BLACK BLITZ – Louder Than Thunder

Band: Black Blitz
Album: Louder than Thunder
Spielzeit: 39:37 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Blitz Music
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.blackblitz.de

Das sind sie wieder DIE deutsche Antwort auf den Hard Rock Dinosaurier AC/DC! BLACK BLITZ aus München haben nach ihrem 2011er Debütalbum „Born to Rock“ nachgeladen und präsentieren uns dieser Tage ihr zweites Werk „Louder than Thunder“. Nachdem der Erstling bei mir schon offene Türen eingerannt hat, war ich sehr gespannt was Fronter Thomas Bauer und Co dieses Mal zusammengeschraubt haben. Denn wie heißt es so schön im Promoinfosheet, man steht für Hard Rock der alten Schule; Riffs, Gitarrensoli, Mitsingrefrains und ehrliche Musik die mit Herzblut gespielt wird. Was will man mehr?
Und, um es schon mal vorweg zu nehmen die Jungs steigern sich nochmal im Vergleich zum starken Debütalbum!
Und damit wir in den vollen Genuss der Mucke kommen, halten wir uns nun nicht mehr lange mit vorreden auf, wer mehr über die Truppe wissen will, dem empfehle ich meine Rezi zur ersten Scheibe hier bei uns oder die hervorragend aufgemachte Bandpage.
Mit dem bockstarken Opener „Drinking Dynamite“ wird die Scheibe eröffnet. Die Jungs legen hier los wie die Feuerwehr und rocken was das Zeug hält! AIRBOURNE hätten diesen Opener auch sicherlich nicht besser hinbekommen, da bekommt man direkt Durst und Partylaune : – )!
Dem steht auch das folgende „Going Against the Grain“ in nichts nach! Hier wird gerockt und gegroovt was die Boxen hergeben und man kommt nicht drum herum hier so richtig mitzugehen.
Kaum sitzt man wieder, geht es schon direkt weiter mit „Keep ‚Em Coming“ und dem Titeltrack „Louder than Thunder“ der erstmal den bisherigen Höhepunkt einläutet. Der Chorus ist hier dermaßen eingängig, da muss man einfach mit grölen. Geile Nummer!
Über das Groovemonster „The Call of Rock ‚N‘ Roll“ geht es dann in den zweiten Teil der Scheibe, der nicht mehr mit den ganz so schnellen Partykrachern aufwarten kann. Viel mehr widmet man sich hier der Blues Seite des Hard Rocks mit so Perlen wie „Turn up the Heat“, „Daily Dose“ oder dem Abschlusstrack „Satin is Waitin’“.
Hier kommt die etwas andere Seite von BLACK BLITZ gut zur Geltung, welche auch mit Sicherheit ihre Abnehmer finden wird.

Anspieltipps:

Die ganze Platte ist insgesamt sehr stark, “Drinking Dynamite”, “Going Against the Grain”, “Louder than Thunder” und “Turn up the Heat“ stechen hier aber noch ein bisschen hervor.

Fazit :

Nach der ersten Hälfte der Scheibe hätte ich hier ganz klar die Höchstwertung verteilt, aber dann verfallen mir die Jungs von BLACK BLITZ ein bisschen zu sehr ins Blues geschwängerte, den ein oder anderen Kracher ala “Drinking Dynamite” hätte der zweite Hälfte sicherlich gut getan. Das kann man ja dann beim dritten Album noch verbessern.
Ansonsten gibt es hier aber nicht viel zu meckern, eine klare Steigerung zum Debüt, und somit bekommen sie von mir zu Recht 9 Punkte vor den Latz geknallt!
Genrefans und Liebhaber der Band MÜSSEN dieses Album haben!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Drinking Dynamite
02. Going Against the Grain
03. Keep ‚Em Coming
04. Louder than Thunder
05. The Call of Rock ‚N‘ Roll
06. Turn up the Heat
07. Daily Dose
08. Double the Trouble
09. Fire and Forget
10. Satin is Waitin‘

Julian

TIMEMAGE – Conquistadors

Band: TimeMage
Album: Conquistadors
Spielzeit: 57:12 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: November 2013
Homepage: www.timemage.de

Es ist mal wieder so weit! Das Do it yourself Projekt von Mastermind Stefan Schenkel kehrt mit einem neuen Album zurück. Die Mannen und mittlerweile auch wieder Frau von TIMEMAGE aus Mannheim haben ihr neues Konzeptalbum „Conquistadors“ am Start auf dem sie die Geschichte von Hernan Cortes und den Fall der Atzteken vertonen. Weitere Hauptprotagonisten, sowie die gesamte Geschichte und die Lyrics können wie immer auf der sehr schön gestalteten Bandhomepage begutachtet werden!
Apropos, darüber ist auch die gesamte bisherige Diskografie der Band vollkommen legal und kostenlos zu beziehen! Ja, so etwas gibt es noch! Leute die einfach nur aus Spaß an der Freude und der Musik die selbige machen und sie dann den Fans auch noch kostenlos zur Verfügung stellen.
Man darf davon halten was man will, eine außergewöhnliche Sache ist das Ganze so oder so!
Auf dem neuen Album kehrt die Band wieder ein wenig mehr zu den Power Metal Wurzeln zurück und das erste mal seit dem 2006er Diskus „Witchcraft“ ist mit dem Neuzugang Sabrina Bell wieder eine weibliche Stimme mit an Bord, was den musikalischen Radius der Band erneut erweitern dürfte.
So, wie klingt das neue Album denn nun? Das einleitende „Across the Sea“ ist auf jeden Fall schon eine schöne Filmscore Einleitung die gut Atmosphäre erzeugt.
Der Gesang von Neuzugang Sabrina bewegt sich im angenehmen Bereich und passt sehr gut zum Song wie ich finde. Gleich also mal ein ordentlicher Einstieg!
Auch das anschließende „Sacrificed“ legt gut und knackig los. Mastermind Stefan und Sängerin Sabrina teilen sich hier die Gesangsparts, der Chorus ist schön einprägsam und der Song kann somit also auch auf der Habenseite verbucht werden.
„Flower Wars“ ist mir ein bisschen zu brav geworden, irgendwie kommt hier kein richtiger Druck auf. Ne, da waren die ersten Songs packender!
Was zwischenzeitlich und auch beim nächsten Song „Descendants of the Sun“ auffällt, man hat sich viel Mühe bei der Orchestrierung gegeben und vermittelt so eine schöne atmosphärische, zusammenhängende Geschichte.
Die obligatorische Ballade haben wir als nächstes mit „The Slave Princess“. Würde ich mal unter ganz nett verbuchen. Was aber hier absolut positiv gemeint ist. Sehr angenehmer, ja fast schon zarter Gesang von Sabrina, schicker Chorus, alles da für gemütliche Stunden der Ruhe!
So, was haben wir im weiteren Verlauf denn noch so? „March to Tenochtilan“ greift die gute Vorstellung der Vorgänger auf und „Once he was loyal“  ist eine nette, abwechslungsreiche Nummer geworden. Zwei etwas schwächere Songs sind aber im letzten Drittel auch anzutreffen. Dazu zählen das etwas langatmige „Aztecs‘ Last Stand“ sowie das überlange, abschließende Instrumental „Conquistadors“, welches irgendwie etwas deplatziert wirkt.

Anspieltipps:

Bei “Across the Sea”, “Sacrificed”, “The Slave Princess” sowie “Once he was Loyal”  solltet ihr genau die Ohren spitzen.

Fazit :

Die neue TIMEMAGE Scheibe “Conquistadors” gefällt mir schon mal wesentlich besser als die letzte Scheibe. Grund dafür ist auf jeden Fall die Abwechslung die mit Sängerin Sabrina rein gekommen ist und die stimmungsvolle Geschichte die hier erzählt wird. Zwar haben sich im letzten Drittel auch ein paar schwächere Nummern eingeschlichen und die Produktion könnte auch ein bisschen druckvoller sein, aber, man beachte, für ein Homestudio und Selfmade Projekt geht das alles vollkommen in Ordnung und auch dafür hat die Band meinen aller größten Respekt!
In der Abschlussrechnung komme ich hier insgesamt auf eine starke Gesamtleistung und 7 Punkte. Weiter so Stefan und Leute unterstützt dieses tolle Projekt und wie gesagt die Scheibe gibt es absolut kostenlos auf der Bandhomepage!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Across the Sea
02. Sacrificed
03. Flower Wars
04. Decendants of the Sun
05. The Slave Princess
06. March to Tenochtilan
07. La Noche Triste
08. Beyond Retrieval
09. Aztec’s Last Stand
10. One he was loyal
11. Conquistadors

Julian

TRANSATLANTIC – Kaleidoscope

Band : Transatlantic
Album : Kaleidoscope
Spielzeit : 75:51 min
Genre : Progressive Rock
Plattenfirma : Inside/Out
Veröffentlichung : 24.01.2014
Homepage : www.transatlanticweb.com

Das Label Inside/Out hat mittlerweile die Crème der Prog-Schaffenden unter einem Dach versammelt und schickt zum Start ins neue Jahr (nach den letztjährigen Krachern Riverside, Fates Warning, Haken, Leprous, James LaBrie und Ayreon) das heiß erwartete 4. Studioalbum des All-Star-Teams TRANSATLANTIC ins Rennen. Wie bereits auf den vorangegangenen superben Scheiben frönen Neal Morse und seine Mannschaft (Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas) wieder ausgiebigst Ihrer großen Leidenschaft: tiefgründiger Prog-Rock mit Herz und Verstand, aber ohne Regeln oder Kompromisse. Bei gerade mal 5 Songs dürfte wohl jedem halbwegs Informierten klar sein, dass mindestens ein Longtrack dabei sein muss. Diesmal wird die Scheibe, die bis auf eine Ausnahme von der ganzen Band gemeinsam komponiert wurde,  von dem 25-minütigen „Into The Blue“ eröffnet und findet seinen Abschluss in dem mit gut 32 Minuten längsten Track des Werkes („Kaleidoscope“). Was zwischen diesen beiden Melodie-Monstern vor sich geht ist mal wieder Ohrenschmeichelei in höchster Vollendung, mittlerweile zwar nicht mehr ganz so überraschend wie noch auf dem Debüt oder der konzeptionell gewagten letzten Platte, aber immer noch meilenweit über dem was die Mitbewerber zu bieten haben.

Nach mehrmaligem Durchhören das Albums stelle ich mir ernsthaft die Frage ob Neal Morse eigentlich fähig ist einen schlechten Song zu schreiben – weiß der Mann überhaupt wie das geht? Selbst die umpfzigste Variation seiner Trademark-Lines bleibt immer noch spannend und entwaffnend zugleich. Und gut gemeinte Texte zu einer lebensbejahenden Einstellung sind mir eh lieber als die trendige Schwarzmalerei und der Misanthropismus die gerade im Metalbereich immer mehr Einzug halten. Wer einen Scheißtag erwischt hat und mit Mühe die Mundwinkel waagerecht hält, erfährt durch Tracks wie das von Neal Morse im Alleingang komponierte Akkustik-Highlight „Shine“, den recht straighten Rocker „Black As The Sky“ oder das durch Gastsänger Daniel Gildenlow veredelte „Into The Blue“ eine Vollbedienung in Sachen zeitloser Prog-Rock mit Gänsehautgarantie. Alleine der abschliessende Titeltrack bietet unzählige versteckte Ecken und Nieschen in denen der Hörer sich stundenlang verlieren und verzaubern lassen kann. Auf „Kaleidoscope“ gibt es durchaus einige „jammige“ Passagen und die ein oder andere Referenz an alte Prog-Rock Helden wie z.B. Yes oder auch die eigene Vergangenheit (Spock´s Beard, Dream Theater) sind nicht zu überhören. Eine gewisse Nähe zu Steven Wilsons grandioser 2013er Scheibe „The Raven That Refuse To Sing“ ist auch gerade durch den grundehrlichen Sound und die ähnlichen Stimmungen in den Kompositionen gegeben. Mit Worten ist das was auf „Kaleidoscope“ geboten wird (wie immer bei dieser Band) nur schwer zu beschreiben und zur musikalischen Darbietung etwas zu sagen ist ja bei den Beteiligten eigentlich müssig. Die phantastischen Gitarrensoli von Roine Stolt („Shine“!) sollten aber, abenso wie die von Morse, Stolt und Portnoy brüderlich geteilten tollen Gesangsvorträge, nicht unerwähnt bleiben. Und es tut einfach immer wieder gut Mike Portnoy das tun zu hören, was er immer noch am besten kann – songdienlich und leidenschaftlich Prog knüppeln.

Alles beim Alten im Hause TRANSATLANTIC bedeutet anno 2014 also nicht bedauerlichen Stillstand sondern vielmehr eine Fortführung der bisherigen Grosstaten. Das Album erscheint als reguläre Doppel-CD, Special Edition (2CD + DVD) mit 8 Bonus-Cover-Songs von u.a. Yes, King Crimson und ELO, Limited Edition (2CD + 2DVD) incl. 5.1 Surround-Mix sowie 3LP + 2CD Vinyl-Ausgabe. Der Fan hat also mal wieder die Qual der Wahl …

WERTUNG:

Trackliste:

01. Into The Blue
02. Shine
03. Black As The Sky
04. Beyond The Sun
05. Kaleidoscope

Mario

MIDNITE SKY – Blood, Sweat And A Little More

Band: Midnite Sky
Album: Blood, Sweat And A Little More
Spielzeit: 53:22 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.midnitesky.de

Sehr lange war es ruhig um die Stuttgarter Melodic Rock Band MIDNITE SKY. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich erstmals von den Jungs gehört habe. Es war einer dieser denkwürdigen „Rockabende“ in der Kellerbar eines guten Freundes. Dort hat man sich immer die neusten Eroberungen vorgespielt – darunter war eines Tages auch ein Song namens „Web Of Desire“ – und natürlich dem bayrischen Gerstensaft gehuldigt. Auf dem Cover prangte ein cooles Logo und eine Gitarre, die schnurstracks auf einen Planeten (die Erde?) zuflog. Das Cover war aussagekräftig wenngleich auch nicht sonderlich außergewöhnlich – gleiches galt auch für die Musik. Dass die Schwaben aber gar nicht unbedingt die Welt verändern wollen sondern einfach nur gute Rockmusik machen wollen, dürfte klar sein. Das ist ihnen auch gelungen…

Jetzt jährt sich diese Erinnerung bald zum zehnten Mal und unlängst haben MIDNITE SKY ein neues Album veröffentlicht. Das erste seit besagtem Langspieler in 2004. Ein kurzer Blick auf die Liste der Protagonisten lässt feststellen, dass sich das Line-Up praktisch nicht geändert hat. Aus der klassischen Quintett ist ein Quartett geworden, der zweite Gitarrenposten wurde komplett gestrichen – ansonsten bestehen MIDNITE SKY immer noch aus Holger Blickle (vocals), Stefan Kreutz (guitars), Frank Hafner (bass) und Markus Schuebel (drums).

Was hat sich musikalisch getan? Eines lässt sich nach wenigen Minuten sagen: „Blood, Sweat And A Little More“ ist runder und mundet noch besser als der ohnehin schon starke Vorgänger. Dieser war schroffer und etwas härter, jetzt hat man sich Bügelkurs verschrieben und den Sound etwas glatter gestaltet. Aber auch kraftvollere Chöre und noch mehr Gewicht auf Melodie und Eingängigkeit steht beim neuen Longplayer auf dem Zettel. Der Opener „Hellfire“ hat mich erstmal komplett weggeblasen. Mit mächtigem Refrain, großartiger Gitarrenarbeit und stampfendem Beat beginnt der Tanz unerwartet stark, um nicht zu sagen – ein Meisterwerk! Bei „Feels Like Heaven“ wird es etwas kuscheliger und MIDNITE SKY tendieren etwas in die Richtung FIREHOUSE. Der Grat zwischen Kunst und Kitsch ist ein schmaler aber die Schwaben bleiben auf der richtigen Seite. „Change Your Mind“ präsentiert sich wieder etwas rockiger, das suggeriert schon das schneidige Eröffnungsriff. Klassischer Melodic-Stoff wird bei „Where Are The Angels“ zelebriert. Hooks bis zum Abwinken.

“All I Ever Want” ist eine weitere erstklassige Nummer mit viel Raum für tolle Melodien. So könnte ich jetzt weitermachen, denn einen schwachen Song sucht man hier vergebens. Aber ich beschränke mich auf ein paar weitere Anspieltipps, die ich unbedingt noch herausheben muss: das lässige „Sex Bomb Love Machine“ darf auf keiner Party fehlen während „Now You´re Gone“ eine Melodic-Granate erster Güte ist. Auch ein Stück wie das flotte „Lay Down Your Fear“ sollte Erwähnung finden.

Blut, Schweiß und ein bisschen mehr haben die Jungs von MIDNITE SKY in ihr zweites Album gesteckt. Warum es so lange gedauert hat, bis ein Nachfolger zu „Rock The Planet“ in trockenen Tüchern war, weiß ich nicht. Dass es sich gelohnt hat zu warten steht außer Frage, denn „Blood, Sweat And A Little More“ ist ein großartiges Hardrockalbum geworden, das allen Fans der 80er die Freudentränen in die Augen und beim Abrocken den Schweiß auf die Stirn treiben wird. Ganz starkes Ding und eine große Überraschung noch dazu.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Hellfire
02. Feels Like Heaven
03. Change Your Mind
04. Where Are The Angels
05. All I Ever Want
06. Tell Me Why
07. Lay Down Your Fear
08. Sex Bomb Love Machine
09. Waiting For Your Love
10. Love Is  A Stranger
11. Now You´re Gone
12. Rock With You Tonite

Stefan

NO LOVE LOST – No Love Lost

Band: No Love Lost
Album: No Love Lost
Spielzeit: 60:43 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 29.07.2013
Homepage: www.facebook.com/NLLMusic

Als vor ca. 2 Jahren das Debüt der Amis NO LOVE LOST (gegründet 2006) erschien, war die Resonanz darauf nicht sonderlich groß. Kein Wunder, denn selbst in Zeiten des World Wide Web ist es ziemlich schwierig, im überfüllten Becken neuer Bands sein eigenes Produkt herauszuheben. Erschwerend hinzu kam, dass die fünf Herren aus North Carolina ihr Material als Eigenproduktion veröffentlichten. Jetzt sind die Verantwortlichen bei Kivel Records auf die Band aufmerksam geworden und mit Bill Leverty (FIREHOUSE) haben NO LOVE LOST einen prominenten Fürsprecher, der auch in Sachen Promotion einiges geleistet hat.

Also haben Scott Board (vocals), Jason Staton (guitars), Dan Fournier (guitars), Scott Davis (bass) und Brian Azbelle (drums) ihre Songs ein weiteres Mal neu eingespielt um ihre Platte weltweit in noch besserer Qualität veröffentlichen zu können.

Eines muss gleich vorweg gesagt werden: die Amis geben nicht die x-te Melodic Rock Kapelle ab, die straighten, melodischen Hardrock zockt sondern haben in Bands wie SUGARCREEK, STYX, SHOOTING STAR etc. weitere Einflüsse, die den Sound auf „No Love Lost“ bereichern.

Das wird beim Opener „Another Bad Goodbye“ vielleicht noch nicht recht deutlich, denn hier agieren die Herrschaften noch recht hüftsteif im Fahrwasser von Bands wie FIREHOUSE oder WINGER. Auch das folgende „Sign Of The Times“ schleppt sich gerade so über die Ziellinie. Aber mit „Little Things“ ist NO LOVE LOST ein geiler Song gelungen. Wer die seeligen STUN LEER zu seinen Favouriten zählt, könnte hier ein feuchtes Höschen bekommen.

Das progressiv angehauchte „Catch Me Carrie“ muss indes einige Male rotieren, bis es den richtigen Zugang zum Gehör findet. Mit stampfendem Beat und Orgeluntermalung ist „Miles Apart“ von ganz anderem Kaliber. Ganz in der Tradition von WHITESNAKE, STYX oder DEEP PURPLE mischen die Amis ihr ganz eigenes Süppchen an und treffen mit diesem Song sofort ins Schwarze. Im weiteren Verlauf sorgen das abermals klassisch angehauchte „Friend Of Pain“, dem moderner tönenden „Lie In Ecstasy“ oder dem etwas flotteren „Break“ für gute Momente.

Eines darf man NO LOVE LOST nicht vorwerfen: sie hätten ein weiteres seelenloses Hardrock Album auf dem Gewissen. Doch das Debüt der U.S. Amerikaner bedarf eines großen musikalischen Horizonts, um es zu lieben. Schade, dass den Jungs zum Ende hin ziemlich die Luft ausgeht und auch der ein oder andere Song dazwischen nicht das Level der genannten, herausragenden Stücke halten kann.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Another Bad Goodbye
02. Sign Of The Times
03. Little Things
04. Catch Me Carrie
05. Miles Apart
06. Friend Of Pain
07. Back On The Streets
08. Lie In Ecstasy
09. Grounded
10. Break
11. Skin And Bone
12. Closer To Home
13. Desiree

Stefan

RED DRAGON CARTEL – Red Dragon Cartel

Band: Red Dragon Cartel
Album: Red Dragon Cartel
Spielzeit: 46:17 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.reddragoncartel.com

Totgesagte leben länger! Das hat sich auch im Rock´n Roll Zirkus schon des öfteren bewahrheitet. Jetzt kommt ganz unverhofft einer um die Ecke, der es in jungen Jahren zu Ruhm an der Seite von Madman OZZY OSBOURNE gebracht hat, als er 1983 zu seiner Solo-Band stieß, um das kurze Gastspiel von Brad Gillis (NIGHT RANGER) zu beenden. Und als quasi-Nachfolger des verstorbenen Randy Rhoads trat der Sohn einer Japanerin und eines Navy Soldaten in große Fußstapfen, die er auf zwei Studioalben („Bark At The Moon“ 1983 und „The Ultimate Sin“ 1986) gut ausgefüllt hatte. Nach der Trennung gründete er 1988 zusammen mit Ray Gillen, der kurzzeitig bei BLACK SABBATH sang und somit GLENN HUGHES beerben sollte, die Blues Rock Band BADLANDS. Mit ihnen nahm er zwischen 1989 und 1998 drei Studioalben. Danach wurde es sehr ruhig um den Gitarrenvirtuosen, zumindest bis 2005, als er ein Soloalbum („Retraced“) auf den Markt brachte und mit dem 2008er Longplayer „Runnin´ With The Devil“ nachlegte.

Die große Welle schlug er damit allerdings nicht und so ist es jetzt wohl an der Zeit, mit neuem Anlauf und einer neuen Band erneut ins Rampenlicht zu treten. Ganz so leicht war es dann aber doch nicht, die geeigneten Mitstreiter zu finden, denn sogar über Facebook wurde das geeignete Personal für die Vocals und die Drums gesucht. Mit dem britischen Sänger Darren James „D.J.“ Smith und dem Kanadier Jonas Fairley (drums) wurde man schließlich fündig, der Bass wurde vom langjährigen Freund Ronnie Mancuso übernommen, der bei den Melodic Rockern BEGGARS & THIEVES sowohl als Sessiongitarrist als auch als Produzent und Songwriter fungierte. Über ihn dürfte wohl auch der Deal mit den italienischen Melodic-Spezialisten Frontiers Records zu Stande gekommen sein.

Etwas kurios, denn eines ist das selbstbetitelte Debüt von RED DRAGON CARTEL nämlich nicht: melodischer Hardrock. Heavy Metal ist wohl die treffendere Bezeichnung, und modern noch dazu. Denn der Großteil auf dem 10-Tracker tönt irgendwo zwischen Bands wie DOWN und dem neuen Schaffen von MÖTLEY CRÜE (ab 1994). Das verwundert auch nicht weiter, wenn man bedenkt, wer hier als Soundmann tätig war. Denn mit Kevin Churko (OZZY OSBOURNE, HINDER, ROB ZOMBIE u.v.m.) wurde ein sicherlich kommende Legende unter den Knöpfchendrehern verpflichtet.

Einen kraftvollen und überaus gelungenen Start kann man mit „Deceived“ verbuchen. Mit der richtigen Balance aus Härte und Melodie erinnert der Song zwar etwas an neueres Material des Madmans himself ist aber doch melodiöser und mit Hilfe der wütenden Vocals von D.J. Smith durchaus eigenständig. „Shout It Out“ gerät dann noch einen Ticken moderner und erinnert mich etwas an den Soloausflug von MÖTLEY CRÜE´s Tommy Lee – speziell an das METHODS OF MAYHEM Album. Mit „Feeder“ steht der erste Gastbeitrag an, für den der CHEAP TRICK Frontmann Robin Zander das Mikro in die Hand genommen hat. Auch hier sind Parallelen zum Prince Of Darkness präsent.

Ruhiger wird es mit „Fall From The Sky“ – allerdings auch langweiliger. Das von Paul Di´Anno interpretierte „Wasted“ kann auch nicht an das gute Eingangstrio anknüpfen. Zwar kehrt beim letztgenannten Song die Power zurück, weist aber auch deutliche Schwächen im Songwriting auf. Das etwas morbide „Slave“ kann aber noch einmal ein Ausrufezeichen setzen und RED DRAGON CARTEL von seiner Schokoladenseite zeigen. Bei „Big Mouth“ gibt es einen richtig überraschenden Gastbeitrag von Sängerin Maria Brink (IN THIS MOMENT), die sich in bester Manier die Seele aus dem Leib schreit.

Das traditionellste Werk auf „Red Dragon Cartel“ ist zugleich auch das, welches am Meisten abgekupfert klingt. Hier rifft sich der Meister durch die glorreiche Vergangenheit seines ehemaligen Brötchengebers OSBOURNE ohne Rücksicht auf Verluste. Melodiöser und rockiger wird es dann bei dem von Sass Jordan vorgetragene „Redeem Me“, die mit ihrer Rockröhre (die nicht selten an MELISSA ETHERIDGE erinnert) Akzente setzen kann, dem etatmäßigen Sänger D.J. Smith aber eher die Authoriät untergräbt. Das ist zumindest mein Eindruck, denn von 10 Songs übernimmt er gerade mal bei der Hälfte das Mikrofon und muss sowohl 4 Gastbeiträge als auch ein Instrumental über sich ergehen lassen. Letzteres hört auf den Namen „Exquisite Tenderness“ und macht den Hörer beim Finale noch ein weiteres Mal ziemlich stutzig. Nach wilden Gitarreneskapaden (die hat Jake E. Lee immer noch perfekt drauf) gibt es hier zwei und eine halbe Minute fast schon klassisches Klavier- ähem Geklimper auf die Lauscher.

Damit ist die Verwirrung komplett: was will uns Jake E. Lee mit dem Debüt von RED DRAGON CARTEL sagen? OK, den letzten Song sollte man nicht überbewerten, aber er ist bezeichnend für diese Platte. Irgendwie wissen die Macher nicht, wo sie hin wollen. Hier und da blitzt das Können gewaltig auf (damit ist eher das Songwriting gemeint, an der Qualität der Musiker gibt es überhaupt nichts auszusetzen) und dann galoppiert man wieder in eine komplett andere Richtung. „Red Dragon Cartel“ ist ein durchwachsenes Album, das allerdings mit seinen Highlights richtig dicke Ausrufezeichen setzen kann und überhaupt nicht ideenlos daherkommt. Doch die Variabilität geht hier nach hinten los und könnte eher als Orientierungslosigkeit schlechtgemacht werden. Ganz so dick wollen hier aber dennoch nicht auftragen, denn immerhin haben die Herrschaften richtig gute Song im Gepäck und dieses Debüt macht neugierig auf zukünftige Taten!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Deceived
02. Shout It Out
03. Feeder (feat. Robin Zander)
04. Fall From The Sky
05. Wasted (feat. Paul Di´Anno)
06. Slave
07. Big Mouth (feat. Maria Brink)
08. War Machine
09. Redeem Me (feat. Sass Jordan)
10. Exquisite Tenderness

Stefan

ELYSION – Someplace Better

Band: Elysion
Album: Someplace Better
Spielzeit: 43:53 min
Stilrichtung: Dark/Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.elysionofficial.com

Hier ist es nun also, das lang erwartete zweite Album „Someplace Better“ der griechischen Dark/Gothic Senkrechtstarter ELYSION. 2006 durch den Gitarrist und Songwriter Johnny Zero gegründet konnte man direkt mit dem erstem Demo im Metal Hammer und anderen Magazinen wahre Lobesstürme entfachen. Die Mischung der Truppe aus Pop/Rock mit Alternative/Electro und Gothic traf anscheinend den Zahn der Zeit.
2008 machte man sich daran das Debütalbum „Silent Scr3am“ aufzunehmen welches dann 2009 veröffentlicht wurde und die Vorschusslorbeeren mehr als bestätigen konnte. Danach ging es live an die Front und man spielte einige umjubelte Gigs mit EVANSECENCE, FIREWIND oder LACUNA COIL.
2012 begann man dann mit den Arbeiten am mir nun vorliegenden zweiten Album, welches wiederum mit dem Produzenten Mark Adrian entstand.
Dieses werden wir uns nun in Ruhe mit Genuss des Openertracks „Made of Lies“ genauer zum Gemüte führen.
Man steigt recht ruhig in den Song ein und es entwickelt sich eine atmosphärische dichte Nummer die ganze klar vom Gesang von Frontfrau Christianna und dem starken Chorus lebt. Ein starker Beginn, in eine hoffentlich ebenso starke Scheibe.
Der folgende Titeltrack „Someplace Better“ bestätigt auf jeden Fall schon mal den starken ersten Eindruck und setzt von der Eingängigkeit her nochmal eine drauf!
Und es geht eigentlich gnadenlos so weiter „Fairytale“ führt den Weg konsequent weiter, „The Promise“ ist eine schöne Powerballade geworden und „Our Fate“ setzt eine guten Schlusspunkt unter die erste Plattenhälfte.
Bislang also keine wirklich Ausfälle, die zu beklagen sind. Geht das Ganze auch so weiter?
Großartig nachlassen tut man auf jeden Fall beim folgenden „Awake“ nicht. Gekonnt, melodisch und teilweise ein wenig poppig spielt man sich durch den Song, der vom Chorus her auf jeden Fall zu einem der ein gängigsten zählt.
Danach steht „What Lies Beneath“ dem in nichts nach, bei „Transparent“ leistet man sich einen kleinen Ausrutscher und „Breakfree“ ist dann wieder gewohnt gut gelungen, auch wenn man hier nicht ganz an die starken ersten Songs heran kommt.
Mit dem Abschlusssong „Changing“ hat man aber noch einen letzten Ohrwurm in der Hinterhand und beschließt die Platte so wie sie begonnen hat, mehr als ordentlich!

Anspieltipps:

Mit dem Opener “Made of Lies”, Someplace Better”, “Fairytale”, “Awake” sowie “Changing” geht man hier auf jeden Fall auf Nummer sicher.

Fazit :

So, das zweite ELYSION Album ist nun durch und was bleibt nun übrig? Auf jeden Fall eine Band die ihre Qualität vom ersten Album halten und vielleicht sogar noch einen Tucken steigern konnte.
Ich halte mich hier aber ein klein wenig mit den Lobeshymnen zurück, weil das Ganze hier zwar alles recht ordentlich gemacht ist, wirklich innovativ ist das für das Genre aber sicherlich nicht, außerdem gleitet man mir manchmal zu sehr ins poppige ab.
Genre und Bandfans können hier aber bedenkenlos zuschlagen und deswegen gibt es auch eine glasklare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Made of Lies
02. Someplace Better
03. Fairytale
04. The Promise
05. Our Fate
06. Awake
07. What Lies Beneath
08. Transparent
09. Breakfree
10. In Despair
11. Changing

Julian

THE VINTAGE CARAVAN – Voyage

Band : The Vintage Caravan
Album : Voyage
Spielzeit : 50:41 min
Genre : Vintage Blues Rock
Plattenfirma : Nuclear Blast
Veröffentlichung : 10.01.2014
Homepage : www.nuclearblast.de/thevintagecaravan

Mit großem Tamtam werden die Isländischen Newcomer THE VINTAGE CARAVAN in die prall gefüllte Retro-Rock Manege geworfen – von Einflüssen wie Deep Purple, Black Sabbath, Cream und Yes ist da mit Bezug auf das vorliegende, bereits Ende 2012 in Ihrem Heimatland veröffentlichte, 2. Album der Band die Rede. Rechnet man noch das (schnieke) spacige Artwork hinzu sowie den Rat des Labels, sich einen Vorrat an psychedelischen Pilzen für den Genuss des Albums zur Seite zu legen, so werden gleich auch noch Erinnerungen an Hendrix, Pink Floyd und Co. geweckt. Da ich bereits um den schnöden, wenig halluzinogenen, Champignon einen großen Bogen mache und ebenfalls keine Lust habe die Kröte aus Nachbars‘ Teich abzuschlabbern, muss ich mich wohl nüchtern ins trippige Geschehen stürzen…

Viel machen die Jungspunde, die Ihr Debütalbum im zarten Alter von gerade mal 15 Jahren eingezimmert hatten, auf „Voyage“ wirklich nicht verkehrt. Gleich der Opener „Craving“ röhrt absolut amtlich durch die Bude und hinterlässt das Gefühl der Gewissheit im Laufe der insgesamt gut 50 Minuten bestens unterhalten zu werden. Besonders Sänger / Gitarrist Oskar Logi überzeugt auf ganzer Linie und kann sein wahres Alter von gerade mal 18 Lenzen (zur Zeit der Aufnahme) dank erstaunlicher Autorität in der Stimme und erwachsener Tonbildung am Instrument gekonnt kaschieren. Die Texte sind zwar noch ein wenig hüftsteif und die ein oder andere Songidee hat man schon origineller gehört, im Grunde bieten THE VINTAGE CARAVAN aber eine starke Sammlung Blues-Rock orientierter Groover im Stile von Wolfmother, den Black Crowes, Spin Doctors oder auch alten Selig. So trippy wie es vielleicht suggeriert wird ist die Musik auf „Voyage“ übrigens gar nicht, lediglich der 11-minütige letzte Track „The Kings Voyage“ wagt den (gelungenen) Spagat zwischen eingängigem Songwriting und bewusst offen gehaltenen Sound- und Arrangement-Experimenten. Als Anspieltipps seien „Expand Your Mind“, das energische „Craving“ oder die beiden grandiosen Balladen „Do You Remember“ und „Winterland“ genannt, die das enorme Potential der Jungs erkennen lassen. Damit schließen THE VINTAGE CARAVAN zwar noch nicht ganz zur Speerspitze des Genres auf (Orchid, Rival Sons, Graveyard), aber was nicht ist kann ja noch werden. Zeit genug haben die Jungs wohl noch …

Der ganz große Wurf ist den Isländischen Rotzlöffeln von THE VINTAGE CARAVAN mit Ihrem 2ten Streich zwar noch nicht gelungen, die Substanz ist aber allemal vorhanden. Jam/Blues-Rock Jüngern sei „Voyage“ aber dennoch ans Herz gelegt, denn sowohl die Stimme als auch die Gitarrenarbeit von Oskar Logi sind es definitiv  wert entdeckt zu werden.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Craving
02. Let Me Be
03. Do You Remember
04. Expand Your Mind
05. M ARSWATT
06. Cocaine Sally
07. Winterland
08. Midnight Meditation
09. The Kings Voyage

Mario

STORMWARRIOR – Thunder & Steele

Band: Stormwarrior
Album: Thunder & Steele
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.stormwarrior.de

Da sind sie wieder, die heidnischen Horden von STORMWARRIOR. Mit „Thunder & Steele“ ziehen die Hamburger zum fünften Mal in die Schlacht. Und diesmal wieder mit mächtig Dampf auf dem Kessel.

So startet der eröffnende Titeltrack ohne jedes Vorgeplänkel direkt und schnörkellos, zieht so den Hörer vom ersten Ton an in seinen Bann. Und STORMWARRIOR halten das qualitative Niveau auch auf den weiteren Stücken oben.

Der neue Silberling orientiert sich wieder deutlich stärker an den Anfangstagen der Band als der Vorgänger „Heathen Warrior“. Geboten wird der gewohnte Mix aus Power, True und Speed Metal mit teutonischem Einschlag. HELLOWEEN, GAMMA RAY und RUNNING WILD zu ihren starken Zeiten lassen grüßen.
Die Hanseaten wirken dabei runderneuert und machen eine durchgehend gute Figur, egal ob bei rasanten Bangern wie „Thunder & Steele“ und „Metal Avenger“ oder melodischen Hymnen („Steelcrusader“, „Fyres In The Nighte“).

Jetzt könnte man natürlich noch über die Texte reden, die jedes erdenkliche Klischee ansprechen. Aber „Metal“ „Thunder“ „Steel“ und „Warrior“ passen und gehören einfach zum Sound von STORMWARRIOR wie das Amen in die Kirche.

Einen Kritikpunkt muss ich aber doch anbringen, und zwar die Produktion. Diese ist zwar deutlich besser als noch beim Vorgänger, den letzten Kick konnte Produzent Piet Sielck (IRON SAVIOR) dem Album leider nicht verpassen.

In der Gesamtbetrachtung machen die Jungs sehr viel richtig und scheinen auf dem Weg zu alter Stärke, mit anderen Worten: wo STORMWARRIOR drauf steht, ist STORMWARRIOR drin. Jetzt heißt es die Tage zählen, bis man die neuen Stücke live erleben kann, wenn die Nordlichter mit MAJESTY und WISDOM auf Tour gehen und „Thunder & Steele“ auf uns niedergehen lassen!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Thunder & Steele
02. Metal Avenger
03. Sacred Blade
04. Ironborn
05. Steelcrusader
06. Fyres In The Nighte
07. Die By The Hammer
08. Child Of Fyre
09. One Will Survive
10. Servants Of Metal

Chris

PRIMAL FEAR – Delivering The Black

Band: Primal Fear
Album: Delivering the Black
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.primalfear.de

Eine der produktivsten und bekanntesten deutschen Metalbands sind mit Sicherheit die Urgesteine von PRIMAL FEAR. Im schönen zwei/drei Jahresrythmus bringt man neue Alben raus und hat es auch schon auf zwei Live und eine Best Of Scheibe gebracht.
Nun steht uns also Album Nummer neun „Delivering the Black“ der Mannen rund um Mastermind Mat Sinner und Ralf Scheepers ins Haus.
Dieses Mal ging man ganz forsch an die Sache ran und wollte einfach das bisher beste Album von PRIMAL FEAR abliefern. Ob dies gelungen ist, werden wir gleich zusammen heraus finden.
Zuvor noch ein paar Fakten zum Album, die eigentlich großes vermuten lassen.
Zum einen haben wir zwei überlange Song von jeweils 10 Minuten auf dem Album, die die Jungs von PRIMAL FEAR ja so gut drauf haben, man erinnere sich nur an „Seven Seals“ oder „Fighting the Darkness“ . Zum Anderen war mit Jacob Hansen (PRETTY MAIDS, VOLBEAT) einer der ganz großen an den Drehknöpfen beteiligt und man hat mit Liv Kristine (LEAVES EYE’S) noch eine grandiose Gastsängerin an Bord.
So, dann horchen wir doch mal geschwind in den Openersong „King for a Day“ rein, um heraus zu finden ob die Jungs ihr selbst gestecktes, hohes, Ziel erreicht haben. Zünftig und knackig startet man auf jeden Fall schon mal in den Track. Es entwickelt sich ein recht typischer PRIMAL FEAR Song mit denen die Mannen definitiv punkten können und direkt bei der Hörerschaft landen. Ein ganz starker Beginn!
Beim folgenden „Rebel Faction“ zieht man den Härtegrad nochmal ein ganzes Stückchen an. Hier zeigen die Jungs ihre schnelle und harte Seite der ersten Alben die sie auch heute noch recht gut drauf haben. Hier ist ebenfalls hohes Niveau angesagt und somit haben wir einen weiteren starken Song auf der Haben Seite.
Nun wird mit dem schon, aus dem Internet, bekannten „When Death comes knocking“ so langsam die Weichen zum Mittelteil geschlagen. Und schon mit diesem Song zeigt die Band das die Reise nun zu den absoluten Hochkaräter auf der Scheibe hingeht. Ungemein eingängig und sehr melodisch präsentiert sich die Nummer, aber auch die Härte kommt hier absolut nicht zu kurz!
Und was soll man sagen, der Mittelteil überzeugt dann, wie schon angesprochen, vollkommen! Sei es der Stampfer „Alive & On Fire“, das Titelstück „Delivering the Black“ oder das epische, sehr atmosphärische „One Night in December“. Alles absolute Ohrbomben die sich schon nach kurzem bei euch festsetzen, das verspreche ich euch!
Bei den anschließenden Schlusssongs, sticht vor allem „Never Pray for Justice“ heraus, das Ding dürfte mal wieder ein richtiger Livekracher im jetzt schon übervollen Liveset der Band werden. Geile Nummer!
Die anderen beiden Tracks können mich aber irgendwie nicht so überzeugen.

Anspieltipps:

Die gesamte Platte ist auf einem recht hohen Niveau, einzelne Tracks sind da kaum hervorzuheben.

Fazit :

PRIMAL FEAR lassen auf ihrem neuen Album “Delivering the Black” um keinen Deut von ihrem eingeschlagenen Weg ab. Es ist schon beängstigend mit welcher Leichtigkeit anscheinend die Mannen rund um Mat Sinner und Ralf Scheepers ein bomben Power Metal Album nach dem anderen auf den Markt werfen!
Hier wird definitiv kein Fan enttäuscht werden und so langsam sollte wirklich jedem Metalhead da draußen klar werden, das PRIMAL FEAR zu einer der besten deutschen Power Metalacts zu zählen sind! Business as usual also wie wir es gewohnt sind und die Frage nach einem der stärksten Alben der Bandgeschichte kann hier ein deutlich mit ja beantwortet werden!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. King for a Day
02. Rebel Faction
03. When Death comes knocking
04. Alive & On Fire
05. Delivering the Black
06. Road to Asylum
07. One Night in December
08. Never Pray for Justice
09. Born with a broken Heart
10. Inseminoid

Julian