zeit für ihre erste EP „First Taste“. Jetzt haben Vinnie Dynamo (vocals), Mick Gallo (drums), Nick Robinson (guitars) und Phil Parker (bass) noch einmal 5 weitere Songs dazugepackt und unter dem gleichen Namen „First Taste“ ihr Debütalbum veröffentlicht. 

Der Eröffnungstrack „Open For Business“ tönt etwas nach AC/DC aber auch nach anderen Heroen der alten Garde. AEROSMITH und die ROLLING STONES hatten die Jungs sicher im heimischen Plattenschrank stehen. Ein Auftakt nach Maß, wenngleich nicht sonderlich eigenständig. Das kann das folgende „Back Door Lover“ schon etwas besser. Mit seinem warmen Gitarrensound rockt das Stück recht weit weg von den Einflüssen des Openers. Stark! „Spend The Night Together“ ist sicher der Live-Abräumer von LOVE CREAM. Im Stile alter KISS Hits wie “Heaven´s On Fire” oder “I Love It Loud” haben die Jungs ihre Hymne geschaffen. Etwas softere Töne schlägt „Hot In The Dark“ an, das mit nachdenklichen Moll-Akkorden eine Intensität aufbaut, die man gehört haben muss. Ganz anders ist da das flotte „Love Train“ gestrickt. Auch hier klingt Sänger Vinnie Dynamo ab und zu – speziell in höheren Lagen – mal nach Paul Stanley. Eine nachdenkliche Ballade haben LOVE CREAM mit „Sweet May“ an Bord. „Woman (I´m Gay For Your Lovin´)“ ist eine Nummer, als hätten AEROSMITH und LED ZEPPELIN gemeinsame Sache gemacht. Mit einem todsicheren Gefühl für schlüpfrige Details tanzt das Ding komplett aus der Reihe und ist ganz nebenbei ein Highlight des Albums.

Nach dem eher straighten Rocker „Why Not Me“ gibt es mit „She´s A Smokin´ Bitch“ ein weiteres Mal eine gehörige Portion dreckigen Rock´n Roll auf die Ohren, der das Prädikat LOVE CREAM verdient hat. Zum Abschluss zeigt „Love Don´t Live Here Anymore“ auf sechseinhalb Minuten, was die Essenz der Australier ausmacht, auch wenn man denkt, den Refrain schon mal irgendwo gehört zu haben.

LOVE CREAM sind keine weitere AC/DC Coverband, sie frönen auch nicht dem typischen australischen Riff Rock. Die Jungs aus Aidelaide sind eher in den 70ern zu Hause, ohne nach den vielen unsäglichen Retro-Combos zu klingen. „First Taste“ ist ein starkes Stück Rock´n Roll, nicht mehr und auch nicht weniger. Klar tragen einige Stücke die unverkennbare Handschrift alter Helden, aber LOVE CREAM können mehr. Sie bringen neben einer Menge Herzblut und Können ihre eigenen Komponenten mit in ihren Sound. Und das ist heutzutage ziemlich selten geworden. Mit „First Taste“ ist LOVE CREAM eine weitere große Überraschung aus Down Under!

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Open For Business
02.    Back Door Lover
03.    Spend The Night Together
04.    Hot In The Dark
05.    Love Train
06.    Sweet May
07.    Woman (I´m Gay For Your Lovin´)
08.    Why Not Me
09.    She´s A Smokin´ Bitch
10.    Love Don´t Live Here Anymore

Stefan