GRAVEN SIN – Veil Of The Gods

Trackliste:

01. The Morrigan
02. From The Shadows
03. Bloodbones
04. She Who Rules Niflheim
05. I Am Samael
06. Cult Of Nergal
07. The Scarlet Night
08. Beyond Mesopotamia
09. The Jackal God
10. Wand Of Orcus
11. As The Erinyes Emerge

Spielzeit: 57:51 min – Genre: Heavy/Doom Metal – Label: Svart Records – VÖ: 03.11.2023 – Page: www.facebook.com/GravenSinLodge

 

Es spricht schonmal für ein Album, wenn man als Rock-Garage-Mechaniker nach zehn Sekunden reinhören in einen Song für sich entscheidet, dass man dazu gerne eine Rezension schreiben kann – noch bevor man weiß, dass die Vocals von Nicholas Leptos übernommen werden.
Zur Einordnung: Nicholas ist auch der Sänger von ARRAYAN PATH, die eine außergewöhnlich krasse Power-Metal-Band aus Zypern sind, und deren Sänger diese Krassheit noch einmal entscheidend verstärkt.
So auch auf „Veil Of The Gods“, dem Debutalbum von GRAVEN SIN, dessen restliche zwei Drittel aus Ville Pystynen (laut der Encyclopaedia Metallum bekannt von AYTNACHR, BLACK STENCH, DEATHMOON COVENANCE, DOEDSVANGR, FINNENTUM, HOATH, HORNA, LUOTTEET, METAL PHALLUS, MORTUALIA, MY TORMENTS, NECROSLUT, SARGEIST, STRIGES, UHRAUS und VRITRA, außerdem als Ex-Mitglied von BATTLE, BEHEXEN, BLUTSCHREI, CASKET LAIR, FOUDRE NOIRE, GANDR, MARRASTULI ’38; MIRKHALL, OCCULT SUFFERING, RAVENING, REPROBATUS, RUTGER-H, SEER OF CURSES, SHADOWED, SINISTERITE, SKULLCRUSHER, TYRANNIUM, VEARMRAEV und VORDR) und Ville Markkanen aus Finnland bestehen.
„Veil Of The Gods“ ist sehr Doom-lastiger Heavy Metal, den der Promotext als zeitlos beschreibt, was sehr zutreffend ist. Der Sound sitzt, die Leistung der Musiker ebenso. Der Ton, der auf der Platte angegeben wird, ist ernst, schwer, würdevoll, doomig-dramatisch, intensiv, wofür Nicholas als Sänger die perfekte Wahl ist (im Ernst, der Mann ist einer der besten Metal-Sänger, die wir zur Zeit haben).
Gerne nimmt man einen Chor hinzu, ab und an eine E-Orgel, bleibt eher in langsamem bis Midtempo, scheut aber auch nicht die ein oder andere Uptempo-Passage, in der der Drummer auch mal den linken Fuß trainieren darf. Melodien sind GRAVEN SIN durchaus wichtig, wichtiger ist aber, dass sie die gewünschte Stimmung transportieren. Und das tun sie auf „Veil Of The Gods“ mehr, als Ohrwürmer zu sein. Womit das Album keine Heavy-Doom-Metal-Songs beinhaltet, die Ihr demnächst gut gelaunt auf dem Weg zur Arbeit pfeifen könnt, das müsst Ihr verkraften.
Kurz: Das Ding macht ordentlich Doom-Stimmung und die auf intensiv geschriebenen Melodien sind genau das. Große Fehler hat „Veil Of The Gods“ gar nicht, und wer ARRAYAN PATH schon kennt und mag, der wird auch in der Art der Melodieführung ein wenig daran erinnert werden. Nur eben in mehr Doom als Power. Wer ARRAYAN PATH noch nicht kennt, hat jetzt direkt zwei Reinhörempfehlungen.

Fazit:
Ernste Musik von talentierten Leuten mit Chor. Kopfnicken in der Kathedrale. Tragik, jetzt noch nicer. Starkes Debüt, bitte mehr davon!

Anspieltipps:
„Bloodbones“, „Cult Of Nergal“ und „The Jackal God“

Jannis