ELDRITCH – Innervoid

Trackliste:

01. Innervoid (Intro)
02. Handful Of Sand (Right Or Wrong)
03. Born On Cold Ash
04. Elegy Of Lust
05. To The End
06. Wings Of Emptiness
07. From The Scars
08. Lost Days Of Winter
09. Black Bedlam
10. Forgotten Disciple

 

Spielzeit: 50:14 min – Genre: Progressive Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 17.11.2023 – Page: www.facebook.com/Eldritchband

 

Es gibt ein altes Sprichwort, das da besagt: Wenn ein schlechtes Album über Scarlet Records das Licht der Welt erblickt, dann ist es nicht schlecht, dann hast Du es nur nicht verstanden. (Nicht bezahlte Meinung des Redakteurs). Und so kann man sich Outputs des Labels mit dem Gefühl von Sicherheit widmen, dass man auf jeden Fall beim Anhören keine schlechte Zeit haben wird.
Jetzt hamse die Neue von ELDRITCH rausgebracht und Überraschung – ist nicht schlecht. ELDRITCH kommen aus Italien und haben es mit Musik, mit der andere Bands auf hunderttausende Likes auf Seiten wie Facebook kommen, in 32 Jahren Bandgeschichte auf 6500 gebracht. Das ist schade und unangemessen. „Innervoid“ ist das 13. Album der Truppe, mit Alex Jarusso als neuem Frontmann, der sowohl mit klaren als auch mit rauen Vocals absolut überzeugen kann.
Ist auch besser so, schließlich machen ELDRITCH ziemlich technischen melodischen Progressive Metal, und der Rest der Band hat erwartungsgemäß daher eh gut was auf dem Kasten. So fügt sich der Gesang bestens in den Gesamtsound ein, alle sind glücklich.
Korrekt klingen tut das Ganze auch, manchmal auf der Schwelle zu überladen, aber das hat bei den intensiven, oft dramatisch-emotionalen Melodien auch seine Berechtigung. Elektronik ist in stabilem Maße vorhanden. Synthesizer sind schon ein fester Bestandteil des Sounds von „Innervoid“, dazu ab und an mal ein paar kleine elektronische Drums oder dergleichen. Aber keine Sorge, der Metal geht darin nicht unter, dafür ist die Band in ihrem Klang auch einfach zu heavy.
Stimmungstechnisch machen ELDRITCH hauptsächlich technisch-heavy-maschinell oder fett-groß-intensiv-emotional. Zwischendurch ein paar ruhige Parts, viel Spaß mit unterschiedlichen Taktarten, poweriges Feeling in so manchen Refrains und on-point-durchkalkulierte Instrumentalarbeit. Das ist alles soweit absolut souverän, wobei man doch ein, zwei Songs mehr in der Art von „Forgotten Disciple“ hätte anbieten dürfen. Der Song arbeitet mit dem Stilmittel der Stumpfheit, wie kein anderer auf „Innervoid“, was aber in Zusammenklang mit den darin enthaltenen Prog-Elementen wirklich Spaß macht. Und wie so häufig bei Tech-Prog-Metal-Bands hat man auch bei ELDRITCH immer mal wieder die ein oder andere Melodie, bei der man sich im Proberaum gedacht zu haben schien „Komm, wir haben hier so ein geiles Arrangement und einen 7er-Takt mit Keyboards – da sollte es reichen, wenn wir so eine Melodie nehmen“. Das ist natürlich immer ein bisschen schade, ist aber ein schwacher Kritikpunkt angesichts eines technisch, handwerklich und musikalisch absolut sauberen Albums!

Fazit:
Härte, Emotion, musiktheoretisches Wissen, Sinn für fette Arrangements und modernes Songwriting, alles auf hohem Niveau – das ist „Innervoid“, und es klingt, als seien die Bandmitglieder 32 Jahre alt, aber niemals die Band. Entschuldigung, das klingt vielleicht taktlos, ist es aber eigentlich nicht. Progressiv, oder?

Anspieltipps:
„Born On Cold Ash“, „Forgotten Disciple“, „Lost Days Of Winter“ und „Wings Of Emptiness“

Jannis